2018 – Mit dem Wohnmobil in den Odenwald

Schloss Alsbach bei Zwingenberg
Schloss Alsbach bei Zwingenberg

Hier fand ich es ein wenig nachteilig, dass es keine Parkplätze für Wohnmobile gab. Es existiert lediglich ein Parkplatz für Pkw und einer für Busse. Der für Pkw war recht eng, sodass die freien Stellflächen selbst für kleinere Kastenwagen nicht wirklich benutzbar waren. Und der Busparkplatz war eben nur für Busse. Eine Art Ausweichparkplatz gab es auch. Doch um diesen zu erreichen, musste man an einem rot-weißen Absperrpfosten vorbeifahren. Da passten Pkws gerade so eben durch. Für Kastenwagen oder Wohnmobile mit Aufbau undenkbar. Also stellten wir unseren Kastenwagen auf dem Busparkplatz ab. Wäre echt blöd, wenn jetzt ein Bus kommt. Aber vielleicht sollte man die Parksituation am Besucherzentrum des Felsenmeeres mal überdenken. Passenderweise waren übrigens zwei der drei gesichteten Ticketautomaten defekt. Das hinterließ keinen guten Eindruck bei uns.

Felsenmeer im Odenwald
Felsenmeer im Odenwald

Spaziergang am Felsenmeer im Odenwald

Das Felsenmeer ist hingegen wirklich sehenswert. Allerdings – und das muss man auch mal sagen dürfen – ist das Felsenmeer als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Doch beinahe jeder Besucher kletterte über die Felsen aufwärts. An einer Stelle etwas abseits des eigentlichen Felsenmeeres gab es eine weitere Ansammlung der dicken Felsbrocken. Diese machten dort einen deutlich schöneren Eindruck, weil sie von Moos bewachsen waren. Damit sahen sie wesentlich schöner aus.

Moos auf den Felsen
Moos auf den Felsen

In dem Hauptbereich, wo sich die meisten Felsen befinden, hat Moos keine Chance, sich auf dem Gestein anzusammeln. Dafür sind es definitiv zu viele Besucher, die sich über die Felsen nach oben hangeln. Eigentlich ist das ein wenig schade, denn es ist ja kein Spielplatz oder Klettergarten, sondern sollte vielmehr als Naturdenkmal gesehen werden. Na ja, wir folgten dem Weg ein wenig bergauf, blickten zurück in die Tiefe und gingen dann wieder zum Wohnmobil zurück.

Felsenmeeer
Felsenmeeer

Das war zwar schon ganz schön und nett, doch Moni hatte schon recht als sie es mit dem Weg zu Preikestolen in Norwegen verglich. Dort kommt man nicht umhin, über große Felsbrocken zu wandern. Eine gewisse optische Ähnlichkeit ist dem nicht abzusprechen.

Interessanter Einblick auf den Stickelfriedhof

Stickelfriedhof
Stickelfriedhof

Wir fuhren weiter nach Schlierbach, wo wir einen kurzen Blick auf den dortigen Friedhof warfen. Er unterscheidet sich von anderen Dorffriedhöfen durch die Grabmäler. Denn anstelle klassischer Grabsteine befinden sich an den Gräbern sogenannte Stickel. Dabei handelt es sich um weiße Holzbretter, auf denen die Daten der Verstorbenen geschrieben stehen. Der Stickelfriedhof in Schlierbach sah mit diesen Brettern wirklich interessant aus. Wenn man da mal in der Nähe unterwegs ist, sollte man ruhig mal einem kurzen Blick drauf werfen.

Stickel auf dem Friedhof
Stickel auf dem Friedhof

Gleich in der Nähe befindet sich die Ortschaft Lindenfels mit der Ruine einer Höhenburg. Auch diese ließen wir uns nicht entgehen und genossen nach einem kurzen Aufstieg den Rundblick von dort oben über Teile vom Odenwald.

Es sollte nicht unser letzter Anstieg an diesem Tag sein. Bei einem kleinen Dorf namen Weschnitz, stellten wir das Wohnmobil ab und wanderten auf einem steilen Serpentinenpfad hinauf zur dortigen Walpurgiskapelle. Der Pfad, Teil des Nibelungensteigs, war jedoch wenig gepflegt. Man könnte zwar mit gutem Willen auch sagen, dass er noch durch den Winter ein wenig verwahrlost aussah, aber wirklich glauben würden wir das wohl nicht. Die Kapelle war hingegen überraschenderweise offen und sah schön aus. Nur einen tollen Ausblick sollte man hier nicht erwarten, auch wenn man gerade einen anstrengenden Aufstieg hinter sich brachte.

Kleine Wanderung im Odenwald

Nach dem Besuch der Kapelle überlegten wir uns, wo wir übernachten wollten und wo wir noch etwas einkaufen könnten. Eigentlich planten wir, an diesem Tag noch bis zum Main zu fahren. Wir gingen davon aus, dass man in Miltenberg noch gut einkaufen könnte. Laut unserer App würde es in Klingenberg, also gar nicht so weit entfernt, auch noch einen guten Wohnmobilstellplatz geben. Das war unser Plan. Doch er wurde von einem Werbeschild durchkreuzt.

Bei Erbach sahen wir das große Plakat, das auf die Neueröffnung eines Rewe-Supermarktes hinwies. Erst seit einer Woche wäre er geöffnet und er befinde sich nur drei Kilometer entfernt in Michelstadt. Na gut, dachten wir. Ein moderner Supermarkt dürfte wohl eine große Auswahl an Produkten haben und so fuhren wir dorthin.

Enttäuscht wurden wir keineswegs. Ganz im Gegenteil. Wir kannten bis dato noch keinen Rewe-Markt, der am Eingang einen Übersichtsplan besitzt. Ich wusste auch nicht, dass bei Rewe derart viel Nonfood verkauft würde. Aber noch spannender fanden wir, dass der Laden sämtliche Produkte besaß, die wir von unseren Auslandsreisen kannten. Shortbread aus Großbritannien, Zimtrollen aus Schweden, Filipino-Schokolade aus Spanien, Pop-Tarts aus den USA – es fehlte fast nichts. Und das auch noch in einem Geschäft mit wirklich angenehmer Atmosphäre. Hier machte das Einkaufen Spaß und wir kauften deutlich mehr ein als wir ursprünglich planten. Schade, dass es so ein Geschäft nicht auch im Ruhrgebiet gibt.

Einsamer Wohnmobilstellplatz

Vollgepackt rollten wir vom Parkplatz und hatten als Ziel den Wohnmobilstellplatz in Klingenberg. Auf dem Weg dorthin passierten wir einen Abzweig zu einem Golfplatz. Eigentlich sind wir keine Golfer, doch wir hatten vorher bei der Stellplatzsuche in der App gesehen, dass man dort auch übernachten könnte. Das machte uns neugierig und daher bogen wir in die Stichstraße ein.

Übernachtung im Odenwald
Übernachtung im Odenwald

Die Straße führt erstmal über einen Kilometer nur durch Wald. Danach erreicht man den Golfplatz und einen kleinen Schotterparkplatz inmitten des Golfgeländes. Alles sah sehr gepflegt aus. Und vor allen Dingen sah es ruhig aus. Ein einziges Wohnmobil stand dort und weit und breit ist keine Besiedlung zu sehen. Kein Wunder, drumherum gibt es eben nur den Golfplatz und um diesen Platz nur Wald. So einsam und ruhig steht man selten in Deutschland. Für uns stand sofort fest, dass wir nicht mehr weiterfahren würden. Wir blieben.

Und wir genossen den Abend an einem kleinen Teich mit ein paar Enten. Genauso genossen wir die Stille in der Nacht. Es war einfach nur schön. Der Platz kostet zudem nur 5 Euro, die in der Rezeption des Golfplatzes zu bezahlen sind. Außerdem darf man dann sogar die Duschen und die Toilette des Vereins benutzen. Als wir im Laufe des Abends die Webseite des Platzes aufriefen, sahen wir, dass man sogar als Nicht-Mitglied hier golfen dürfe. Das wäre auch gar nicht so teuer.

Kirche in Amorbach
Kirche in Amorbach

Wir waren begeistert. Für uns stand fest, dass wir im Sommer nochmal wiederkommen würden. Wir würden bei Rewe in Michelstadt einen Großeinkauf machen, auf dem Platz übernachten und am nächsten Tag einfach mal eine Runde Golf spielen. Haben wir noch nie gemacht. Warum also nicht mal ausprobieren?

Besuch am Dreiländereck

Außerdem fanden wir erst an diesem Abend heraus, dass wir ganz in der Nähe des Dreiländerecks von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen wären. Na, wenn das nicht mal ein Grund ist, dorthin zu fahren. Immerhin sammeln wir ja auch den Besuch von Dreiländerecken.

Doch zuvor hatten wir zu tun. Nach einer wirklich ruhigen Nacht fuhren wir nach Amorbach, machten einige Aufnahmen bei schlechtem Licht und steuerten Miltenberg an. Auch hier war das Wetter zwar trocken, aber auch nicht wirklich das schönste. Immerhin spazierten wir am Main entlang und konnten in der Altstadt ein paar historische Bauten fotografieren.

Dreiländereck in Bayern
Dreiländereck in Bayern

Danach stand dann besagtes Dreiländereck auf dem Programm. Der Fußweg in den Wald war noch völlig okay. Doch genau als wir das Dreiländereck besuchten, fing es plötzlich stark an zu regnen. War ein wenig unangenehm. Aber im Wohnmobil konnten wir dann während der weiteren Fahrt die Heizung aufdrehen und uns ein wenig trocknen.

Ältestes Gasthaus in Deutschland
Ältestes Gasthaus in Deutschland

Unser nächstes Ziel führte uns an den Neckar. Damit waren wir noch eine gute Zeit mit Fahren beschäftigt und konnten uns vom Gebläse halbwegs trocknen lassen. In Bad Wimpfen parkten wir das Wohnmobil am Rande der Altstadt und besichtigten diese darauf hin. Von dort hat man einen schönen Blick auf den Neckar und ganz nebenbei kann man noch den sogenannten Roten Turm besteigen.

Kaiserpfalz Bad Wimpfen
Kaiserpfalz Bad Wimpfen

 

 

 

Wir hielten noch kurz in Gundelsheim und in Mosbach an, während wir dem Lauf des Neckars folgten. Auch hier schossen wir noch ein paar Aufnahmen und hatten dabei sogar zwischenzeitlich ein wenig Glück mit dem Wetter. Immer dann, wenn wir es brauchten, verschwanden die Wolken und der blaue Himmel zeigte sich. Fand ich gut.

Spaziergang durch die Margaretenschlucht im Odenwald

Als wir in Mosbach wieder ins Auto einstiegen, fing es abermals stark an zu regnen. Doch tatsächlich war es so, dass genau beim Einparken am nächsten Zielort der Regen aufhörte und der Himmel sogar wieder aufklarte. Anstrengend wurde es durch den vorherigen Regen dennoch. Denn wir waren mittlerweile an der Margaretenschlucht angekommen.

Gasse in Bad Wimpfen
Gasse in Bad Wimpfen

Diese Schlucht ist ein kleines Tal mit einem Bachlauf, der über mehrere Kaskaden in die Tiefe stürzt. Echt schön und absolut empfehlenswert. Das Problem ist nur, dass es nach starken Regenfällen sehr matschig ist und man ziemlich ins Rutschen kommen kann. An den meisten Stellen des Wegs gibt es zwar einen schmalen Handlauf, trotzdem braucht man für den Weg durch die Schlucht ein wenig Trittsicherheit. Uns hat es dennoch, oder gerade deswegen, Spaß gemacht, die Margaretenschlucht kennenzulernen.

Ganz in der Nähe existiert außerdem noch ein schöner Aussichtspunkt, von dem aus man wunderbar auf das Tal des Neckars und auf die gegenüberliegende Ortschaft Guttenbach blicken kann. Mittlerweile war es schon spät geworden und wir beabsichtigten, in Hirschhorn, den Stellplatz aufzusuchen. Also folgten wir weiterhin dem Neckar. Doch auf dem Weg in den Ort sahen wir ein Schild mit dem Hinweis, dass Amorbach nur 35 Kilometer entfernt sei.

Und wieder zurück zum Wohnmobilstellplatz am Golfplatz

Amorbach. Das war doch der Ort in der Nähe des Golfplatzes mit dem Stellplatz. Hm, 35 Kilometer sind nicht viel. Dennoch fuhren wir erstmal weiter nach Hirschhorn. Der dortige Stellplatz machte keinen schlechten Eindruck. Allerdings war er ziemlich voll. Das Wetter war auch noch bescheiden, sodass wir keinen Abendspaziergang, geschweige denn Fotos, machen würden. Da fiel die Entscheidung leicht und schnell. Wir fuhren wieder dorthin, wo wir früh am Morgen starteten.

Margaretenschlucht
Margaretenschlucht

Und dieses Mal waren wir sogar die Einzigen auf dem Stellplatz. Gleiche Stelle, gleiche Stille. Direkt am Ufer des kleinen Teichs stellten wir unser Womo ab, bezahlten die Übernachtung in der Rezeption und freuten uns, dass sich sogar noch einmal der Himmel zeigte. Es passte alles.

Allerdings wäre es Unsinn gewesen, am nächsten Morgen wieder zum Neckar zu fahren. Denn wir wollten ohnehin nach Hause und das ist Richtung Norden. Also genossen wir die Nacht, frühstückten ganz in Ruhe und fuhren dann gemütlich zurück ins Ruhrgebiet. Unsere viertägige Reise mit Schwerpunkt Odenwald, aber auch Aufenthalt im Saarland war trotz des durchwachsenen Wetters ein ganzer Erfolg und hat uns mal wieder mächtig gefallen.

Michael Moll
Michael Moll

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

3 Gedanken zu „2018 – Mit dem Wohnmobil in den Odenwald“

  1. Pingback: 2018 - Mit dem Wohnmobil nach Bad Salzungen | Die Weltenbummler

  2. Pingback: Dreiländereck Bayern, Hessen und Baden-Württemberg | Die Weltenbummler

  3. Pingback: Erfahrungen mit dem Felsenmeer im Odenwald | Die Weltenbummler

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kleine Rechenaufgabe Die Zeit für die Eingabe ist abgelaufen. Bitte aktivieren Sie das Captcha erneut.