Dass Rothenburg ob der Tauber eine wirklich sehenswerte Ortschaft ist, wusste ich schon. Doch das man dort auch leckere Sachen essen kann, die es nur dort gibt, habe ich erst bei einer Wohnmobiltour nach Rothenburg erfahren.
Um ehrlich zu sein, hatte ich gar nicht geplant, in näherer Zeit nach Rothenburg ob der Tauber zu fahren. Doch die freundlichen Mitarbeiter der dortigen Tourismusinformation haben den Adventskalender im Reiseforum unterstützt und so wurde ich daran erinnert, mal hin zu reisen. Nach einem kurzen Check, wo ich im Ort mit dem Wohnmobil übernachten könnte, war ich ganz überrascht, dass es gleich zwei große Wohnmobilstellplätze in Rothenburg ob der Tauber gibt. Einer davon sogar direkt am südlichen Zugang zur Altstadt. Diesen steuerten wir spätabends an und machten uns daran, das Zentrum zu erkunden. Doch wir kamen nicht weit, denn am südlichen Stadttor, dem Spitaltor, wurde ich auf eine dunkle Holztreppe aufmerksam und neugierig wie ich bin, kann ich es nicht lassen, „mal eben“ nachzuschauen, wo diese denn hinführt.
Keine 20 Sekunden später stand ich auf dem hölzernen Gang der Stadtmauer und erkundete diese zunächst recht zaghaft. Ich rechnete damit, dass schon bald eine weitere Treppe wieder hinab führen würde. Und rechnete damit. Und rechnete damit… Weit gefehlt. Die Stadtmauer wollte einfach kein Ende nehmen. Ganz im Gegenteil, ein schöner Ausblick über die Dächer der Altstadt folgte dem vorherigen.
Zwar kamen mittlerweile ein paar Treppenabstiege, aber es gefiel uns dort oben ganz gut und so spazierten wir bis zum Röderturm weiter, wo wir dann endlich in das Altstadtleben eintauchten und ganz fasziniert von dem Charme der Stadt waren. Mittlerweile war es dunkel geworden und überall zweigten kleine Gassen ab, die nur spärlich beleuchtet waren. Auf den Hauptwegen standen noch zahlreiche Weihnachtsbäume und vieles war noch sehr weihnachtlich beleuchtet. Einfach schön, es fehlt eigentlich nur noch der Schnee.
Doch dafür gab es wenigstens Schneeballen. Im Schaufenster einer Bäckerei sahen wir sie zum ersten Mal und beschlossen, diese runde Süßigkeit direkt mal einzukaufen und später im Wohnmobil zu testen. An einer weiteren Backstube sahen wir ein Hinweisschild, dass jeden Tag ab 10 Uhr vorgeführt wird, wie Schneeballen hergestellt werden. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, wo wir doch schon im schwedischen Gränna dabei zugeschaut haben, wie Zuckerstangen entstehen.
Doch mit dem Süßkram im Gepäck war unsere kulinarische Wissenserweiterung noch nicht beendet. In einer Passage am Rathaus gab es eine kleine Menschentraube rund um einen Imbissstand. Zu kaufen gab es laut Beschilderung die „Rotheburcher Wirscht“ und „Hahn’s 1/2 Meter fränkische Feuerwurst im langen Kipfle“. Nie gehört – daher probiert. Was soll ich sagen? Ich hätte noch eine zweite und eine dritte essen können. Lecker.
Mit Pingu im Arm machten wir uns nach einer ausgiebigen Abendtour zurück zum Wohnmobil, probierten zum Nachtisch die Schneeballen und starteten am nächsten Morgen zu einer Stadtbesichtigung bei Tageslicht. Wie vorgenommen, schauten wir dabei zu, wie die Schneeballen entstehen, kauften uns zwei weitere und schlenderten noch ein wenig durch das Städtchen. Gerade als wir beschlossen, zum Wohnmobil zurückzugehen, erspähte ich Menschen – Menschen auf dem Rathausturm. Und an einem Turm, den man besteigen kann, komme ich kaum vorbei (auch wenn ich bei der Besteigung mancher Kirchtürme schon Rückzieher gemacht habe).
Doch der Rathausturm von Rothenburg ob der Tauber hat es echt in sich. Nicht nur, dass man kurioserweise den Aufstieg erst oben zu zahlen hat. Nein, er ist im oberen Bereich so dermaßen eng, dass man mit einem kleinen Tagesrucksack echte Probleme bekommt, wenn man über die Steigeisen durch eine kleine Luke auf das Dach des Turmes klettert. Aber zum Abschluss der Stadtbesichtigung war das ein echter Höhepunkt. Beschlossene Sache ist auf jeden Fall der Besuch des nächsten Weihnachtsmarkts mit Verköstigung der langen Wurst im „Kipfle“ 😉
Etwas detaillierter habe ich es auch noch im Forum bebildert.
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Hahn’s 1/2 Meter fränkische Feuerwurst , ich habe bei einem Besuch nach dem Metztger gefragt um diese wunderbaren Würste nach Hause bestellen zu können. Ich habe leider Zuhause die Adresse nicht mehr gefunden, bitte bitte meine Frau und ich lieben diese Wurst über alles 4x vor Ort gegessen!! Vielen Dank Elena und Ernst Herzog
Hallo zusammen,
ich kann ja vieles. Aber hier muss ich passen und bin nicht wirklich der richtige Ansprechpartner. Ich war selber nur als Besucher im Ort und das ist schon ein paar Jahre her. Es tut mir leid.