Wer viel reist, kauft auch Andenken. Wir machen das zumindest so. In den letzten Jahren hat es sich ergeben, dass wir von unseren Reisen auch immer wieder mal Puzzle kaufen. Ich puzzle sehr gerne nebenbei und habe festgestellt, dass ich mit so manchem Motiv von einem Reiseziel die Reise in Gedanken für mich verlängere. Das ist irgendwie schön und brachte mich auf den Gedanken, mal ein Puzzle mit 54.000 Teilen zusammenzustecken.

54.000 Teile? Das kauft man nicht mal eben auf einer Reise. Ich hatte irgendwann mal nachgeschlagen, welches Puzzle als das größte der Welt bezeichnet werden kann und fand zwei Stück mit dieser stattlichen Anzahl. Eines davon gefiel mir nicht so recht, weil es dort offensichtlich war, dass es aus 27 einzelnen Puzzeln mit je 2.000 Teilen besteht.

Das andere Puzzle zeigte eine Gemäldegalerie neben einem großen Bücherregal und hat es ein wenig geschickt angestellt, so dass man nicht gleich 27 Einzelelemente erkennt. Zu sehen sind also diverse klassische Gemälde nebst Rahmen und ein paar Leute, die in dieser Gemäldegalerie stehen und die Werke bewundern. Das Motiv gefiel mir ganz gut und ganz nebenbei wurde das Gesamtpuzzle in einem Koffer geliefert. Wie passend für jemanden, der vom Reisen lebt. Da konnte ich schlecht nein sagen.

Weit über 20 Kilo wog der Koffer mit seinen 27 Beuteln voll mit jeweils 2.000 Teilen. Die Mammutaufgabe stand bevor, aber zum Glück hat uns keiner gestresst. Wir hatten es also nicht eilig. Moni, die bis dahin nicht so sehr für das Puzzeln zu begeistern war, übernahm auch einige der 2.000er und hatte großen Spaß daran und meine Mutter hat sich auch mal eben mit zahlreichen 2.000ern beteiligt.

So puzzelten wir sozusagen zu Dritt und genossen vor allen Dingen dabei die dunklen Winterabende. Im Sommer wurde wieder weniger gepuzzelt, aber es kam der zweite Winter und schon waren alle 27 Elemente fertig. Nun war es an der Zeit, diese zu einem Gesamtkunstwerk zusammenzustecken. Doch das Puzzle ist 8,56 breit und misst zwei Meter in der Höhe. Zu groß also für die Wohnung. Wie gut, dass wir einen Wohnmobilstellplatz besitzen.


Auf diesem besetzten wir kurzer Hand eine Parzelle, veranstalteten in dem Zusammenhang einen Tag der offenen Tür und luden Wohnmobilisten sowie Bürger und Bürgerinnen aus Nordkirchen ein, sich das Puzzle in der vollen Größe anschauen zu können. Das Ereignis hat nicht nur Spaß gemacht, sondern war auch ein willkommener Abschluss für eine monatelange Puzzleaktion. Ein bisschen wehmütig waren wir, als wir am Ende des Tages das 54.000-Teile-Puzzle wieder in seine 27 einzelnen Elemente demontierten. Doch die nächsten, deutlich kleineren Puzzle sind schon wieder in Arbeit. Natürlich Andenken von diversen Reisen. Darüber werde ich zukünftig auch mal einen Blog-Beitrag schreiben.

Hier schreibt Reisejournalist Michael Moll.
Ich bin Autor von mehr als 120 Reiseführern, unter anderem beim National Geographic, und erstelle Artikel in Fachzeitschriften. Außerdem bin ich Betreiber und Besitzer des Wohnmobilstellplatzes am Barockschloss in Nordkirchen im südlichen Münsterland.
Bundesweit halte ich Multimedia-Präsentationen über verschiedene Reisethemen und zu guter Letzt konnte ich einen Fahrradweltrekord für das Guinnessbuch der Rekorde aufstellen.
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