Nachdem wir den Grand Canyon besuchten, durchquerten wir auf unserer Fahrt nach Florida schon relativ kurz hinter Flagstaff die Weite von Arizona. Südlich der dortigen Interstate 40 verlockt eine Sehenswürdigkeit zu einer Pause, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Der Barringer-Krater ist ein Meteor-Krater, der vermutlich vor rund 50.000 Jahren in die Erde einschlug.
Er ist schon ziemlich eindrucksvoll, weil er in der Einsamkeit von Arizona und durch das dortige Klima recht gut erhalten geblieben ist. Interessanterweise befindet er sich in Privatbesitz, was ich recht kurios finde. Man stelle sich vor, man hätte seinen eigenen Meteoritenkrater. Wer kann das schon von sich behaupten? Na gut, die Besitzer des Barringer-Kraters offensichtlich.
Sie betreiben daher logischerweise auch das kleine Museum am Rande des Kraters und nehmen nicht wenig Eintritt für den Besuch. Hat man die Eintrittskarte gekauft, dann gelangt man zunächst in eine Art Hof, wo die Hall of Fame der amerikanischen Astronauten aufzeigt, wer bereits alles im All war. Aber aufgeführt werden eben nur amerikanische Raumfahrer.
Außerdem gibt es in typisch amerikanischer Manier noch eine Subway-Filiale und einen großen Souvenirladen. Letzteres kann ich verstehen, die Subway-Filiale fand ich in der Wüste von Arizona irgendwie bemerkenswert. Aber als Amerikaner muss man ja immer und überall zu Fastfood und Softgetränken greifen können. Erstaunlich fand ich, dass es hier keinen obligatorischen Dinosaurierpark gibt. Dinosaurierparks findet man ja sonst auch überall in den USA. Aber vermutlich liegt das daran, dass der Krater halt schon sehr lange nach dem Aussterben der Dinosaurierer entstand.
Im Museum gibt es eine kleine Ausstellung über Meteore und Zeitungsartike, die in diesem Zusammenhang erschienen. Außerdem kann man an einem Computer ein paar Daten wie Meteorgröße, Einschlagswinkel und Geschwindigkeit eingeben, um zu sehen, welche Schäden der selber kreiierte Meteor anrichten würde. Nun ja, ich war wohl bei der Eingabe etwas zu großzügig. Schade, dass ich gleich die gesamte Welt vernichtet habe.
Imposanter Barringer-Krater in der Weite von Arizoma
Das kleine Museum hat man schnell durchquert und endlich kann man einen Blick auf den Meteorkrater werfen. Es gibt eine kleine Besucherplattform am Kraterrand, von der aus man einen guten Überblick über den Krater hat. Immerhin ist dieser rund 1.200 Meter breit und bis zu 180 Meter tief. Allerdings kann man den Krater nicht am Rand umrunden oder gar in den Krater hinabsteigen. Es bleibt nur der Blick von dieser Plattform.
Dreht man dem Krater den Rücken zu, hat man eine tolle Fernsicht über die weite Landschaft von Arizona und in der Ferne erblickt man viele kleine weiße Rechtecke, die als Lkws über die Interstate 40 fahren. Der Anblick des Kraters ist schon interessant, aber es ist eben schade, dass man trotz des sehr hohen Eintrittspreises nur einen Standort hat, um einen Blick darauf zu werfen. Dieser befindet sich blöderweise auch noch am Nordrand des Kraters, sodass man in der Regel gegen das Sonnenlicht blickt.
Aber ich will den Besuch nicht schlecht reden. Es war interessant, so einen Meteorkrater mal zu sehen. Immerhin ist er auch heute noch sehr gut erhalten und macht echt was her. Na ja, vielleicht kaufe ich mir auch mal so einen Krater.
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