Landschaft, Literatur und Poesie

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  • Literatur Landschaft & Poesie

    November 2019

    Moin tosamen —

    nach einer zehntägigen Auszeit meinerseits vom Internet kommt nun mit ein paar Tagen Verspätung das Kalenderblatt für den Monat November. Der Text stammt vom niederdeutschen Song-Poeten Helmut Debus, in diesem Jahr wurde er siebzig Jahre alt. Ich habe die Zeilen der Einleitung zu seiner Langspielplatte Morgenfloot aus dem Jahr 1988 entnommen. Das Foto nahm ich im Herbst 2016 auf einer Fahrt von Schlüttsiel in Nordfriesland zur Hallig Hooge auf.

    Mit einem schönen Gruß in den November
    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Dezember 2019


    Moin tosamen —

    und hier ist nun das Kalenderbild für Dezember 2019. Das Foto wurde im nordfriesischen Wattenmeer aufgenommen, beim Text handelt es sich um den Ausschnitt eines Liedes des niederdeutschen Songpoeten Helmut Debus aus dem Jahr 1981. In diesem Jahr wurde er 70 Jahre alt, ein ‘Leonard Cohen der plattdeutschen Sprache’. Für alle, die Schwierigkeiten mit dem Text haben, übersetze ich ihn hier mal inhaltlich und unpoetisch:

    Diese Nacht

    Um dieser Nacht nicht zu begegnen,
    Spring ich in das Segelboot,
    Mich nach den Inseln aufzumachen —
    Unterm Wind und Sonnenrot.

    Segel mich, mein Wind, durch grüne Wellen
    Zu den Inseln, die mich reizen.
    Leuchte mir Sonne, den Horizont zu erhellen —
    Dass mir ganz der Anfang wird.

    Und damit wird dieser literarische Kalender für 2019 nun geschlossen, doch der für 2020 ist bereits gedruckt, auf dass es, wenn’s genehm ist, im Januar mit neuen monatlichen Kalenderblättern weitergeht.

    Von dem nun abgelaufenen Kalender im Format DIN A4 habe ich noch zwei Exemplare. Einer reicht mir fürs Archiv, und sollte irgendjemand Interesse an der gedruckten Ausgabe der letzten zwölf Kalenderblätter haben, geht das zweite Exemplar Anfang Januar frei Haus an die oder den Erste/n, der oder die sich hier meldet und mir eine Versandadresse zukommen lässt.

    Und nun wünsche ich allen einen schönen ersten Advent
    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Januar 2020

    Moin tosamen —

    Zurück aus der weihnachtlichen Internetabstinenz geht es nun mit dem ersten Kalenderblatt für 2020 ins neue Jahr. Ich muss gestehen, dass weder das Bild in einem Januar aufgenommen noch der Text in einem Januar verfasst wurde, finde aber, dass Motiv und Text gut zu einem ‘kalten Monat’ passen.

    Apropos Text: Sieben Jahre bevor er seine ersten Sherlock-Holmes-Geschichte veröffentlichte, heuerte ein gewisser Arthur Conan Doyle kurz vor Abschluss seines Medizinstudiums für sechs Monate als Schiffsarzt auf einem Walfänger an. Der Textauszug stammt aus seinem Tagebuch von dieser Fangfahrt. Es wurde erst im Jahr 2012 aus seinem Nachlass veröffentlicht und erschien 2015 in der deutschen Übersetzung von Alexander Pechmann im Hamburger Mare Verlag.

    Das Foto wurde im Herbst 2003 auf einem Kodak 100S-Diafilm von Bord des Hurtigrutenschiffes MS Polarlyss aus aufgenommen. Irgendwo zwischen dem Polarkreis und Tromsø, genauer kann ich es leider nicht mehr lokalisieren.

    Und damit wünsche ich allen hier ein schönes Jahr 2020
    mit tollen Reiseerlebnissen.
    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Februar 2020

    Weiter geht es mit dem Kalenderblatt für Februar 2020. Ich glaube, zum Text muss ich nicht viel sagen, zwei Zeilen nach einem Lied, das Udo Lindenberg 1983 als Single veröffentlichte, nachdem ihm die Einreise zu einem Konzert in die DDR verweigert worden war. Die Melodie hatte Glenn Miller 1941 mit seiner Army Airforce Band berühmt gemacht.


    Das Foto aus dem Jahr 2012 zeigt den in Privatbesitz befindlichen denkmalgeschützten alten Güterbahnhof von Tönning. Es ist das einzige Gebäude, das von den historischen Bahnanlagen der 1854 eröffneten Strecke Flensburg-Husum-Tönning, der ersten Bahnstrecke im damals zum dänischen Gesamtstaat gehörenden Herzogtum Schleswig, erhalten geblieben ist. 


    Und damit wünsche ich allen hier einen guten Start in den neuen Monat 

    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    März 2020

    Hier nun das Kalenderblatt für den Monat März, der Text dieses Mal den Freunden der Dichtkunst der deutschen Romantik gewidmet. Joseph von Eichendorff verfasste das Gedicht im Jahr 1841, das ich hier mit einem Foto aus dem Westen Irlands in Verbindung gebracht habe. Aufgenommen wurde es auf der Insel Inishbofin vor der Westküste Irlands. Bei dem Namen handelt es sich um die anglisierte Form des irisch-gälischen Inis Bó Finne, was auf Deutsch Insel der weißen Kuh (inis = Insel, bó = Kuh, finne = weiß) bedeutet. 


    Eine Kuh, die uns dort über den Weg lief, muhte uns allerdings entgegen, dass die Insel eigentlich Inis Bó Finné, also Insel der weisen Kuh heißen würde, alldieweil die Kartografen den Akzent über dem ‘e’ übersehen hätten. Wobei mir dann auffiel, dass sich auch im Deutschen ‘weiße Kuh’ und ‘weise Kuh’ sprachlich nur durch einen winzigen Unterschied in der Schreibweise unterscheiden. 


    Mit den besten Wünschen für den kommenden Monat 

    Jürgen 

  • Landschaft, Literatur und Poesie

    April 2020


    Da steht ein Haubarg auf der Warft,

    Da steht er schon viel hundert Jahr.

    Seine Eichenbohlen sind mit der Zeit schwarz gefärbt,

    Der Haubarg steht gleichwohl noch da.

    Er ward wohl gebaut von Menschenhand,

    Wie viel hundert Jahr ist es her?

    Er steht dort hoch überm grünen Land,

    Du siehst ihn schon draußen vom Meer.


    Haubarge nannte man die Häuser reicher Eiderstedter Bauern, die es mit manch einem Adelssitz aufnehmen konnten. Das riesige Dach ruhte auf gewaltigen Holzständern, unter denen das Heu (Hau) geborgen wurde. Zwischen den bis zu zehn durch Längs- und Querbalken verbundenen Ständern wurde das Heu vom Erdboden hochgestapelt und konnte von zwei Seiten zu den in den unteren Bereichen des Bauwerks stehenden Tieren gebracht werden. Auf der dritten Seite befand sich die Diele, die mit dem Wagen angefahren werden konnte, und auf der vierten lag der Wohnteil. Der Grundriss eines Haubargs ist fast quadratisch. Selbst wenn eine Sturmflut die Mauern eindrückte, hielten die Ständer noch das Dach, und das Mauerwerk konnte anschließend erneuert werden.

    So weit zur Begriffsklärung. In seinem Lied De Haubarg besang Knut Kiesewetter 1976 das Schicksal eines solchen Haubargs, der vernachlässigt wurde, herunterkam und schließlich einem modernen Wohnhaus weichen musste — inzwischen nicht nur wegen des Denkmalschutzes undenkbar. Das Foto zeigt den wohl bekanntesten aller Haubarge, den Roten Haubarg von Witzwort. Wer an ihm die Farbe Rot sucht, wird allerdings keinen Erfolg haben. Die Farbe hängt auch nicht mit dem Bauherrn (es handelt sich hier um den Teufel, dem vor einigen Jahren vor dem Bauwerk ein Denkmal errichtet wurde) zusammen, sondern schlicht damit, dass das Gebäude im 16. Jahrhundert ein rotes Ziegeldach hatte.

    Mit einem schönen Gruß in den April

    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Mai 2020

    Mit diesen wenigen Zeilen aus einem Song von Udo Lindenberg aus dem Jahr 1986 geht es mit einem neuen Kalenderblatt in den Monat Mai, Zeilen die man auch als hoffnungsvollen Ausblick in der derzeit alles beherrschenden Corona-Epidemie interpretieren könnte. Das Foto wurde im Mai 2016 auf der Sandbank von St. Peter-Ording aufgenommen. 


    Mit einem schönen Gruß 

    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Juni 2020

    Moin tosamen — Nachdem ich nun drei Wochen ohne Internet gelebt habe, melde ich mich denn heute mit dem Kalenderblatt für den Monat Juni im Forum zurück. Bei dem Gedicht handelt es sich um eine deutsche Übertragung der ersten Strophe von William Butler Yeats Gedicht Down by the salley gardens aus dem Jahr 1889, wobei ich mir erlaubt habe, aus dem ‘Weidengarten’ einen ‘verwunsch’nen Garten’ zu machen, alldieweil das Foto, aufgenommen in einem Juni im Garten von Garinish Island in der Bantry Bay, keine Weiden hergab. Von wem die Übersetzung stammt, habe ich nicht herausfinden können, hier ist der Originaltext: 

    Down by the salley gardens my love and I did meet;

    She passed the salley gardens with little snow-white feet.

    She bid me take love easy, as the leaves grow on the tree;

    But I, being young and foolish, with her would not agree.

    In a field by the river my love and I did stand,

    And on my leaning shoulder she laid her snow-white hand.

    She bid me take life easy, as the grass grows on the weirs;

    But I was young and foolish, and now am full of tears.


    Und mit diesen Zeilen des irischen Literatur-Nobelpreisträgers wünsche ich allen einen schönen Start in den Monat Juni 

    Jürgen 

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Juli 2020

    Mit diesen Eingangszeilen aus einer Erzählung, sie trägt den Titel Die schönste Geschichte im Buch, die der spätere isländische Literatur-Nobelpreisträger Halldór Laxness im Alter von zwanzig Jahren zu Papier brachte, geht es nun in den Monat Juli. Das Foto stammt allerdings nicht aus Island, sondern wurde am Renvyle-Strand im Westen Irlands aufgenommen. 


    Mit einem schönen Gruß 

    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    August 2020

    Einen schönen guten Morgen — Es ist zwar noch kein August, doch da ich von morgen an bis in die zweite Augustwoche hinein offline bin, habe ich das Kalenderblatt für August ein wenig vorgezogen. Es zeigt die Elbe, allerdings nicht bei Dresden, sondern von einem Aussichtsturm bei Arneburg im Kreis Stendal aus. 


    Das Foto stammt aus dem Jahr 2017. Den Text verfasste Wolf Biermann im Jahr 1973, also noch vor seiner Ausbürgerung aus der DDR. 


    Tschüss denn und alles Gute 

    Jürgen

  • innehalten und die Ruhe in der Natur geniessen, irgend wie passend zu der jetzigen Zeit, aufgnommen vor 2 Tagen am Maloya mit Blick ins Bergell :)

    und wie wenn die Zeit stehen geblieben wäre, ebenfalls am Maloya bei einem geschlossenen Takeaway, meine Grosseltern haben noch so gekocht :)

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    September 2020

    Verflixt noch mal — da habe ich doch zu Monatsbeginn das Kalenderblatt für September vergessen. Hier ist es nun, der Text ist einem Brief des Fürsten Hermann von Pückler Muskau an seine Ex-Frau entnommen. Der fast bankrotte Fürst befand sich 1828 auf einer Reise durch England und Irland, um sich eine reiche, auf einen Adelstitel scharfe Erbin zu angeln, mit deren Geld er seine Gärten weiter finanzieren wollte. Vor der Reise hatte er sich dazu einvernehmlich von seiner Frau (man sagt sogar, es sei ihr Plan gewesen) scheiden lassen, die nach der Hochzeit mit der Erbin in ein Nachbargebäude auf seinem Anwesen ziehen sollte.

    Die Erbin hat er dann wider Erwarten nicht gefunden (einmal war es fast soweit, aber eben nur fast), doch nach der Reise macht er viel Geld mit der Publikation der Briefe, die er fast täglich an seine ‘Ex-Frau’ geschrieben hatte, mit der er nach seiner Rückkehr bis zu ihrem Tod weiter zusammenlebte.

    Das Foto, es zeigt Clifden Castle im County Galway an der irischen Westküste, nahm ich im Juni 2014 auf.

    Mit einem schönen Gruß 

    Jürgen 

  • Eine wunderschöne Arbeit, die du dir da machst! In Irland, genau bei dieser Ruine war ich auch bereits und der Text dazu ist wirklich sehr stimmig. Eine nette Inspiration für neue Reiseziele, finde ich wirklich schön!

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    September 2020

    Mit dem Oktober leite ich nun mit einem neuen Kalenderblatt den Herbst ein. Bei dem Text handelt es sich um die vierte und fünfte Strophe des Gedichtes Herbst von Theodor Storm, erschienen im Jahr 1848 in ‘Biernatzkis Volksbuch’. Das Foto entstand im Herbst 2017 an der Elbe im Kreis Stendal zwischen Tangermünde und dem Dorf Buch.

    Mit einem schönen Gruß in den neuen Monat

    Jürgen

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    November 2020

    Bevor ich mich nun für die nächsten zwei Wochen aus dem Forum verabschiede, hier noch das Kalenderblatt für den vorletzten Monat des Jahres. Der Text ist einem englischen Volkslied entnommen. Das Foto entstand im Juni 2018 auf Inis Mór, der größten der drei Araninseln vor der Galway Bay. Dabei stand ich am Dún Cúchathair, dem ‘Schwarzen Fort’ — nicht so berühmt wie das Dún Aengus, zu dem sich in anderen Zeiten als diesen tagtäglich die Karawane der Tagesausflügler windet, aber für mein Empfinden eher noch eindrucksvoller. 


    So long, in der Woche nach dem 15. November werde ich mich im Forum zurückmelden. Macht’s gut und bleibt bis dahin gesund. 


    Jürgen 

    Einmal editiert, zuletzt von Schimmelrieder (30. Oktober 2020 um 10:44) aus folgendem Grund: Monat in der Überschrift korrigiert

  • Landschaft, Literatur & Poesie

    Dezember 2020

    Mit einer Fahrt ins Nordmeer starteten die Kalenderblätter für das Jahr 2020. Der Kreis schließt sich, und im Nordmeer nähert sich das Jahr nun auch seinem Ende. Der plattdeutsche Text stammt vom Bremer Liedermacher Otto Groote, hier meine inhaltliche deutsche Übersetzung: 


    An dem weißen Vorjahrshimmel

    Seh ich ein’ Schwan nach Norden fliegen,

    O mein Herz will ich so gerne

    In den Eismeerwellen wiegen.


    Ich bin zuhaus im blauen Licht des Nordens,

    Nur hier fühl ich mich frei.


    Das Foto wurde im Herbst 2003 von einem Schiff der Hurtigruten, der MS Polarlyss (Nordlicht) aus irgendwo zwischen Tromsø und Honningsvåg aufgenommen. 


    Und damit wünsche ich allen einen schönen Advent 

    Jürgen

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