- Offizieller Beitrag
Knapp fünf Wochen waren wir jetzt unterwegs. Davon drei Wochen in Norwegen und eine Woche in Schweden. Und uns sind in Sachen Technik folgende Dinge aufgefallen:
- wir haben nicht ein einziges Mal Geld abgehoben. Das heißt, wir haben die gesamte Zeit in Norwegen nicht mit Bargeld bezahlt. Nur am Nordkap habe ich einen 50 Kronen-Schein ausgegeben, den ich noch von meiner Reise in 2012 im Portemonnaie hatte. Egal, wie klein die Fähre war und egal, in welcher Wildnis man steckte - überall konnte man sehr leicht und vor allen Dingen schnell mit Karte bezahlen.
- Bei einer Wanderung auf den Besseggen kann man sich mit einem Schnellboot zu einem beliebten Ausgangspunkt bringen lassen. Das haben wir gemacht und dabei beobachtet, wie die Touris, die vorher reserviert hatten, lediglich einen QR-Code von ihrem Handy abscannen lassen mussten. Einfach, zügig, schnell. Und das eben an einem Ort, wo die nächstgrößere Stadt schon ein wenig weiter weg ist. Und auch hier konnten wir wieder mit Karte bezahlen, ebenfalls sehr zügig.
- Fast überall hatten wir Handynetz. Lediglich bei Wanderungen in Fjells gab es wenig bis kein Netz. Abends im Womo hatten wir dann aber meist wieder Zugriff. Und bis auf eine Ausnahme handelte es sich immer um 4G. Es war also auch noch schnell.
- Bleiben wir noch beim Thema bargeldloses Zahlen. In Schweden wurden wir auf dem ersten Stellplatz zum ersten Mal auf den Begriff "Swish" aufmerksam. Wir hielten das zunächst für eine schwedische Bankkarte oder ähnliches. Am nächsten Abend übernachteten wir bei einem Bauern, der uns fragte, ob wir per "Swish" zahlen wollten. Wir verneinten, weil wir noch nicht wussten, was das ist. Am dritten Abend standen wir an einer Marina und fragten einen Schweden, wie das dort mit der Bezahlung funktioniere, weil keiner anwesend war. Der fragte uns mit einem leicht überraschten Unterton, ob wir denn kein "Swish" hätten. Und war wurde es uns dann zu blöd. Kurz gegoogelt und herausgefunden: In Schweden swisht man mittlerweile. Bargeldloses und sehr einfaches Bezahlen via App. Funktioniert nur mit einem schwedischen Bankkonto, ist aber unter Schweden wohl mittlerweile sehr weit verbreitet. Und ja, wir hätten das gerne genutzt. Und als Stellplatzbetreiber muss ich zugeben, dass ich diese Form der Bezahlung auch ziemlich gut fände. Ich empfand das alles als sehr modern, einfach und bequem. Ich kenne aber auch die Nachteile und weiß, dass die Deutschen sich auf so etwas lange noch nicht einlassen werden.
- Wie bekannt, ist Norwegen eines der führenden Länder in Sachen Elektromobilität. Das merkt man sofort, wenn man im Land unterwegs ist. Besonders im Süden gehört Tesla zum allgemeinen Straßenbild dazu, vorwiegend das Model S. Ohne Übertreibung sieht man einen Tesla an fast jeder Straßenecke. Und wenn nicht Tesla, dann wenigstens ein Nissan Leaf oder dieser hässliche BMW i-irgendwas. Gegen Norden hin nimmt das dann deutlich ab, aber selbst in Lappland sieht man hin und wieder mal ein E-Auto. Ganz zu schweigen natürlich von den zahlreichen Ladestationen. In fast jeder Ortschaft gibt es mindestens eine Tankstelle, an der Schnelladestationen stehen. Ob das nun die Supercharger von Tesla sind oder andere, irgendwas ist immer da. Den Rekord an Ladestationen sahen wir aber auf schwedischer Seite an einem Einkaufszentrum bei Tanum. Dort befanden sich gleich 16 Tesla-Supercharger auf dem Großparkplatz. Das sah dann so aus:
So, das wollte ich mal erzählen, weil es uns auf der Reise mal wieder aufgefallen ist, wie modern die Länder sind.