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  • Jetzt komme ich mal mit etwas, was ich schon ewig lange nicht mehr auf dem Schirm hatte: Eine Fahrradreise.

    In letzter Zeit habe ich beim Radeln schon ein paar Mal gedacht, so eine Radreise wäre mal wieder etwas feines. Meine letzte Radtour ist ja nun schon wirklich sehr viele Jahre her und fand damals noch unter ganz anderen Voraussetzungen (Zelt, Isomatte, Schlafsack, kein mobiles Internet usw.) statt. Heute würde ich eine Radreise ganz anders angehen und zwar ohne die genannten Ausrüstungsgegenstände, also auch kein Kocher, keine Gaskartuschen, keine Ersatzreifen und was ich damals nicht noch alles dabei hatte. Dafür aber heute natürlich mit Smartphone und Übernachtungen in Hotels/Pensionen.

    Dieser Grundgedanke ist jetzt nichts für dieses Jahr und auch nichts für nächstes Jahr. Aber trotzdem würde ich schon mal in den Raum hineinfragen, wie ihr so eine Radreise nach so langer Zeit planen würdet. Wie würdet ihr vorgehen, wenn:

    - es eine Tour an einem deutschen Fluss (oder an der Küste) sein sollte

    - ihr keine Erfahrungen mit Bett & Bike habt

    - euer Fahrrad keine Packtaschenhalterungen hat

    - ihr kein E-Bike habt

    - und ihr euch so eine knappe Woche Zeit geben würdet (ca. 5-7 Tage)

    ?


    Hat einer von euch Erfahrungen mit den Angaben auf der Bett & Bike-Seite? Wie viele Tageskilometer würdet ihr euch vornehmen? Welcher Fluss würde euch reizen (auch in Hinblick auf gute An- und Abreisemöglichkeiten). Wir würdet ihr navigationstechnisch vorgehen (ich nutze bisher kein Komoot)?

    Wie gesagt, meine letzte Radreise liegt fast 15 Jahre zurück und mir stecken noch die Erfahrungen mit Zeltaufbau und in den Schlafsack krabbeln in den Knochen. Darauf habe ich überhaupt keine Lust mehr. Wie sieht das bei euch aus?

  • im Moment fahre ich täglich mit meinem Rad so ca. 20/25km und mehr den Berg rauf und wieder runter aber mit einem starken E-Bike da es sehr steil bei uns ist.

    Ich habe mir ein neues E-Bike speziell für da oben gekauft. Wir haben hier sehr viele Bike und Wanderwege die man benutzen kann und unsere Gegend ist auch ein Bikemekka, auch für Trails, diese werde ich aber meiden. Auch fahre ich viel an der Rheinschlucht die ich ja vor der Haustüre habe am Vorderrhein ist und ich sogar bis zum Tomasee am Oberalp fahren könnte und noch viel weiter.

    Man kann heute auch ein Bahnprogramm buchen wie Hopp on und Hopp off oder ? Bei uns geht das und für das Rad gibt es auch Platz, Am Postauto kann man es auch aussen anhängen wenn man es will. Ein praktischer Service den einige in Anspruch nehmen, vor allem Familien.

    Mit einem E-Bikekurs habe ich mir die Sicherheit geholt, es richtig zu machen. Ich habe schon einige Jahre ein E-Bike aber für da oben war es zu schwach. Auf den langen Reisen bin ich immer Rad gefahren und dieses Jahr besonders viele Kilometer und das täglich.

    Radreisen interessieren mich schon sehr und wir machen das mit dem Womo , muss es aber anders planen. Ich habe gerade heute nach gedacht über eine Radreise an der Elbe, von Stellplatz zu Stellplatz.

    Eine gute Bekannte macht das schon seit Jahrzehnten an sämtlichen Flüssen in Deutschland mit Gepäck von Hotel zu Hotel und wenn das Wetter passt auch mit Zelt. Zur Zeit ist sie am Main unterwegs.

    Zelten kommt für mich nicht mehr in Frage, aber von Hotel zu Hotel könnte ich es mir vorstellen.

    Wir fahren in Spanien gerne die Via Verdes an den Küsten und auch im Inland, das sind stillgelegte Eisenbahntrassen als Radwege, einfach nur schön und gemütlich wenn man es will und Verpflegungsmöglichkeiten gibt es auch. Auch in den Naturparks wie Empurieas sehr schön zu fahren und vieles mehr.

    Dieses Jahr waren wir auch wieder in San Remo auf dem Radweg und auch Richtung Menton und Monaco/Nizza und die Radwege werden immer besser ausgebaut auch am Meer, einfach schön wenn es nicht zu heiss ist.

    Das Minimum sind so ca. 25km und das Maximum ca 60 bis 70km für mich/uns . Als Etappenziel würde ich so max. 80 bis 100 km im Tag machen, je nach Alter.

    An der Donau von Passau nach Wien und Budapest und umgekehrt waren wir auch schon unterwegs, aber nur in Etappen mit dem Wohnmobil und da kann man auch überall ein und aussteigen vom Radweg wenn man es will um an den Stellplatz zurück zu kommen.

    Deine Fragen sind vielleicht nicht alle beantwortet, aber ich habe spontan geschrieben da ich dieses Jahr wirklich schon viel Rad gefahren bin.

    in der Schweiz verwende ich die APP Schweiz Mobil für zum Biken/Wandern , und Komot verwende ich im Ausland, habe aber noch nicht so viel Erfahrung damit.

    Gute Nacht mit lieben Grüssen

  • Erstmal danke ich dir. Ja, außerhalb eines Autos ist Googlemaps bei uns auch die erste Wahl zum Navigieren. Und nochmal ja, die Elbe wird es wohl auch bei uns.

    Wir haben gestern noch über die Idee einer Radreise gesprochen und meine Frau hat nach anfänglichem Zögern Geschmack bekommen. Unter Radreise kennt sie halt nur aus eigener Erfahrung die Touren mit mir von früher. Und darauf hat sie keine Lust mehr (ich aber auch nicht). Nachdem ich erklärte, dass ich möglichst wenig Gepäck und nur von Hotel zu Hotel radeln möchte, kam ihr spontan die Elbe in den Sinn. Einige Flusstäler kennen wir in- und auswendig (Mosel, Rhein, Weser), andere Flusstäler reizen uns deutlich weniger (Main und hier auch wieder Rhein). Die Elbe zwischen Dresden und Cuxhaven wäre wohl genau das richtige für uns. Viel Natur, kleine Städtchen und alles, was dazwischen liegt, kennen wir nur wenig bis gar nicht. Das Ziel hätten wir damit gesteckt. Und es wird dann eben mehr als eine Woche. Ist auch okay.

    Jetzt kommt das Thema Fahrrad. Wir haben "nur" unsere wirklich guten und schön leichten Strada von Stevens Bikes. Bei dem aktuellen Modelljahr steht, dass man es mit einem Gepäckträger nachrüsten kann. Bei dem Modell meiner Frau (Strada 800) steht dieser Hinweis gar nicht. Wäre blöd, wenn das nicht möglich wäre und wenn das bei meinem 2015er-Modell auch nicht ginge. Hat da jemand Erfahrungen, ob man jedes Rad grundsätzlich nachrüsten kann?

    Dann wäre da noch der Klassiker: Ortlieb oder Vaude-Taschen? Wir hatten damals Vaude-Taschen und waren mehr als zufrieden. Aber ich hatte immer den Eindruck, dass die meisten Radreisenden Ortlieb nutzen. Wenn ich mit diesem Eindruck richtig liege, dann muss da ja auch einen Grund haben. Oder?

    Bliebe nur noch die Frage nach der Ausrüstung. Was nimmt man auf einer innerdeutschen Flussradreise denn heutzutage alles so mit? Wir sind gestern Abend durchgegangen, was wir auf unseren Touren damals alles mit hatten und dieses Mal streichen würden. Das wären: Ersatzreifen, Ersatzschläuche, Ersatzkette, Ersatzspeichen, entsprechendes Werkzeug wie Kettenspanner und dergleichen, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Hängematten, Puzzle (auf dem Weg zum Frachtschiff hatten wir die für die Überfahrt nach Südamerika dabei), deutlich weniger Lebensmittel und Getränke, Pingu, Gaskocher, Geschirr, Topfset. Und bei der Kleidung dürften wir im Vergleich zu damals wohl auch deutlich ausmisten können. Daher gehen wir davon aus, dass wir lediglich für hinten Packtaschen benötigen. Oder wäre vorne die bessere Wahl?

    Ich habe gerade heute nach gedacht über eine Radreise an der Elbe, von Stellplatz zu Stellplatz.

    Aber wie machst du das? Fahrt ihr also getrennt? Dein Partner fährt das Wohnmobil und du das Fahrrad?

  • Habe erst zwei Radreisen gemacht : Münsterland , mit einem Trekkingrad , jede Nacht in einem vorab gebuchten Hotel, das Gepäck wurde jeweils vom Veranstalter transportiert. In den Ortlieb Satteltaschen hatten wir lediglich etwas Proviant , Regen - und Ersatzkleidung. Einen Routenplaner gab es vom Veranstalter. Vor drei Jahren dann eine große Bodenseetour, drei Campingplätze von wo unsere Tagestouren losgingen 👍. Inzwischen mit E- Bike , jeweils um die 70 km /Tag. In der Planung ist eine Elbetour, mit ganz wenig Gepäck und ohne Vorreservierung . Ich finde es schade wenn man tgl ein Etappenziel erreichen m u s s ! Ganz wichtig finde ich bei der Regenkleidung wirklich gute zu kaufen , das lohnt sich und vor allem extra Gamaschen . Meine Regenhose hat ausklappbare Regenschuhe was aber absolut nicht ausreicht. Die Gamaschen sind viel besser da sie auch von unten schützen

    Vaette…….. liten och grå , smyger in din vrå

  • Ich danke dir.

    das Gepäck wurde jeweils vom Veranstalter transportiert.

    Das möchte ich nicht. Da will ich unabhängiger bleiben und mir alles selber zusammenstellen.

    und ohne Vorreservierung . Ich finde es schade wenn man tgl ein Etappenziel erreichen m u s s !

    Ja, dieses "müssen" finde ich grundsätzlich auch blöd. Kann ja immer mal etwas dazwischen kommen. Andererseits habe ich aber wenig Lust, erst vor Ort etwas zu suchen, womöglich bei schlechtem Wetter. Bei den Campingradreisen war mir das eigentlich immer ziemlich egal, wo ich mein Zelt aufstelle. Meist gab es auch irgendwo noch ein Plätzchen. Aber ich erinnere mich noch gut an Cayenne in Französisch-Guayana, wo wir ewig lange nach einem geeigneten Hotelzimmer gesucht hatten. Da bin ich dann doch eher froh, wenn ich weiß, was mich nach einer Radtour erwartet. Und durch die Womo-Touren mit den stets vollen Stellplätzen bin ich mittlerweile darauf geeicht, dass es vermutlich nie das erstbeste Ziel ist. Daher wird es bei uns auf Vorbuchungen hinauslaufen. Ich weiß aber nicht, ob man Stellplätze und Hotels bei der Belegung vergleichen kann.

    Wie zuverlässig ist das überhaupt mit dem Bett and Bike? Zu den Kriterien, um als Beherbergungsbetrieb dazuzugehören, zählt ja, dass man auch nur eine Nacht bleiben darf und dass das Rad irgendwo sicher untergestellt werden kann. Ich finde das eigentlich wichtig und will nicht abgewiesen werden, weil ich länger bleiben muss oder das Rad keinen Platz findet.

    Regenkleidung

    Hm, ja, das ist bei mir immer so ein Thema für sich. Ich bin noch nie wirklich glücklich damit geworden. Dazu sollten wir noch mal getrennt einen Thread eröffnen.

  • Ich bin bisher ausschließlich einige Male mit dem Radfahrrad verreist. Im Sinne, dass ich es in den Urlaub mitgenommen und damit dann einige Ausflüge unternommen habe. So eine Radreise im Flachland steht aber auf jeden Fall auf der To-do-Liste und daher werde ich die Beiträge aufmerksam mitverfolgen. :)

  • nein wir fahren gemeinsam, aber entweder fahren wir Hopp on/off zurück oder wir fahren mit den Rädern wieder zurück und dann fahren wir mit dem Womo zur nächsten Etappe und die Fahrten mit den Rädern kann weiter gehen. Wir haben ja Zeit und gefällt uns so :)

    Was die Regenkleider betrifft, da gibt es sehr gute Kleider und sollte man trotzdem einmal nass werden trocken die ganz schnell, ebenfalls wenn man reichlich schwitzen würde kann man im nu wieder trocken sein. Da hat sich viel getan. Wir tragen in den Bergen und beim Reisen meistens nur noch Outdoorkleider und erkennt die Bergler wenn sie so in der Stadt unterwegs sind 😅

    In unserer Haupstadt Chur sind praktisch nur Bergler unterwegs aus allen Tälern und das ist einfach so und erst noch Bequem und für jedes Wetter richtig angezogen ist 🦾😊

    Die Goretexschuhe sind noch wichtig, also Wasserfeste Schuhe eventuell Knöchelhoch , die lohnen sich ganz sicher und bei schlechtem Wetter halten die Füsse warm und auch trocken, wir hatten noch nie nasse Füsse wenn uns der Regen erwischt hat, auch beim Motorradfahren nicht. Wir mussten bis jetzt nur einmal Gamaschen anziehen beim Motorradfahren, das war von Mailand bis nach Chur 🙈

    Mit dem Rad hat es uns eigentlich noch nicht so viel erwischt, da wir die Etappe ganz einfach verschoben haben bis das Wetter besser war. Mit dem Womo kann man das ganz gut.

    Das Zwiebelprinzip ist noch wichtig bei den Kleidern, egal bei welchen Sport.


    4 Mal editiert, zuletzt von sanitaer (23. Juli 2023 um 22:01)

  • @michaelmoll

    Eigentlich sollte man jedes Fahrrad nach rüsten können mit Gepäckträger usw .

    Ich habe mir Deinen Link angeschaut und bin mir aber da nicht so sicher bei den Speedrädern. Vielleicht muss man dann auf ein bestimmtes Gewicht achten, sollte ab trotzdem machbar sein.

    Ich habe mein E-Bikes Strassentauglich gemacht, damit ich überall fahren kann wenn es nötig ist. das Zusatzgewicht belastet den Akku schon und sollte man einberechnen, Licht ist obligatorisch seit ca. 1 Jahr, Glocke und Kotflügel ist ein muss bei mir. Auch wenn es ein Mountenbike ist. Ich kann den Korb noch für eine geschlossene Tasche auswechseln. Für Touren praktischer und zum Einkaufen nehme ich den offenen Korb. Ganz wichtig für mich ist der Radständer damit ich es da hin stellen kann wo ich will und nicht so wie viele Fahrradfahrer es an Kulturstätten an lehnen oder an fremden Mauern und Zäunen. Da macht man sich nicht beliebt.

    Das Rad ist ein Cube

    Der Motor hat 85 NM , das ist im sehr gut

    Der Akku ist ein 750er und reicht bis zu 1000 Höhenmeter, für meine Touren reicht es alle Mal und der unterste Stand mit was ich nach Hause gekommen bin war noch 33 % Leistung :) Bergab stelle ich den Akku natürlich ab.

    Das gleiche gibt es auch noch für Trails, sieht aber ein bisschen anders aus und ist mit 2 Federn damit es nicht so in den Rücken belastet.

    Das gleich Rad gibt es auch so ohne Motor 😎

    hier oben fahren fast alle solche Bikes (ohne Strassenausrüstung) da es ja bis über 3000 Meter rauf geht 🦾 kann aber die Räder in die Bergbahn einladen oder aufhängen. Bikesport ist ein richtiger Boom geworden und ist ein toller und schöner Sport in der Natur wenn man diese beachtet und respektiert wie es vor geschrieben ist. Natürlich kann man auch alles rauf fahren ohne Bergbahn 😅🚲

    2 Mal editiert, zuletzt von sanitaer (24. Juli 2023 um 11:07)

  • und das ist das Reiserad mit dem Wohnmobil, ein E-Citybike Fleyer der 2. Generation (11 Jahre alt ) mit einem sehr guten Akku und noch immer gut für zum Reisen und wenn es nötig ist auch mit Berg 👍🚲😎 Preislich ist es im ähnlichen Bereich und reicht bis zu 100/120 km je nach Akkubedarf. Meine Etappen bewegen sich bis 70km cirka.

    Ich schreibe das als Info und meine Erfahrung mit Wohnmobilreisen und Gleichgesinnten ähnlichem Alters 😊geht natürlich auch mit Pkws oder nur Radtouren, was das eigentliche Thema ist.

  • Was Du hier beschreibst, ist so ziemlich die Art von Radreisen, die ich in den letzten Jahren immer mal wieder gemacht habe. Da kann ich ein paar von meinen Erfahrungen beisteuern:

    Hat einer von euch Erfahrungen mit den Angaben auf der Bett & Bike-Seite? Wie viele Tageskilometer würdet ihr euch vornehmen? Welcher Fluss würde euch reizen (auch in Hinblick auf gute An- und Abreisemöglichkeiten). Wir würdet ihr navigationstechnisch vorgehen (ich nutze bisher kein Komoot)?

    Die Bett+Bike-Seite halte ich für überbewertet. Ich habe inzwischen reichlich Unterfünfte gesehen, die dort nicht verzeichnet sind, die ich aber als mindestens genauso fahrradfreundlich erlebt habe. Gerade entlang der bekannten Fernradwege hat so ziemlich jedes Hotel eine Unterstellmöglichkeit für Fahrräder. Für die Unterkunftssuche würde ich mir einfach die Hotels im Zielgebiet auf Google Maps anschauen (und dann direkt über die Hotel-Webseite buchen).

    Mit "nur für eine Nacht" bei Bett+Bike ist übrigens nicht gemeint, dass man nach einer Übernachtung rausgeschmissen wird, sondern im Gegenteil, dass die Unterkünfte nicht auf einer Mindestaufenthaltsdauer von 3 Tagen oder gar einer ganzen Woche bestehen. Wenn man länger bleibt, freuen sich die Gastgeber meistens (wenn nicht ohnehin schon ausgebucht ist).

    Die Etappenlänge ist natürlich von Eurer Form und von der Route abhängig. Meine Etappen bewegen sich in der Regel irgendwo zwischen 60 und 95 Kilometern. Letzteres ist gerade bei signifikanten Steigungen und/oder Gegenwind schon eine ordentliche Hausnummer. Und wenn man sich unterwegs auch noch das eine oder andere touristische Ziel ansehen will, geht dafür natürlich auch noch Zeit drauf. Zu bedenken ist halt:

    1. Mit Gepäck ist es doch deutlich mühsamer zu fahren als ohne.

    2. Wenn man an einem Tag eine ordentliche Kilometerzahl zusammen bekommt, heißt das noch lange nicht, dass man das auch mehrere Tage am Stück durchhält.

    Mögliche Reiseziele: Ich sehe, dass Ihr Euch schon halbwegs auf die Elbe eingeschossen habt. Die habe ich bisher nur in kurzen Abschnitten gemacht. Sowohl aus eigener Erfahrung als auch aus den Berichten von Leuten, die die Strecke entweder selbst gefahren sind oder an der Strecke wohnen, weiß ich, dass dieser Weg in der Hauptsaison ziemlich überlaufen ist.

    Meine Eltern haben diverse deutsche Flussradwege gemacht. Neben der Elbe (in 2 Urlauben zu je einer Woche) waren da auch die Weser und die Fulda dabei. Besonders angetan hat es ihnen aber auch der Oder-Neiße-Radweg. Der könnte für Euch als deutsch-polnisches Paar durchaus auch interessant sein.

    Ich selbst denke zur Zeit darüber nach, den Fünf-Flüsse-Radweg zwischen Nürnberg und Regensburg zu machen, von dem ich auch schon mal ein Teilstück entlang der Altmühl und des Ludwig-Donau-Main-Kanals gefahren bin. Parallel dazu liebäugle ich allerdings auch mit einer Alpenüberquerung...

    Navigationstechnisch ist vieles Geschmackssache. Meine ersten Touren in den 90er und 2000er-Jahren habe ich noch mit Papier-Landkarten (Maßstab 1:200 000) gemacht, und das hat auch bestens funktioniert. Ich würde sagen: Solange Ihr Euch an einen Fernradweg haltet, braucht Ihr eigentlich kein Navi am Lenker, weil die Strecken im Regelfall gut genug ausgeschildert sind. Auch ansonsten tendiere ich eher dazu, "auf Sicht" zu fahren und höchstens ab und zu mal anzuhalten und das Handy hervorzuholen, um mich kurz zu orientieren. Als Karten-App bin ich mit OSMand ganz zufrieden, manche Freunde von mir schwören hier auf Locus Maps. Beide arbeiten auf Grundlage der OpenStreetMap und haben den Vorteil, dass man die Karten offline dabei hat. Sie funktionieren daher auch in jedem Funkloch. Außerdem sind hier Fernradwege (und andere beschilderte Fahrradstrecken) auf der Karte verzeichnet. Soll es doch mal eine richtige Navigation sein: Der Navi-Algorithmus von Komoot ist berüchtigt dafür, dass er immer wieder schwer passierbare Wege heraussucht, weil die scheinbar kürzer sind. Ich bin damit auch schon ein paarmal mitten in der Pampa gelandet. Deutlich besser gefällt mir da die App Naviki, die auch einen "Freizeit"-Modus hat, der schwerpunktmäßig beschilderten Fernradwegen folgt.

    Jetzt kommt das Thema Fahrrad. Wir haben "nur" unsere wirklich guten und schön leichten Strada von Stevens Bikes. Bei dem aktuellen Modelljahr steht, dass man es mit einem Gepäckträger nachrüsten kann. Bei dem Modell meiner Frau (Strada 800) steht dieser Hinweis gar nicht. Wäre blöd, wenn das nicht möglich wäre und wenn das bei meinem 2015er-Modell auch nicht ginge. Hat da jemand Erfahrungen, ob man jedes Rad grundsätzlich nachrüsten kann?

    Dann wäre da noch der Klassiker: Ortlieb oder Vaude-Taschen? Wir hatten damals Vaude-Taschen und waren mehr als zufrieden. Aber ich hatte immer den Eindruck, dass die meisten Radreisenden Ortlieb nutzen. Wenn ich mit diesem Eindruck richtig liege, dann muss da ja auch einen Grund haben. Oder?

    Bliebe nur noch die Frage nach der Ausrüstung. Was nimmt man auf einer innerdeutschen Flussradreise denn heutzutage alles so mit? Wir sind gestern Abend durchgegangen, was wir auf unseren Touren damals alles mit hatten und dieses Mal streichen würden. Das wären: Ersatzreifen, Ersatzschläuche, Ersatzkette, Ersatzspeichen, entsprechendes Werkzeug wie Kettenspanner und dergleichen, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Hängematten, Puzzle (auf dem Weg zum Frachtschiff hatten wir die für die Überfahrt nach Südamerika dabei), deutlich weniger Lebensmittel und Getränke, Pingu, Gaskocher, Geschirr, Topfset. Und bei der Kleidung dürften wir im Vergleich zu damals wohl auch deutlich ausmisten können. Daher gehen wir davon aus, dass wir lediglich für hinten Packtaschen benötigen. Oder wäre vorne die bessere Wahl?

    Mit dem Nachrüsten eines Gepäckträgers habe ich bisher keine Erfahrung. Dazu würde ich den Fahrradhändler meines Vertrauens fragen.

    Was die Taschen angeht: Meine derzeitigen Taschen sind von Vaude, und bisher bin ich damit auch zufrieden. Soweit ich weiß, war Ortlieb vor 20-30 Jahren mal der Pionier in Sachen wasserdichte Fahrradtaschen, aber inzwischen können das die anderen Hersteller auch. Und selbst wenn die Taschen nicht ganz dicht sind (wie meine alten): Ich packe die meisten Sachen innerhalb der Fahrradtaschen nochmal in Plastiktüten, damit bleiben sie auch dann trocken, wenn die Dichtigkeit der Tasche mal nachlassen sollte.

    Zum Thema Ausrüstung: Mein übliches Set an Fahrradzubehör besteht aus: Pumpe, Flickzeug, Ersatzschlauch, Reifenheber, einem Fläschchen Kettenöl, einem Lappen und einem Multitool mit den wichtigsten Schraubenziehern und -schlüsseln. Den Bremszug, den ich da seit Ewigkeiten drin habe, habe ich noch nie benutzt. Wichtig ist allerdings, das Rad vor der Tour einmal durchzuchekcen, besonders hinsichtlich der üblichen Verschleißteile. Es war schon ein bisschen blöd, als mir irgendwann im Ausland auffiel, dass meine Bremsbeläge durch waren und die Lenkergriffe auch auseinanderfielen...

    Weiteres Gepäck: Wie andere schon sagten, der Jahreszeit und dem Wetter angepasste "Zwiebelschalen", einschließlich Regenschutz. Dazu einen Satz saubere Kleidung als "Abendgarderobe", damit man die verschwitzten Fahrradsachen am Ziel auch ablegen kann. Dazu das nötige Zubehör für die elektronischen Helferlein (Ladekabel, evtl. Powerbank), Sonnenschutz (Creme, Brille), Trinkwasser (Menge abhängig davon, wie gut man unterwegs nachtanken kann), und nicht zu vergessen, ein Vorrat an Lebensmitteln - entweder eine vollwertige Brotzeit oder zumindest etwas Süßkram für den Notfall. Bei mir passt das Ganze dann in zwei Hinterradtaschen plus eine Lenkertasche. Letztere enthält vor allem die Wertsachen, so dass ich sie bei einer Rast leicht vom Rad abnehmen und mitnehmen kann. Manchmal habe ich noch einen kleinen Beutel oder Rucksack zusätzlich auf dem Gepäckträger.

    Ja, dieses "müssen" finde ich grundsätzlich auch blöd. Kann ja immer mal etwas dazwischen kommen. Andererseits habe ich aber wenig Lust, erst vor Ort etwas zu suchen, womöglich bei schlechtem Wetter. Bei den Campingradreisen war mir das eigentlich immer ziemlich egal, wo ich mein Zelt aufstelle. Meist gab es auch irgendwo noch ein Plätzchen. Aber ich erinnere mich noch gut an Cayenne in Französisch-Guayana, wo wir ewig lange nach einem geeigneten Hotelzimmer gesucht hatten. Da bin ich dann doch eher froh, wenn ich weiß, was mich nach einer Radtour erwartet. Und durch die Womo-Touren mit den stets vollen Stellplätzen bin ich mittlerweile darauf geeicht, dass es vermutlich nie das erstbeste Ziel ist. Daher wird es bei uns auf Vorbuchungen hinauslaufen. Ich weiß aber nicht, ob man Stellplätze und Hotels bei der Belegung vergleichen kann.

    Ich hatte bisher nur ganz wenige Etappen, bei der ich nichts vorgebucht hatte, und da war ich auch reichlich frustriert, nachdem mich mehrere Unterkünfte abgewiesen hatten. In der Regel buche ich meine Übernachtungen für 2 bis 3 Tage im voraus. Das ist noch ein überschaubarer Planungshorizont, bei dem ich nicht allzu weit in die Zukunft planen muss. An Wochenenden mit gutem Ausflugswetter in besonders beliebten Urlaubsgebieten (leidvolle Erfahrung: sächsische Schweiz) wird das allerdings auch schon knapp, und man muss bisweilen auf Unterkünfte etwas abseits der Strecke ausweichen.

    Ganz grundsätzlich empfehle ich Euch, zur "Übung" mal an einem verlängerten Wochenende eine 3-Tages-Tour in der näheren Umgebung zu machen, und dabei gepäcktechnisch so zu tun, als würdet Ihr eine ganze Woche oder länger unterwegs sein. Auf manche Ideen kommt man nämlich wirklich erst, wenn man tatsächlich unterwegs ist.

  • Wir hatten mal angedacht, die 11-Städte-Tour für Fahrräder in Friesland, NL in Etappen zu fahren.

    Und ich glaube, da gibt es noch ein paar andere Strecken zu befahren.

    Nur mal so als Streckenideen.

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

  • Moin Alex,

    auch erst mal vielen Dank an dich für deinen zahlreichen Erfahrungen. Bin gerade nur am Telefon, versuche aber schon mal auf ein paar Sachen einzugehen.

    Mit "nur für eine Nacht" bei Bett+Bike ist übrigens nicht gemeint, dass man nach einer Übernachtung rausgeschmissen wird, sondern im Gegenteil, dass die Unterkünfte nicht auf einer Mindestaufenthaltsdauer von 3 Tagen

    Das war soweit klar. Aber gerade das muss ja bei der Unterkunftssuche auch berücksichtigt werden. Zuzüglich zur Unterstellmöglichkeit fürs Rad, einem akzeptablen Preis und relative Nähe zur eigentlichen Strecke. Das alles an einem Schlechtwettertag nach 80 km muss ich nicht haben. Aber gut zu wissen, dass die Bett&Bike-Seite eher nur als Richtwert zu sehen sei. So würde ich deine Aussage jetzt einfach mal verstehen.

    Meine Etappen bewegen sich in der Regel irgendwo zwischen 60 und 95 Kilometern

    Ja, das war bei uns ähnlich.. mit Ausreißern nach unten und nach oben. Der Rekord lag mal bei 170 km. Allerdings auf einer Strecke am Bodensee, die ich im Jahr zuvor schon gemacht hatte und kannte. Da fiel dann so mancher Zwischenstopp, zum Beispiel zum Orientieren weg. In der anderen Richtung war der Minimalrekord irgendwo bei 20 Kilometern. Das war schlechtwetterbedingt. Da lockten die kleinen Hütten auf einem tschechischen Campingplatz zu enorm günstigen Preisen.

    Im Schnitt gehen wir aber auch von ca. 80 Kilometern aus

    Oder-Neiße-Radweg.

    Den haben wir von vornherein ausgeschlossen. Ich bin den schon 2001 vom Dreiländereck bis zum Haff geradelt. Weiß gar nicht mehr, ob es den damals offiziell schon gab. Aber von der Infrastruktur stelle ich ihn mir heute immer noch etwas "abseits" vor. Damals blieb nur, mit dem Zelt irgendwo versteckt zu übernachten. Hat aber auch wunderbar geklappt, der Bundesgrenzschutz fuhr an uns vorbei, ohne uns zu bemerken. Na ja, der Hauptgrund für den Ausschluss ist aber, dass er zu den Flussradwegen zählt, die für uns die weiteste An- und Abreise mit sich bringen würde. Daher ist auch die Donau erstmal mit aus dem Spiel. Die Elbe ist gesetzt.


    Solange Ihr Euch an einen Fernradweg haltet, braucht Ihr eigentlich kein Navi am Lenker, weil die Strecken im Regelfall gut genug ausgeschildert sind. Auch ansonsten tendiere ich eher dazu, "auf Sicht" zu fahren und höchstens ab und zu mal anzuhalten und das Handy hervorzuholen, um mich kurz zu orientieren.

    So in der Art hatte ich mir das auch vorgestellt. Es ist ja nun nichts exotisches, was man da vorhat und wenn wir uns sonst irgendwo in deutschen Städten oder auf verschieden Wegen orientieren müssen, machen wir das nicht anders.

    Trotzdem danke für deine weiteren Tipps hierzu. Das schaue ich mir auch mal an.

    der Regel buche ich meine Übernachtungen für 2 bis 3 Tage im voraus.

    Zugegeben, daran hatte ich nicht gedacht. Ich dachte, entweder alles oder tageweise (so wie wir das beispielsweise auf den USA-Roadtrips machen). Aber ich glaube, die Tendenz geht trotzdem zu "alles auf einmal", inklusive Risiko, dass das schief gehen könnte bzw. Spontaneität nehmen könnte

    Ganz grundsätzlich empfehle ich Euch, zur "Übung" mal an einem verlängerten Wochenende eine 3-Tages-Tour in der näheren Umgebung zu machen, und dabei gepäcktechnisch so zu tun, als würdet Ihr eine ganze Woche oder länger unterwegs sein. Auf manche Ideen kommt man nämlich wirklich erst, wenn man tatsächlich unterwegs ist.

    Ich verstehe deinen Ansatz, aber ne... dann fangen wir ja quasi bei Null wieder an. Wenn, dann auch richtig 😅 Und so ganz unerfahren sind wir ja nicht. Es ist halt alles nur etwas länger her. Ich sehe zum Beispiel bei deinen Punkten Taschen und Ausrüstung, dass unsere Erfahrungen nicht so ganz überholt sind.

    Wir hatten mal angedacht, die 11-Städte-Tour für Fahrräder in Friesland, NL in Etappen zu fahren.

    Und ich glaube, da gibt es noch ein paar andere Strecken zu befahren.

    Nur mal so als Streckenideen.

    Guter Einwand, aber wir mögen es, dem Lauf eines Flusses zu folgen. Er ist dann nicht nur roter Faden, sondern der Begleiter einer Tour. Deswegen würde ich, obwohl ich die Küste sehr mag, lieber an einem Fluss als an einem Meer radeln. Dabei kann man so schön die Entwicklung des Flusses verfolgen.

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