- Offizieller Beitrag
Guten Morgen zusammen,
ich dachte eigentlich, wir hätten das Thema schon mal in ähnlicher Form gehabt, aber ich habe es nicht gefunden. Daher einfach mal neu:
Kennt einer von euch dieses Gefühl "nicht aufbrechen zu wollen"? Habt ihr vielleicht deswegen schon mal einen Reisebeginn spontan verschoben oder einen geplanten Kurztrip deswegen komplett ausfallen lassen?
Was ich meine, ist folgendes: Bei unserer Reise mit dem Frachtschiff hatten wir einen fixen Termin, an dem wir losradeln wollten. Bis zu diesem Termin hatten wir zwar viel zu tun, es aber auch pünktlich geschafft. Wir konnten also los. Doch was macht der werte Herr Moll? Er sagt, er habe keine Lust und würde einfach auch gerne mal einen gemütlichen Tag einlegen wollen, bevor es dann auf eine lange Reise geht. Also verschoben wir den Start spontan um einen Tag nach hinten. Wir hatten genug Zeit, das war also überhaupt kein Problem. Es war halt nur seltsam. Nach so viel Vorfreude und Erledigungen schmeißt man den geplanten Reisestart über Bord.
Hin und wieder geht es mir auch heute noch so. Ich kann mich manchmal einfach nicht aufraffen, loszufahren. Das hat dann ganz unterschiedliche Gründe (und manchmal hat es noch nicht mal einen Grund). Ein Beispiel war das letzte Wochenende: Eigentlich wollten wir in das Saarland. Meine Frau war am Freitag morgen noch auf der Arbeit, während ich alles vorbereitet hatte. Wirklich alles. Wir hätten sofort nach ihrer Ankunft losfahren können. Aber irgendwie trat ich dann auf die Bremse und fragte, ob wir denn wirklich jetzt dahin fahren wollen. Ob wir das Wochenenden nicht einfach mal anders verbringen wollen. Wir könnten doch dieses machen und jenes machen. Na ja, und dann sind wir zuhause geblieben und haben ein ruhiges Wochenende verbracht.
Ich war so ein wenig hin- und hergerissen. Das Wetter war ja nicht das Schlechteste und wir haben ja nun mal auch ein Wohnmobil, das genutzt werden sollte. Aber mir war einfach nicht danach. Ich schob das ein wenig darauf, dass wir ja ohnehin recht viel unterwegs sind. Auch unter der Woche legen wir viele Kilometer zurück. Und daher habe ich mein schlechtes Gewissen damit zu beruhigen versucht, dass ich einfach mal eine Pause wollte. Aber geärgert habe ich mich dann trotzdem über mich selbst, weil ich genau weiß, dass das auch wieder eine tolle und interessante Tour gewesen wäre. Aber ich habe sie (vorläufig) sausen lassen.
Jetzt kommt aber die andere Sache: Jedes Mal, wenn ich so eine Unlust verspürte und sie aber dann überwunden hatte, kam am Ende der Reise die Aussage "Schön war's. Gut, dass wir gefahren sind." Und meistens würde ich dann am liebsten noch weiter fahren und verspüre gar nicht so sehr den Drang nach Hause kommen zu wollen.
Ich habe also gar kein Problem mit dem Unterwegs-sein, sondern vielmehr mit dem Aufbrechen. Absolutes Luxusproblem, ich weiß. Aber kennt ihr das? Habt ihr das in ähnlicher Form auch schon mal gehabt?