Ein gewisser Martin Luther hat bekanntlich vor 500 Jahren dafür gesorgt, dass wir dieses Jahr in den katholischen Gegenden Deutschlands gleich zwei Feiertage hintereinander hatten, die geschickterweise auf Dienstag und Mittwoch gefallen sind. Da ich mir den Brückentag schon länger reserviert hatte und bei uns in Bayern für diese Zeit ziemlich mieses Wetter angesagt war, habe ich nach einer nicht allzu weit entfernten Gegend mit besserem Wetter gesucht. Ein Wetterdienst hat mir daraufhin Slowenien als Reiseziel vorgeschlagen. Prima, da war ich - von der Durchquerung mit dem Zug mal abgesehen - noch nie, und interessiert hat mich die Gegend schon lange. Nur wohin dort? In den Alpen lag schon Schnee, bzw. es war einfach zu kalt dort oben, also musste ich etwas weiter nach Süden. Nach intensivem Studium von Google Maps und ein paar Natur- und Tourismus-Seiten im Netz habe ich mich schließlich für das Städtchen Postojna als Basislager entschieden. Also fix eine Unterkunft und einen kleinen Mietwagen gebucht, und es konnte losgehen.
Nach einer ereignisarmen Hinfahrt (die Tauernautobahn, die in Ferienzeiten eine lange Staufalle ist, war so gut wie leer) bin ich also am Samstagabend angekommen. Am ersten Tag vor Ort war ein recht heftiger Wind angesagt (in Deutschland war sogar Orkan), so dass ich mich für eine Wanderung in eienm möglichst tiefen Tal entschieden habe:
Rakov Škocjan. Das ist gerade mal 2,5 km langes Tal, an dessen Anfang ein Fluss aus einer Karsthöhle im Berg herauskommt und am anderen Ende wieder im Fels verschwindet. Hier ein paar Eindrücke davon:
Am Anfang des Tales weiß der Fluss noch nicht so recht, ob er oberirdisch oder unterirdisch weiterfließen soll.
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Dann kommt ein breites und eher liebliches Tal:
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Schließlich kommt wieder eine Art "Tunnel". Diesmal läuft oben sogar eine Straße drüber.
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Und dann geht es wieder in eine Höhle, an deren Ende der Fluss wieder im Fels verschwindet. [image=1314,'medium'][/image]
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Am Tag 2 war es zwar immer noch windig, aber von der Windrichtung her war so etwas wie Föhn zu erwarten. Der perfekte Tag, um einen Aussichtspunkt mit guter Fernsicht anzusteuern. Meine Wahl fiel auf den Nanos, den "Hausberg" der Ebene von Postojna. Vom Tal aus war das ein Aufstieg von ca. 700 Höhenmetern, also genau das Richtige für eine nicht zu anstrengende Tageswanderung.
Hier der Berg von unten aus gesehen:
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Schon mal ein ganz netter Ausblick auf halber Höhe:
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und der Blick von oben:
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Laut dem Wirt meiner Pension kann man von hier aus im besten Fall bis Venedig sehen. Ganz soweit hat es diesmal nicht gereicht, aber die Lagune im Hintergrund gehört definitiv schon zu Italien (Laguna di Marano):[image=1320,'medium'][/image]
Und auf dem Abstieg gab es noch eine gar nicht mal so kleine Kirche mitten auf einer Almwiese. Leider war sie verschlossen.
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Am dritten Tag wollte ich ursprünglich die berühmte Höhle von Postojna besichtigen, aber irgendwie war das Wetter viel zu gut, um den Tag unterirdisch zu verbringen. Also ging es wieder auf Schusters Rappen los. Den Vorschlag für die Wanderroute (zumindest den Hinweg) hatte ich im Vorfeld übrigens auf www. bergfex.at gefunden. Die Seite ist eine wahre Fundgrube für Wanderungen aller Art.
Kaum hatte ich das Gewerbegebiet am Stadtrand hinter mich gelassen, wurde es sofort recht urig:
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Es folgte eine recht lange Strecke durch die Wiesen entlang der Nanoščica: [image=1327,'medium'][/image]
... mitsamt einem weiteren etwas abenteuerlichen Flussübergang:[image=1329,'medium'][/image]
Nach Überquerung einer Hügelkette kam ich dann in ein Tal, das wieder mal gerade auf eine Felswand zulief::[image=1326,'medium'][/image]
Und in dieser Felswand war dann das Ziel meiner heutigen Tour: Die Höhlenburg von Predjama:[image=1328,'medium'][/image]
Berühmt wurde diese Burg, die direkt vor einen Höhleneingang gebaut ist, durch eine erfolglose Belagerung, die daran scheiterte, dass die Belagerer nicht alle Ausgänge aus der Höhle kannten, so dass es für die Bewohner möglich war, sich trotz Belagerung von außen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Direkt unterhalb der Höhle sieht man schon mal zwei Eingänge, von denen der untere wieder mal als Tunnel für den Fluss dient. [image=1325,'medium'][/image]
Tja - und dann musste ich auch langsam schon wieder heim fahren. Über den Umweg, den ich unterwegs gemacht habe, berichte ich noch kurz an anderer Stelle. Auf jeden Fall hat sich diese ziemlich spontane Tour für mich gelohnt.