Letztens lief bei mir das Wasser im Badezimmer im Wohnmobil und ich konnte es nicht abstellen. Sobald ich am Panel die Wasserversorgung einschaltete, startete die Wasserpumpe und übte Druck aus. Wenn der Wasserhahn geschlossen bzw. der Mischhebel unten ist, sollte eigentlich die Wasserpumpe aufhören und logischerweise auch kein Wasser fließen. Dem war aber nicht so. Es floss Wasser und die Pumpe pumpte immer nach. Das konnte also nur abgestellt werden, wenn man am Bordpanel die Wasserversorgung ausschaltete.
Was war das Problem? Ganz einfach, in der Kartusche des Mischhebels war eine Gummidichtung defekt. Wahrscheinlich hat die Dichtung versagt, weil im Winter ein wenig Restwasser gefror und die Dichtung zum Platzen brachte. Blödes Missgeschick, kann aber passieren.
Da ich im Internet gesehen habe, dass ich nicht der Einzige bin, dem so ewas passiert und so manch ein anderer Wohnmobilfahrer wissen will, wie man das Problem beheben kann, habe ich die folgende Anleitung zur Selbstreparatur geschrieben. Benötigt wird in der Regel eine Wasserpumpenzange und ein Innensechskant, auch als Inbus oder fälschlicherweise als Imbus bekannt. Für den Einbau benötigt man rund 10 Minuten Zeit und natürlich eine neue Kartusche.
Als Erstes muss der übliche rot-blaue Plastikchip gelöst werden, der eigentlich nur die Temperaturrichtung anzeigt. Meist geht das schon mit dem Fingernagel. Er kann auch oben auf dem Hahn sein.
Anschließend sieht man eine kleine Inbusschraube, die gelöst aber nicht komplett herausgeschraubt werden muss.
Dann kann man den oberen Teil des Hahns schon abziehen und blickt auf das Innenleben:
Das Innenleben des Hebels sieht von unten aus wie auf dem folgenden Bild. Gerade noch zu erkennen ist die kleine Inbusschraube in der roten Markierung:
Den silbernen Plastikrand dreht man einfach mit der Hand ab. Eventuell benötigt man etwas mehr Kraft. Gut zu erkennen ist aber das Gewinde:
Den goldenen Ring lösen wir einfach mit einer Wasserpumpenzange, was dann so aussieht:
Und schon können wir ganz einfach die Kartusche heraus nehmen:
Ein Blick von unten in die Kartusche zeigt uns bereits den Übeltäter im rot markierten Kreis. Deutlich ist zu sehen, dass dort ein kleines Gummi herausragt. Genau das sollte es eigentlich nicht:
Öffnet man die Kartusche, die mit einem Schraubendreher einfach aufgehebelt werden kann, dann hat man das Innenleben vor sich. Rechts unten liegt die kaputte Dichtung.
Und weil diese kleine Dichtung diesen noch kleineren Riss hatte, konnte das Wasser ungehindert fließen und wurde nicht aufgehalten. Und weil es eben nicht aufgehalten wurde, pumpte die Wasserpumpe fleißig weiter.
Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig weiterhelfen. Wie gesagt, der gesamte Arbeitsaufwand dauert rund zehn Minuten. Die Kartusche kostete leider überteuerte 36 Euro, wird aber natürlich von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein.