Was war das für ein Hin und Her. Während der Corona-Pandemie hieß es am 6. Mai durch den Ministerpräsidenten des Landes NRW, dass Camping wieder erlaubt sei. Das betrifft natürlich auch Wohnmobilstellplätze und wir freuten uns. Am Freitag, 8. Mai riefen uns die Ruhrnachrichten für ein Interview an, weil man einen kurzen Bericht über unsere Wiedereröffnung verfassen wollte.

Gleichzeitig bahnte sich in der Stadt Coesfeld etwas an, was zu Problemen führen könnte. Denn die Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete zwei Tage zuvor, dass Lockerungen in der Corona-Pandemie innerhalb eines Landkreises wieder zurückgenommen werden können, wenn in diesem Landkreis innerhalb von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner verzeichnet werden. Unser Wohnmobilstellplatz Nordkirchen befindet sich im Kreis Coesfeld und in der Stadt Coesfeld gab es zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Neuinfektionen in einem Fleischbetrieb.

So kam noch am selben Freitag, was kommen musste: Im Kreis Coesfeld wurden die Lockerungen, die ab dem folgenden Montag in Kraft treten würden, zurückgenommen. Das hieß, wir durften nicht öffnen. Kaum war die Pressemeldung dazu raus, rief der Reporter der Ruhrnachrichten erneut an, um die aktuelle Lage bei uns abzuklären.

Erster Zeitungsbericht

Dadurch stand am nächsten Tag folgendes in der Zeitung geschrieben:

Da es auf einem Wohnmobilstellplatz immer etwas zu tun gibt, verbrachten wir den Samstag recht unmotiviert mit einigen Arbeiten und Vorbereitungen für irgendwann später mal. Denn es hieß, wir dürften mindestens eine Woche lange nicht öffnen. Wir fürchteten angesichts der hohen Neuinfektionen sogar, dass die Maßnahmen noch länger anhalten würden. Den Sonntag verbrachten wir ganz gemütlich, weil es ja nichts zu tun gab. Wir hatten schon ein paar Bilder vorbereitet, die wir im Laufe der folgenden Woche posten würden. Denn ab dem nächsten Tag waren wir der einzige Wohnmobilstellplatz in ganz Nordrhein-Westfalen, der noch geschlossen hatte.

Also nutzten wir die Zeit, um ein wenig Fahrrad zu fahren. Ja, in der Tat waren wir auf einem Radweg unterwegs. Der Stellplatz hatte ja geschlossen und alles war für die Öffnung eines Tages vorbereitet. Wir brauchten nur noch ein Okay zu hören.

Doch, was wir zunächst hörten, war ein Anruf vom WDR. Das Team der Lokalzeit Münsterland wollte über unsere missliche Lage berichten. Denn dass unser Stellplatz im einzigen Landkreis Nordrhein-Westfalens lag, der noch geschlossen hatte, war natürlich einerseits Pech. Doch andererseits gab es direkte Mitbewerber, die dem Schlachtbetrieb und der Stadt Coesfeld deutlich näher lagen und dennoch öffnen durften. Denn dieses Stellplätze lagen einfach in einem anderen Landkreis.

Ein Hin und Her bei den Corona-Lockerungen

Um es mal so zu formulieren: Unser Stellplatz lag an dem einen Ende des Landkreises und der Schlachtbetrieb mit den vielen Neuinfektionen am ganz anderen Ende. Dazwischen befanden sich 40 Kilometer Luftlinie und mal eben zwei ganz andere Städte. Der Schlachtbetrieb in Coesfeld war gleichzeitig nur drei Kilometer vom nächsten Landkreis entfernt und dort durfte das Leben ganz normal weitergehen. Hätten wir unseren Wohnmobilstellplatz dort, drei Kilometer neben dem Schlachtbetrieb gehabt, dann hätten wir öffnen dürfen. Nun waren wir aber sogar 40 km entfernt und durften nicht öffnen. Wir waren also gegenüber anderen Betreibern benachteiligt. Unserer Meinung nach hätte man eher einen Radius um den Betrieb ziehen müssen, anstatt einen ganzen Landkreis pauschal abzuriegeln.

Und genau über diesen Missstand wollte der WDR berichten. Wir radelten schnell heim, um so schnell und pünktlich wie möglich, zum Fernsehinterview auf dem Stellplatz zu gelangen. Gerade als wir uns zum Stellplatz begeben wollten, klingelte erneut das Telefon. Dieses Mal war es der Bürgermeister von Nordkirchen. Er erklärte, dass das ganze Wochenende über im Rathaus Erlasse, Verfügungen und Gesetzestexte eintrudelten, die studiert werden wollten. Dabei fiel auf, dass der Bereich Camping nicht von den weiteren Zwangsmaßnahmen betroffen wäre. Diesen Umstand klärte man noch mit dem Kreis Coesfeld, mit dem Ordnungsamt in Dülmen und mit der Landesregierung, um uns dann abschließend sagen zu können, dass wir sehr wohl öffnen dürften.

Stellplatz Nordkirchen doch geöffnet

Die Ereignisse überschlugen sich. Bis zu diesem Anruf waren wir der einzige Wohnmobilstellplatz in NRW, der noch nicht geöffnet hatte. Doch das konnten wir umgehend ändern. Wir setzten noch ein Posting bei Instagram und Facebook ab, laminierten noch schnell ein paar Corona-Hinweise und wollten dem WDR absagen.

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Da wir ja jetzt überraschend doch öffnen dürfen, wäre der geplante Beitrag natürlich hinfällig. Aber der Reporter bot direkt an, dass man über diese Kehrtwende etwas senden könne. Herausgekommen ist dieser kurze und nette Beitrag, der noch am selben Abend gesendet wurde:

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Auf dem Weg zum Fernsehinterview rief zudem wieder die Redaktion der Ruhrnachrichten an. Sie sahen unser Posting in den sozialen Netzwerken und erkundeten sich über diese neue Meldung. Also gab es hier auch schnell noch ein Interview und zu lesen war am nächsten Tag folgendes in der Zeitung: