Erfahrungen mit Camping Car Park

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  • Ich möchte mal kurz meine Erfahrungen mit Camping-Car Park schildern. Und zwar aus Nutzersicht, aber auch aus Sicht eines Stellplatzbetreibers.

    Zur Info: Camping-Car Park ist ein französisches Unternehmen, das vor allen Dingen die kleinen Camping Municipal übernommen hat und nun dort meistens Wohnmobilstellplätze anbietet. Mittlerweile ist der Anbieter auch in Deutschland aktiv und hat den ersten Wohnmobilstellplatz in Baden-Württemberg eröffnet.

    Geworben wird damit, dass man nur noch eine einzige Guthabenkarte benötigt, mit der man jeden dieser Plätze ansteuern kann. Jeder Platz sei vollautomatisch und mit Schranke versehen. Auch eine Buchung sei möglich und im Grunde sei alles ganz toll. Hm...

    Okay, hier meine Nutzererfahrung:

    Im letzten Jahr waren wir in der Normandie und befassten uns vor der Reise mit dem Thema. Klang alles ganz gut und wir dachten, das probieren wir mal. Account angelegt, bezahlt, Geld auf die Karte überwiesen und auf nach Frankreich. Die Unterlagen kamen auch rechtzeitig, so dass wir alles hatten. Nach einer Nacht auf dem klassischen Wohnmobilstellplatz in Étretat wollten wir dann für den Abend einen Stellplatz an Utah Beach buchen. Haben wir gemacht und funktionierte soweit auch. Allerdings merkten wir, dass die Auswahl an Stellplätzen doch nicht soooo groß war, wie wir uns das vorstellten. Egal, also hin nach Utah Beach. Dort stellten wir fest, dass der Wohnmobilstellplatz eigentlich zum angrenzenden Campingplatz gehört. Wir fuhren auf eine der letzten wenigen freien Parzellen und fragten uns, ob die Anzahl der freien Parzellen wirklich passen könnte. War uns aber egal, weil wir ja nun schon standen. Allerdings ohne Strom. Gebucht hatten wir einen Stromanschluss. Den gab es aber nicht. Und wie wir aus einem Streitgespräch mit ca. 10 französischen Campern und dem Campingplatzbetreiber heraushören konnten, würde es auch keinen Stromanschluss geben. Denn die Camper versorgten sich mit fragwürdig zusammengeklemmten Steckern schon selber irgendwie. Denn hier hatte nicht jede Parzelle einen Anschluss. Es gab irgendwo zwischendrin ein paar Anschlüsse und alle versuchten, ihr kleines bisschen Ampere zu bekommen. Der Betreiber verbot das und entfernte die Anschlüsse. Ergo: Streitgespräch. Was soll's, wir sind zum Strand gegangen. Ich habe ja nicht vor, dort einzuziehen, sondern nur eine Nacht zu verbringen.

    Tja, und das war die einzige Übernachtung, die wir auf einem der Camping-Car Park Stellplätze hatten. Danach kam es zu keiner weiteren und irgendwie waren wir enttäuscht. Nun bekam ich in der letzten Woche eine Mail, dass das Abo weiterlaufen würde, wenn ich das nicht unterbinde. Entweder hatte ich das vergessen oder es war mir nicht klar, dass wir damals ein Abo abgeschlossen hatten. Da wir dieses Jahr noch eine Frankreichtour planen, dachten wir uns, dass wir ihnen ja ruhig eine zweite Chance geben könnten. Die Karte koste ja nur 5 Euro im Jahr. Dachten wir. Und um das herauszufinden, wollten wir uns in unseren Account einloggen.

    Auf dem Rechner riefen wir die Webseite auf und wussten natürlich das Passwort nicht mehr. Also auf "Passwort vergessen" geklickt und dann kam lediglich der Hinweis, dass man hierfür die App herunterladen müsse. Na gut, App heruntergeladen (weiß gar nicht, warum ich die auf meinem Telefon nicht mehr hatte) und dort auf "Passwort vergessen" geklickt. Tja, daraufhin kam lediglich eine Weiterleitung auf die Webseite, also ganz normal wieder im Browser. Nun ja, wir drehten uns also im Kreis und ich beschloss, dort anzurufen.

    Deutsche Nummer mit Kölner Vorwahl und eine nette Dame mit französischem Akzent sagte mir, ich solle dann bitte meine Postleitzahl als Passwort verwenden. Gesagt, getan und siehe da, ich war in meinem Account. Sicherheitstechnisch fand ich das ein wenig fragwürdig. Oder hatte die Dame während des Telefonats irgendwas freigeschaltet, damit auch die PLZ funktionieren würde? Kann ich mir kaum vorstellen. Wenn ich also von jemanden die Mailadresse kenne und auch weiß, in welchem PLZ-Bezirk er wohnt, was beides ja nicht ganz so schwierig ist, dann komme ich in den Account? Nun ja...

    Ganz beiläufig erwähnte ich dann, dass ja das Abo doch nur 5 Euro kosten würde, was verneint wurde: 29 Euro. Da habe ich dann spontan beschlossen, dass wir diesen Account dann doch nicht mehr benötigen. Selbst für unsere diesjährige Reise würde sich das nicht lohnen. Also sagte ich, dass ich das gerne kündigen würde:

    "Kein Problem, Sie können jetzt bei mir kündigen oder schriftlich."

    "Dann machen wir das jetzt, wenn Sie mir das schon anbieten."

    "Okay, Sie möchten also kündigen?"

    "Ja".

    "Gut, das habe ich eingetragen. Die Kündigung zählt sofort."

    "Das war es schon? Bekomme ich eine Bestätigung?"

    "Nein, Sie werden ab Mai nichts mehr bezahlen müssen."

    "Aber ich bekomme keine Kündigungsbestätigung?"

    "Nein"

    Im selben Augenblick ploppt eine Mail bei mir auf: Kündigungsbestätigung Camping-Car Park.

    "Oh, Moment. Ich habe aber gerade eine Kündigungsbestätigung von Ihnen bekommen."

    "Von uns?"

    "Ja"

    "Eine Kündigungsbestätigung?"

    "Ja"

    "Oh, das ist ja seltsam. Dann gibt es wohl doch eine Kündigungsbestätigung."

    Also, dies alles hat mich nur darin bestätigt, dass wir mit Camping-Car Park eigentlich gar nichts mehr machen wollen. Vielleicht ändert sich das ja im Laufe der Zukunft nochmal, wenn man mal eine mehrwöchige Reise durch Frankreich machen will. Aber derzeit bin ich nicht begeistert und finde es eher schade, dass die kleinen Camping Municipal wohl nicht mehr so charmant sind wie einst. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt:

    Meine Erfahrung als Stellplatzbetreiber:

    Wenige Wochen nach der Normandiereise im letzten Jahr erhielt die Tourist Information in Nordkirchen eine Anfrage von Camping-Car Park, ob man in der Gemeinde Interesse an einer Kooperation hätte. Vermutlich hat man bei dem Unternehmen angenommen, dass unser Stellplatz nicht privat, sondern kommunal sei. Die Tourist Info antwortete dankenswerterweise, dass sie sich doch mit mir, dem Betreiber des Stellplatzes, in Verbindung setzen sollten und könnten.

    Das taten sie auch, dauerte allerdings einige Tage. Ich wusste mittlerweile Bescheid und erwartete also schon die Anfrage. Es kam eine Mail mit dem Vorschlag, zu telefonieren. Ich schlug wiederum vor, dass wir das auch per Mail klären könnten. Ich hätte da einige Fragen im Vorfeld, die man mir ja zunächst erstmal beantworten könnte. Na ja, irgendwie konnte ich mich damit nicht durchsetzen und wir einigten uns dann doch auf ein Telefonat. Ich sag's mal so: Das hätte man sich sparen können, weil ich ohnehin kein Interesse an einer Kooperation hatte. Aber ich war neugierig.

    Allerdings habe ich das meiste schon wieder vergessen. Denn das Thema war so was von uninteressant für uns, das ich mich nach dem Telefonat gar nicht mehr damit befasste. Zusammengefasst hätte die Zusammenarbeit so ausgesehen, dass sie unseren Platz mit Schranke und einem Kassenautomaten ausgestattet hätten. Ich hätte mich dann weiterhin um den Platz gekümmert und dann brav meinen Anteil an das Unternehmen abgeliefert. Dafür hätten sie dann halt Werbung für unseren Platz gemacht. Oder anders gesagt, er würde dann wohl in deren App auftauchen. Keine Ahnung, ob sie sonst noch irgendwo Werbung machen. Ich habe leider wirklich den Prozentsatz vergessen, den sie anteilig am Umsatz hätten haben wollen. Aber ich sag es mal so: Dass ich das Thema schnell vergessen habe (nachdem ich noch ausgiebig lachte), hat seinen Grund...


    So gesehen habe ich das Unternehmen also im letzten Spätsommer komplett verdrängt, bis dann eben die Erinnerung auftauchte, dass ich da als Kunde noch ein Abo hätte.

    Wollte ich nur mal erzählen.

  • Account angelegt, bezahlt, Geld auf die Karte überwiesen und auf nach Frankreich

    Wir sind seit 2017 Mitglied in dem "Verein". Und total zufrieden. Bei geschätzten 10 Plätzen.

    Beim Buchen eines Platzes wird in der App angezeigt, wie viele Plätze noch verfügbar sind.
    Damals hat die Mitgliedskarte 5 Euro Gebühr gekostet.
    Wir haben nie etwas aufgeladen/überwiesen, sondern verfahren wie folgt:
    Beim Verlassen Camping-Car-Park-Karte ans Lesegerät halten, dann wird angezeigt, wie viele Nächte wir dort waren und was es kostet, EC-Karte zum Bezahlen benutzt, an Schranke heranfahren und schwupps öffnet sie sich.


    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

  • Oh, da habt ihr aber Pech gehabt.

    Wir haben Camping car park schon mehrmals (4-5mal) genutzt, auch den Platz in Bühl und wir waren bisher immer sehr zufrieden.
    Die Karte kostet tatsächlich einmalig nur 5 Euro. Einzige Ausnahme: Wenn man das ABO bucht, um auch am laufenden Tag noch reservieren zu können, kostet das 29 Euro pro Jahr. Das haben wir nicht und werden es auch nicht abschließen.
    Weitere Kosten fallen nur für die Stellplätze an, die man anfährt. Und die Preise sind moderat, weil die meisten Plätze an sehr schönen Orten liegen.
    Man sollte allerdings schon darauf achten, reine Camping-Car-Park Plätze anzufahren. Die angeschlossenen Campingplätze bieten nicht immer den Standard, den wir erwarten würden.
    Wir planen die Plätze immer an der App und man sieht ungefähr, wieviele Plätze noch frei sind und fährt daher nicht vergeblich den Platz an. Wenn der Platz voll ist oder ausgebucht durch Reservierungen, geht die Schranke nicht mehr auf-

    Was uns leider sehr negativ aufgefallen ist, speziell bei dem Platz in Bühl: Viele Deutsche "Camper" gehen mit Gießkanne auf den Platz, stehlen Wasser oder entsorgen ihre Kassetten, ohne den Platz selbst zu nutzen oder die Gebühr zu zahlen. Sie halten außerhalb auf einem Parkplatz.
    Das ist aber nicht die Schuld vom Betreiber. Ich denke und hoffe, auch dort wird es bald so sein wie bei einigen Französischen Plätzen, dass man nur mit der Karte Ver- und Entsorgen kann.

    Daher sind wir bisher zufrieden mit Camping Car park und werden es auch in diesem Jahr wahrscheinlich wieder nutzen. Wir buchen das Guthaben übrigens immer nur direkt an der Säule am Platz auf.
    Die Geschichte mit den Überweisungen hat wohl schon mehrfach zu Problemen geführt, habe ich irgendwo im Netz gelesen.

    liebe Grüße von Ilona und Helmut

    Bevor wir uns weiter mit künstlicher Intelligenz beschäftigen, sollten wir vorher die natürliche Dummheit bekämpfen...

    wenn Du mal eine helfende Hand suchst, beginne die Suche am Ende Deines Armes.
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  • Wenn man das ABO bucht, um auch am laufenden Tag noch reservieren zu können, kostet das 29 Euro pro Jahr.

    Ja, jetzt habe ich es kapiert. Danke dafür. Wir hatten damals wirklich das Abo gebucht, um eben auch spontan reservieren zu können.

    Ich habe jetzt nochmal in die App geschaut und mein Account ist weiterhin vorhanden (okay, das Abo auch, weil ich erst zu Ende Mai gekündigt habe). Ich gehe davon aus, dass meine 5 Euro-Karte weiterhin gültig ist. Dann werden wir das in diesem Jahr vielleicht doch noch mal testen.

    Obwohl ich aus Sicht eines Stellplatzbetreibers dieses Unternehmen aus oben genannten Gründen eigentlich nicht unterstützen möchte.


    stehlen Wasser

    Das ist natürlich nicht in Ordnung. Aber das bedeutet ja, dass jeder dort Wasser bekommen kann. Ob nun Womoreisender oder nicht. Finde ich seltsam und ist ja eigentlich nicht üblich.


    entsorgen ihre Kassetten, ohne den Platz selbst zu nutzen oder die Gebühr zu zahlen.

    Hier muss ich jetzt einfach mal eine Lanze brechen für die meisten, die das machen. Ein Wohnmobilstellplatz hat einen öffentlichen und einen nicht-öffentlichen Bereich. Der nicht-öffentliche Bereich ist viel größer als der öffentliche Bereich. Bedeutet, es geschieht sehr, sehr viel im Hintergrund, wovon die Gäste nichts mitbekommen.

    Wir werden bei uns auf dem Platz auch immer wieder von Gästen darauf angesprochen, dass jemand da gewesen sei und einfach so seine Toilette entsorgt habe. Erstens bin ich durch Kameraüberwachung sowieso informiert und zweitens ist das üblicherweise auch abgesprochen. Fast jeder Nordkirchener Wohnmobilist ist froh, dass es uns gibt und kommt nach einer Reise zu uns zum Entsorgen oder vor einer Reise zum Wasser tanken. Einige von ihnen zahlen einmalig einen größeren Betrag in die Spendenbox, andere machen das jedes Mal und ganz andere nutzen es kostenlos oder geben hin und wieder mal etwas.

    Das sind Absprachen, die im öffentlichen Bereich niemand mitbekommt. Ob das bei einem städtischen Stellplatz wie in Bühl, der von CCP betrieben wird, auch so sein könnte, weiß ich natürlich nicht. Aber auch da mag das in manchen Fällen vielleicht sogar geregelt sein. Und selbst wenn nicht: Die Entsorgung der Toilette oder auch des Grauwassers verursacht kaum Kosten. Ehrlich gesagt, ist es daher schon eher unverschämt, beispielsweise 20 Euro dafür zu verlangen, wie ich es mal auf einem Stellplatz gesehen habe.

    Besser ist es doch, wenn die Leute es dort entsorgen, wo es alle machen, bevor sie auf die Idee kommen, irgendeinen Gully zu verwenden. Denn im Endeffekt landet die Brühe sowieso im selben Kanalrohr. Nur würde der Gullydeckel nachher nicht mehr so schön aussehen.

    Wie auch immer, ich wollte damit nur sagen, dass ich aus tagtäglicher Erfahrung vorsichtig mit Vorurteilen geworden bin. Klar, es gibt Camper, die können einfach nix und dann gibt es Camper, die können einfach nix dafür ;)

    Vielleicht noch jetzt ganz am Rande. Ein zweites Vorurteil, dass ich mindestens einmal pro Woche auf dem Platz höre: Die Leute, die spät ankommen und früh abreisen, würden nicht bezahlen. Einerseits fühle ich mich dabei selber ein wenig angegriffen, weil wir auch oft sehr spät irgendwo ankommen und früh wieder fahren - aber selbstverständlich bezahlen. Andererseits erlebe ich auch das sehr, sehr oft. Der Rekord lag mal bei einem Gast, der abends gegen Mitternacht ankam, nach weniger als zehn Minuten bezahlte (so schnell sind die Gäste tagsüber meist nicht) und am nächsten Morgen gegen 7 Uhr schon wieder weg war. Ich befürchte, dass seine Nachbarn genau das über ihn gedacht haben: "Der hat doch bestimmt nicht bezahlt."

    Meine Theorie: Gäste hören nur den anreisenden Diesel tuckern, aber hören nicht, wie der Gast nach dem Einparken leise zu Fuß zur Kasse geht. Und schon ist das Vorurteil geboren. Aber jetzt schweife ich wirklich ab.


    Auf jeden Fall sage ich euch und Binford Danke für eure CCP-Erfahrung. Wir geben ihnen eine zweite Chance ohne Abo (sie werden aber niemals "Partner" auf meinem Stellplatz).

  • Ja, da magst Du Recht haben, aber bei Camping-Car-Park gibt es immer eine Schranke, d.h. wer raus möchte, muss bezahlen. Zechpreller gibt es daher nicht.
    Allerdings darf man an einem bereits bezahlten Tag auch wieder reinfahren, wenn noch Plätze frei sind, ohne den Tag erneut bezahlen zu müssen.

    liebe Grüße von Ilona und Helmut

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