Erfahrungen mit Wanderstöcken

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    am Wochenende hatte ich eine 11,5-stündige Wanderung hinter mir, beinahe komplett ohne Pause. Zum Schluss stand noch ein Abstieg mit 800 Höhenmetern an, die letzten 400 Höhenmeter davon extrem steil. Also, den Knieen war das nicht ganz so gut bekommen und mir ist zum ersten Mal bei einer Wanderung der Gedanke durch den Kopf gegangen, sich demnächst mit diversen Wanderstöcken zu befassen. Allerdings habe ich keinerlei praktische Erfahrung, worauf man achten sollte und ob es wirklich hilfreich gewesen wäre - wobei ich letzteres einfach mal annehme.
    Weiß jemand genaueres oder hat sogar ein paar Stöcke, die er regelmäßig benutzt?

    Viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, angesetzt waren die 11,5 Std. auch nicht. Laut Auskunft soll man 8-9 Stunden benötigen. Aber ich fand den steilen Anstieg zu Beginn sehr kraftraubend und hatte zudem noch meinen ganzen Kram inkl. Pingu dabei. Das hat schon enorm aufgehalten. Ich werde aber nach meiner Rückkehr einen ausführlichen Blog-Artikel über jede der Wanderungen schreiben. Und nicht nur darüber, denn womit so manch Möchtegern-Wanderer so an den Füßen trägt und damit auf diesen gebirgigen Wegen unterwegs ist, geht auf keine Kuhhaut mehr. Aber dazu später mehr.

    Also Leki. Ich glaube, das ist eine ziemlich führende Marke in diesen Dingen, oder? Benutzt du sie dauerhaft oder nur bei Steigungen und Gefällen? Wie viel wiegen die denn? :huh: Ist ja auch wieder zusätzliches Gepäck, wenn man sie mal nicht braucht.


  • Weiß jemand genaueres oder hat sogar ein paar Stöcke, die er regelmäßig benutzt?


    Ich habe mittlerweile seit 20 Jahren Knieprobleme, weswegen ich auch seit dieser Zeit den einen oder anderen Trekkingstock mein Eigen nenne.
    Bei meinem ersten Kauf Anno '92 gab es außer Leki fast nichts auf dem Markt, wodurch sich die Frage nach der Marke nicht gestellt hat. Ich habe damals allerdings schon darauf geachtet, gefederte Stöcke zu nehmen, die vor allem beim Abstieg den Stoß etwas abmildern. Mein zweites Paar trägt das Logo "Komperdell" und ist eigentlich mindestens genauso gut. Diese Stöcke haben noch das zusätzliche Feature, die Federung auch blockieren zu können, so dass man die Stöcke auch beim Aufstieg nutzen kann, wo die Federung nur unnötig Energie verschwenden würde. Ich gehe allerdings davon aus, dass inzwischen sämtliche Hersteller dieses Feature im Angebot haben. Ich würde beim Kauf auch nicht nach der Marke gehen, sondern im Laden einfach mal verschiedene Stöcke ausprobieren: Liegen die Griffe gut in der Hand? Wie läuft es sich mit den Stöcken? usw.


    Benutzt du sie dauerhaft oder nur bei Steigungen und Gefällen?


    Ich nutze die Stöcke eigentlich fast nur bei Gefälle. Gerade bei längeren Abstiegen muss ich allerdings aufpassen, dass ich vor lauter Knie-Entlastung nicht auf einmal die Handgelenke überlaste. Das ist auf die Dauer nämlich auch nicht lustig.
    Wenn ich nicht mehr ganz so fit bin, nehme ich hin und wieder auch mal einen Aufstieg "auf allen vieren", d.h. mit Stöcken. Dann kürze ich die Stöcke allerdings um 10cm, weil der Bewegungsablauf ja auch ein ganz anderer ist.

    Ob die Stöcke etwas bringen, hängt auch stark vom Gelände ab. Auf allzu felsigem Untergrund oder auf Geröllfeldern hat die Stockspitze keinen Halt im Boden und läuft Gefahr, seitlich wegzurutschen. Und wehe dem, der sich in so einem Moment mit vollem Gewicht auf seine Stöcke stützt. Auf solchen Strecken ist es besser, die Stöcke wegzupacken und die Hände frei zu haben - auch wenn die Knie leiden.

    Ganz allgemein kann man sagen, dass die Stöcke umso mehr bringen, je breiter und gleichmäßiger der Weg ist. Dann kann man sie nämlich quasi "blind" einsetzen. Bei schmalen und steilen Pfaden über Stock und Stein muss man hingegen genau darauf achten, wo man sie hinsetzt, und das kostet wieder einiges an Konzentration.

    Wie viel wiegen die denn? :huh: Ist ja auch wieder zusätzliches Gepäck, wenn man sie mal nicht braucht.


    Habe mal im Globetrotter-Katalog ein paar Beispiele angesehen. Dort ist meist ein Gewicht von etwa einem halben Kilo für ein Paar angegeben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mich noch gar nicht für deinen Beitrag bedankt. Aber im letzten Jahr hatte es sich bei mir dann doch nicht ergeben, Stöcke zu kaufen. Dafür spiele ich jetzt wieder mit dem Gedanken.

    Das Schlimme ist ja, dass ich eigentlich nur Gutes höre. Aber irgendwie mag es mir immer noch nicht so gefallen, mich mit weiterem Zubehör zu belasten. Besonders, weil ich in einer Hand immer (und damit meine ich immer) meine Kamera in der Hand halte. Klar, bei Abstiegen kann ich sie mir auch um den Hals hängen aber irgendwie bin ich noch so unentschlossen.

    Hier gibt es auf jeden Fall auch noch eine Zusammenfassung, worauf man achten sollte:

    http://www.wander-pfade.de/stoecke/wanderstoecke-kaufen

    Aber auf dieser Seite lese ich genau das, was ich in meinem Fall eben befürchten werde:

    Zitat

    Wer sich beschaulich in der Natur bewegt, braucht seine Wanderstöcke nicht unbedingt dabei haben. Manche Menschen finden es sogar lästig und haben die Stöcke die meiste Zeit am Rucksack hängen

    (im dritten Abschnitt "Für wen sind Wanderstöcke hilfreich?")

    • Offizieller Beitrag

    So, heute war ich bei Globetrotter in Köln. Diese Stöcke sind es nun geworden:

    https://www.globetrotter.de/shop/komperdel…tishock-219694/

    Keine Ahnung, ob sich die Ausgabe gelohnt hat. Aber ich bzw. wir dachten, wir testen mal ein Paar aus. Am Sonntag wollen wir mal eine Ruhrgebietshalde erobern und schauen, ob wir das brauchen oder nicht.

  • Du hast deine Kamera immer in der Hand/um den Hals? Und wenn du einmal ausrutschst oder stürzt? Oder der Kameragurt irgendwo hängenbleibt? Ich verpacke meine Kamera immer nach dem Fotografieren wieder im Rucksack (ich habe aber auch ein Rucksackmodell, das ich dazu nicht komplett abnehmen muss, sondern quasi am Hüftgurt nach vorn schwingen kann), am Rucksackgurt habe ich für "muss ich mal schnell fotografieren" eine gute kleine Digiknipse.
    Zu den Wanderstöcken kann ich beitragen, dass ich seit mehreren Jahren einen einzelnen Wanderstock habe, mit einem Paar kann ich mich nicht anfreunden. Den einzelnen möchte ich aber weder bei steilen oder treppenartigen Aufstiegen, noch bei Abstiegen oder beim stochernden Überprüfen in verdächtigem Gelände (ich sag nur Dartmoor...) missen. Gekauft habe ich den nirgendwo, es ist ein Holunderstab. An das Tragen und Benutzen gewöhnt man sich sehr rasch. Viel Erfolg mit deinen Stöcken :)

    Einmal editiert, zuletzt von Jerome (11. Mai 2013 um 07:22)

    • Offizieller Beitrag


    Du hast deine Kamera immer in der Hand/um den Hals? Und wenn du einmal ausrutschst oder stürzt? Oder der Kameragurt irgendwo hängenbleibt?


    Ja, immer. Mit dem Risiko, dass die Kamera kaputt gehen kann, muss ich einfach leben.
    Das hat zwar Gründe: Zum einen schreibe ich Wanderführer und halte mit Bildern und Schnappschüssen den gesamten Weg für mich fest. So kann ich mir später wieder alles leichter in Erinnerung rufen.
    Und zum anderen wären mir (bzw. uns, das gilt auch für meine Freundin) einige schöne Tierbilder entgangen, wenn wir die Kamera woanders verstaut hätten.

    Allerdings hatten wir in der Tat schon den einen oder anderen Sturz hinter uns. Meine Freundin ist am Nordkap einmal blöd ausgerutscht und die Kamera knallte aufs Gestein, sodass wir uns dort im ersten Schreck gedanklich von der Kamera oder dem Objektiv verabschiedeten. Aber nichts dergleichen. Beide tun noch heute fehlerfrei ihren Dienst.
    Meine Kamera hatte auch schon mit den Trockenmauern in den Klettersteigen an der Mosel Feindberührung. Das macht unschöne Kratzer.


    Zu den Wanderstöcken kann ich beitragen, dass ich seit mehreren Jahren einen einzelnen Wanderstock habe, mit einem Paar kann ich mich nicht anfreunden.


    Ich habe mich auch schon gefragt, ob nicht vielleicht auch nur ein Stock reichen würde. Aber wie gesagt, morgen wird mal ein wenig herumgetestet (und berichtet :) )


    Viel Erfolg mit deinen Stöcken :)


    Danke

    • Offizieller Beitrag

    So, erster Test ist absolviert und unsere Meinung ist nun positiver. So positiv, dass wir morgen noch ein zweites Paar kaufen werden.
    Wir haben zwar nur kurz auf dem Tippelsberg in Bochum getestet. Aber wir haben deutlich gemerkt, dass man bergab sicherer geht und bergauf weniger Kraft aufwenden muss bzw. viel Kraft dann auch über die Arme bzw. Hände geht.
    Doch - das scheint eine ganz gute Investition gewesen zu sein. Demnächst geht es wieder auf Wanderschaft und dann werden wir sehen, ob die Wanderungen besser klappen.

  • wir haben uns damals von diesem Film aufklären lassen und uns für ein paar Leki Ultralight entschieden.
    Ich muss dazusagen, dass wir in Schweden die Fjällräven Classic gelaufen sind 110 Km in 70 Stunden und da ist man auf jedes Gramm angewiesen.

    Einmal editiert, zuletzt von marioanna (10. September 2013 um 13:51)

  • Michael, da sind wir uns beide wohl sehr ähnlich. Meine DSLR muß auch immer in der Hand sein, denn man weiß nie, wann einem was vor die Linse kommt.
    Von daher habe ich auch schon oft über Stöcke nachgedacht. Es gibt ja auch welche, wo man die Kamera drauf befestigen kann, aber das wird wohl für eine DSLR auch nichts sein :D

    Bei mir ist das Teilweise sogar so heftig, dass ich ne DSLR für die "richtigen Fotos" habe, eine kleine Powershot für "GPS-Getaggte Fotos" und das Smartphone für die "Daheimgebliebenden" :D

    Und wenn ich mal wieder den inneren Drang verspüre vielleicht doch mal zu Stöcken zu greifen, stellt sich mir die Frage: Welche überhaupt.. Trekking oder Walking?
    Denn wenn ich meine Kamera nicht dabei habe, mache ich garantiert einen strammen Fitness-Spaziergang. Da wären Walking-Stöcke sicherlich die bessere Wahl. Obwohl ich nicht mal wirklich wüsste, in wie weit diese sich unterscheiden.
    Oder eben Trekking-Stöcke, die sicherlich auch nicht so verkehrt wären. Doch wie ist das auf "kürzeren Strecken".. Sieht doch albern aus.. Und dann lässt man es doch lieber. Obwohl ja mittlerweile viele damit herumlaufen und sich vermutlich keiner dran stört.. Genau wie damals mit den Fahrradhelmen :D

    Allerdings laufe ich auch nicht so "Alpin". Und ich habe da auch keine wirklichen Probleme mit. Meine (damalige) Freundin hatte mit einem alpinen "Abmarsch" Abends einen dicken Muskelkater und Schmerzen. Ich überhaupt nicht. Vielleicht gehe ich da auch irgendwie anders.. :)

    Und wie läuft das bei dir jetzt mit Stöcken und Kamera?
    Und wie oft benutzt du sie?

    • Offizieller Beitrag

    Und wie läuft das bei dir jetzt mit Stöcken und Kamera?
    Und wie oft benutzt du sie?

    Hm, ja. Sehr gute Frage.
    Am Anfang habe ich die Stöcke deutlich mehr benutzt als jetzt. MIttlerweile nehme ich sie nur noch mit, wenn ich weiß, dass es wirklich rauf oder runter geht. Selbst als ich vor ein paar Wochen im Harz war und insgesamt 80 Kilometer an drei Tagen gemacht habe, blieben die Stöcke im Kofferraum. Das letzte Mal nutzte ich sie im letzten Jahr in den Alpen. Aber da war ich talwärts dann auch dankbar, dass ich sie hatte.
    Also in den flachen Regionen werde ich sie wohl auch weiterhin nicht nutzen, dafür dann umso lieber bei deutlichen Höhenmeter. Vor allen dann, wenn der Untergrund überwiegend aus Geröll besteht.

    Die Kamera habe ich dann dabei um Hals und Schulter, also den rechten Arm mit durch den Gurt. So ist die Kamera recht eng am Körper und baumelt nicht ganz so extrem. Und dennoch habe ich die Kamera relativ schnell griffbereit. Für mich ein ganz guter Kompromiss. Auf einen Wanderstock schrauben würde ich sie auf keinen Fall.

  • Eine Bekannte von mir hat so einen "Umhängegurt" für ihre Kamera. Da ist sie wohl auch sehr begeistert. Ich habe den Tragegurt auch meistens an der Kamera. Ist halt doch immer mehr Sicherheit, auch wenn man die Kamera mal kurz "aus der Hand haben möchte". Aber so tragen vor der Brust mag ich gar nicht. Die Baumelt bei mir immer von Links nach Rechts, so dass ich sie eigentlich immer in der Hand habe und das Band ums Handgelenk gewickelt habe.
    Ich habe mir kürzlich so eine "Schlaufe" gekauft, die einseitig, sowie unten in den Stativanschluss geschraubt wird. Habe aber noch keinen "Feldversuch" gemacht. Ist durchaus Fest in der Hand, aber so richtig schön finde ich es nicht, zumal es an einer Stelle so aussieht, als wäre es Plastik und da weiß ich nicht so recht, ob das irgendwann mal brechen kann.. Dann liegt sie da :)

    Kürzlich habe ich mir ein Schwebestativ gekauft, dann muß aber der Gurt runter von der Kamera. Aber so ganz ohne kann ich ehrlich gesagt auch nicht. Das Schebestativ ist für Videos ziemlich genial. Bedarf aber etwas Übung.

    Mal ne Frage am Rande: Kennst du eine Möglichkeit, oben bei der Kamera wo der Gurt "eingefädelt" wird, eine Art Mini-Karabiner einzuhaken? Also so dass man da nicht immer den Gurt einfädeln und festzurren muß. Weißt du wohl, ob es da was gibt? Der Öse ist ja wirklich nur sehr Smal, aber vielleicht gibt es da ja was. Möglichst nicht aus Plastik :)

  • Es gibt für die Allzeit-bereit-Fotografen entsprechende Schnellverschluß-Halterungen bzw. Oberschenkelholster, z.B. das Spider Tragesystem: http://www.enjoyyourcamera.com/Canon-Zubehoer…CFSMcwwodbbwI-A
    Die Halteplatte wird an die Stativhalterung geschraubt. Ich persönlich würde meine teuren "Großen" (D)SLR so nicht rumschleppen, weil sich bei einer analogen mal durch zu dolles Gerüttle der Spiegel verklemmt hatte, aber eine "Kleine" für Schnellschüsse durchaus.

  • Ne, da muß ich auch sagen, dass mir das nicht so sicher wäre.. Also "baumeln lassen" tu ich die eher ungern.. Ich glaube was sie hatte war so ein "Blackrapid" Kameragurt. Da wird die Kamera wie eine Damenhandtasche (oder Kameratasche) umgehängt.. Aber ist mir auch nicht wirklich sicher.. Also dann doch lieber eine kleine Kameraumhängetasche oder Colttasche und dann kann die beizeiten dorthin verschwinden :)
    Aber selbst auf langen Wanderungen habe ich die Kamera nie als Lästig gefunden..

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