Wohnmobil (Miete) und Reiseroute

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  • Hallo zusammen,

    ich bin neu hier. Gerne würde ich meinen Partner mit einer Wohnmobil Reise überraschen. Aktuell denke ich über die Miete von zwei WoMos nach: Alkhoven Eura P 580LS (Dimensionen: 599/230/299) oder Karman Colorado 650 TI (Dimensionen: 677/230/275). Kennt ihr diese und/oder habt ihr Erfahrungswerte? Wir reisen nur zu zweit und beide WoMo sind für vier Schlafplätze konzipiert (ich mags nicht zu beengt).

    Er weiss natürlich nichts davon, d.h. die ganze Planung und Organisation ist mir überlassen. Jetzt hab ich mit Schrecken festgestellt, dass viele Campingplätze um Italien/Frankreich schon früh schliessen, und ich habe die Reise für Ende September / Anfang Oktober geplant (zwei Wochen). Aktuell habe ich folgende Route im Kopf: Zürich - evtl. via Lugano - Gardasee - Insel Elba - evtl. Richtung Nizza - Camargue ... aber wie zurück? Aktuell sind das auch lange Fahrtage, ich weiss nicht ob das so ideal ist, da wir beide noch nie wirklich mit einem Camper unterwegs waren resp. selbst gefahren sind. Kennt ihr eine hübsche Route Umgebung Italien/Frankreich und habt ihr Tipps für Stellplätze oder Campingplätze? Auf was muss ich achten? Ich hab auch schon von der ASCI Karte gelesen, da muss ich mich auch noch drüber schlau machen. könnt ihr den ADAC Campingführer empfehlen?

    Sorry für die vielen Fragen! Vielleicht kann mir ja die eine oder andere Person hier helfen :)


    Liebe Grüsse,
    Sarah

  • Hallo Sarah,

    da ich auch ein rechter Neuling in Sachen Womo bin , kann ich dir über die technischen Angelegenheiten nichts raten.
    Aber wir sind erst kürzlich mit dem ADAC Stellplatzführer unterwegs gewesen und sind damit gut zurecht gekommen. Beschreibungen , Ausstattungen usw. der Stell- bzw Campingplätze stimmen größtenteils überein. Wir haben nur die Erfahrung machen müssen, daß man sich auf die Preisangaben absolut nicht verlassen kann. Aber das tut der ganzen Sache ja keinen Abbruch. :cool:

    Ich würde nur die Fahretappen nicht zu straff ansetzen, denn man will ja auch hier und da mal anhalten und etwas anschauen. Außerdem soll es auch nicht zu anstrengend sein. Es ist doch schließlich Urlaub. :S
    Ich wünsch Euch jede Menge Spaß und eine tolle Zeit. :)

  • Hallo Sarah, herzlich willkommen hier!

    Wir waren auch mal Anfänger und wir sind auch immer mit gemieteten WoMos unterwegs. Dabei achten wir darauf, dass die Autos nicht zu alt sind. Maximal zwei Jahre, denn in der Vermietung altern die schneller. Und ja, auch wir nehmen immer gern eins, das ne Nummer größer ist, also 4 Schlafplätze ohne großes Umbauen. Es lohnt sich, denn so kann man seine Klamotten besser verstauen.

    Wenn ihr komplett ohne Erfahrung seid, würde ich die Strecke bzw. die Runde aber relativ kurz halten. Denn das Fahren ist nicht mit dem eines PKW vergleichbar. Es ist anstrengender, vor allem wenn man viel Landstraße fährt (Autobahn macht mit WoMo null (!) Spaß). In Frankreich wimmelt es nur so von Kreisverkehren. Da heißt es alle paar Kilometer kurbeln, kurbeln, kurbeln. Ebenfalls wird gern unterschätzt, dass man mit einem WoMo viel langsamer vorankommt. Während man mit einem PKW in zwei Stunden locker zweihundert Kilometer Autobahn schafft, sind es mit einem WoMo auf der Landstraße in der gleichen Zeit vielleicht nur hundert oder hundertzwanzig Kilometer. Generell gilt ja sowieso, nicht das Ziel ist wichtig, sondern der Weg, das Unterwegs sein. Ich liebe es z.B. wenn wir in kleineren Städten sind, nach einem Wochenmarkt Ausschau zu halten. Oder einen kleinen Stadtbummel zu machen, Kaffee zu trinken, zum örtlichen Metzger zu gehen und dann weiterzufahren.

    Weiterhin wichtig: Das Fahren in den Bergen. Die Kurbelei in den engen Kurven ist nicht zu unterschätzen.

    Für den Anfang würde ich mir als Tagesstrecke immer was zwischen zweihundert und max. dreihundert Kilometern raussuchen und vorab im Internet schauen, was es an Sehenswertem an der Strecke gibt. Und wir machen es auch so, dass wir nicht jeden Tag fahren, sondern auch mal zwei oder drei Nächte bleiben, wenn es irgendwo ganz besonders schön ist.

    Ach ja, und achtet darauf, wenn ihr zu größeren Städten fahrt, dann ist es stressfreier, das WoMo auf einem P+R-Parkplatz abzustellen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum zu fahren. Das spart Nerven bei der Parkplatzsuche und möglichen Ärger, wenn man sich mit einem Riesenschiff in engen Gassen verkeilt hat. Gerade Alkoven-Fahrzeuge rasieren gern mal Verkehrsschilder und Markisen ab.

    VG, Dorit

  • vielen lieben Dank euch für die Antworten. ich hab grad mal eine Route rausgesucht, die noch nett klingt, aber leider festgestellt, dass wir das nie schaffen werden in zwei Wochen, wenn ich so eure Tipps beherzige :s
    jetzt müssen wir uns wohl entscheiden, ob wir Italien oder Frankreich machen, beides geht sich wohl nicht aus. und ich muss überlegen, ob ich meinen Partner einweihen mag... hm.

    auf was muss ich mich bei Campingplätzen achten? Das ganze Kinderanimationsprogramm, mit dem viele auf ihrer HP werben, brauchen wir nicht. Sanitäre-Anlagen: theoretisch haben wir dann ja ein WC und eine Dusche im WoMo - muss ich dann einfach auf Anschlüsse hoffen und Strom? oder wie wählt man einen guten Platz aus?

    ich werde vermutlich ein paar CHF mehr ausgeben und einen Automat nehmen. Kurbeln/Lenken und Kuppeln mit so einem schweren Auto stell ich mir recht anstrengend vor. Auch, wenn mal Passstrassen oder so dazu kommen

    ihr habt nicht zufällig Tipps für entweder Italien (nach Sizilien runter) oder Frankreich (bspw. St. Marie de la mer, oder Camargue)?

  • Hallo Sarah

    Okay, ich bzw. wir sind KaWa Fahrer, aber das aus gutem Grund: Er ist nur geringfügig länger und breiter als unser PKW, passt also (fast) überall durch und parken geht auch überall da, wo PKW's auch parken können. Okay, in Tiefgaragen eben nicht.

    Ansonsten haben wir ebenfalls ein festes Bett, was nicht ständig weg- oder umgebaut werden muss und dazu zusätzlich eine Sitzecke. Für uns zwei reicht uns das allemal.

    Was die Innenausstattung (Sanitär) anbelangt; richtig, mensch hat alles an Bord, WC, Dusche, aber die Dusche haben wir innen noch nie genutzt, nur außerhalb des Wagens. Das WC natürlich, außer wir stehen 'mal auf einem Campingplatz.

    Und was die Fahrerei betrifft, also die Wagen haben alle eine Servolenkung, von daher eigentlich kein großer Unterschied.

    Aber das, was Dorit zu den Zeiten schreibt, ist total richtig: mensch fährt eben nicht so schnell mit dem Wagen wie mit einem PKW, zumal der Treibstoffverbrauch grundsätzlich schon einmal höher ist, und dann noch bei "Vollgas" (höheres Gewicht, höherer Aufbau).

    Wir nehmen uns grundsätzlich viel viel Zeit, wenn wir unterwegs sind. So brauchten wir zwei vierwöchige Anläufe, um uns Norwegen komplett anzuschauen. Von daher empfehle ich euch, das Ziel oder genauer bei den Zielländern noch einmal genau abzuwägen, was ihr wollt - Kilometer fressen oder Land und Leute erleben, genießen ...

    Das nur so als meine Anmerkungen, Rückmeldungen zu Deinem Vorhaben.

  • Nehmt euch für den Anfang nicht zu viel vor. Wenn euch der Virus gepackt habt, könnt ihr jedes Jahr schöne Touren machen. :)

    Zu den Campingplätzen: Im September und Oktober müsst ihr sicher nichts mehr vorab reservieren, jedenfalls nicht in Frankreich. Wir haben uns immer die Homepages angeschaut und vor allem nach schöner Lage an einem Fluss/See oder Meer geschaut. Die Sanitäreinrichtungen sollten gut sein, denn in Miet-WoMos nutzen wir weder Dusche noch Toiletten. Hat den Vorteil, dass wir es nicht sauber machen müssen. Und da wir auch wegen des Komforts auf Campingplätze gehen, ist das Duschen ja mitbezahlt.
    Stellplätze mögen wir persönlich gar nicht. Da haben wir immer den Eindruck, auf einem Parkplatz zu schlafen. Und oft ist das ja auch so. Außerdem liegen solche Stellplätze gern mal "schön" zentral", nah am Zentrum oder an einer Autobahnabfahrt. Manche mögen das, wir wollen im Urlaub lieber in der Natur sein.

    Stromanschlüsse gibt es übrigens auf jedem Campingplatz, musst eben nur eine entsprechende Parzelle nehmen. Und Wasser liegt normalerweise auch an.
    Die Kinderanimation hat uns nicht interessiert. Ich vermute auch, dass die außerhalb der Ferienzeiten eingeschränkt sein wird. Aber da wir tagsüber eh immer unterwegs waren, war uns das egal. Abends herrschte immer und überall Ruhe.

    Probiert es doch erstmal mit Frankreich aus.

    @ Rabe: Ich empfinde die Fahreigenschaften als deutlich anders. Bin schon alles gefahren, vom T5 California, über Teilintegrierte und Alkoven, bis hin zum 8-Meter-Vollintegrierten. Je größer die Wendekreise, desto mehr Gekurbel. Sicher hilft die Servolenkung, sie verringert aber nicht die Anzahl der Umdrehungen. Sie mindert nur den Kraftaufwand. :) Und mit meinem T5 bin ich durchaus auch mal 140 knm/h über die Autobahn gefahren, was ich mir mit einem Alkoven sicher verkneife. :)

    LG, Dorit

  • Hey Dorit

    ja, Du hast schon recht, Tempo 140 km/h verkneife ich mir auch, fahre meist so um die 120 - 130 lt. Tacho, und wenn dann noch der Anhänger hinten dran hängt eh nur 110 km/h.
    Und wendig, okay, der Wendekreis ist geringfügig größer als bei unserem großen Kombi (C5). Aber das geht doch alles. So ein Riesenflagschiff (Vollintegriert mit Doppelachse) schon gesehen, aber selbst noch nie gefahren. Ist auch nicht unsere Welt.

    LG der ralf

  • Moin Rabe,

    ich glaube, wir sind einfach extrem neugierig und probieren gern viele Sachen aus. Da wir noch kein eigenes WoMo haben, wollten wir wissen, was uns gut gefällt. Rückblickend würde ich sagen, ein schmucker Teilintegrierter mit Längsbetten hinten, das wäre unser Favorit. Groß genug für unser ganze Equipment, vollfunktionstüchtige Küche (ich liebe kochen), und trotzdem nicht zu groß, dass man auch noch auf normalen Straßen unterwegs sein kann. Das Riesenschiff war toll, aber man fährt eben öfter mal drei Runden mehr, ehe man einen Parkplatz gefunden hat. Wenn ich da an unsere Fahrt an der Mosel denke, ...uiuijuijiu! :)

    VG, Dorit

  • Hallo ihr alle!

    lieben Dank für die vielen nützlichen Antworten und Tipps. Ich habe jetzt die Route leicht angepasst, plus hab ich mich umentschieden und es geht Richtung Italien und nicht Frankreich. Die längste Strecke ist mit fast 300km nach Mailand, wobei wir uns ja die Option offen lassen können, vorher schon mal zu halten, um die Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Wir können ja zum Glück beide fahren, wobei weder mein Partner noch ich je hinter einem WoMo Steuer sassen :O

    ich tu mich nur super schwer damit, Campingplätze zu finden. und auch, wie lange wir wo bleiben möchten. kennt ihr euch in Italien etwas aus? hab überlegt: Mailand - Genua - Pisa - Piombino - dort auf die Insel Elba und ca. 4 Tage bleiben - dann weiter nach San Gimignano - Florenz (via Greve) - Bologna - Mailand - und zurück in die Schweiz... pro Tag wären das so ca. 100-150 km. Gibt es in der Nebensaison auch eine Mindestanzahl an Nächten, die man bleiben muss? oder sind sie dann froh um jeden Besucher? ;)
    Jedenfalls, wenns pro Tag so 150 km maximal sind, dann denk ich halt, dass man genug Zeit hat, sich die Stadt und Umgebung anzusehen. wir sind jetzt nicht die, die in jedes Museum und in jede Kirche müssen. Wir schauen uns super gern alles an, aber eine hübsche Altstadt, eine nette Mtb Tour und/oder ein feiner Kaffee an einem netten Plätzchen sagen uns mehr zu.

    Warum benutzt ihr keine WoMo WCs/Duschen? Sind die so eklig? Ekliger als öffentliche Campingplatz-Anlagen? :O

    Ich weiss, ich stell viele Fragen - merkt man, dass ich mich auch super schwer tu, Entscheidungen zu treffen :)


    Liebe Grüsse

  • Warum benutzt ihr keine WoMo WCs/Duschen? Sind die so eklig? Ekliger als öffentliche Campingplatz-Anlagen? :O

    Hallo Sarah

    Also bei uns hat das einfach nur praktische Überlegungen, denn der KaWa ist uns, also kein Leihfahrzeug.

    Fangen wir mit dem WC an
    Für das kleine Geschäft okay, aber das große wird lieber dort erledigt, wo wir uns nachher nicht um die Entsorgung kümmern müssen, zumindest wenn's andere Toiletten gibt, die - z.B. auf Camping- oder auf Wohnmobilstellplätzen - wir ja mitbezahlen.
    Und ich bin nicht der Typ, der das braucht: Morgens, wenn die Brötchen geholt werden, die Cassette hinter sich herziehen und erst einmal entsorgen (wie andere eben ihren Hund ausführen ;) )

    Kommen wir zum Duschen
    Da spielen ganz praktische Überlegungen eine Rolle.

    • Unsere Nasszelle, also Toilette und Bad, sind relativ eng, was ein gemütliches Duschen schon ein wenig einschränkt
    • Das benötigte Wasser (Frischwasser) als auch das Abwasser müssen wir ja extra ordern oder entsorgen. Erstens benötigt das wiederum Zeit - wenn wir die auch sinnvoller nutzen können als vor der Entsorgung stehen
    • und zweitens dann die Menge - wir haben also einen rd. 100-Liter Frischwasser als auch Abwassertank. Jetzt kannst selbst ausrechnen, wie lange du mit der Menge duschen kannst.
    • Wenn du warm duscht hast die ganze Feuchtigkeit in deinem Bad, evtl. auch in deinem Wagen. Schön zu sehen im Winter oder auch Frühjahr oder Herbst. Von daher duschen wir, wenn es mal unbedingt sein muss (tagelang frei gestanden, z.B. Schottland), dann außerhalb des Wagens, weil wir den Duschschlauch einfach durch's Fenster herausführen. Okay, damit entlasten wir gleichzeitig auch den Abwassertank - ppsssttt.

    Genauso halten wir es auch bei unserer Morgentoilette oder auch dem Abwasch. Sicher könnten wir beides auch im eigenen Wagen erledigen, aber warum? Zumindest wenn die Sanitär- als auch Spülkücheneinrichtig okay sind, also sauber. Hinzu kommt noch, dass sich genau hier immer wieder interessante Gespräche entwickeln (können) was du im eigenen Wagen nicht hast.

    So, ich hoffe jetzt einmal, dass ich nichts vergessen habe. Zumindest zu dieser Frage.

  • Das unterschreibe ich alles! :)

    Wobei ich unsere zwei Frühstückstassen schon im Mobil abwasche. Aber lustiger ist es immer in der Gemeinschaftsküche. Deshalb fahren wir auch nicht auf Stellplätze. Da fällt so was weg.

    Zu den Campingplätzen vielleicht noch, Sarah. Du schreibst, du hast eure ungefähre Route schon im Kopf und ihr habt 2 Wochen Zeit. Dann brauchst du ca. 7 Campingplätze oder eben Übernachtungsorte. Verteile dir einfach mal mit ein paar Stecknadeln gleichmäßig sieben Punkte entlang der Strecke, immer dort, wo Städte sind. Und dann googelst du los. So habe ich es immer mit allen Touren gemacht. Wenn ich dann die entsprechenden Campingplätze gefunden hatte, habe ich nach Bewertung und möglichst aktuellen Fotos geschaut.
    Ich weiß, das hört sich nach viel Arbeit an. aber ganz ehrlich, für mich ist das ein riesen Spaß, denn er steigert die Vorfreude. Besser wäre es natürlich, wenn du deinen Mann doch vorher einweihst. Denn so kann er sich mitfreuen und mitsuchen. :)

    Mindestübernachtungen kenne ich nicht, glaube nicht, dass es das gibt. Ansonsten einfach anrufen und fragen. Ich habe manchmal sogar telefonisch vorreserviert, wenn der Platz besonders schön war.

    VG, Dorit

    Einmal editiert, zuletzt von Dorit (30. Juli 2015 um 16:06)

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