Packliste für mehrtägige Fahrradtouren

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  • Für diesen Sommer habe ich mir einen Fernradweg vorgenommen (den ich, wenn alles passt, auch evtl. noch verlängern werde). Da stellt sich natürlich als erstes die Frage: Was nimmt man da alles mit? Ganz grob wären das natürlich:

    - Fahrradklamotten (vor allem: wie viele?)
    - Regenschutz
    - Werkzeug (welches muss unbedingt mit?)
    - Reiseunterlagen (Karte, Wegbeschreibung, Unterkunftsliste, Kleingeld...)
    - "Abendgarderobe" (um nach der Ankunft in der Unterkunft erstmal aus der Radlerhose rauszukommen)
    - weiteres...?

    Es soll eine Tour von Herberge zu Herberge werden, also kein Zelt mitzuschleppen oder so. Das Ganze findet in Mitteleuropa statt, d.h. es sollte in gewissen Abständen auch Fahrradläden geben, bei denen man sich in Notfällen helfen lassen kann.

    Ich bin zwar immer wieder überrascht, wieviel Zeug in meine Fahrradtaschen so reinpasst, aber der Platz ist trotzdem immer noch ziemlich begrenzt. Und dann will man ja auch nicht zuviel Gewicht durch die Gegend fahren. Daher vor allem gerade bei den Klamotten: Wie viele Teile müssen mit, und ab wo fängt der Luxus an?
    Also: Wer hat Erfahrungen mit solchen Touren und kann ein paar Tipps oder auch Links weitergeben? :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe tatsächlich noch eine alte Packliste gefunden, aber die wird dir nichts nützen - teilweise veraltet und für einen anderen Zweck (mehrmonatig) konzipiert.

    Aber an Hand dieser Liste würde ich mir heute folgendes zusammenstellen, allerdings bin ich da etwas anders als andere Reiseradler:

    Kleidung:
    Ich persönlich bevorzuge leichte Zip/Outdoorhosen. Eine Radlerhose habe ich nie genutzt und würde es auch zukünftig nicht tun. Eine habe ich an, eine weitere im Gepäck.
    Auch Funktionswäsche/T-Shirts habe ich nie benutzt. Im Grunde hat man mir z.B. in einem Supermarkt nie angesehen, dass das Rad draußen vor der Tür zu mir gehörte.
    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich das gemütliche Radeln bevorzuge und es gemächlich angehen lasse.

    Regenschutz:
    Eine Regenjacke hatte ich immer dabei, auch wenn ich damit immer auf Kriegsfuß stehe. Aber ist halt schon angenehmer. Nur einen Poncho würde ich nicht nehmen. Da schaue ich lieber immer weg, wenn ein Ponchotragender Radler von einem Lkw überholt wird und der Luftzug das dünne Plastikteil anhebt und mit sich ziehen will.

    Abendgarderobe:
    Falls die "beradelte" Hose am Abend nicht mehr salonfähig sein sollte, dann kommt besagte zweite Hose zum Tragen. Sauberes T-Shirt bzw. dünnes Hemd dann für obenrum.
    Nicht ganz unwichtig: Ein zweites Paar Schuhe. Das erste könnte komplett durchnässt sein.

    Reiseunterlagen:
    Damals detailreiche Karten, Kopien etc. Heute würde ich GPS und eine grobe Karte mitnehmen. In Herbergen hast du ja keine Probleme mit dem Akkuladen. Und natürlich würde ich mir Tracks, POIs, Pensionen usw. vorher aufs Gerät speichern (wenn ich mir vorstelle, wie komfortabel heute eine Radreise mit diesen Hilfsmitteln ist und wenn ich mich an so manch verzweifelte Suchaktion erinnere ... :dream: )
    Informationen aus Reiseführern, falls notwendig, würde ich mir vorher zusammenkopieren, damit nur das notwendigste im Gepäck ist.
    Ausweis, EC-Karte, Kreditkarte, Führerschein (für evtl. Mietwagen bei hoffentlich nicht vorkommenden Reiseabbruch) immer am Körper.

    Kleinzeug:
    Nähgarn
    kleines Erstes-Hilfe-Set
    Stift/Papier
    Feuerzeug
    Klebeband
    Kabelbinder (wiegen nichts, sind aber sehr hilfreich)
    Multifunktionsmesser

    Werkzeug:
    Vorab gesagt: Ich hatte immer zu viel und das Falsche mit. Ausgerechnet bei meiner ersten Europaradreise, wo ich im Grunde meinen ganzen Hausstand dabei hatte, fehlte mir schlicht das ganz einfache Standard-Flickzeug. War natürlich blöd bei der ersten Reifenpanne. Übrigens, Reifenpannen kamen verhältnismäßig selten vor.
    Außerdem hatte ich immer einen Zahnkranzabzieher/Kettenpeitsche sowie einen Nippelspanner dabei. Gebraucht habe ich beide nie. Es ist auch nicht notwendig, einen Speichenbruch direkt zu beheben. Kann man auf später verschieben.

    Vielleicht noch zwei Tipps:
    1. Auf jeden Fall vorher prüfen, welche Schraubendreher/-schlüssel und Inbusschlüssel überhaupt notwendig sind, damit man kein unnötiges Werkzeug mitschleppt.
    2. Vorher zwei neue Schläuche in die Reifen einziehen. Und zwar mit einem herkömmlichen Autoventil, die du dann auch an jeder Tankstelle befüllen kannst. Nicht nur, dass du dir damit mögliches Aufpumpen sparst, sondern auch viel Druck auf die Reifen bekommst (ich fahre mit 5 bar).

    Bestimmt fällt mir noch etwas ein, aber das fürs Erste.

  • Es ist zwar schon eine Weile her, aber ich hab mal kurz nach der Grenzöffnung eine Radtour bis nach Rostock gemacht, mit 80-100 km Tagesetappen und vollem Zeltgepäck *schon beim Gedanken daran heute zusammenbricht*.
    Obwohl damals geübter Tourenradler hab ich mir am zweiten Tag Radlerhosen gekauft und würde heute immer mit Radlerhose oder zumindest vor Scheuern schützender (halb)langer (Spezial)Unterwäsche radeln. Da hat sich aber in den Jahren einiges getan :thumbup:

    Tipp für die Dokumente: Ich hab die als Scan bzw abfotografiert in meiner Dropbox liegen und kann so von jedem Internetzugang aus zumindest auf die Kopien zugreifen, falls die mir unterwegs abhanden kommen. Ich schiebe auch alle Buchungsformulare und -bestätigungen immer in den Reiseordner der Dropbox, aus demselben Grund und ich hab da auch eine Adress- und Telefon- und "Sonstiges" - Liste (Telefonnummern für Kartensperrung z.B.)

    Regenschutz: Ich war im Sommer unterwegs und wenn es regnete, dann halt "unten ohne", Beine kann man ja abtrocknen und ich trockne mich lieber ab als von innen unter dem Regenzeug durchzuweichen. Regenjacke macht aber Sinn, und auch ein dicker, fester Plastiksack als Lining in den Packtaschen als zusätzlichen Nässeschutz für das, was drin ist.
    Klamottenfrage generell: Mit den modernen Fasern lassen sich Klamotten abends mit der Hand rauswaschen und sind bis zum Morgen wieder trocken - im Grunde braucht man nicht mehr als eins am Körper - eins zum Wechseln. Dafür brauchst Du ein Handwaschmittel - gibts überall, in Tuben. Für Frauen gibt es übrigens Wegwerfunterwäsche aus eine papierähnlichem Material, aber ich hab sowas noch nie für Jungs gesehen [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/he_and_she/girl_drink2.gif]

    Gern vergessen: Sonnenschutz, ggf. Krempe für den Helm, Sonnenbrille und je nach geplanter Tourenlänge auch Handschuhe.

    Der Gepäckträger sollte stabil genug für die Beladung sein und die Taschen solltest Du irgendwie sichern können. Ich würde meine ganz persönlichen Sachen übrigens in einer Hüfttasche oder einem kleinen Rucksack unterbringen und nicht in den Packtaschen verstauen.

  • Na, da kommt doch schon mal einiges an brauchbaren Infos zusammen. Schauen wir uns das doch mal genauer an:

    Kleidung:
    Ich persönlich bevorzuge leichte Zip/Outdoorhosen. Eine Radlerhose habe ich nie genutzt und würde es auch zukünftig nicht tun. Eine habe ich an, eine weitere im Gepäck.

    Obwohl damals geübter Tourenradler hab ich mir am zweiten Tag Radlerhosen gekauft und würde heute immer mit Radlerhose oder zumindest vor Scheuern schützender (halb)langer (Spezial)Unterwäsche radeln. Da hat sich aber in den Jahren einiges getan :thumbup:


    Hier kommen wir schon gleich zum Thema "Geschmackssache". Je nach Wetter fahre ich kurze (Halbtags-)Touren auch gerne mal mit einer normalen Hose, während ich für Ganztagstouren eher die Radlerhose nehme. Hängt zum Teil aber auch vom Wetter ab. Da ich dazu neige, ziemlich intensiv zu schwitzen, ist eine normale Hose bei mir schon nach wenigen Tagen des Sports nicht mehr "gesellschaftsfähig". Die Radlerhose hat da wirklich den Vorteil, dass sie nach einem abendlichen Waschen am nächsten Morgen wieder trocken ist.

    Auch Funktionswäsche/T-Shirts habe ich nie benutzt. Im Grunde hat man mir z.B. in einem Supermarkt nie angesehen, dass das Rad draußen vor der Tür zu mir gehörte.
    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich das gemütliche Radeln bevorzuge und es gemächlich angehen lasse.


    Ähnlich wie bei der Hose. Wenn ich mit normalen Baumwoll-T-Shirts bei warmem Wetter fahre, brauche ich irgendwann unterwegs ein frisches. Da lobe ich mir doch das atmungsaktive "moderne Zeug". Stimmt allerdings auch, dass man damit in der Stadt schnell auffällt wie ein bunter Hund.

    Regenschutz:
    Eine Regenjacke hatte ich immer dabei, auch wenn ich damit immer auf Kriegsfuß stehe. Aber ist halt schon angenehmer.

    Regenschutz: Ich war im Sommer unterwegs und wenn es regnete, dann halt "unten ohne", Beine kann man ja abtrocknen und ich trockne mich lieber ab als von innen unter dem Regenzeug durchzuweichen. Regenjacke macht aber Sinn


    Mit meiner Fahrrad-Regenjacke bin ich eigentlich ganz zufrieden. Die leistet mir auch bei kurzen Strecken im Alltag ganz gute Dienste (5km Heimweg im strömenden Regen reichen aus, um sowas schätzen zu lernen). "Unten ohne" ist natürlich eine Option. Kenne ich auch vom Wandern so. Nur bedeutet das meistens, dass nach einem ausführlichen Regen dann auch die Schuhe innen wie außen nass sind. Da ist dann eine gute Trockenmöglichkeit am Tagesziel wichtig. Ansonsten ist das auch eine Frage der Temperaturen. An warmen Tagen sicher kein Problem, aber wenn es kühler ist, dann nehme ich trotzdem lieber meine Regenhose. Muss nur noch schauen, dass ich etwas finde, damit mir in diesem Fall nicht die Schuhe vollaufen.

    Nur einen Poncho würde ich nicht nehmen. Da schaue ich lieber immer weg, wenn ein Ponchotragender Radler von einem Lkw überholt wird und der Luftzug das dünne Plastikteil anhebt und mit sich ziehen will.


    Einen Poncho besitze ich übrigens seit über 20 Jahren, und ungefähr genauso lange weiß ich, dass der höchstens für ganz langsames Fahren auf kurzen Strecken taugt. Ansonsten kämpft man damit noch mehr mit dem Wind als ohnehin schon, und der "See", der sich in dem Teil zwischen den Armen bildet, ist auch nicht so toll. Dafür habe ich jetzt die Erfahrung gemacht, dass das Teil der ideale Regenschutz bei Open-Air-Konzerten ist.

    und auch ein dicker, fester Plastiksack als Lining in den Packtaschen als zusätzlichen Nässeschutz für das, was drin ist.


    Da sollte eigentlich schon die zweite Haut meiner Packtaschen ausreichen. Da ist mir bisher auch bei ausgiebigem Frühlingsregen noch nichts rein gekommen. Aber die eine oder andere Plastiktüte hilft natürlich beim Strukturieren des Tascheninhalts.

    Abendgarderobe:
    Falls die "beradelte" Hose am Abend nicht mehr salonfähig sein sollte, dann kommt besagte zweite Hose zum Tragen. Sauberes T-Shirt bzw. dünnes Hemd dann für obenrum.
    Nicht ganz unwichtig: Ein zweites Paar Schuhe. Das erste könnte komplett durchnässt sein.


    Kurz gesagt: Ein kompletter Satz Austauschklamotten. Und bei der Unterwäsche eher noch einen Satz mehr, um nicht ständig waschen zu müssen.

    Reiseunterlagen:
    Damals detailreiche Karten, Kopien etc. Heute würde ich GPS und eine grobe Karte mitnehmen. In Herbergen hast du ja keine Probleme mit dem Akkuladen. Und natürlich würde ich mir Tracks, POIs, Pensionen usw. vorher aufs Gerät speichern (wenn ich mir vorstelle, wie komfortabel heute eine Radreise mit diesen Hilfsmitteln ist und wenn ich mich an so manch verzweifelte Suchaktion erinnere ... :dream: )
    Informationen aus Reiseführern, falls notwendig, würde ich mir vorher zusammenkopieren, damit nur das notwendigste im Gepäck ist.


    Ja, hier wirds modern... GPS und Handy (Ladekabel bzw. Akku-Ladegerät nicht vergessen!) gehören auf Touren ohnehin zu meinen ständigen Begleitern. Für den groben Überblick ist eine Papier-Karte aber nach wie vor nicht verkehrt. Auf so einem kleinen Handy-Display sieht man viel zu oft gar nicht mehr, in welcher Richtung das nächste Fernziel liegt.
    Unterkünfte hätte ich mir jetzt vor allem als POI in Handy und GPS abgelegt. Für die Kontaktdaten (um aus einigen km Entfernung schon mal zu fragen, ob ein Zimmer frei ist) ist eine separate Datei bzw. eine Papier-Liste sicher auch nicht verkehrt.

    Ausweis, EC-Karte, Kreditkarte, Führerschein (für evtl. Mietwagen bei hoffentlich nicht vorkommenden Reiseabbruch) immer am Körper.

    Ich würde meine ganz persönlichen Sachen übrigens in einer Hüfttasche oder einem kleinen Rucksack unterbringen und nicht in den Packtaschen verstauen.


    Für die Wertsachen habe ich meine Lenkertasche, die ich bei jedem Verlassen des Fahrrads auch konsequent abnehme (geht ganz einfach) und als Umhängetasche mitnehme.

    Tipp für die Dokumente: Ich hab die als Scan bzw abfotografiert in meiner Dropbox liegen und kann so von jedem Internetzugang aus zumindest auf die Kopien zugreifen, falls die mir unterwegs abhanden kommen. Ich schiebe auch alle Buchungsformulare und -bestätigungen immer in den Reiseordner der Dropbox, aus demselben Grund und ich hab da auch eine Adress- und Telefon- und "Sonstiges" - Liste (Telefonnummern für Kartensperrung z.B.)


    Das hast Du glaub ich schon mal irgendwo hier im Forum empfohlen. Sollte ich mir vielleicht wirklich mal so einrichten...


    Hier wirds langsam interessant. Erste-Hilfe-Set, Schreibzeug und Schweizer Taschenmesser sind ohnehin klar. An Klebeband und Kabelbinder hätte ich jetzt gar nicht gedacht. Kannst Du mir ein Beispiel nennen, wo Du so etwas schon mal gebraucht hast?
    Nähgarn und Feuerzeug: Hätte ich jetzt auch nicht im Fokus gehabt.

    Werkzeug:
    Vorab gesagt: Ich hatte immer zu viel und das Falsche mit. Ausgerechnet bei meiner ersten Europaradreise, wo ich im Grunde meinen ganzen Hausstand dabei hatte, fehlte mir schlicht das ganz einfache Standard-Flickzeug. War natürlich blöd bei der ersten Reifenpanne. Übrigens, Reifenpannen kamen verhältnismäßig selten vor.


    Reifenpannen habe ich inzwischen auch immer seltener. Da zahlen sich die "unplattbaren" Reifen doch aus. Trotzdem kommt die kleine Flickzeug-Dose natürlich mit. Was noch? Ich denke jetzt mal an Ersatz-Brems- und Schaltzüge, dazu natürlich das Werkzeug, mit dem man sie montieren kann. Damit dürften sich die häufigsten Probleme wohl beheben lassen. Andere Pannenursachen laufen dann eben unter "Restrisiko". Und ja: Ich weiß, wie das ist, wenn man sein kaputtes Rad erstmal 7 km in die nächste Ortschaft schieben muss. Oder fallen Euch noch Werkzeuge bzw. Ersatzteile ein, die unbedingt mit müssen?

    1. Auf jeden Fall vorher prüfen, welche Schraubendreher/-schlüssel und Inbusschlüssel überhaupt notwendig sind, damit man kein unnötiges Werkzeug mitschleppt.


    Hmm - da sollte ich wohl mein Werkzeugtäschchen nochmal inspizieren...

    2. Vorher zwei neue Schläuche in die Reifen einziehen. Und zwar mit einem herkömmlichen Autoventil, die du dann auch an jeder Tankstelle befüllen kannst. Nicht nur, dass du dir damit mögliches Aufpumpen sparst, sondern auch viel Druck auf die Reifen bekommst (ich fahre mit 5 bar).


    5 bar in den Reifen finde ich auch angenehm. Nur passen Autoventile leider nicht duch die Ventil-Bohrungen in meinen Felgen. Für die Tankstellenfüllung habe ich einen kleinen Ventil-Adapter dabei. Leider funktioniert der nicht bei jeder Tankstellen-Luftanlage. Und notfalls komme ich mit der Handpumpe auch in die Nähe der 5 bar.
    Bestimmt fällt mir noch etwas ein, aber das fürs Erste.

    Gern vergessen: Sonnenschutz, ggf. Krempe für den Helm, Sonnenbrille und je nach geplanter Tourenlänge auch Handschuhe.


    Stimmt. Handschuhe müste ich mir wohl neu kaufen. Sonnencreme und Sonnenbrille kommen auf die Liste.

    Der Gepäckträger sollte stabil genug für die Beladung sein und die Taschen solltest Du irgendwie sichern können.


    Der Gepäckträger dürfte passen. Schwerer als die gelegentlichen Getränke-Transporte (6 Flaschen pro Packtasche) sollte das Tourengepäck eigentlich nicht werden.
    Was meinst Du mit "sichern"? Die Taschen irgendwie am Rad festketten oder sowas?

    Danke schon mal für die vielen Tipps. Irgendwelche Nachträge?

  • Kabelbinder und Klebeband (Ducktape) sind auch meine Lieblingsreparaturdinge[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/he_and_she/girl_dance.gif] . Mit dem Ducktape lassen sich Schuhe (sich lösende Schuhsohlen z.B.), Packtaschen, Taschengriffe, aber auch zerrissene Regenklamotten oder sogar ein Riss in der Hose (von innen gegenkleben) reparieren, auch Wundverbände lassen sich damit bombensicher festkleben; Kabelbinder ersetzt Dir auch mal eine verlorene Verschraubung vom Gepäckträger oder eine Schnalle/Öse vom Rucksack oder einer Tasche - ich hab damit sogar schon Kabeltrommeln repariert. Fahre ich im Wohnmobil grundsätzlich spazieren.

    Packtaschen hab ich ungerne so, dass man im "vorübergehen" mal eben die ganze Tasche wegschnurpsen kann, da sollte zumindest noch irgendein Gurt oder so dran sein, der Die Packtasche am Rad befestigt.

    Gegen Regen in den Schuhen bei Benutzung einer Regenhose helfen professionelle Galoschen oder ...Plastiktüten. Über die Schuhe ziehen, oberhalb des Knöchels oder an der Wade mit Ducktape (sic) einmal rumwickeln, Regenhose drüber: dicht. Laufen kann man damit zur Not auch mal ein paar Meter.

    Noch eingefallen: Eine Headlamp, falls man im Dunkeln irgendwo steckenbleibt und/oder die Fahrradbeleuchtung ausfällt.

    Was die modernen Klamotten angeht: Es müssen ja nicht die hautengen Radlertrikots sein. Wenn man z.B. Hemden aus modernen Fasern aus dem Wandererbereich nimmt, hat man die Vorteile der modernen Fasern wie Atmungsaktivität und blitzschnell trocken plus Stadttauglichkeit. Die fallen überhaupt nicht auf, dasselbe gilt für die modernen Hosen.

  • Anstatt hier weiter theoretische Überlegungen anzustellen, habe ich an diesem Wochenende mal eine 3-tägige Spontan-Tour unternommen und dabei gepäcktechnisch so getan, als wäre ich noch länger unterwegs. Hier mal ein paar Erkenntnisse:

    Was in der ganzen Liste bisher fehlt: Verpflegung! Selbst wenn man zum Essen vorhat einzukehren, muss mindestens eine ausreichende Wasser-Reserve mit (1,5l waren in Ordnung), dazu aber auch eine Notration an schnellen Kalorien, damit man bei längeren Strecken ohne Einkehrmöglichkeit nicht völlig unterzuckert auf der Strecke bleibt. Möglichkeiten dafür sind: Traubenzucker, Müesliriegel, Studentenfutter und diverse mehr. Schokolade wäre bei den Temperaturen an diesem Wochenende keine gute Idee gewesen. Mir ist sogar schon der Schokobezug der Müesliriegel weggeschmolzen.
    Für einen künftigen "Ernstfall" werde ich aber auf jeden Fall dafür sorgen, dass ich immer genug Essen für eine "gescheite Brotzeit" dabei habe. Denn selbst im ach so touristischen Land wie Österreich sind die Wirtshäuser nicht ganz so dicht gesät, wie man es manchmal gerne hätte. Und manchmal ist man ja auch noch wählerisch...

    Auch noch nicht auf der Liste: Was man so für die Übernachtung braucht. Also Schlafanzug, Zahnbürste und weitere Hygieneartikel. Im Sommer als kleiner Luxus: Badehose und Handtuch. Letzteres auch, wenn man vorhat, Jugendherbergen anzusteuern.

    Zu dem in den letzten Beiträgen diskutierten Thema "Werkzeug" gab es keine Erkenntnisse. Denn glücklicherweise bin ich nicht in die Gelegenheit gekommen, irgendetwas reparieren zu müssen.
    Achja, bezüglich "Taschen am Rad festmachen": Zunächst mal hat mich die Praxis daran erinnert, dass man meine Taschen nicht mal so eben vom Rad herunter bekommt. Gerade wenn sie so voll sind wie auf dieser Tour, muss man schon genau wissen, wo man ziehen und wo man festhalten muss, damit man die Taschen runter bekommt. Auf jeden Fall kein Vergleich zu den modernen Taschen, die man wirklich mit einem Handgriff losbekommt. Für längeres Abstellen in "unsicherer" Umgebung hätten die Taschen aber auch noch Schlaufen, durch die ich mein Schloss ziehen kann. Sollte also reichen.

    Und apropos "voll": Ich bin mir nicht sicher, ob es evtl. geschickt ist, die zweiten Schuhe durch ein Paar Trekkingsandalen zu ersetzen und so Platz in den Packtaschen zu sparen. Bei der Schönwetter-Tour, die ich jetzt hinter mir habe, wäre das kein Problem gewesen, aber ich fürchte, dass ich nach einer verregneten Etappe durchaus dankbar für ein paar geschlossene Schuhe wäre.

    Nochmal ein wenig Luxus: Mein (Pocket-)Fotoapparat kommt nächstes Mal auch wieder mit - natürlich samt Ladekabel... Denn obwohl mein Handy auch recht passable Bilder schießen kann, hat der Fotoapparat dann doch noch ein paar Features mehr mit denen ich noch ein paar Reiseeindrücke mehr hätte festhalten können.


  • Anstatt hier weiter theoretische Überlegungen anzustellen, habe ich an diesem Wochenende mal eine 3-tägige Spontan-Tour unternommen und dabei gepäcktechnisch so getan, als wäre ich noch länger unterwegs. Hier mal ein paar Erkenntnisse:

    Was in der ganzen Liste bisher fehlt: Verpflegung! [...]
    Auch noch nicht auf der Liste: Was man so für die Übernachtung braucht. Also Schlafanzug, Zahnbürste und weitere Hygieneartikel. Im Sommer als kleiner Luxus: Badehose und Handtuch. Letzteres auch, wenn man vorhat, Jugendherbergen anzusteuern.

    Öhm....ich dachte, Du fragst nach Dingen, die gerne vergessen werden, und nicht nach den ganz normaaaaaalen :angel: - ich geh doch nirgendwo ohne essen hin....
    Was die Energielieferanten angeht: Ich stehe auf Flapjacks - im Grunde selbstgemachte Müsliriegel - und Nüsse. Das Flapjack-Grundrezept lässt sich nahezu beliebig verwandeln ( Trockenfrüchte, Datteln statt Zucker, Rosinen, Schoko-chips...), man sollte aber nicht allzusehr am Fett sparen, sonst bröselt das Resultat auseinander. Hält gut verpackt locker Wochen, ist aber mit Sicherheit vorher aufgefuttert.
    Ich persönlich nehme zum wandern und Herbergsschlafen meistens meinen Seidenschlafsack mit - das Ding ist federleicht und ich schlafe in meiner eigenen Bettwäsche (Frau halt).
    Hygieneartikel: Da gibt es tolle federleichte und schnelltrocknende Microfaserhandtücher, manchmal sogar extrem preiswert.. Im Hygienebeutel nicht fehlen sollten Schmerzmittel, die sind im Erste Hilfe Beutel meist nicht drin. Und Zahnweh auf der Tour am Sonntag ist echt eklig....

    • Offizieller Beitrag

    Okay, Verpflegung hielt ich jetzt auch nicht aufzählungswürdig, weil ich das ohnehin immer bei mir habe.
    1,5 Liter finde ich allerdings knapp bemessen. Bei Flüssigkeit mache ich keine Kompromisse mehr, nachdem ich am zweiten Tag meiner allerersten Radreise beinahe verdurstet wäre - mitten in Bonn. 8o (Sonntagmorgen, alles zu und ein Wahnsinnsdurst).

    Die geeigneten Nahrungsmittel habt ihr schon aufgezählt. Auf eine Tafel Schokolade würde ich aber auch bei Hitze nicht verzichten wollen, sondern sie lieber in irgendein T-Shirt einwickeln und mittig in der Packtasche verstauen.

    Apropos, zwar nicht selbst getestet, aber soll wohl helfen: Eine nasse/feuchte Socke über eine Trinkflasche soll angenehm kühlen.

    Aber nochmal zurück zu den Packtaschen und zum Werkzeug. Du fragtest, wann ich Kabelbinder mal zum Einsatz gebracht hätte. Einmal um das hintere Schutzblech am Gepäckträger zu befestigen, damit es nicht mehr auf dem Reifen schleift (ich glaube, die entsprechende Schraube fehlte, oder so) und ein anderes Mal, um einen der vorderen Gepäckträger an der Gabel zu fixieren, nachdem die Schweißnaht des Gepäckträgers brach. Das hält bis heute.

    Was ich noch nicht erwähnte: Spanngurt. Kann universell eingesetzt werden und ist deutlich sicherer als irgendwelche Gummibänder mit Haken. Von den Gummibändern halte ich nichts, da diese (logischerweise) elastisch sind und sich alles auf oder am Gepäcktäger mitbewegt.

    Mit einem Spanngurt kann man übrigens auch verhindern, dass die Packtaschen im Vorbeigehen abgenommen werden. Für das, was das Packen betrifft und was alles so aufs Fahrrad passen kann, habe ich mal ein paar Bilder herausgesucht (allerdings waren das Touren mit Camping, also inkl. Zelt, Isomatten, Schlafsack - auf zwei Fahrrädern verteilt):


    Auf den vorderen Packtaschen sieht man jeweils noch eine Flasche Wasser. Gehalten werden diese von einem Gurt, der zur Packtasche gehört und an dieser befestigt ist. Das hellgrüne auf dem hinteren Gepäckträger ist das Zelt (in Fahrtrichtung befestigt und daher nur wenig zu erkennen). Darüber befindet sich quer ein wasserdichter Seesack mit den aufblasbaren Isomatten. Gut zu erkennen ist hier der Spanngurt. Der verläuft also unter dem Zelt und unter dem Gepäckträger und sichert zudem die Packtaschen. Hilfreich ist der Spanngurt in diesem Fall auch, weil die Regenjacken (rot und blau) einfach oben drauf fest geklemmt werden können. Und nicht nur die - auch nasse Wäsche lässt sich so gut befestigen und kann während der Fahrt wunderbar trocknen.


    Hier das Ganze noch einmal aus einem etwas anderen Blickwinkel. Hier ist das hellgrüne Zelt direkt hinter dem Sattel und am Ende des Fahrrads besser zu erkennen.


    Ich weiß ja nicht, von was für Packtaschen wir reden. Wie man schon auf den Fotos gesehen hat, handelt es sich bei mir um Vaude-Taschen. Ob Vaude oder Ortlieb spielt für mich dabei weniger eine Rolle. Wichtig ist mir nur, dass sie wasserdicht sind. So kann man einfach das Rad im Starkregen stehen lassen und sich selber unterstellen. Zu erkennen ist die Handschlaufe, mit der man die Tasche tragen kann und der rückseitige Winkel, mit dem die Tasche an Stabilität gewinnt.



    Dass der Spanngurt (wir hatten mehrere dabei) auch provisorisch für andere Zwecke dienen kann, sieht man hier. Ich glaube, an dieser Packtasche war zu dem Zeitpunkt der rückseitige Haltewinkel defekt. Also: Spanngurt.


    Hier nochmal aus der Nähe. Übrigens: Ein Spanngurt ersetzt natürlich auch eine mögliche Wäscheleine.


    Hier nun etwas ganz anderes. Seit 14 Jahren trage ich diese Gummischuhe. Eigentlich sind es Schwimm- bzw. Surfschuhe. Aber ich verwende sie in Sanitäreinrichtungen, damit ich nicht barfuß irgendwo laufen muss. Halten bis heute sehr gut und können notfalls auch irgendwo hineingequetscht werden. Hier hatte ich sie auf eine Packtasche geklemmt und im Schuh ein paar Würstchen untergebracht.


    Dass man kurzzeitig auch deutlich mehr Trinkvorräte nehmen kann, beweist dieses Bild. Wir wussten nicht, was uns auf dem Frachtschiff erwartet und das war an dem Morgen, als wir die letzten zehn Kilometer vom Hotel zum Hafen radelten. Wir hatten insgesamt mal eben noch acht 2-Liter-Flaschen Cola auf beiden Rädern untergebracht.


    Und hier noch eine Aufnahme, wie das aussieht, wenn man auf irgendeinem holländischen Radweg frühstückt. Bei dem Bild fällt mir gerade ein, dass ich auch den Rückspiegel mit einem Kabelbinder befestigt habe, damit er nicht ganz so vibriert.

    Damit also ein paar Eindrücke. Aber beim Gepäck wirst du natürlich nicht ganz so viel mit dir rumschleppen müssen. Was man nicht sehen kann, ist natürlich noch der Inhalt unserer Packtaschen. Eine Packtasche ging komplett für Pingu drauf und außerdem hatten wir für die Fahrt mit dem Frachtschiff noch drei 1.000-1.500er-Puzzle dabei. Daher hatten die Räder auch zwei Ständer (siehe erstes Bild).

  • Wow!!!
    Respekt, so etwas hab ich noch nie gemacht!
    Ich war zwar als Jugendlicher wandern (Rennsteigwanderung) und auch mehrmals mit Paddelboot / Kanu unterwegs (Spreewald und Mecklenburger Seenplatte), aber eine mehrtägige Radtour hab ich noch nicht hinter mir.
    Wenn, dann müsste ich so etwas jetzt auch allein machen, meine Frau ist dafür nicht zu begeistern.

    Viele Grüße aus Sachsen,
    Heiko
    ____________________

    Machen ist wie wollen, nur krasser.

  • Inzwischen bin ich wieder zurück (und wieder voll im Berufsstress...). Hinter mir liegen knapp 900 km, verteilt auf 13 Tage im Sattel, mit ein paar Ruhetagen dazwischen. Bevor die Erinnerungen ganz verblassen notiere ich hier mal so meine Erkenntnisse:

    Werkzeug / Ausrüstung:
    Das Einzige, was ich unterwegs wirklich gebraucht habe, war das Öl für die Kette. Nach einem halben Tag im Regen hat die Kette doch ein bisschen gelitten. Nach der Behandlung lief sie dann wieder "wie geschmiert".
    Und dann habe ich an einem meiner Ruhetage noch einen Fahrradladen aufgesucht, weil die Bremsklötze ausgetauscht werden mussten. An so etwas hatte ich vor dem Start auch nicht mehr gedacht. Und als die Bremsen an besagtem Regentag immer schlechter gegriffen haben, habe ich sie mir etwas genauer angesehen. Mal abgesehen davon, dass die Beläge ohnehin nicht mehr neu waren, haben sie durch das zusätzliche Gewicht doch noch etwas mehr gelitten als im Normalbetrieb. Naja, und dann habe ich mir bei dieser Gelegenheit auch noch neue Lenkergriffe geleistet, weil von den alten auch nicht mehr viel übrig war. Auch die Griffe waren beim Start schon ordentlich angeschlagen, und die Noppen auf der Innenfläche der Fahrradhandschuhe haben ihnen dann den Rest gegeben.

    Sicher hätte man da im Vorfeld besser vorsorgen können. Aber je nach Länge und Härte der Tour kann man es auch unterwegs durchaus schaffen, neues Material kaputt zu kriegen. Für die nächste Tour kommt dann also wohl mindestens ein Satz Bremsklötze in die Werkzeugtasche.

    Spanngurte und Kabelbinder hatte ich auch dabei. Am ersten Tag hatte ich auch noch ein Gepäckstück mit einem Gurt zusätzlich am Gepäckträger festgemacht. Es stellte sich aber heraus, dass das gar nicht nötig war. Aber je nachdem, was man allenfalls zwischendurch mal transportieren muss, sind die Dinger meiner Erfahrung nach schon sehr praktisch.

    Die kleine Rolle Ducktape kam unbenutzt wieder heim, und die Stirnlampe hat im Gepäck eher gestört als dass ich sie gebraucht hätte.

    Kleidung:
    Hier hatte ich unterwegs meine bewährte Kombi aus Radlerhose und Funktionstrikot, meist kombiniert mit einem zusätzlichen Funktions-T-Shirt. Unabhängig vom Wetter war das Zeug bei jeder Tagesankunft ziemlich nass, daher war das Reisewaschmittel auch eine der wichtigsten Requisiten. Je nach Durchlüftung des Hotelzimmers wurden die Fahrradklamotten über Nacht mal mehr mal weniger trocken. Aber die Restfeuchtigkeit war meistens nach den ersten Minuten im Sattel draußen. Bei den Socken dauerte das Trocknen meist etwas länger, aber dafür hatte ich einige Paare mehr davon dabei.
    Dazu kamen noch die Regenjacke und Regenhose, sowie zwei ganz dünne Windstopper-Jacken (eine mit, eine ohne Ärmel).
    Die "Abendgarderobe" bestand aus einer langen Trekkinghose, zwei Funktions-Hemden und einem robusten Paar Schuhe. War ganz in Ordnung so. Allerdings war ich auch ganz froh darüber, dass ich zwischendurch eine Unterkunft mit Waschservice hatte. Wenn die Sachen nicht im Schleudergang vorgetrocknet worden wären, hätte ich sie nämlich nie bis zur nächsten Abfahrt trocken bekommen. Und das Waschen musste dann doch irgendwann mal sein...
    Nicht gebraucht habe ich den Fleecepulli, aber das lag eher am Glück mit dem Wetter.

    Was aber bei der nächsten längeren Tour mit muss: Babycreme, um den mit der Zeit doch etwas rot gescheuerten Hintern wieder zu beruhigen. Es muss ja nicht unbedingt die drei mal so teure spezielle Radler-Fettcreme sein.

    Verpflegung:
    Neben der Brotzeit, die ich alle 1 bis 2 Tage erneuert habe, hatte ich noch einige Schokoriegel dabei. Die waren einerseits dann ganz praktisch, wenn die Strecke bis zur gebuchten Unterkunft nicht enden wollte, und dann hatte ich an dem erwähnten Regentag auch keine Lust, mich irgendwo zum Essen hinzusetzen. Also habe ich nur hin und wieder an einem Bushäuschen angehalten und mir so ein Stück Süßkram reingedrückt.
    In Sachen Getränk waren die 1,5 Liter Wasser in der Tat grenzwertig - vor allem an den ganz warmen Tagen mit längeren Etappen. Allerdings bekomme ich während der Fahrt auch nicht sehr viel mehr runter. Da muss dann schon eine längere Pause her. Dementsprechend lief dann, wenn ich unterwegs irgendwo eingekehrt bin, schnell mal ein ganzer Liter Flüssigkeit meine Kehle hinunter. Und abends habe ich mit dem Trinken auch nicht gespart.

    Sonstiges:
    Die schwersten Einzelteile (abgesehen von den Trinkflaschen, wenn sie voll waren) waren wohl die Ladegeräte für die elektronischen Gadgets, die ich dabei hatte. Besonders der Trafo für die Digitalkamera (aus dem vergangenen Jahrzehnt) und das Ladegerät für die Akkus im GPS-Gerät. Hier hätte ich mit modernerem Equipment sicher nochmal das Gewicht reduzieren können, aber das geht ja auch ganz schön ins Geld. Und wenn die alten Geräte noch funktionieren...

    Fazit: So schlecht habe ich mit meiner Packliste gar nicht gelegen. In diesem Sinne nochmal Danke für die vielen Hinweise hier :)

    • Offizieller Beitrag

    Hotelzimmers


    Gut, hier habe ich fast keine Erfahrung, da ich überwiegend im Zelt schlief. Da gab es dann entweder die pralle Sonne zum Trocknen oder eben nichts. Und wenn es sowieso durchregnet, gewöhnt man sich auch an das Anziehen von klätschnassen Socken :angel:



    Allerdings bekomme ich während der Fahrt auch nicht sehr viel mehr runter. Da muss dann schon eine längere Pause her. Dementsprechend lief dann, wenn ich unterwegs irgendwo eingekehrt bin, schnell mal ein ganzer Liter Flüssigkeit meine Kehle hinunter. Und abends habe ich mit dem Trinken auch nicht gespart.


    Klingt, als wärest du stramm durchgefahren? Hat bei mir nur selten geklappt. Entweder wollte ich immer irgendwo etwas fotografieren oder ich musste auf der Karte nachschauen, wo es langgeht. Und dann habe ich diese kurzen Momente genutzt, um mich mit Wasser zu versorgen.

    Wie lief es denn bei dir mit der Orientierung? Hattest du nur GPS oder auch eine (grobe) Karte? War das GPS am Lenker befestigt und damit ständig im Blick? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

    Hattest du mal irgendwann das Gepäck gewogen?

  • Gut, hier habe ich fast keine Erfahrung, da ich überwiegend im Zelt schlief. Da gab es dann entweder die pralle Sonne zum Trocknen oder eben nichts. Und wenn es sowieso durchregnet, gewöhnt man sich auch an das Anziehen von klätschnassen Socken :angel:


    OK, das erinnert mich jetzt an eine 10-tägige Trekkingtour in den rumänischen Karpaten. Da sind die Schuhe auch nur einmal nass geworden (und nicht wieder trocken). Die Socken haben wir dafür nachts immer im Schlafsack warm gehalten, dann waren sie morgens erträglicher...


    Klingt, als wärest du stramm durchgefahren? Hat bei mir nur selten geklappt. Entweder wollte ich immer irgendwo etwas fotografieren oder ich musste auf der Karte nachschauen, wo es langgeht. Und dann habe ich diese kurzen Momente genutzt, um mich mit Wasser zu versorgen.


    Nee, stramm durchgefahren bin ich eigentlich nur, wenn es geregnet hat (mit entsprechenden Rekord-Durchschnittsgeschwindigkeiten). Ansonsten gab es durchaus immer mal wieder kurze Stopps zum Fotografieren, um ein Bauwerk oder eine Ortschaft etwas auf mich wirken zu lassen, oder auch um einen Geocache zu heben :angel: . Und natürlich auch Orientierungs-Stopps. Natürlich habe ich bei solchen Stopps, oder auch unterwegs, wenn es die Wegbeschaffenheit und der Verkehr erlaubten, immer mal wieder an der Flasche genuckelt. Aber eine größerer Schluck geht bei mir irgendwie nur dann, wenn der Körper ein wenig runtergefahren ist, d.h. bei längeren Pausen (Brotzeit oder Einkehr).

    Wie lief es denn bei dir mit der Orientierung? Hattest du nur GPS oder auch eine (grobe) Karte? War das GPS am Lenker befestigt und damit ständig im Blick? Wenn ja, welche Erfahrungen hast du damit gemacht?


    Zur Orientierung hatte ich vor allem mein GPS am Lenker(vorbau), auf dem die OpenStreetMap installiert war. Dummerweise hat das mir die Radrouten nur in der sehr detaillierten Auflösung angezeigt, und das auch nur in Deutschland und einem kleinen Streifen hinter der Grenze. Die Befestigung am Lenker war auch nicht ganz optimal, weil der Winkel zwischen dem Display und meiner Blickrichtung nicht gestimmt hat. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen musste ich mich stark bücken oder komplett anhalten, um auch Details auf der Karte im GPS erkennen zu können. Aber grundsätzlich war das schon eine sehr praktische Sache. Zudem war das Gerät gleichzeitig auch Uhr, Tacho, Höhenmesser und Reisecomputer für Durchschnittsgeschwindigkeiten und ähnliche Spielereien.

    Zur zusätzlichen Orientierung hatte ich dann noch das Handy, auf dem auch die OpenCycleMap in diversen Auflösungen offline gespeichert war. Damit konnte ich bei Pausen schon ganz gut sehen, wo ich gerade stecke und wie weit es noch ist. An Papier-Landkarten hatte ich kurz vor dem Start noch gedacht. Da ich aber nur Straßenkarten hatte, auf denen die "fahrradfreundlichen" kleinen Wege höchstens teilweise zu erkennen sind und die ausgeschilderten Fahrradrouten gar nicht verzeichnet sind, habe ich sie doch daheim gelassen. Vermisst habe ich sowas ab und zu mal, wenn ich an einem Etappenort die Planung für die nächsten Tage nochmal anschauen wollte. Aber letztlich ging es auch ohne.

    Schwierig wurde es nur an dem Tag, als ich gleich hinter der deutschen Grenze eine Infotafel fand, auf der es hieß, dass die Streckenführung der Fahrradroute für die nächsten 50 km komplett geändert und neu ausgeschildert worden war. Die OpenCycleMap weiß davon bis heute nichts (werde ich mal ändern müssen, wenn ich dazu komme). Ab da bin ich fast den ganzen Tag "auf Sicht geflogen", d.h. ich durfte wirklich keinen einzigen Fahrrad-Wegweiser verpassen - was auch im Großen und Ganzen ganz gut geklappt hat. Mir war zwar klar, wo ich wieder auf die kartierte Route stoßen würde, aber der direkte Weg dorthin hätte mich größtenteils über stark befahrene Hauptstraßen geführt, worauf ich auch nicht wirklich Lust hatte.

    Hattest du mal irgendwann das Gepäck gewogen?


    Nein, das hatte ich zwar vorgehabt, aber im Eifer des Gefechts vergessen :tja:. Mein Bauchgefühl meint, dass es so um die 15 kg waren.

  • Kleiner Nachtrag: Vorgestern muste ich erfahren, dass ich mich von meinem Radl werde trennen müssen. Das Urteil der Werkstatt, in der ich es eigentlich nur kurz durchchecken nur einstellen lassen wollte, lautete: Wirtschaftlicher Totalschaden. Also diverse fällige Reparaturen, die zusammen teurer sind als ein neues Rad. Naja, irgendwie habe ich das schon kommen sehen, denn neu ist das gute Stück definitiv nicht mehr, aber trotzdem... ;(

    Hier wenigstens ein kleines Erinnerungsfoto von meinem "Zieleinlauf" in Dresden.

  • Wie alt ist es denn

    Baujahr 2001, und pro Jahr mindestens 1000 km gefahren. Genauer kann ich es nicht sagen, weil ich keinen Tacho dran hatte (zumindest nicht dauerhaft).

    und hast du schon Pläne für ein neues Rad?

    Natürlich muss jetzt ein neues her, und von der Art her soll es ähnlich werden wie das alte. Jetzt muss ich mich nur noch genauer umsehen, wo man auch vernünftige Ware bekommt. Denn bei den meisten Rädern, die man so angeboten bekommt, wird ja an diversen Komponenten wie Schaltung, Sattel, Bremsen, Beleuchtung etc. gespart, um einen möglichst günstigen Paketpreis zu bekommen. Aber bei mir muss eben auch dieser "Kleinkram" möglichst solide sein. Jetzt muss ich mal verschiedene Läden abklappern und schauen, was da so angeboten wird.

    Aber Eile habe ich da zum Glück nicht, denn noch rollt das alte Rad weiterhin, auch wenn ich keine großen Touren mehr damit machen werde. Der Krug geht halt so lange zum Brunnen, bis er wirklich bricht.
    Da mache ich es ähnlich wie der Arbeitskollege, der monatelang noch in einem Auto mit total verbeulter Fahrertür zur Arbeit gefahren ist, bis ihm dann auch noch der Motor verreckt ist (ganz bis zum TÜV-Termin hat er es nicht mehr geschafft).

    • Offizieller Beitrag

    Hm, also ähnlich alt wie meines (2000) und mit ähnlicher Laufleistung. Nur dass ich die meisten Kilometer in den ersten Jahren gemacht habe. Ich hatte letztens auch mal über einen Neukauf nachgedacht. Aber momentan radel ich eigentlich zu wenig, damit sich das rechnen würde.
    Und: Ich müsste mich erst mal wieder komplett einlesen, denn ich bin derzeit überhaupt nicht auf dem aktuellsten Stand, was die technischen Dinge angehen. Keine Ahnung, ob beispielsweise Scheibenbremsen heute Standard sind. Ich glaube, Dynamos gibt es auch nicht mehr, oder? Wäre schon ein eigener Thread wert, nach dem Motto: "Fahrradkauf, worauf achten?" oder so...

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