Campingclub Schottland und England

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    Ich hatte es in diesem Beitrag selber mal vorgeschlagen, wenn man nach Großbritannien fährt: Eine Mitgliedschaft im Campingclub England/Schottland kann sinnvoll sein.


    Aber das sind eben nicht meine eigenen Erfahrungen, sondern nur angelesenes Halbwissen. Jetzt will ich es genauer wissen und wäre dankbar für Erfahrungen, die vielleicht schon mal jemand gemacht hat. Lohnt es sich wirklich?

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    Ich habe das jetzt mal angetestet und in dieser Woche vom Caravan Club und vom Camping an Carvanningclub meine Mitgliedskarten erhalten. Dazu kamen dann Aufkleber, zahlreiche Informationen und von beiden Clubs je ein dickes Büchlein mit allen möglichen Campingplätzen. Also in etwa wie die ADAC-Campingführer, nur mit deutlich ausführlicheren Informationen.
    Eigentlich bin ich auch nicht der Typ für so etwas, aber ich habe mir gedacht, ich mache das mal. Eben auch, weil man in England ja nicht frei stehen darf und ich dann womöglich sowieso, öfter als gewohnt, einen Stellplatz ansteuern werden. Mal schauen. Ich werde anschließend berichten :zwink:

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    Mittlerweile habe ich die ersten Erfahrungen gemacht und bin nicht unzufrieden. Von beiden Clubs habe ich die Aufkleber an der Windschutzscheibe und habe durch die Kataloge sehr schöne Stellplätze genutzt, von denen ich sonst nichts geahnt hätte. Teilweise handelt es sich um einfache Grundstücke von Bauern, die sich etwas dazu verdienen. Erinnert ein wenig an France Passion. Details zu einzelnen Plätzen folgen später.

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    So, ich will mal im Laufe der Zeit die Übernachtungsplätze vorstellen, auf denen ich im Rahmen der britischen Camping Club-Mitgliedschaft gestanden habe.


    Der erste Platz befindet sich hier:


    [map]54.026056,-1.510336[/map]



    Die Übernachtung kostete 5 Pfund und es gab keine Toiletten oder Duschen. Dafür herrliche Ruhe. Es handelt sich um einen abgetrennten Bereich des Bauernhofs, den man etwas weiter im Norden erkennen kann.
    Die Koordinaten in dem dicken Buch, das man als Mitglied erhält, waren nicht ganz korrekt (rund 150 Meter lagen diese falsch). Aber die meisten Plätze sind dann, wenn man sowieso in der Nähe ist, anhand ihres Schildes erkennbar. Mit den Koordinaten war das öfter mal ein Problem, aber alle anderen Angaben (Toilette, Dusche, Wi-Fi oder was auch immer) entsprachen immer der Richtigkeit.


    Tja, und dann übernachtet man auf einer Wiese wie diese:



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    Dieser Platz war auch sehr schön und abgelegen. Er gehörte ebenfalls zu einem Bauernhof und das einzige, was man dort hörte, war das Wiehern von Pferden und das Gackern von Hühnern. In der Nacht bin ich mal wach geworden. Gott, war das eine Stille - so schön ;)





    Der drollige Hund vom Bauern hieß übrigens Tippsy - nur mal nebenbei. Ich glaube, hier kostete die Übernachtung 6 Pfund.


    [map]55.845175,-2.20438[/map]


    Weitere Plätze folgen später.

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    Dieser Platz war auch sehr schön. Leider war das Wetter schlecht, so dass ich das Wohnmobil kaum verlassen hatte. Der Platz bot sich aber an, weil man von dort in rund zehn Minuten in Cairnryan ist, wo die Fähre nach Nordirland übersetzt, die wir am nächsten Morgen nutzten.
    Wir fühlten uns nur ein wenig verlassen, weil wir auf einer engen Straße durch wunderschöne Landschaft fuhren und nur ein stattliches Herrenhaus am Ende des Wegs zu sehen war. Von einem Platz für Wohnmobile war erst nichts zu erkennen. So standen wir also vor dem riesigen Haus und ich hatte schon erwartet, dass gleich irgendeiner der royalen Familie um die Ecke geschlendert kommt.
    Na ja, es kam Henry, der uns mit Handschlag begrüßte und alle Einrichtungen auf dem Stellplatz zeigte (Abfall, Frischwasser, Abwasser, WC, Chemieklo, Strom).
    Und seine Hühner liefen frei herum und suchten nciht nur unter unserem Womo Schutz vor dem Regen, sondern wollten zu uns rein. Die armen Hühnchen, schliefen wahrscheinlich die ganze Nacht unter dem Auto :D






    [map]54.886852,-4.963032[/map]

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    Dieser Platz bot sich ebenfalls für eine Nacht vor der Fährfahrt an. Und zwar auf dem Rückweg von Nordirland zurück nach Schottland. Ein netter, älterer Farmer hatte die geschotterten Stellplätze hinterm Haus. Nur die Zufahrt ist sehr eng, muss man ein wenig aufpassen. Aber hier war der Platz auch ein schönes Beispiel dafür, dass man auf diese Weise ganz gut mit der Bevölkerung in Kontakt kommen kann. Denn wir hatten die vorderen Plätze noch nicht verlassen, als wir mit dem Farmer in eine längere Unterhaltung verwickelt waren. Ich glaube, er hat sich gefreut, dass jemand aus Deutschland "den weiten Weg" auf sich nimmt, um auf seinem Bauernhof zu übernachten. Stolz hat er erzählt, dass er mal in Düsseldorf war und das Rheinufer total toll fand :)



    [map]54.780448,-5.717231[/map]

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    Bei Barbara, so hieß die Besitzerin von diesem Platz, war das Problem, dass niemand vor Ort war. Das sehr enge Zufahrtstor war zwar offen, aber von den fünf Plätzen war keiner belegt und im Haus reagierte auch niemand aufs Klingeln. Allerdings stand ein Wohnmobil vor der Tür, dass offenkundig zu Barbara gehörte. Also rief ich Barbara an, sprach ihr aufs Band und sagte ihr, dass wir uns freuen würden, wenn wir eine Nacht bleiben können.
    Eineinhalb Stunden später kam sie dann, begrüßte uns freundlich und zeigte uns ebenfalls alles, was es so gab (WC, Chemie-WC, Frischwasser etc.).
    Auch hier gab es wieder eine ruhige Nacht. Außerdem gehörte zum Platz noch ein kleiner Picknickplatz bzw. eine Sitzbank mit einer wunderbaren Aussicht, wie man auf dem dritten Bild sehen kann:





    [map]54.295756,-3.188348[/map]

    • Offizieller Beitrag

    Wieder aus der Kategorie Bauernhof kommt dieser Platz. Sehr ruhige Nacht bei einem älteren Farmerehepaar und mit fünf anderen Wohnmobilen. Extrem ruhig und total dufte - im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir schliefen direkt neben dem Stall. War aber alles Landluft im normalen Rahmen.





    [map]54.137212,-2.786237[/map]

    • Offizieller Beitrag

    Dieser Platz war der teuerste und lag in der Nähe von Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch. Dafür aber auch extrem gepflegt und mit allem Drum und Dran. Vom Kinderspielplatz bis zur einfachen Dusche und dem Chemie-WC war eigentlich alles vorhanden, sogar ein Kiosk mit Restaurant, das aber abends geschlossen hatte. Vor dem Platz befanden sich einige Militärfahrzeuge, weil es sich auch um ein sogenanntes Transportmuseum handelt.
    Hier wurde übrigens streng auf die 5-Wohnmobile-Regelung geachtet, zu der ich später noch was schreiben werde. Ein Wohnmobil kam eine halbe Stunde nach uns an und wäre damit das sechste gewesen. Es durfte nicht auf den Platz und musste vor der Schranke übernachten.


    Übrigens hatte man vom Platz einen wunderbaren Blick auf die Berge rund um den Carrauntuohill.






    [map]53.173769,-4.34681[/map]

    • Offizieller Beitrag

    Der letzte Platz, den wir mittel Campingclub nutzten, lag in Südengland. Hier war es ein wenig sonderbar, weil der Platz in einer engen Seitenstraße lag und nur das typische Schild darauf hinwies, dass hier Mitglieder vom Campingclub übernachten dürfen. Es sah aber alles schon sehr alt und verwittert aus und ich hatte schon den Rückwärtsgang eingelegt, um woanders hinzufahren, als plötzlich die Besitzerin um die Ecke kam. Aber eher zufällig, sie hatte uns nicht gehört. Na ja, schnell wechselten dann 10 Pfund den Besitzer und schon durften wir auf einer großen Wiese unser Fahrzeug abstellen. Auch hier gab es wieder alles, was der gemeine Camper so benötigt oder eben auch nicht.
    Als man erst mal auf dem Grundstück war, war alles nämlich gar nicht so heruntergekommen, wie man es zuerst meinte.


    Auch hier das Prädikat: Sehr ruhige Nacht gehabt.



    [map]50.400749,-4.92375[/map]

    • Offizieller Beitrag

    Als Fazit muss ich sagen, dass sich zwei Clubmitgliedschaften gleichzeitig nicht unbedingt lohnen.


    Der Camping and Caravanning Club ist zwar auch gut und die Plätze, die wir gesehen und besucht haben, waren gut - gar keine Frage. Aber es waren eben herkömmliche Campingplätze. Denn die kleinen privat geführten Plätze sind kaum auffindbar. In dem Handbuch steht eine Anleitung, wie man dort hinkommt, jedoch mit englichen Abkürzungen, die man erstmal erraten muss. Außerdem ist auch die Handhabung des Buches ein wenig komplizierter gestaltet. Da scheiterte also der Versuch, einen Platz herauszusuchen schon an der Motivation.


    Im Gegensatz dazu steht nämlich im Handbuch vom Caravan Club deutlich mehr an Infos (und übersichtlicher) und vor allen Dingen ist jeder Platz mit Koordinaten versehen, so dass man diese nur in sein Navi eingeben muss. Dummerweise stimmen diese nicht immer ganz genau, sondern nur ungefähr. Ist aber kaum schlimm, weil das gesuchte Haus dann meistens das nächste ist. Außerdem trägt jeder der Plätze ein Schild an der Einfahrt. Damit weiß man dann, ob man richtig ist.
    Einziger Nachteil, wenn es überhaupt einer ist: Erlaubt sind maximal nur fünf Wohnmobile oder Wohnwagen. Mehr nicht. Einmal wurden wir abgewiesen, weil schon fünf Plätze belegt waren. Ein anderes Mal (siehe oben) waren wir die fünfte Womo-Besatzung und hatten gerade noch Glück. Und bei dem älteren Herrn vom Bauernhof, wo wir direkt neben dem Stall standen, hat es niemanden interessiert, dass schon fünf oder sechs andere Wohnmobile dort standen.
    Auch nach der Mitgliedschaft im Club wurde nicht immer gefragt.


    Alles in allem kann ich den Caravan Club aber auf jeden Fall empfehlen. Die Preise sind sehr verschieden und reichen von 4-15 Pfund. Was an Symbolen im Buch steht, hat übrigens immer gestimmt. Nur einmal gab es dann kein Wi-Fi wie angekündigt. Aber das ist ja nun wirklich kein Problem.

    • Offizieller Beitrag

    Ich könnte diesen Thread hier mal wieder aktivieren. Auf der diesjährigen Reise war ich ja auch wieder auf Plätzen des Caravan Club unterwegs. Den anderen Verband haben wir uns aber dieses Mal gespart. Wie auch schon damals waren wir auch jetzt wieder mehr als zufrieden. Diese kleinen, privaten Plätze, auf denen maximal fünf Fahrzeuge stehen dürfen, sind meistens sehr schön gelegen und bieten eine wunderbare Ruhe.


    Nur der erste hier war nicht ganz soooo prickelnd. Das lag aber an den anderen Gästen, die aus dem Platz ein Sportfeld machten, die Musik bis zum Anschlag aufdrehten und denen es offenbar auch völlig egal war, dass nur fünf Einheiten aufgenommen werden. Der Besitzer war aber auch nicht viel besser und hat sich keinen Deut gekümmert:



    Hier die Lage:
    [map]50.832645, -0.542217[/map]

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    Hier noch ein Platz in Wales auf der Farm einer alten Dame. Ich glaube, sie sagte etwas von 88 Jahren oder so. Total freundlich, auch inkl. Dusche, Toilette, Strom und Wasser. Die Dame war ganz stolz, dass sie erst vor ein paar Jahren im Harz Ski fahren war. Sie war irgendwie drollig und warnte davor, dass die Tür zur Toilette sehr klein ist: "Wir Waliser sind kleine Leute" :)




    Der Platz befindet sich zwischen Cardiff und Newport:
    [map]51.559015, -3.073158[/map]

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    Hier ein besonders schöner Platz im Norden von Wales, mit direktem Blick auf den höchsten Berg, den Snowdon:



    [map]53.042210, -3.656990[/map]


    Dieser Platz war wirklich sehr schön und wäre ohne den Hinweis aus dem Buch des Caravan Clubs nicht zu finden gewesen. Man hätte vermutlich erst den Campingplatz genommen, der etwas weiter unten an der größeren Straße liegt. Und der war bei Weitem nicht so schön. Dieser hier hatte sogar ein ganz modernes Sanitärgebäude, das vor Sauberkeit nur so glänzte.

    • Offizieller Beitrag

    Außerdem gab es noch eine Übernachtung auf diesem privaten Stellplatz mit einer kleinen Besonderheit. Den Platz kannten wir von der Reise vor zwei Jahren, hatten ihn damals aber vergessen zu fotografieren. Und in diesem Jahr hatten wir ihn erst wieder erkannt, als wir schon kurz davor waren. Beim vorherigen Lesen der Beschreibung im Buch sagte er uns, aber wir kamen nicht auf den Gedanken, dass wir ihn eigentlich schon kannten. Den Platz hatten wir für uns ganz alleine.




    [map]52.949057, -4.261632[/map]

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