Fernbusse in Deutschland

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    • Offizieller Beitrag

    Seit diesem Jahr sind ja bekanntlich Busverbindungen innerhalb von Deutschland erlaubt.

    Innerhalb Europas bin ich bisher drei Mal mit Eurolines gefahren und fand das nicht so prickelnd. In Südamerika war das hingegen schon purer Luxus und an Bequemlichkeit kaum zu überbieten:

    Aber da sind die Haltestellen auch weiter voneinander entfernt als die Außengrenzen von Deutschland.

    Daher bin ich hier im Thread einfach mal auf erste Berichte und Erfahrungen mit den Buslinien in Deutschland gespannt.

  • Eigene Erfahrungen habe ich noch nicht, aber ich habe mich mal im Netz umgesehen, wie das Angebot jetzt so aussieht. Zunächst mal muss man überhaupt mal schauen, wo man die Infos herbekommt. Denn offensichtlich werden die Busse nicht von einer einzigen Gesellschaft betrieben, sondern es gibt davon gleich ein paar Dutzend. Dementsprechend bunt ist auch das Angebot. Zum Glück gibt es ein paar Seiten, die die Angebote zusammenfassen und eine Art Verbindungs-Suchmaschine betreiben. Beispielsweise http://www.busliniensuche.de.

    Die Preise für die Busverbindungen liegen durchweg unter den Reisepreisen der Bahn, womit auch schnell klar wird, wer die Zielgruppe für diese Busse sind: Leute, die günstiger reisen wollen als mit der Bahn. Manche Firmen scheinen sich explizit an Studenten zu wenden, die es an eine Uni fernab der Heimat verschlagen hat. Beim ersten Nachdenken habe ich mich allerdings auch schon gefragt, wieso ich in einem Bus über die (nicht immer leere) Autobahn und dann mitten in die Stadt hinein fahren soll, wenn der ICE dieselbe Strecke deutlich schneller zurücklegt. Mir ist es das Geld in aller Regel wert.

    Es gibt allerdings auch andere: Beispielsweise auf den Strecken (Luxemburg-)Trier-Frankfurt oder München-Prag gibt es Busse, die als "Business Class" bezeichnet werden. Also mit allem Komfort, den ein Geschäftsreisender so erwartet: Etwas mehr Beinfreiheit und ein Stromanschluss für den Laptop. Das sind nämich Strecken, auf denen die Bahnverbindungen miserabel sind, während es andererseits recht gut ausgebaute Autobahnen gibt. Die Business-Class-Busse München-Prag laufen übrigens auch unter Eurolines. Die Zeiten scheinen sich also auch dort zu ändern.

    Ich hatte auch gehofft, dass es für die Strecke München-Zürich eine zügigere Verbindung gibt, aber daraus wird erstmal nichts. Dort verkehren zwar Busse, aber die fahren das ganze nördliche Bodenseeufer entlang und halten unterwegs in Friedrichshafen, Meersburg und Konstanz. Damit sind sie noch langsamer als der Zug, der so gemütlich durchs Allgäu zuckelt. Einziger Vorteil: sie fahren häufiger.

    Ich gehe daher davon aus, dass das Reiseerlebnis in den neuen deutschen Fernbussen deutlich unterschiedlich ausfallen kann, je nachdem, bei welcher Firma man landet.

    • Offizieller Beitrag


    Eigene Erfahrungen habe ich noch nicht, aber ich habe mich mal im Netz umgesehen, wie das Angebot jetzt so aussieht. Zunächst mal muss man überhaupt mal schauen, wo man die Infos herbekommt. Denn offensichtlich werden die Busse nicht von einer einzigen Gesellschaft betrieben, sondern es gibt davon gleich ein paar Dutzend. Dementsprechend bunt ist auch das Angebot. Zum Glück gibt es ein paar Seiten, die die Angebote zusammenfassen und eine Art Verbindungs-Suchmaschine betreiben. Beispielsweise http://www.busliniensuche.de.


    Danke, auf der Seite war ich noch nicht (auch wenn ich schon ein paar Mal über den Link gestolpert bin). Ich hatte mir gestern MeinFernbus ausgiebig angeschaut, aber die verkehren momentan noch nur südlich von Düsseldorf.


    Die Preise für die Busverbindungen liegen durchweg unter den Reisepreisen der Bahn, womit auch schnell klar wird, wer die Zielgruppe für diese Busse sind: Leute, die günstiger reisen wollen als mit der Bahn.


    Habe auch mal verglichen und kann das nur bestätigen.


    Mir ist es das Geld in aller Regel wert.


    Und das ist es eben. Entweder will ich Zeit sparen oder Geld sparen. Morgen früh könnte ich von Essen nach Berlin für 42 Euro fahren. 10 Uhr Abfahrt, Ankunft in Berlin um 18.45 Uhr.
    Da ich aber sowieso aufstehen muss, kann ich das auch einige Stunden früher machen, fahre mit der Bahn um 6.44 Uhr los und bin um 11 Uhr in Berlin. Da passiert der Bus gerade mal das "Ortsausgangsschild vom Ruhrgebiet". Kostenpunkt heute: 89 Euro.
    Etwas über das Doppelte, aber dafür habe ich fast noch den ganzen Tag Zeit. (Abgesehen davon halte ich Zug fahren für sicherer als Bus fahren, aber das ist nur mein Eindruck).
    Keine Ahnung, wie teuer bzw. günstig das Ticket gewesen wäre, wenn ich es vor zwei Monaten gebucht hätte.

    Trotzdem, eine interessante Alternative und wie du schon sagtest, auf so mancher Verbindung vielleicht auch die bessere. Ich werde das auf jeden Fall mal im Auge behalten und schauen, wie es sich so entwickelt.

  • Gestern hat die Süddeutsche Zeitung dem Thema Fernbusse eine ganze Seite in ihrem Reiseteil gewidmet: Auf Zickzackkurs durch Deutschland.
    Zwar würde ich einen Großteil des Artikels mit "Thema verfehlt" beurteilen (Warum wähle ich für so einen Artikel eigentlich eine Strecke, auf der es gar keine Fernbusse gibt?). Aber was dann über den tatsächlich genutzten Bus auf der Strecke Düsseldorf-Magdeburg gesagt wird, deckt sich ganz gut mit den Vermutungen, die wir hier schon angestellt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexM (15. Februar 2013 um 11:01)

    • Offizieller Beitrag

    Okay, ich habe jetzt nur den Teaser und die ersten beiden Absätze gelesen und bekomme schon zu viel. (X( <- endlich kann man ihn benutzen).
    Schon alleine der Satz "Drei Tage lang" soll doch zeigen, dass es ein Abenteuerbericht wird. Und wenn die Autorin in Selfkant startet, müsste sie dann auch erstmal gewöhnlich mit dem Bus zum Hbf Mönchengladbach, selbst wenn sie mit der Bahn fahren würde.
    Obwohl man realistisch betrachtet, mit dem Bus nach Geilenkirchen und von dort mit der Regionalbahn nach Mönchengladbach fahren würde. Aber dann wäre es ja nicht "nur-Bus" und man könnte nicht so reißerisch schreiben. Trotzdem - was spricht gegen Kombination aus Regionalzügen und Bussen?

    Ich lese gleich weiter, bin aber jetzt erst mal kurz weg.

    • Offizieller Beitrag

    So, Rest auch gelesen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass da jemand auf Tour ging, der da überhaupt keinen Bock drauf hatte. Mönchengladbach-Düsseldorf kann man auch mit zwei Mal umsteigen schaffen, wenn es denn durchgehend der Bus sein soll und würde rund 1,5 Std. dauern.
    Außerdem liegt der Busbahnhof von Düsseldorf nicht so versteckt, wie die Dame es beschreibt. Man verlässt den Bahnhof, geht nach rechts und hinter einem bahnhofstypischen Taxiwendeplatz und einem Burger-Brater (meine ich mich zu erinnern) ist man schon am Busbahnhof.
    Hier sollte man vielleicht auch mal erwähnen, dass der gesamte Bahnhofsbereich von Düsseldorf nicht ansatzweise zentral ist.

    Dass man bei einer Fahrt von einem hinterletzten Winkel Deutschlands in den gegenüberliegenden hinterletzten Winkel einiges an Mühe auf sich nehmen muss, dürfte auch so klar sein. Und die Beschreibung der eigentlichen innerdeutschen Busverbindung kommt meiner Meinung nach einfach zu kurz.
    Mit dem, was wir hier im Thread geschrieben haben und mit einer Portion Fantasie/Kreativität hätten wir auch so einen Artikel hinbekommen, ohne dass wir hätten mitfahren müssen.

  • Schon besser. Die hat sich nämlich eine Strecke ausgesucht, auf der die Bahnverbindung nun alles andere als optimal ist. Der Bus hat hier hingegen auf 2/3 der Strecke eine direkte Autobahn und danach - bis auf die Durchfahrt von Friedrichshafen - eine gut ausgebaute Schnellstraße.

    Zu den "10 Minuten früher am Ziel" kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Das ist ein Puffer, der auch bitter nötig ist. Denn wer einmal in Friedrichshafen im Berufsverkehr festgesteckt hat, der weiß, wie schnell man diese 10 Minuten (und noch deutlich mehr) auch wieder verlieren kann. Im vorliegenden Fall ist der Bus früh morgens gestartet, und damit gegen den Strom des Münchener Berufsverkehrs, und dann irgendwann vormittags sicher problemlos durch Friedrichshafen getuckert. Dieselbe Strecke am späten Nachmittag dürfte eine Qual sein und die "sprichwörtlichen" Verspätungen der Bahn locker in den Schatten stellen. Die Kunst der Busunternehmen dürfte darin bestehen, die Fahrpläne so zu gestalten, dass sie die kritischen Stoßzeiten möglichst umschiffen.

    Tja, und was die Nähe der Passagiere zueinander angeht, kann dieser Bus weder mit der europäischen "Business Class" noch mit den südamerikanischen Langstreckenbussen mithalten. Ist halt noch der gute alte Reisebus, wie man ihn seit Jahrzehnten kennt.

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    Zu den "10 Minuten früher am Ziel" kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen: Das ist ein Puffer, der auch bitter nötig ist. Denn wer einmal in Friedrichshafen im Berufsverkehr festgesteckt hat, der weiß, wie schnell man diese 10 Minuten (und noch deutlich mehr) auch wieder verlieren kann. Im vorliegenden Fall ist der Bus früh morgens gestartet, und damit gegen den Strom des Münchener Berufsverkehrs, und dann irgendwann vormittags sicher problemlos durch Friedrichshafen getuckert. Dieselbe Strecke am späten Nachmittag dürfte eine Qual sein und die "sprichwörtlichen" Verspätungen der Bahn locker in den Schatten stellen. Die Kunst der Busunternehmen dürfte darin bestehen, die Fahrpläne so zu gestalten, dass sie die kritischen Stoßzeiten möglichst umschiffen.


    Also war das damals der Normalzustand, als ich dort mit dem Wohnmobil im Stau stand und (gefühlt) den gesamten Bodensee im Schneckentempo kennenlernte?



    Tja, und was die Nähe der Passagiere zueinander angeht, kann dieser Bus weder mit der europäischen "Business Class" noch mit den südamerikanischen Langstreckenbussen mithalten. Ist halt noch der gute alte Reisebus, wie man ihn seit Jahrzehnten kennt.


    Allerdings finde ich es unfair, bei den Bussen darauf herumzureiten. Ich bin ja bekanntlich nicht besonders flugerfahren, stelle es mir im Flieger aber auch nicht sonderlich bequem vor. Und von einem Regionalexpress ganz zu schweigen.

  • Dieser Artikel liest sich wie eine von "MeinFernbus" gekaufte Werbeanzeige. Ob die Busfahrt nun tatsächlich gehalten hat, was der lange Artikel versprochen hat (Beinfreiheit, Internet, Snacks zu "günstigen" Preisen ...), steht da nirgends.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich hab auch einen Link, in NRW soll es bald eine bessere Anbindung geben: http://www.derwesten.de/region/nrw-wir…-id7722061.html

    Bei diesem city2city kostet im April die Fahrt von Essen nach München nur 10 Euro. Dafür ist man dann aber über 12 Stunden unterwegs:

    https://www.city2city.de/

    Im Mai kostet es dann 85 Euro.
    Mit der Bahn könnte ich den selben Tag im Mai momentan für 55 Euro buchen und bin schlappe fünf Stunden früher da.
    Och, ich denke, ich bleibe bei der Bahn. Zumindest auf so langen Strecken.

    • Offizieller Beitrag

    ... mit Umsteigen und 2 Stunden Aufenthalt am Frankfurter Hauptbahnhof. Während dieser Zeit fahren von dort 5 ICEs nach München ab.

    Umso schlimmer. Wie schon mal erwähnt: Zeit ist auch kostbar.

    Und der Vollständigkeit halber: Jetzt mischt auch Aldi mit. Aber ich habe absolut keine Ahnung, ob Aldi-Reisen günstig sind oder nicht. Wollte es halt einfach nur erwähnen.

    Edit: Und das ganze läuft dann zusammen mit http://www.univers-reisen.de/.

  • Langsam kommen auch ein paar vernünftigere Artikel in der Zeitung. Vorgestern gab es in der Süddeutschen eine ganze Seite über Fernbusse. Hier die beiden Artikel:
    "Billig muss es sein"
    "Man kann gar nicht den Überblick behalten"

    Interessant ist auch folgender Satz aus dem ersten Artikel:

    Zitat von "Süddeutsche Zeitung"

    Wer derart komfortables Reisen im Luxusbus erleben will, wird vorerst weiterhin nach Amerika fliegen müssen. Die Strategie der neuen deutschen Fernbus-Unternehmer ist es nicht unbedingt, ihre Fahrgäste übermäßig zu verwöhnen. Denn dann müssten sie auch die entsprechenden Preise dafür nehmen.

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwo stand auch, dass es sich irgendwann beruhigen wird. Vermutlich herrscht in der Branche gerade so eine Art Goldgräberstimmung. Wir sollten mal in ein, zwei Jahren zurückblicken und schauen, was geblieben ist.
    Witzigerweise habe ich erst ein einziges Mal einen der neuen innerdeutschen Busse gesehen. Und das war in der letzten als ich zufällig in der Nähe des Essener Busbahnhofs vorbei entlang fuhr.

    Was mir gerade beim Schreiben einfällt: Was ist eigentlich aus Eurolines geworden? Ein Blick auf deren Webseite zeigt, dass diese jetzt auch inndeutsche Verbindungen anbieten (oder durften die zumindest schon früher? Irgendwas war doch da, oder?)
    Allerdings ist NRW und der komplette Osten nicht dabei - seltsam.


  • Irgendwo stand auch, dass es sich irgendwann beruhigen wird. Vermutlich herrscht in der Branche gerade so eine Art Goldgräberstimmung. Wir sollten mal in ein, zwei Jahren zurückblicken und schauen, was geblieben ist.


    Sehe ich auch so. Was wir jetzt beobachten können, ist das Rennen um die ersten Plätze kurz nach dem Startschuss. In ein, zwei Jahren wird einigen die Puste ausgehen, und mit der Zeit bleiben nur noch ein paar wenige Anbieter übrig.

    Was mir gerade beim Schreiben einfällt: Was ist eigentlich aus Eurolines geworden? Ein Blick auf deren Webseite zeigt, dass diese jetzt auch inndeutsche Verbindungen anbieten (oder durften die zumindest schon früher? Irgendwas war doch da, oder?)


    Ich bin mir nicht sicher, ob die das früher auch durften. Mein Eindruck ist, dass sie jetzt auf den internationalen Strecken, die komplett quer durch Deutschland gehen, auch Tickets für innerdeutsche Abschnitte verkaufen. Allerdings beschränkt sich das im wesentlichen auf die Achse Hamburg-Frankfurt-Stuttgart. Die anderen internationalen Busse haben wohl kaum Zwischenstopps im Inland. Ich vermute mal, die konzentrieren sich erstmal weiter auf ihr internationales Geschäft.

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