Einen schönen guten Nachmittag —
heute habe ich mal eine andere Art von Rätsel: Nicht der Aufnahmeort eines Bildes ist zu erraten, sondern der Autor eines Textes, der — so finde ich — wunderbar in dieses Forum passt, und damit auch zu den Reisebeschränkungen, die das vermaledeite Corona-Virus über die Welt gebracht hat. Der Text stammt, soviel sei verraten, von einem Literatur-Nobelpreisträger:
„Als ich noch sehr jung war und darauf brannte, anderswo zu sein, versicherten mir reife Menschen, die Reife würde dieses Laster heilen. Als man mich dann den Jahren nach reif nennen konnte, verschrieb man mir das gesetztere Alter. Im gesetzteren Alter hieß es, mit fortschreitendem Alter würde mein Fieber nachlassen, und heute, mit 58 Jahren, bleibt mir nur noch die Aussicht, dass die Senilität endlich das Ihre tut. Bis jetzt hat nichts geholfen. Wenn ich das schrille Pfeifen einer Schiffspfeife höre, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut im Nacken und meine Beine setzen sich in Bewegung. Das Dröhnen eines Düsenflugzeugs, ein warmlaufender Motor und sogar Hufgeklapper weckt in mir das alte Reisefieber; mein Mund wird trocken, der Blick schweift in die Ferne, die Handflächen werden heiß, und der Magen hebt sich in den Brustkasten. Mit anderen Worten: Einmal ein Vagabund, immer ein Vagabund.“
Ich wünsche viel Spaß beim Recherchieren, und natürlich ist das ‘heute’ in dem Text nicht das ‘heute’ von heute.
Jürgen