Was tun als Vielreisender bei einer Fructoseunverträglichkeit... hat jemand Erfahrungen?

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  • Ich bin heute mit einem ehemaligen Studienkollegen im Kino gewesen und mein Kumpel hat mir erzählt, dass es neuerdings sehr auf seine Ernährung achten muss, weil bei ihm eine Fructoseunverträglichkeit diagnostiziert worden ist. Das Ganze ist für ihn nicht nur nervig, sondern es bereitet ihm ziemlich Kopfzerbrechen, weil sowohl privat als auch privat oft verreist. Hat vielleicht jemand in dieser Runde Erfahrungen mit dieser Problematik und kann mit Tipps, über wie man das auf Reisen in den Griff bekommt, weiterhelfen? Vielen Dank vorab!

  • Ob er reist oder nicht: Er wird mit der Zeit seine "Standards" entwickeln von Lebensmitteln bzw. Gerichten, die er nicht nur verträgt, sondern die ihm auch gut schmecken. Erste Anhaltspunkte dafür gibt es in der Literatur bzw. diversen Online-Ratgebern, aber vieles davon ist auch Ausprobieren. Je nachdem, wie "exotisch" seine Reiseziele sind, wird es unterwegs mal mehr mal weniger schwierig. Aber letztlich ist es halt ein Lernprozess, der einfach seine Zeit dauert. Genauso wie jemand, der z.B. nach einem Unfall körperbehindert ist, sich auch an neue Bewegungsabläufe gewöhnen muss.

  • genau so würde ich es auch beschreiben und vor allem sich von so einer Einschränkung nicht beherrschen lassen und ganz einfach akzeptieren können und sich gut Informieren darüber um trotzdem ein normales Leben so gut wir möglich Leben zu können !! Beruflich habe ich so einiges mit bekommen von verschieden Lebensmittelallergien in jedem Alter und die Menschen durch diese Diagnose "ich bin krank" noch kränker geworden sind und das ging bis zur Arbeitsunfähigkeit ...... was nicht nötig wäre, je nach Fall !!
    Diese Lebensmittelintoleranzen haben so derartig zu genommen und ist für die Lebensmittelbranche ein Milliardengeschäft !!! Man muss sich nur die Regale in den Geschäften anschauen und dann weiss man Bescheid. Mein Partner und ich haben ja Beide in diesem Bereich gearbeitet.

    Ich will aber nichts in Frage stellen oder anzweifeln was so eine Allergie betrifft !! Wir haben dann eine Ernährungsberaterin eingeschaltet und Sie übernahm die Mahlzeitenbestellung damit wir aus der Verantwortung und so auf der sicheren Seite waren, was den Patienten betraf.
    Meine Erfahrung ist, dass man die meisten Lebensmittelallergien gut in den Griff bekommt und praktisch ein normales Leben führen kann.

  • Vielen Dank für eure Antworten! Grundsätzlich bin ich absolut bei euch, dass man zu dem Thema einlesen kann und dass man sich nicht von einer Einschränkung beherrschen lassen sollte (wobei... im Gegensatz zu vielen anderen Einschränkungen ist das ja eine, mit der man denk ich grundsätzlich gut leben kann). Der Hintergedanke bei Reisen ist aber, dass man ja oft nicht genau weiß, welche Zutaten für ein Gericht verwendet werden.

  • Moin,

    meine Tochter hat das, wurde vor ein paar Jahren diagnostiziert. Inzwischen weiß sie sehr gut, was sie verträgt und was nicht und kommt damit auf Reisen auch gut klar.
    D.h., wenn Dein Freund das im Alltag im Griff hat, dann sollte es auf Reisen auch keine Probleme geben.

    Peking-Blog: ombidombi.de

    Do not go gentle into that good night.
    Rage, rage against the dying of the light.
    (Dylan Thomas)

  • Der Hintergedanke bei Reisen ist aber, dass man ja oft nicht genau weiß, welche Zutaten für ein Gericht verwendet werden.

    Das weiß man in der Heimat aber auch nicht unbedingt immer, wenn man nicht gerade alles aus frischen Zutaten selbst zubereitet.
    Wenn man im Restaurant isst, kann man auf die Unverträglichkeit hinweisen und fragen, was in den Gerichten drin ist. Beim Einkauf im Supermarkt heißt es dann halt, das Kleingedruckte zu lesen. Als Vorbereitung für eine Reise ins fremdsprachige Ausland ist es dann ratsam, sich eine Liste mit den wichtigsten Vokabeln zu machen, auf die man in diesen Inhaltsbeschreibungen achten muss.

  • Fructosemalabsorption ist gar nicht so selten. Viele wissen nicht, dass eigentlich jeder ab einer bestimmten Menge verzehrtem Fruchtzucker Beschwerden bekommt. Bei den meisten ist diese Grenze nur so hoch, dass man im Alltag davon nichts mitbekommt. Bei sogenannten Fructoseintoleranten ist die Grenze, ab der es zu Symptomen kommt, halt deutlich niedriger. Die meisten vertragen aber nach einer Phase des Verzichts geringe Mengen Fructose wieder ganz gut. Ein ehemaliger Partner von mir war auch betroffen und hat ganz normal gelebt. Natürlich kann es Sinn machen die Ernährung umzustellen, aber wenn man viel selbst kocht, bekommt man das gut hin. Und wenn man mal außerhalb isst oder einfach so nicht verzichten möchte, gibt es ja auch Mittel, um den Beschwerden vorbeugen zu können. So ähnlich wie bei Lactoseintoleranz halt auch.

  • Vielen Dank für die weiteren Rückmeldungen! Wir sitzen gerade gemeinsam vor dem Computer und sind auf jeden Fall etwas positiver gestimmt. Auch wenn das mit den Restaurants denk ich auch vom Lokal und von Ort abhängt. Eine Freundin hat einmal eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, bis der Kellner verstanden hat, dass die Kapern meinte. Das war in Spanien. :whistling: Und was kann man sich unter diesen Mitteln vorstellen? Aber ja, es ihm auch empfohlen worden, nach einigen Wochen damit zu beginnen, seine Toleranzgrenze zu suchen.

  • Oh, auf Reisen in Restaurants haben wir auch schon so manches erlebt. Mein Lebensgefährte hat sich in einem Spezialitätenrestaurant mal etwas bestellt, er dachte sich, "Ah, Huhn! Passt." War dann mit Hühnerinnereien und weil die ihm gar nicht schmecken, hatte ich dann das Vergnügen :D

    Und was kann man sich unter diesen Mitteln vorstellen? Aber ja, es ihm auch empfohlen worden, nach einigen Wochen damit zu beginnen, seine Toleranzgrenze zu suchen.

    Ob die alle gleich sind, weiß ich nicht. Ich kenne nur Fructosin und in den Kapseln ist ein Stoff, der im Bauch eine bestimmte Menge Fruchtzucker in Glucose umwandeln kann. Und die kann dann ganz normal und beschwerdefrei verdaut werden.

  • Vielen Dank für deine weitere Antwort! Oh das mit den Hühnerinnereien ist natürlich so eine Sache. Ich weiß ja nicht, wann das passiert ist, aber mittlerweile gibt es ja Apps wie jene von Pons oder Reverso, wo man das dann leicht herausfinden kann. Und ja, ich werde auf jeden Fall den Namen der Kapseln weiterleiten. Was ich dich aber noch fragen wollte... Wie oft und wann kann bzw. soll man die Kapseln vor dem Fruchtzucker-Genuss einnehmen?

  • Die Geschichte mit den Hühnerinnereien ist noch nicht all zu lange her, noch keine zwei Jahre. Wir hatten so großen Hunger, dass wir einfach bestellt haben, bevor wir uns im Detail mit den Zutaten auseinandergesetzt haben. Das mit den Apps ist aber eine gute Idee, Reverso kenne ich noch gar nicht!

    Wenn man eine Fructosemalabsorption hat und Symptome verhindern will, kann man, glaube ich, auch dreimal täglich vor dem Essen eine oder zwei Kapseln Fructosin einnehmen. Wie lange das vor dem Essen sein sollte, weiß ich nicht mehr genau. Mein Ex hat sie, glaube ich, so eine Viertelstunde vorher genommen. Aber an die Infos kommt man sicher auch einfach über google oder auf Nachfrage in der Apotheke.

  • Vielen Dank für deine weitere Antwort! OK ja, das kann schon passieren, dass man sich bei einem großen Hunger vorher nicht groß mit den Zutaten beschäftigt. Dreimal täglich klingt halt schon nach der Möglichkeit, relativ frei essen zu können. Wie viel Zeit vorher die Einnahme stattfinden soll, wird sicher auch am Beipackzettel stehen. :) Aber was er vorher noch von dir wissen wollte... Weiß du wie es genau dazu kommt, dass die Fructose in Glucose umgewandelt wird? Sprich... was für ein Wirkungsstoff steckt da dahinter?

  • Wenn man das möchte, kann man so auf jeden Fall relativ frei essen. Aber man findet im Internet auch viele leckere fructosearme Rezepte, die man sich zuhause kochen kann. Ein bisschen Fruchtzucker wird von den meisten ja vertragen, erst ab größeren Mengen gibt es Beschwerden. Damit die nicht auftreten ist in diesen Kapseln Xylose Isomerase, ein Wirkstoff aus der Gruppe der Enzyme. Dadurch wird der Fruchtzucker dann in Glucose umgewandelt und diese kann ohne Beschwerden verdaut werden.

  • Vielen Dank für die weiteren Erklärungen und für den Hinweis! Vielleicht weiß er das mit dem Rezepten bereits, aber ich werde auch den Tipp bezüglich der Rezepte weitergeben. Ist die Quantität des Fruchtzuckers, die vertragen wird, und jene in den diversen Lebensmitteln immer in etwa gleich?

  • Chemisch gesehen dürfte Fructose immer Fructose sein, aber so einfach ist es meines Wissens nach nicht immer. Es kommt oft auch darauf an, ob etwas gekocht ist etc... Ich würde dazu raten ein Ernährungstagebuch zu führen, um herauszufinden was in welchen Mengen individuell gut vertragen wird. Alles Gute!

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