Wir haben jetzt mal etwas ganz neues getestet. Die Vorgeschichte ist, dass wir ja vor einigen Monaten im Odenwald unterwegs waren. Dabei fanden wir zufälligerweise einen sehr hübschen, kleinen und außerordentlich ruhigen Wohnmobilstellplatz. Dieser befindet sich mitten auf einem Golfplatz, der wiederum von einem riesigen Wald umgeben ist. Es ist dort so unsagbar still und schön. Außerdem befindet sich das gesamte Areal noch auf einer Art Hochplateau, so dass man abends nicht nur auf einen Ententeich blickt, sondern auch in die Ferne schauen kann.
Hat uns damals schon gefallen. Und als wir da so saßen, lasen wir uns durch, was der Golfplatz bietet. Dabei wurden wir auf einen Golf-Schnupperkurs aufmerksam, der pro Person nur 19 Euro kosten soll und zwei Stunden dauert. Wir beschlossen bei unserem ersten Aufenthalt, dass wir das irgendwann mal in Anspruch nehmen würden. Und genau das taten wir jetzt auch am letzten Wochenende. Wir sind beide völlig unerfahren, was das Golfen angeht und selbst einen Minigolfschläger habe ich schon seit Jahren nicht mehr in der Hand gehabt.
Am Samstag Abend kamen wir also am Golfplatz an, stellten unser Wohnmobil direkt neben dem Teich ab und genossen den Abend. Gerade einmal zwei weitere Wohnmobile teilten sich mit uns den Platz. Es war also wieder einmal richtig schön ruhig. Die erste Überraschung: Die Übernachtung in Höhe von 5 Euro brauchten wir nicht zu bezahlen, da wir den Schnupperkurs gebucht hatten.
Am Sonntagmorgen war es dann soweit: Um 9.45 Uhr gingen wir zur Anmeldung und erhielten alles, was wir brauchten. Das waren jeweils ein voll ausgestatteter Golfbag für jeden, zwei Token pro Person für jeweils 36 Bälle für die Driving Range, ein Getränke-Gutschein pro Person sowie die Erlaubnis, zwei Runden auf dem 9-Loch-Golfplatz spielen zu dürfen. Und nicht zu vergessen: Colin McDonald. Ein echter Schotte (mit bayerischem Akzent) und PGA-Golflehrer. Zwei Stunden lang unterrichtete er uns, wie man abschlägt. In seiner privaten Driving Range erklärte er uns, wie man den Schläger hält, was es für Schläger gibt, wie man sich richtig bewegt usw. Dabei verballerten wir unsere ersten 36 Bälle. Manchmal habe ich sogar eine Weite von über 100 Metern geschafft. Ein anderes Mal habe ich den Holzpfosten getroffen, der sich direkt neben dem Abschlag befindet
Nach dem Abschlag ging es dann zum Putten. Auch das zeigte er uns ausführlich und er erklärte uns, wie man das Green "liest". Zum Abschluss fuhren wir mit zwei Caddys über den Platz, wo er uns auch noch einige allgemeine Dinge in Sachen Golfplatz zeigte (Bunker, Wasserhindernis etc.). Streng genommen bin ich damit also zum ersten Mal Elektro-Auto gefahren
Danach lösten wir erst einmal unsere Getränkefreikarten ein und verschossen unsere nächsten 36 Bälle auf der Driving Range. Anschließend wagten wir uns an den 9-Loch-Parcours. Wir waren ganz froh, dass niemand hinter uns war und wir uns ziemlich viel Zeit nehmen konnten. Denn unsere Schläge waren natürlich gruselig. Mal kamen wir nur ein paar Meter weit und mal brillierten wir durch Schläge, die wir uns an dieser Stelle vorher nicht vorstellen konnten.
Allerdings hörten wir nach den ersten neun Löchern auf, da es mittlerweile echt anstrengend wurde und natürlich auch immer später. Wir hatten mittlerweile 15 Uhr und mussten ja noch 300 km nach Hause fahren. Außerdem brannte die Sonne, aber das aktuelle Wetter kennt ihr ja.
Wir fanden es echt klasse, dass der Golfprofi von sich aus sagte, dass er Golf nicht als Sport, sondern als Spiel betrachte. Denn man bekommt natürlich keinen hohen Puls. Aber die ungewohnte Bewegung forderte bei uns dennoch ihren Zoll. Ich hatte gestern Abend einen mächtigen Muskelkater in der linken Hand und ein wenig auch im rechten Oberarm.
Alles in allem hat uns das wirklich viel Spaß gemacht und für den Preis von insgesamt 38 € ist das gesamte Programm fast geschenkt gewesen. Wer das einfach mal probieren will und eine ruhige Nacht auf einem Golfplatz verbringen möchte, dem kann ich das nur wärmstens empfehlen. Außerdem waren alle Mitarbeiter, mit denen wir in Kontakt kamen, sehr herzlich und freundlich.
Hier ein paar wenige Bilder, beim Training habe ich keine gemacht und die Fahrt mit dem Caddy war so spontan, dass ich nicht daran dachte, Fotos zu machen.
Da bin ich auf der Driving Range.
Unsere Golfbags. Echt praktisch mit diesen Ständern. Die klappen aus, sobald man die Tasche hinstellt. Für eine Mietgebühr von 5 Euro hätten wir auch einen Rollwagen haben können. Aber da wir ja Wanderungen mit Rucksäcken gewohnt sind, war es kein Problem, die Bags zu tragen. Der Caddy hätte übrigens 25 Euro Miete gekostet.
Das war ein Par 3-Loch. Ich glaube, ich hatte an dieser Stelle schon den vierten oder fünften Schlage. Und für's Putten brauchte ich dann noch einmal so lange