Reiseliteratur /Filme

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  • Jeder kennt,die Bücher und Filme, welche das Thema Reisen behandeln.Aber welche könnt ihr empfehlen bzw. habt ihr euch zu Gemüte geführt.
    Ich mache einfach malden Anfang mit zwei von meinen Favoriten

    - Ich bin Dann mal Weg

    Wer kennt es nicht, das Buch, welches einen Pilgerhype auslöste. Ob Promipilgern oder eine Zunahme auf den Pilgerwegen, das Buch brachte müde Knochen wieder in Schwung
    Und ja, es ist der Grund, warum ihr mich ertragen müsst, denn es machte mir bewußt, dass auch ich einmal die Wanderschuhe schnüren könnte.
    Seitdem sind über 6000km zusammengekommen und eine Schiffsreise XD

    - Der große Trip ( Wild)



    Es geht weniger um Wandern, sondern ehr um die Geschichte der Autorin, aber trotzdem ein eindrucksvolles Erlebnis
    Es zeigt auch ganz deutlich, dass Wander/ Reisen zur Besinnung und Finden des Selbst dienen kann

    Jetzt seit ihr dran, ich lege später wieder nach :P

  • Nun, dann mache ich einfach einmal mit Buchvorstellungen weiter und hole das Thema aus der Versenkung nach oben, auch wenn es sich hier um Inseln geht, die nie jemand mit seinem Wohnmobil aufzusuchen vermag. Doch das Träumen gehört ja auch zum Reisen, und die abenteuerlichsten Reisen finden auch heute immer noch im Kopf statt.

    Judith Schalansky

    Atlas der abgelegenen Inseln

    144 Seiten, 19×26,5 cm
    Halbleinen, Fadenheftung, farbiger Buchschnitt
    mareverlag, Hamburg 2009
    ISBN 978-3-86648-117-6

    Fünfzig Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde, nennt Judith Schalansky ihr Buch im Untertitel und entführt den Leser von den Weihnachts- über die Himmelfahrts- und Osterinseln auf 50 entlegene Eilande der Weltmeere. Zu jeder Insel hat sie etwas zu erzählen, Geschichten “wie sie nur die Wirklichkeit sich auszudenken vermag, wenn sie mit wenigen Quadratkilometern im Nirgendwo auskommen muss. Es sind Geschichten von seltenen Tieren und seltsamen Menschen, von gestrandeten Sklaven und einsamen Naturforschern, verirrten Entdeckern und verwirrten Leuchtturmwärtern [...], die beweisen, dass die abenteuerlichsten Reisen immer noch im Kopf stattfinden: mit dem Finger auf der Landkarte.”

    Das von der 1980 in Greifswald geborenen Autorin gestaltete Buch wurde von der Stiftung Buchkunst als Das schönste Buch 2009 ausgezeichnet und lag ein Jahr nach dem Erscheinen bereits in der 6. Auflage vor.

    Einen schönen Gruß
    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Schimmelrieder (7. Januar 2019 um 20:45)

  • Moin tosamen —

    da es in diesem Forum nicht gerade wenige Wohnmobilisten gibt, habe ich aus meiner Bibliothek mal einen ‘klassischen’ Reisebericht aus diesem Bereich herausgesucht, erschienen 1977 im Diogenes Verlag. Beim Verlag ist das Buch natürlich längst vergriffen, doch antiquarisch (z.B. bei zvab.com) problemlos für wenig Geld erhältlich:


    Jürgen Lodemann

    Phantastisches Plastikland und
    Rollendes Familienhaus

    336 Seiten, 12,5×19 cm
    Leinen mit SU, Fadenheftung
    Diogenes Verlag, Zürich 1977
    ISBN 3-257-01557-7

    Es ist eine Famlien-Ferienfahrt zu Viert mit zwei Kindern im Motorhome 12.000 Kilometer durch Amerikas Wilden Westen. Die Fahrt geht von Denver aus über die Rocky Mountains zu den ältesten Indianersiedlungen, den Pueblos der ‘ersten Amerikaner’ in New Mexico und Arizona, durch die Nevada-Wüste, Las Vegas, Los Angeles, San Diego, San Francisco, dann weiter am Pazifik entlang von der mexikanischen zur kanadischen Grenze und von dort von den Gletschern des Mount Olympic über den Yellowstone Nationalpark zurück nach Denver.

    Eine Gebrauchsanweisung für alle die dagewesen sind oder hinwollen, meint der Verlag, und auch, wenn (oder vielleicht gerade, weil?) es sich um einen ‘historischen’ Reisebericht handelt, kann es eine tolle Lektüre für alle sein, die sich nun vierzig Jahre später auf eine solche Reise begeben oder einfach nur gerne alte Reiseberichte lesen.

    Einen schönen Gruß
    Jürgen

  • Hallo!

    Danke für den Tipp, das klingt echt interessant!

    Mir fällt dabei ein Roman ein, den ich kürzlich gelesen habe:

    "Wir kommen mit" von Catherine Ryan Hyde. Ich will nicht sagen "kitschig", aber anrührend und bewegend wird hier erzählt, wie die Protagonisten mit dem Wohnmobil zu amerikanischen Nationalparks fahren.

    https://www.amazon.de/Wir-kommen-Cat…k/dp/B014I5DMCA

    LG Lin

    Peking-Blog: ombidombi.de

    Do not go gentle into that good night.
    Rage, rage against the dying of the light.
    (Dylan Thomas)

  • Einen schönen guten Morgen —

    Nachdem es im zuletzt vorgestellten Buch im rollenden Familienheim durch die Vereinigten Staaten von Amerika ging, geht es heute per Anhalter zwar nicht durch die Galaxis (das wäre vielleicht auch einmal eine Buchvorstellung wert), doch zumindest einmal um die Insel Irland herum.

    Tony Hawks

    Mit dem Kühlschrank durch Irland

    Aus dem Englischen übertragen von Xaver Engelhard
    Taschenbuch, 384 Seiten
    Goldmann Verlag, München 2000
    ISBN: 978-3-442-44641-4

    Trampen an sich ist in Irland nichts Seltenes, doch wer trampt schon mit einem Kühlschrank rund um die Grüne Insel? Ein Engländer nach einer Wette! Als der britische Comedian und Schriftsteller Tony Hawks nach einer durchzechten Nacht mit schwerem Schädel erwacht, kann er sich nur noch dunkel an die vergangenen Ereignisse erinnern und findet neben sich einen von seinem Mitzecher unterzeichneten Zettel: “Hiermit wette ich um 100 Pfund, dass Tony Hawks es nicht schafft, innerhalb eines Kalendermonats mit einem Kühlschrank die Küste von ganz Irland entlangzutrampen.”

    Was ein waschechter Engländer ist, der drückt sich nicht vor einer einmal eingegangenen Wette. Ein Kühlschrank muss her, ein Rollwagen für den Transport, und bald sind er und sein Kühlschrank eine Attraktion im Land und geraten, wohin sie auch kommen, in die kuriosten Situationen … Eine vergnügliche Lektüre, auch wenn das immer noch lieferbare Buch hier und da ein paar Längen hat.

    Tschüss denn
    Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    JA!

    Das Buch hätte ich in diesem Thread auch noch vorgestellt. Denn mit genau diesem Buch hat bei mir alles angefangen. Anders gesagt: Ohne dieses Buch säßen wir vielleicht gar nicht hier zusammen. Eigentlich ist es eine recht leichte Kost und eine banal-verrückte Geschichte. Aber das Buch fiel mir genau in dem Moment in die Hände, als ich eigentlich nicht so recht wusste, wie mein weiteres Leben aussehen sollte.
    Meinen festen Angestellten-Job im öffentlichen Dienst hatte ich gerade erst hingeschmissen als mir unter anderem dieses Buch aufzeigte, dass es auch noch etwas anderes gibt als Büroarbeit. So ist es eines von einer Hand voll Bücher geworden, die mich inspiriert hatten, loszuziehen.

  • Nachdem ich gerade gesehen habe, dass ein Mitglied dieses Forums momentan eine Reise im Wohnmobil nach Schottland plant, habe ich in meine Bücherregale geschaut, ob da nicht irgendetwas zu finden ist, was dem zumindest nahe kommt, und bin auf das folgende Buch gestoßen. Es ist im normalen Buchhandel vergriffen, doch habe ich für sehr wenig Geld zwei gebrauchte Exemplare bei zvab.com gefunden:

    Ulrich Straeter

    Schottland schaurig-schön

    Eine Reise von Cornwaall
    zu den Hebriden
    306 Seiten, Br.
    ARKA Verlag, Essen 1999
    ISBN 3-929219-09-3

    In einem gebraucht erstandenen und zu Campingzwecken umgebauten Renault-Rapid-Kombi, dem Nachfolger des legendären Renault R4, machten sich vor zwanzig Jahren der Autor Ulrich Straeter und seine Frau, im Buch ‘die Malerin’ genannt, von Dover durch Cornwall und England über den Hadrianswall nach Schottland auf, im Gepäck literarische Reisebegleiter wie dem deutschen Theodor Fontane, den Engländern James Boswell & Dr. Johnson und den Schotten Robert Burns & Robert Louis Stevenson, auf deren Spuren sie das Land durchreisen. So gelangen sie bis zur Isle of Skye, der größten Insel der Inneren Hebriden, und versuchen auf dem Rückweg das Geheimnis von Loch Ness zu lüften.

    Rote Felsen im Licht der untergehenden Sonne, weite Landschaften, Kultur, Geschichte, wortkarge Schotten, die Einsamkeit der Highlands und Wetterlagen, bei denen nur noch ein Single-Malt-Whisky hilft, vermischen sich mit Informationen über Land und Leute zu einem literarischen Reisebericht, mit – wen wundert’s, wenn man ‘seine Malerin’ an Bord hat – Bildern und Zeichnungen von Ilse Straeter.

    Ich wünsche noch einen schönen Nachmittag
    Jürgen

  • Dann "muß" ich wohl auch mal wieder.
    Bei mir geht es nach China ( ich höre jetzt schon Lin "haben wollen" rufen )
    Das Buch heißt Jangtse Strom des Lebens

    Die beschriebene Reise geht von der Mündung des Jangste bis an seine Quelle, von Shanghai bis nach Tibet.


    Egal ob Schiff, Bus, Esel oder zu Fuß, um seinen Plan zu verwirklichen schreckt der Autor vor keiner Reisemöglichkeit zurück, ausser dem Fliegen, das wäre zu einfach.


    Und wer sich für Geschichte interessiert kommt auch nicht zu kurz, immer wieder wird Chinas Geschichte angesprochen,

    Eines ist sicher, dieses Buch bleibt in meiner Sammlung :thumbup:


    https://www.amazon.de/Jangtse-Lebens…d/dp/3890297609

  • Weil uns der Osten momentan irgendwie infiziert hat, lese ich gerade dieses empfehlenswerte Buch von Navid Kermani:
    "Entlang der Gräben. Eine Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan"

    "Klappentext
    Ein immer noch fremd anmutendes, von Kriegen und Katastrophen zerklüftetes Gebiet beginnt östlich von Deutschland und erstreckt sich über Russland bis zum Orient. Navid Kermani ist entlang den Gräben gereist, die sich gegenwärtig in Europa neu auftun: von seiner Heimatstadt Köln nach Osten bis ins Baltikum und von dort südlich über den Kaukasus bis nach Isfahan, die Heimat seiner Eltern. Mit untrüglichem Gespür für sprechende Details erzählt er in seinem Reisetagebuch von vergessenen Regionen, in denen auch heute Geschichte gemacht wird."

    Rezension bei "Perlentaucher.de"


    Wie man das Cover verlinkt, kriege ich gerade irgendwie nicht hin....

  • Lieber @TravelingAndi, Du hast Recht! :)

    Leider kenne ich das noch nicht, als eBook gibt es das nicht. Für chinesische Verhältnisse ist ein fast 10 Jahre altes Buch zwar fast schon antik, so schnell, wie sich hier alles ändert, aber es geht in dem Buch wohl auch weniger um aktuelle Reiseführerinformationen, sondern um Geschichte, Land und Leute - muss ich echt haben! :) Und die Rezensionen lesen sich so gut, dass ich meine Freundin bitten werde, mir es zu Ostern mitzubringen. :)

    Peking-Blog: ombidombi.de

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    (Dylan Thomas)

  • @Lin
    Ja du hast Recht, aktuelleThemen werden nicht angesprochen, ausser der damilge Bau des Staudammes.
    Vieles dreht sich um die Zeit unter Mao und um Land und Leute.
    Und ich hoffte, dass du es noch nicht kennst, darum soll es doch hier gehen, sich neue Ideen zu holen.

    Und um nachzulegen:

    Was bewegt einen Briten, auf einem DDR Klapprad den Iron Curtain Trail zu fahren?
    9000km von Norwegen bis ans Schwarze Meer, auf einem Gefährt, welches nur für den Campingplatz gedacht war.

    Wer es erfahren will, muß selbst in die Pedale treten oder lesen

    Mit dem Klapprad in die Kälte: Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail


    Tim Moore läßt uns teilhaben an Ausgflügen in seine Vergangenheit und einem Projekt, welches so schnell keiner nachmachen wird


    https://www.amazon.de/Mit-dem-Klappr…e/dp/3957260175

  • Einen schönen guten Morgen —

    nachdem ich in diesem Forum gestern unter Landschaft & Literatur Jules Verne habe in Tönning an Land gehen lassen, hier nun der vollständige Bericht seines Bruders Paul über diese Reise, wie er für € 7,95 über jede Buchhandlung zu beziehen ist.

    Paul Verne

    Jules Verne in Schleswig-Holstein

    92 Seiten, Br.,
    Übersetzt von Hanne Witte
    Erstveröffentlichung: 1887
    Husum Verlag, 4. Aufl. 2012
    ISBN 978-3-89876-198-7

    Am Abend des 15. Juni 1881 legte die Dampfyacht Saint Michel in Tönning an. Die vier Passagiere bestanden aus dem Eigentümer der Yacht Jules Verne, seinem Bruder Paul, dem ältesten Sohn seines Bruders und einem französischen Advokaten. Mit ihrer 10-köpfigen Besatzung — wie es scheint, gehörte der Schrifsteller nicht zu Carl Spitzwegs armen Poeten — und einem Lotsen, der immer wieder neue Gründe fand nicht von Bord zu gehen, waren sie am 4. Juni in England gestartet. Den hier vorliegenden Bericht über ihre Fahrt von der Nord- in die Ostsee durch die Eider und den alten Eiderkanal schrieb Paul Verne, der Bruder des weltberühmten Schriftstellers vieler klassischer Abenteuer-, Entdecker- und Science-Fiction-Romane. Er erschien 1887 in deutscher Übersetzung. Der ursprüngliche Titel lautete De Rotterdam à Copenhague, was (ich habe nie Französisch gelernt) Von Rotterdam nach Kopenhagen bedeuten dürfte, woraus der Husum Verlag aus Erwägungen des Marketings Jules Verne in Schleswig-Holstein machte.

    Der Landschaftsfotograf Günter Pump ist der illustren Gesellschaft einhundert Jahre später nachgereist und hat ihren Törn durch Schleswig-Holstein mit Fotos aus unseren Tagen illustriert.

    Ich wünsche ein schönes Wochenende
    Jürgen

  • Vielen Dank für diese sehr interessante Diskussion, die ich leider erst jetzt gesehen habe, und vor allem für letzten Buchtipp! Mich hat die Figur des Jules Verne schon immer fasziniert und nachdem ich Schleswig Holstein erst entdecken muss, trifft sich das besonders gut.

  • Vielen Dank für diese sehr interessante Diskussion, die ich leider erst jetzt gesehen habe, und vor allem für letzten Buchtipp! Mich hat die Figur des Jules Verne schon immer fasziniert ...

    Moin Minguelete —

    wenn dem so ist, habe ich da in meiner Büchersammlung noch etwas für dich entdeckt. Beim Verlag ist das Buch zwar längst vergriffen, doch habe ich gerade mal im Internet gesucht und bei zvab.com für rund 13 Euro eine, wie ich meine wohlfeile Ausgabe gefunden:


    Jules Verne

    Reise mit Hindernissen nach England
    und Schottland

    256 Seiten, geb. mit Schutzumschlag
    Aus dem Französischen übersetzt und mit
    einem Nachwort von Elisabeth Edl
    Paul Zsolnay Verlag, Wien 1997
    ISBN 3-552-04861-8

    Im August 1859 verdient sich der 31-jährige Jules Verne, sein Jurastudium hat er längs an den Nagel gehängt, seinen Lebensunterhalt als Börsenmakler, doch seine wahre Leidenschaft gilt der Literatur. Als ein langjähriger Freund mit der Nachricht kommt, er habe über seinen Bruder zwei Gratis-Billets für eine Schiffspassage nach Schottland zu Verfügung, zögert er nicht lange und kommt mit. Während dieser Reise ins Land seiner Vorfahren mütterlicherseits notiert er peinlich genau alle Eindrücke und Erlebnisse und verfasst daraus unter dem Titel Voyage à reculons en Angleterre et en Écosse sein erstes Werk, in das seine Beobachtungen eingehen. Veröffentlicht wurde dieser Reisebericht in Form eines Romans allerdings erst 84 Jahre nach seinem Tod; im Paul Zsolnay Verlag erschien dann 1997 die hier vorliegende deutsche Übersetzung.

    Einen schönen Gruß
    Jürgen

  • Vielen Dank für diesen Buchtipp! Ich sehe gerade, dass noch eine Kopie des Buches erhältlich ist und werde sie gleich bestellen. Bei der Gelegenheit habe ich auch noch viel weitere Literatur zu Jules Verne gefunden. Da muss ich gleich einmal auf meine Ausgaben aufpassen. 8o

  • Diese Mal geht es durch Afghanistan.

    Soweit die Knie tragen


    Nach Kabul? Zu Fuß? Sie müssen lebensmüde sein!« Januar 2002, kurz nach der Landung der US-Einheiten und dem Sturz der Taliban: Als Rory Stewart in Herat aufbricht, um Afghanistan zu durchwandern, könnten die Bedingungen nicht weniger einladend sein – Un­ruhen und heimtückische Landminen, ein extrem harter Winter mit massiven Schneeverwehungen und ausgehungerten Wölfen. Doch Stewart lässt sich nicht auf­­­halten. In Begleitung seines zahnlosen alten Kampf­hundes Babur und nur mit einem Wanderstab bewaffnet zieht er los. Er überwindet fast 1000 Kilo­meter und Pässe in bis zu 4500 Meter Höhe. Er lernt die einzigartige Naturlandschaft und eine vergessene Kultur kennen. Und er trifft in den einsamen Berg­dörfern auf junge Soldaten und alte Eselsreiter, die mehr als zwei Jahrzehnte von der Welt abgeschnitten waren.


    https://www.amazon.de/weit-die-Knie-…n/dp/3890293387


    Ein Buch,welches das Wort Gastfreundschaft für mich wieder in ein anderes Licht gerückt hat.

  • Einen schönen guten Morgen —

    Nachdem bei den Rätseln mit dem Bahnhof von Westport Heinrich Bölls Irisches Tagebuch zur Sprache kam, bietet es sich an, es hier in der Literaturecke vorzustellen:


    Heinrich Böll

    Irisches Tagebuch

    208 S., geb. in grünem Leinen mit SU
    Mit bislang unveröffentl. Fotos und Dokumenten
    Kiepenheuer & Witsch, März 2007
    ISBN 978-3-462-03797-5

    „Das war einmal wieder ein netter Bursche“, sagte der Taxichauffeur, der uns zum Bahnhof fuhr, „ein reizender Kerl.“ „Wer?“ fragte ich. „Dieser Tag“, sagte er, „war das nicht ein Prachtbürschchen?“ Ich stimmte ihm zu; während ich ihn bezahlte, blickte ich nach oben, die schwarze Front eines Hauses hinauf: eben stellte ein junge Frau einen orangefarbenen Milchtopf auf die Fensterbank hinaus. Sie lächelte mir zu, und ich lächelte zurück.

    Mit diesem Satz endete 1957 Bölls Irisches Tagebuch, in dem er seine Erlebnisse und Beobachtungen aus Irland festgehalten hat. Es gab und gibt bis heute eine Vielzahl von Ausgaben, die links abgebildete erschien im Jahr 2007 zum 50. Jahrestag des Erscheinens der Erstausgabe und wurde durch bis dahin unveröffentlichte Fotos, Dokumente und einen dreizehn Jahre später verfassten Rückblick erweitert. Alfred Andersch, der seinerzeit über eine Auswanderung nach Irland nachdachte, schrieb nach dem Erscheinen der Erstausgabe: “Dieses kleine Meisterwerk einer durch und durch humanen Schreibweise versetzt seine Leser in ein Land der Armut, der Anarchie, des Katholizismus und des Humors, mit anderen Worten in eine Böllsche Utopie, die sich von gewöhnlichen Wunschträumen aber dadurch unterscheidet, dass sie Wirklichkeit war.”

    Seither ist viel Guinness durch irische Kehlen geflossen und das Land hat sich gewandelt, “doch das Irland des Heinrich Böll, in dem der Schriftsteller seit Mitte der 50-er Jahre immer wieder mit und ohne seine Familie lebte und arbeitete, ist noch nicht ganz verschwunden, es hat nur weitere Zeitschichten angesetzt”, lautet das Resümee eines Essays von Bernd Fischer aus dem Jahr 2009.

    Und damit wünschen ich einen guten Start in den neuen Tag
    Jürgen

  • Vielen Dank auch für diesen Buchtipp! Auch das trifft sich für mich richtig gut, weil meine Schwester ein großer Irland-Fan ist (ich war selbst auch vor etlichen Jahren einmal dort). Daher ich ihr auf jeden Fall das Buch bestellen.

  • Vielen Dank auch für diesen Buchtipp! Auch das trifft sich für mich richtig gut, weil meine Schwester ein großer Irland-Fan ist (ich war selbst auch vor etlichen Jahren einmal dort) ...

    Hallo Miguelete —

    da hätte ich dann noch ein (in meinen Augen) echtes ‘Kleinod der irischen Reiseliteratur’ zu empfehlen. Im normalen Buchhandel seit Jahrzehnten vergriffen, doch – ich habe gerade einmal nachgeschaut – bei zvab.com für wenig Geld antiquarisch erhältlich:


    Eric Streiff

    Inseln am Saume Europas

    Tagebuchblätter aus Irland
    160 S., geb., Fadenheftung, 12 × 19,5 cm
    Mit den Originalfotos des Autors aus dem Jahr 1932
    Sanssouci Verlag, Zürich 1982
    ISBN 3-7254-0361-9

    Mehr als zwanzig Jahre vor Heinrich Böll kam im Sommer 1932 der junge Schweizer Eric Streiff, soeben zum Doktor der Philosophie promoviert, voller Begeisterung und Erlebnishunger nach Irland, um Material für ein Buch zu sammeln. Die Landschaft und die Menschen in ihrer Lebensart beeindruckten ihn so sehr, dass er länger als geplant blieb und erst im Spätherbst mit zwölf Notizbüchern zurückkehrte. Doch das Buch kam so nie zustande, die Blätter vergilbten und gingen zum großen Teil verloren. Nur die Kapitel über Achill Island und die Araninseln blieben durch Zufall erhalten, die der Autor dann 1982, zu dem Zeitpunkt bereits über 80 Jahre alt, mit authentischen Fotos aus jenen Jahren veröffentlichte.

    Es waren vor allem die Menschen, für die sich der junge Streiff interessierte. Zu ihnen ist er gegangen, hat sich ihre Geschichten und Geschichte angehört, ihnen zugeschaut, sie beobachtet und fotografiert. In seinem fünfzig Jahre später hinzugefügten Nachwort hat er versucht sich Rechenschaft zu geben, was das für ihn nun war, ‘das Wesen der Iren’.

    Alles Gute
    Jürgen

  • Vielen Dank für den weiteren literarischen Tipp! Ich werde gleich einmal das Buch als zusätzliches Oster-Geschenk bestellen. :) Bist du eigentlich auch in dieser Branche tätig?

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