Hallo Reiseweltmeister,
nun möchte ich euch doch noch unseren Reisebericht zu unserer jüngsten Kreuzfahrt zur Verfügung stellen. Ich mach's aber häppchenweise, weil er doch auch wieder recht ausführlich geworden ist. Aber über Norwegen kann man eben richtig ins Schwärmen geraten. Lest selbst!
Celebrity Constellation
12 Nächte Polarkreis 14.06.-26.06.2014
Ab/an Amsterdam
Freitag, 13.06.2014
Dresden – Recke
Wir haben uns für die Anreise einen Tag vorher Zeit genommen, nicht dass uns auf den 740 km bis Amsterdam was dazwischen kommt und wir wegen einem Stau das Schiff verpassen. Kurz vor dem Mittag brechen wir Richtung Westen auf, wir kommen reibungslos durch. In Bad Oeyenhausen gehen wir noch etwas Reiselektüre und ein vergessenes Halstuch kaufen, dann kommen wir prompt in eine Vollsperrung der BAB 30. Wir haben aber Glück, die Polizei öffnet eine gesperrte Abfahrt, und nach einer knappen Stunde können wir unsere Fahrt fortsetzen. Kurz vor 20 Uhr erreichen wir unser Etappenziel in Recke, wir haben per HRS im „Alten Gasthaus Göcke“ reserviert. Das Zimmer ist einfach, aber einwandfrei, die Küche ausgezeichnet. Man tut sich schwer mit unserem Wunsch, am Samstag um sieben Uhr zu frühstücken, am Ende ist es aber kein Problem. Wir schlafen nicht besonders, Ökolärm weckt uns gegen 4.00 Uhr. Sowas sind wir nicht gewöhnt, wir brauchen lärmende Müll-autos. Nach schließen des Fensters wird es besser.
Wetter heiter bis wolkig, trocken außer in Sachsen-Anhalt, da regnet es mal.
Samstag, 14.06.2014
Recke – Amsterdam
Pünktlich um sieben erscheinen wir beim Frühstück und das ist wirklich sehr gut. Wir stärken uns, entrichten die geforderten 65 € und brechen Richtung Amsterdam auf. Bei prima Rei-sewetter kommen wir gut voran, kurze Rast in der Nähe unseres Zieles unterwegs bei Mc-Donalds, dann erreichen wir auch schon unser Parkhaus in der Nähe des Flughafen Schip-hol (http://www.parkvia.com/de-DE/hafenparkplatz/amsterdam-hafen). Wir warten zehn Mi-nuten, dann kommt schon unser Shuttle. Mit kurzem Stopp am Airport, wo andere Gäste aussteigen, erreichen wir nach ca. 30 Minuten Fahrzeit gegen 11.50 Uhr das Passenger Terminal Amsterdam. Check in geht reibungslos, nach nicht einmal einer Stunde sind wir an Bord. Wir gehen zunächst wie alle ins Oceanview, die Kabinen sind verständlicherweise noch nicht fertig. Wir essen etwas im Freien, das Wetter beginnt aufzuklaren, dann werden die Kabinen freigegeben, wir werfen das Gepäck ab und schlendern langsam zur SNRÜ. Die ist wie von X nicht anders gewohnt, leger und locker, Kapitän Kafezis beliebt, genau wie sein älterer Bruder auf der Silhouette, zu scherzen.
Kurz danach ist es bereits 16.30 Uhr, Zeit zum Auslaufen. Pünktlich heißt es „Leinen los“ und schon bewegt sich der Kollos. Gemächlich gleiten wir an der Altstadt von Amsterdam vorbei, sehen die ausgedehnten Hafenanlagen, hübsche Wohnbebauung am Ufer und immer wieder große und kleine Flugzeuge, die auf der 36L starten und direkt über uns hinweg fliegen.
18.30 Uhr erreichen wir die Schleusen bei lJmuiden, werden innerhalb einer halben Stunde geschleust und erreichen bei inzwischen strahlend blauem Himmel die Nordsee. Der Wind frischt auf und wir nehmen unser erstes Abendessen im Oceanview ein, unsere Dining Time ist längst vorbei.
Danach räumen wir die Koffer aus, anschließend genehmigen wir uns auf Deck 11 einen Welcome Drink. Anschließend auf die Kabine, steuerbord geht die Insel Texel durch. Schö-nen Gruß an unser Vogel-Paradies!
Unsere Kabine 8026 ist spürbar kleiner, als die auf der Silhouette. Ablagen gibt es ausreichend, die Klimaanlage kann man nicht komplett ausschalten. Das Bad ist okay, abgesehen vom Duschvorhang, gegen den wir beide eine Phobie haben. Aber das kann uns die Laune nicht vermiesen. Morgen werden wir unseren Kabinensteward bitten, uns zwei einzelne Bettdecken zu geben, mit dieser riesigen Plane für zwei könnte man eine mittleres Zelt bauen, aber wenn die ganze Nacht jemand am anderen Ende zerrt, ist das dem Nachtschlaf nicht förderlich, finden wir jedenfalls.
Sonntag, 15.06.2014
Seetag
Gegen 7.00 Uhr aufgestanden, im Oceanview gefrühstückt, es ist noch relativ ruhig, Seetag eben, und die ganzen Amerikaner haben wohl noch mit ihrem Jetlag zu kämpfen. Frühstück reichhaltig und für jeden was dabei. Der Kaffee schmeckt auch, und es gibt ihn, im Gegensatz zu Royal Carribean, auch aus richtigen Tassen.
10.00 Uhr stellt sich die deutsch sprechende internationale Botschafterin vor, sie gibt auch einige Erläuterungen zu den Ausflügen. Ihre Schilderung von gerade mal neun Taxis in Honningsvåg lässt in uns die Entscheidung reifen, den Transfer zum Nordkap hier an Bord zu buchen, für stolze 119 $ pro Person. Die ziehen die Leute hier wirklich ab. Wir können aber von hier aus nicht prüfen, ob man vernünftig auf eigene Faust an den vermeintlich nördlichsten Punkt gelangen kann. Das werden wir morgen mal in Stavanger tun, stornieren können wir ja immer noch.
Mittags im Oceanview gegessen, kleine Siesta, Kaffee und eine kleine Leckerei ebenda, wieder schön windgeschützt im Freien. Man kann die Sonne und den moderaten Wind bei einem herrlichen Blick auf unsere Achtersee genießen, Urlaub eben.
Abends ist Gala, und wir probieren nun auch den Service im San Marco, dem Hauptrestaurant aus. Wir haben einen Tisch für uns allein, allerdings im Eingangsbereich, morgen kom-men wir erst 18.15 Uhr, da ist der große Tross schon durch. Essen ist vorzüglich und qualitativ spürbar besser als oben am Buffet. Nicht, dass es oben schlecht wäre, keinesfalls, aber hier spielt sich das meiste in Richtung Sterne-Niveau ab.
Anschließend nehmen wir einen Drink im Foyer und bewundern die Abendroben der anderen Passagiere, dann ist Kapitäns-Toast mit Vorstellung der Crew. Wie schon von seinem gro-ßen Bruder bekannt, macht es Kafezis locker und recht unterhaltsam. Kein Vergleich zu der kühlen Schwedin bei RCC vergangenes Jahr. Die Musical-Show brechen wir für unseren Teil nach 20 Minuten ab, wir sind eben Kulturbanausen, außerdem ist die See etwas rau geworden und das macht sich in dem geschlossenen Theater irgendwie unangenehm bemerkbar.
Zum Schluss drehe ich noch eine Runde über Deck 4 und 11, oben kann ich mich nicht auf den Beinen halten, da haben wir ein hübsches Stürmchen bekommen. Mal sehen, wie die Nacht wird.