Auf Kreuzfahrt in Norwegen

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  • Hallo Reiseweltmeister,

    nun möchte ich euch doch noch unseren Reisebericht zu unserer jüngsten Kreuzfahrt zur Verfügung stellen. Ich mach's aber häppchenweise, weil er doch auch wieder recht ausführlich geworden ist. Aber über Norwegen kann man eben richtig ins Schwärmen geraten. Lest selbst!

    Celebrity Constellation
    12 Nächte Polarkreis 14.06.-26.06.2014
    Ab/an Amsterdam

    Freitag, 13.06.2014

    Dresden – Recke

    Wir haben uns für die Anreise einen Tag vorher Zeit genommen, nicht dass uns auf den 740 km bis Amsterdam was dazwischen kommt und wir wegen einem Stau das Schiff verpassen. Kurz vor dem Mittag brechen wir Richtung Westen auf, wir kommen reibungslos durch. In Bad Oeyenhausen gehen wir noch etwas Reiselektüre und ein vergessenes Halstuch kaufen, dann kommen wir prompt in eine Vollsperrung der BAB 30. Wir haben aber Glück, die Polizei öffnet eine gesperrte Abfahrt, und nach einer knappen Stunde können wir unsere Fahrt fortsetzen. Kurz vor 20 Uhr erreichen wir unser Etappenziel in Recke, wir haben per HRS im „Alten Gasthaus Göcke“ reserviert. Das Zimmer ist einfach, aber einwandfrei, die Küche ausgezeichnet. Man tut sich schwer mit unserem Wunsch, am Samstag um sieben Uhr zu frühstücken, am Ende ist es aber kein Problem. Wir schlafen nicht besonders, Ökolärm weckt uns gegen 4.00 Uhr. Sowas sind wir nicht gewöhnt, wir brauchen lärmende Müll-autos. Nach schließen des Fensters wird es besser.
    Wetter heiter bis wolkig, trocken außer in Sachsen-Anhalt, da regnet es mal.


    Samstag, 14.06.2014

    Recke – Amsterdam
    Pünktlich um sieben erscheinen wir beim Frühstück und das ist wirklich sehr gut. Wir stärken uns, entrichten die geforderten 65 € und brechen Richtung Amsterdam auf. Bei prima Rei-sewetter kommen wir gut voran, kurze Rast in der Nähe unseres Zieles unterwegs bei Mc-Donalds, dann erreichen wir auch schon unser Parkhaus in der Nähe des Flughafen Schip-hol (http://www.parkvia.com/de-DE/hafenparkplatz/amsterdam-hafen). Wir warten zehn Mi-nuten, dann kommt schon unser Shuttle. Mit kurzem Stopp am Airport, wo andere Gäste aussteigen, erreichen wir nach ca. 30 Minuten Fahrzeit gegen 11.50 Uhr das Passenger Terminal Amsterdam. Check in geht reibungslos, nach nicht einmal einer Stunde sind wir an Bord. Wir gehen zunächst wie alle ins Oceanview, die Kabinen sind verständlicherweise noch nicht fertig. Wir essen etwas im Freien, das Wetter beginnt aufzuklaren, dann werden die Kabinen freigegeben, wir werfen das Gepäck ab und schlendern langsam zur SNRÜ. Die ist wie von X nicht anders gewohnt, leger und locker, Kapitän Kafezis beliebt, genau wie sein älterer Bruder auf der Silhouette, zu scherzen.
    Kurz danach ist es bereits 16.30 Uhr, Zeit zum Auslaufen. Pünktlich heißt es „Leinen los“ und schon bewegt sich der Kollos. Gemächlich gleiten wir an der Altstadt von Amsterdam vorbei, sehen die ausgedehnten Hafenanlagen, hübsche Wohnbebauung am Ufer und immer wieder große und kleine Flugzeuge, die auf der 36L starten und direkt über uns hinweg fliegen.
    18.30 Uhr erreichen wir die Schleusen bei lJmuiden, werden innerhalb einer halben Stunde geschleust und erreichen bei inzwischen strahlend blauem Himmel die Nordsee. Der Wind frischt auf und wir nehmen unser erstes Abendessen im Oceanview ein, unsere Dining Time ist längst vorbei.
    Danach räumen wir die Koffer aus, anschließend genehmigen wir uns auf Deck 11 einen Welcome Drink. Anschließend auf die Kabine, steuerbord geht die Insel Texel durch. Schö-nen Gruß an unser Vogel-Paradies!
    Unsere Kabine 8026 ist spürbar kleiner, als die auf der Silhouette. Ablagen gibt es ausreichend, die Klimaanlage kann man nicht komplett ausschalten. Das Bad ist okay, abgesehen vom Duschvorhang, gegen den wir beide eine Phobie haben. Aber das kann uns die Laune nicht vermiesen. Morgen werden wir unseren Kabinensteward bitten, uns zwei einzelne Bettdecken zu geben, mit dieser riesigen Plane für zwei könnte man eine mittleres Zelt bauen, aber wenn die ganze Nacht jemand am anderen Ende zerrt, ist das dem Nachtschlaf nicht förderlich, finden wir jedenfalls.


    Sonntag, 15.06.2014
    Seetag

    Gegen 7.00 Uhr aufgestanden, im Oceanview gefrühstückt, es ist noch relativ ruhig, Seetag eben, und die ganzen Amerikaner haben wohl noch mit ihrem Jetlag zu kämpfen. Frühstück reichhaltig und für jeden was dabei. Der Kaffee schmeckt auch, und es gibt ihn, im Gegensatz zu Royal Carribean, auch aus richtigen Tassen.
    10.00 Uhr stellt sich die deutsch sprechende internationale Botschafterin vor, sie gibt auch einige Erläuterungen zu den Ausflügen. Ihre Schilderung von gerade mal neun Taxis in Honningsvåg lässt in uns die Entscheidung reifen, den Transfer zum Nordkap hier an Bord zu buchen, für stolze 119 $ pro Person. Die ziehen die Leute hier wirklich ab. Wir können aber von hier aus nicht prüfen, ob man vernünftig auf eigene Faust an den vermeintlich nördlichsten Punkt gelangen kann. Das werden wir morgen mal in Stavanger tun, stornieren können wir ja immer noch.
    Mittags im Oceanview gegessen, kleine Siesta, Kaffee und eine kleine Leckerei ebenda, wieder schön windgeschützt im Freien. Man kann die Sonne und den moderaten Wind bei einem herrlichen Blick auf unsere Achtersee genießen, Urlaub eben.
    Abends ist Gala, und wir probieren nun auch den Service im San Marco, dem Hauptrestaurant aus. Wir haben einen Tisch für uns allein, allerdings im Eingangsbereich, morgen kom-men wir erst 18.15 Uhr, da ist der große Tross schon durch. Essen ist vorzüglich und qualitativ spürbar besser als oben am Buffet. Nicht, dass es oben schlecht wäre, keinesfalls, aber hier spielt sich das meiste in Richtung Sterne-Niveau ab.
    Anschließend nehmen wir einen Drink im Foyer und bewundern die Abendroben der anderen Passagiere, dann ist Kapitäns-Toast mit Vorstellung der Crew. Wie schon von seinem gro-ßen Bruder bekannt, macht es Kafezis locker und recht unterhaltsam. Kein Vergleich zu der kühlen Schwedin bei RCC vergangenes Jahr. Die Musical-Show brechen wir für unseren Teil nach 20 Minuten ab, wir sind eben Kulturbanausen, außerdem ist die See etwas rau geworden und das macht sich in dem geschlossenen Theater irgendwie unangenehm bemerkbar.
    Zum Schluss drehe ich noch eine Runde über Deck 4 und 11, oben kann ich mich nicht auf den Beinen halten, da haben wir ein hübsches Stürmchen bekommen. Mal sehen, wie die Nacht wird.

  • Und weiter geht's.

    Montag, 16.06.2014
    Stavanger

    Die Nacht verläuft ruhig. Wir sind zeitig auf den Beinen, es ist eben hier oben schon sehr zeitig hell, Sonnenaufgang ist 4.25 Uhr. Wir laufen pünktlich 7.00 Uhr in Stavanger ein, das Wetter ist noch etwas trübe. Wir verfolgen das Einlaufen auf Deck 11 und gehen direkt da-nach zum Frühstück. Unmittelbar nach uns laufen ein Kreuzfahrer der Holland-Amerika-Linie sowie ein großer Kahn von P&O Cruises ein.
    Danach klären wir unseren Transfer zum Nordkap, es gibt eine lokale Busverbindung, die insgesamt fast 60 € günstiger ist. Online fest gebucht, die Tickets als pdf auf eine SD-Karte und diese lassen wir uns in der i-Lounge ausdrucken.
    Gegen 9.00 Uhr verlassen wir das Schiff und schlendern durch die noch leere Innenstadt. Dann entern wir einen Bus und machen eine Stadtrundfahrt. Die ist wirklich empfehlenswert. Anschließend erkunden wir die Stadt zu Fuß auf eigene Faust, essen ein belegtes Brötchen und schlendern durch die alten weißen Holzhäuser, die zum Teil über 300 Jahre alt sind. Leider sind außer uns noch viele andere Touristen auf diese Idee gekommen, wir hätten das gleich früh vor der Stadtrundfahrt machen sollen, da wären wir dort allein gewesen.
    Zum Kaffee sind wir wieder zurück auf dem Schiff und genießen die Sonne, die uns heute den ganzen Tag von einem herrlich blauen Himmel herab verwöhnt hat.
    In entgegengesetzter Reihenfolge der Ankunft verlassen die drei Schiffe den Hafen gegen 17.00 Uhr. Wir verfolgen das Auslaufen auf Deck 11, allerdings frischt der Wind wieder sehr stark auf und es wird im Schatten ziemlich kühl. So verziehen wir uns ins Innere und verfol-gen bei einem Pils die erste Halbzeit von Portugal-Deutschland. Zur Halbzeitpause rücken wir ins Oceanview ein und plündern das Buffet.
    Stornierung des bereits bei Celebrity gebuchten Transfer zum Nordkap ist problemlos.


    Dienstag, 17.06.2014
    Ålesund

    Wir sind wie immer pünktlich an unserem Tagesziel, was wir heute 10.00 Uhr erreichen. Nach dem Frühstück sind wir auf Deck 11 und beobachten das Einlaufen. Am Pier macht soeben das südgehende Schiff der Hurtigruten, die Richard With (das Schiff, auf dem wir unsere ursprüngliche Hurtigruten-Reise 2012 gebucht hatten, bevor Dorit die Karibik-Kreuzfahrt gewonnen hatte) die Leinen los.
    Wir gehen von Bord und schlendern durch die Stadt. An unserem Weg findet sich ein Laden für maritimen Bedarf, eine herrliche Fundgrube für alles, was irgendwie mit der Schifffahrt zu tun hat. Dorit deckt sich mit Mütze, Schal und Handschuhen ein. Wir schlendern weiter, doch einsetzender Regen treibt uns zurück aufs Schiff, wo wir etwas essen und anschließend Si-esta halten. Nachmittags ziehen wir noch einmal los und erklimmen über 416 Stufen den Berg Aksla. Oben haben wir eine wirklich schöne Aussicht über die Stadt und die vorgelager-ten Inseln, auch wenn das Wetter trübe ist. Nach dem Abstieg am Schiff angekommen, be-ginnt es wieder zu regnen. Wir essen im San Marco zu Abend, anschließend vertrödeln wir die Zeit bis zum Auslaufen um 22.00 Uhr. Das schaue ich mir von Deck 11 aus an, es hat immer wieder etwas und ist sehenswert.

  • Heute sind wir endlich am berühmten Geiranger Fjord angekommen. Wir sind so gespannt und erstmal enttäuscht über das schlechte Wetter. Aber das ändert sich bald.

    Mittwoch, 18.06.2014
    Geiranger

    Nach nur 60 Seemeilen erreichen wir Geiranger, also wahrscheinlich sehr zeitig, als wir 6.00 Uhr den Balkon betreten, sind wir schon lange da. Das Wetter ist trübe, die Wolken hängen tief. Als einziges von heute insgesamt sieben Kreuzfahrern bekommen wir den sog. Sea-walk, eine schwimmfähige und ausklappbare Pier. Fein, bleibt uns das zeitaufwändige Ten-dern erspart. Nach dem Frühstück begeben wir uns in Theater, es ist der Sammelpunkt für die Ausflüge. Wir haben den Ausflug „Geiranger Höhepunkte“ für 99$ pro Person gebucht. Alles klappt reibungslos, der Bus mit einem deutschen Reiseleiter (Rico aus dem Eichsfeld) bringt uns mit Zwischenstopps vorbei am Djupvatnet-See auf den 1500 m hohen Daslnibba, von dem aus man einen traumhaften Blick auf den Fjord und die umliegenden Berggipfel hat, allerdings nicht heute, die Sicht beträgt 40 m. Schade, aber nicht zu ändern. Wieder zurück nach Geiranger, wir besuchen das Fjord-Zentrum. Es wird uns eine Dia-Show geboten und die Besichtigung des Museums, leider ist die halbe Stunde zu kurz. Weiter fahren wir noch die Adlerstraße hinauf zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir nun auch wirklich den Fjord sehen können, denn inzwischen sind die Wolken verschwunden und die Sonne scheint. Zurück in Geiranger endet der Ausflug. War zwar kein Schnäppchen für 99 $ pro Person, aber insgesamt gut gelungen. Wäre auf eigene Faust nicht so gut geworden.
    Zu Fuß schlendern wir noch durch Geiranger, machen etwas Umsatz im einzigen Super-markt des Ortes (Euro-Scheine werden akzeptiert, man bekommt das Wechselgeld in NOK) und gehen entlang eines reißenden Stromes bergauf nochmals zum Fjordzentrum. Unter-wegs treffen wir auf den Kapitän und den Chief, beide in Räuberzivil und total schlumpsig, der Chief macht ein Foto von uns. Im Fjordzentrum roch es bei unserem ersten Besuch so verführerisch nach frischen Waffeln, da genehmigen wir uns jetzt jeder eine, lecker. Wieder zurück am Wasser gehen wir ein Stück auf den direkt am Wasser gelegenen Campingplatz und treffen auf ein Pärchen Austernfischer mit 3 Jungvögeln. Ein Norweger sitzt vor seinem Wohnmobil, die Austernfischer fressen ihm fast aus der Hand und schleppen die Weißbrot-krumen ans Ufer, wo laut rufend die Küken warten. Wir schauen fast eine halbe Stunde zu, es ist zu schön. Schließlich verkrümelt sich die Familie in Richtung Spielplatz und sucht dort nach artgerechtem Futter, völlig unbeeindruckt von den vielen Menschen. Auf Texel bin ich nicht näher als 20 Meter an die Vögel rangekommen und hier rennen sie mich fast über den Haufen.
    An der Pier vor der Touristeninformation gibt es Free WIFI. Hunderte von Leuten fummeln voller Verzweiflung auf ihren Schmierfonen herum; kein Accesspoint der Welt kann so viele Clients gleichzeitig bedienen. Von denen bekommt keiner mit, in was für einer tollen Umge-bung er sich eigentlich befindet, die Leute können einfach nicht mehr 12 Tage am Stück off-line sein. Im Grunde eine besorgniserregende Entwicklung.
    Wir erleben noch das Auslaufen der Nordnorge, inzwischen sind 4 Kreuzfahrer angekom-men. Wir begeben uns an Bord, trinken einen Kaffee auf Deck 11 und sind beim Auslaufen 16.00 Uhr in der ersten Reihe. Wir gleiten langsam bis zu den sieben Schwestern, dem spektakulären 300 Meter hohen Wasserfall. Kapitän Tasos Kafezis erzählt ein paar Worte zur Legende und damit nun wirklich auch jeder von überall aus die Sieben Schwestern und den gegenüberliegenden Freier sieht, macht er mit dem Bötchen eine 360°-Wende. Wir fah-ren eben erster Klasse, erst der Seawalk und nun noch ein Kreisel, das machen die anderen nicht. Kaum haben wir diese Attraktion passiert, beginnt es wieder zu regen. Wir stellen uns etwas unter und genießen weiterhin die Fahrt durch den Geirangerfjord. Es ist auf jeden Fall beeindruckend, an den rund 1000 m hohen steilen Felswänden vorbei zu fahren.
    Später füllen wir uns die Bäuche im Oceanview vom Buffet, es ist alles lecker, wenig Leute, man hat seine Ruhe und kann beim Essen ganz entspannt auf die draußen vorbei gleitende herrliche Landschaft schauen.
    Wetter früh trübe mit tief hängenden Wolken, im Tagesverlauf klart es zunehmend auf mit längeren sonnigen Passagen, nach Auslaufen wird es wieder trübe und regnerisch.


    Donnerstag, 19.06.2014
    Seetag

    Wir verbringen den Tag im Wesentlichen mit Faulenzen und Nichtstun, ohne das uns das besonders schwer fallen würde. Um 14.00 Uhr queren wir den Polarkreis und auf dem Pool-deck findet die entsprechende Party statt. Kafezis darf/muss den Fisch als Erster küssen, er ist ein guter Entertainer. Eine doch große Menge an Gästen macht die Prozedur ebenfalls mit, und das, obwohl es echt kalt und windig ist.
    Unterwegs nach Tromsø sehr wechselhaft und stürmisch, Regen peitscht, kurz darauf wie-der die tief stehende Sonne und das zaubert uns sogar einige Regenbögen aufs Meer. Wir sehen ziemlich nah am Schiff einige Basstölpel.

  • Shame on me! Hier fehlt ja noch die Hälfte. Weiter gehts mit Tromso.

    Freitag, 20.06.2014
    Tromsø
    Wir laufen überpünktlich noch vor 10 Uhr in Tromsø ein. Wir haben den Transfer über die Reederei gebucht für 12 $ pro Person. Der Bus bringt uns zügig ins Zentrum, es sind ca. 4 km. Direkt an der Touristeninformation werden wir abgeladen, fassen einen Stadtplan und schlendern durch die Stadt, wir wollen aber gleich zur Eismeerkathedrale, nachmittags soll das Wetter schlechter werden. Wir finden den öffentlichen Bus (Linie 26), die bringt uns über die große Brücke direkt zur Kathedrale. Ein interessanter, aber für meinen Geschmack nüch-terner Bau. Interessant ist, dass zwischen den Dachelementen Licht herein kommt. Als wir wieder gehen, sehen wir, dass wir 40 NOK Eintritt hätten bezahlen müssen. 10 € für zwei Personen nur für die Besichtigung eines Gotteshauses ist schon kein Schnäppchen mehr und daher verzichten wir auf die nachträgliche Entrichtung des Entgeltes. Mit dem Bus geht es zurück in die Stadt, das Wetter lässt uns den Gedanken, die große Brücke zu Fuß zu ü-berqueren, schnell verwerfen. Wir schlendern durch die Fußgängerzone, schauen die katho-lische Kirche an, nutzen im Rathaus die öffentlichen Toiletten for free (Eingang zum Kino nutzen, dann gleich rechts halten), dann nehmen wir in einer kleinen Mall einen leckeren Imbiss und beschließen den Botanischen Garten zu besuchen. Mit der Linie 20 kommen wir direkt bis hin (unmittelbar am Uni-Gelände) und er ist wirklich sehr schön, es werden so gut wie alle Kontinente sozusagen „pflanzlich“ dargestellt.
    Anschließen zurück in die Stadt fährt uns der Bus vor der Nase weg, kurz danach kommt die Linie 34, die fährt auch ins Zentrum, allerdings umrundet der Bus erst einmal fast die ganze Stadt und so bekommen wir noch einiges zu sehen, u.a. den Flughafen. Schließlich landen wir wieder an der Tourist-Info und sehen, dass die Richard With an der Pier festgemacht hat. Rotzfrech gehen wir an Bord, ganz selbstverständlich bekommen wir einen Besucheraus-weis und können uns frei auf dem ganzen Schiff bewegen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und erkunden „unser“ Schiff, auf dem wir ja schon fest gebucht hatten (siehe Anmer-kung am Dienstag, 17.06.2014). Es ist wirklich sehr schön und gediegen, der Vergleich zur Constellation ist etwa wie Riesen-Urlauber-Hotel mit 2100 Betten gegen eine gepflegte 5-Sterne-Pension. Aber der Preis eben…
    Zurück im Shuttlebus muss ich stehen, der Fahrer hatte sich verzählt, ist aber ja nicht schlimm. Was aber schlimm ist: in der Reihe, in der ich stehe, sitzt eine Frau am Fenster, die mit ihrem Schmierfon alles, aber auch wirklich alles knipst. Während der 10 Minuten Fahrt bannt sie geschätzt 400 Bilder auf die Speicherkarte, selbst die Fahrt durch den Tunnel wird lückenlos dokumentiert. Dabei nimmt sie ihre Umgebung ausschließlich über das Display wahr, reale Wahrnehmung hat sie nicht mehr. Wenn das die ganze Reise so geht, und sie sich für jedes Foto zu Hause nur 30 Sekunden Zeit nimmt, hat die gute Frau nicht mehr ge-nug Lebenszeit, um alle Bilder anzuschauen.
    Der Shuttelbus bringt uns wieder zurück zum Schiff, wir trinken eine Tasse Kaffee und schauen anschließend dem Auslaufmanöver zu.
    Es hätte auch den öffentlichen Bus vom Cruise Terminal in die Stadt gegeben (Linie 42), man hätte dazu ca. 400m über das Hafengelände laufen müssen (ist ausgeschildert). Aller-dings kostet die Stundenfahrt 90 NOK für zwei Personen, also ca. 11 €. Da war in diesem Fall der Transfer über die Reederei gebucht ausnahmsweise günstiger. Es gibt wohl irgend-eine Tageskarte, aber da haben wir in der Kürze der Zeit nicht herausgefunden, wo wir die hätten kaufen können.
    Wetter ganztägig trübe, kurze Nieselschauer, windig, 5°C.
    Abends essen wir im Oceanview, wir haben um 18.00 Uhr einfach noch keinen Hunger.

    Samstag, 21.06.2014
    Honningsvåg

    Pünktlich 7.00 Uhr erreichen wir Honningsvåg. Die Stadt wurde im 2. Weltkrieg komplett zer-stört, nur die Kirche blieb sozusagen im Dorf.
    Nach dem Frühstück beobachten wir noch eine Zeit lang den Regen, brechen dann aber doch auf, das Wetter können wir ja nun nicht ändern. Mit dem Schirm bewaffnet erkunden wir den kleinen Ort, es ist überall total ruhig, Samstag eben. In einem winzigen kleinen La-den trinken wir einen Kaffee und begeben uns danach Richtung Bushaltestelle, der Bus 330 soll uns zum Nordkap bringen, die Fahrkarten hatten wir ja bereits gebucht. Als wir ankom-men, steht schon eine ordentliche Schlange und wir sind die letzten. Nach 5 Minuten kommt der Bus angebraust und hält am Ende der Schlange genau auf unserer Höhe, hier greift mal wieder das alte Sprichwort von den Letzten, die die Ersten sein werden. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir das Kap bei ziemlich trübem Wetter, wenigstens regnet es nicht mehr. Wir begeben uns direkt zum Globus, es ist allerhand los und die aufliegenden Wolken verziehen sich für eine viertel Stunde. Für ein paar Fotos, u.a. von der westlich liegenden Landzunge, die eigentlich der nördlichste Punkt ist, reicht es, es ist auch fast kein Wind. Dann noch einen Tee und Ansichtskarten aus dem Souvenirshop, und schon bringt uns der Bus wieder zurück nach Honningsvåg. Ich mache noch ein paar Fotos vom Hafen, das Hur-tigrutenschiff ist inzwischen angekommen. Zurück an Bord nehmen wir noch einen kleinen Snack, bis zum Abendessen vertrödeln wir die Zeit, essen ein Eis und faulenzen.
    Gegen 19.00 Uhr passieren wir das Nordkap, leider hüllt es sich in Wolken, nur für einen kurzen Moment kann man den Globus mehr erahnen denn erkennen. Etwas Nieselregen kommt noch hinzu. Wir setzen uns auf Deck 10 hinter Glas und beobachten die vorbeizie-hende Küstenlinie, auch den Vogelfelsen Gjesværstappan, auf dem unzählige Papageien-taucher und Dreizehenmöwen brüten. Zu sehen sind sie allerdings von hier aus nicht, dazu ist das Wetter zu trübe und der Felsen ist zu weit entfernt. Aber wir können sie auf und über dem Wasser beobachten, in großer Zahl tummeln sie sich in unmittelbarer Umgebung des Schiffes.
    Ursprünglich wollten wir die Birdsafari als Ausflug buchen, das wären allerdings 179 $ pro Person gewesen. Man hätte das auch preiswerter vor Ort buchen können, aber bei diesem Wetter hätte das keinen Sinn gehabt.
    Alternativ zum Bustransfer (490 NOK pro Person, ca. 61 €) hätte man lokal ein Auto mieten können, wir finden Preise von 950 NOK für 4 Stunden bzw. 1100 NOK für 8 Stunden zuzüg-lich Benzin. Da wäre man wesentlich flexibler gewesen und hätte unterwegs mal anhalten oder nach Gjesvær fahren können (Nordkapp Bilservice AS, AVIS). Allerdings wäre dann noch der Eintritt für die Nordkaphalle und die dortige Parkgebühr dazu gekommen.
    Wetter ganztägig immer wieder Regen, trübe, 5°C.


    Sonntag, 22.06.2014
    Seetag

    Wir schlafen gemütlich aus, nach dem Frühstück lauschen wir einem Vortrag von Kapitän Kafezis, er hat zwei Jahre lang den Bau der Solstice in Meyer-Werft Papenburg begleitet. Er macht eine nette Präsentation mit vielen Bildern und interessanten Fakten. Schwer beein-druckt ist er, als er berichtet, dass die Deutschen dieses erste Schiff einer völlig neuen Klas-se vorfristig und in perfekter Qualität ausgeliefert bekommen. Nachmittags besuchen wir noch einen Vortrag über die hiesige Vogelwelt und ich im Anschluss das Showkochen. Wäh-rend so einem Seetag wollen die Leute beschäftigt sein, für den Pool ist es zu kalt. Wir trö-deln noch etwas über Deck 11, es ist fast windstill und es wird auch langsam wärmer.
    Nach dem Abendessen vertingelt meine Frau noch knapp 40 € im Casino, wir trinken ein Bier in der Rendevouz Lounge und lassen den Tag auf der Kabine ausklingen.

  • Und hier kommt die letzte Etappe unserer Reise mit Molde und Bergen.

    Montag, 23.06.2014
    Molde

    Pünktlich erreichen wir unser heutiges Tagesziel Molde. Das Wetter sieht besser aus als an den vergangenen Tagen, wir haben sogar etwas Sonne. Von unserem Balkon aus beobach-ten wir vier Seeadler in der Ferne.
    Nach dem Frühstück laufen wir in die Stadt, eigentlich wollten wir auf den Berg Varden wan-dern, aber der Plan erfährt eine Änderung, wir düsen mit dem Taxi zum Flughafen (170 NOK) und mieten dort ein Auto (690 NOK inkl. Vollkasko). Dann machen wir uns auf den Weg und fahren entlang der E 64 zur Atlantic Road. Ein lohnenswerter Ausflug, prächtiges Wetter und großartige Ausblicke unterwegs und direkt an der Atlantic Road. Wir beobachten Austernfischer, verschiedene uns unbekannte Singvögel und sogar eine Otterfamilie mit Nachwuchs. Die Rückfahrt führt uns über Bud, wo es noch einen erhaltenen Bunker der Wehrmacht zu besichtigen gibt, aber uns läuft ein wenig die Zeit davon. Also fahren wir ohne Stress zurück nach Molde, tanken (2 € der Liter Super im Erdölland Norwegen) und geben das Auto wieder zurück. Soeben landet eine Maschine in Molde International und das ist der Grund, warum vor dem Terminal ein Bus auf die Handvoll Passagiere wartet, die in die Stadt wollen. Das lassen wir uns nicht entgehen (60 NOK pro Person), ansonsten hätte man erst ein Stück zur Hauptstraße laufen und auf den Bus 701 warten müssen, der aber nur alle 30 Minuten fährt. So gelangen wir wieder in die Stadt, schlendern noch ein wenig durch die Straßen und essen ein Eis. Molde ist für sich betrachtet nicht sehr schön, die Stadt wurde nach dem Krieg neu aufgebaut und hat daher wenig historische Bausubstanz zu bieten.
    Wir trinken noch einen Kaffee und sind dann beim Auslaufen auf Deck 11.
    Dann nimmt unser Schiffchen Fahrt auf und Kapitän Kafezis bietet uns eine eindrucksvolle Route kreuz und quer durch die Fjorde, vorbei an Ålesund. Unterwegs an der engsten Stelle begegnet uns noch die Nordlys, am Ufer brennen überall Sonnenwend-Feuer, die Menschen stehen um die Feuer und winken uns zu. Wir lassen die eindrucksvolle Kulisse an uns vorbei ziehen und genießen unser Abendessen dabei im Ozeanview. Diesen Blick hat man unten im San Marco nicht, es wäre frevelhaft, sie diesen Anblick wegen eines Essens entgehen zu lassen.
    Später schauen wir noch Fußball auf der Kabine und trinken dabei ein Bierchen.


    Dienstag, 24.06.2014
    Bergen

    Wir machen pünktlich 8 Uhr in Bergen fest, direkt neben uns rangiert eine MSC am Pier ein. Zum Frühstück nimmt die Schiffsführung am Tisch neben uns Platz und frühstückt in aller Ruhe, außer dass sich der Kapitän ständig mit irgendwelchen Leuten fotografieren lassen muss, die arme Sau. Dabei wollte er doch nur mal schnell frühstücken. Die Leute sind aber auch rücksichtslos, sehen, dass der Mann essen und sich mit seiner Crew unterhalten will, uns stören ihn dennoch ohne Unterlass.
    Nach dem Frühstück gehen wir von Bord, es gibt einen kostenlosen Shuttlebus ins Zentrum, da wir uns mitten im Industriehafen befinden und Fußgänger hier nicht gern gesehen sind. Das Shuttle ist aber vorbildlich organisiert, mit Einweisern und es fährt alle Nasen lang. Wir werden mitten im Zentrum abgesetzt und marschieren gleich los Richtung Fischmarkt. Der wird eben erst aufgebaut, sieht aber jetzt schon verlockend aus. Wir wollen hoch auf den Berg Fløyen. Es fährt eine Seilbahn hinauf, als wir aber die schier unendliche Menschen-schlange an der Talstation sehen, fällt uns die Entscheidung für eine kleine Wanderung sehr leicht. Nach einer reichlichen Stunde erreichen wir den Gipfel, der Spaziergang ist echt schön, zuerst gewinnt man zwischen den Häusern schnell an Höhe und hat immer wieder schöne Blicke über die Stadt, später läuft man durch einen herrlichen Wald bis zum Gipfel. Von hier oben hat man einen phantastischen Blick, auch wenn es vor Leuten nur so wimmelt – es sind insgesamt fünf Kreuzfahrtschiffe heute in Bergen. Wir genießen die Aussicht, berg-ab nehmen wir die Seilbahn (86 NOK für 2 Personen), ist besser für die Knie. Unten ange-kommen gehen wir zunächst in Richtung Bryggen, die alten bunten Holzhäuser aus dem 12. Jahrhundert sind schon hübsch anzusehen, auch wenn man sie vor Menschen und Bussen kaum sehen kann. Früher hieß Bryggen mal Tyskebryggen (deutscher Kai), aber das hat sich nach dem 2. Weltkrieg geändert; wer könnte es den Norwegern verdenken.
    Dann essen wir auf dem Fischmarkt jeder ein wirklich gutes Krabbenbrötchen (85 NOK das Stück), wahrlich kein Schnäppchen, aber gut. Wir bekommen sogar als Nachschlag einen Teller Garnelen, da muss man sich nicht streiten. Am Tisch hinter uns nehmen der Alte und der Chief unerkannt ein paar Krabbenbeine zu sich. Endlich kann der arme Kerl mal in Ruhe essen, im Gegensatz zu heute früh.
    Wir streifen noch ein wenig durch die Fußgängerzone, essen ein wirklich gutes Softeis und gehen schließlich noch durch alte, ruhige Gassen oberhalb von Bryggen. Hier stehen schöne alte Holzhäuser, eins hübscher als das andere.
    Schließlich schlendern wir zurück zum Shuttlebus, der uns reibungslos zum Schiff bringt. Ganz in der Nähe hat inzwischen die Finnmarken festgemacht und wird neu ausgerüstet für den Turn nach Kirkenes. Wir trinken gemütlich unseren Kaffee im Außenbereich des Ocea-view, das Wetter lässt das problemlos zu. Dann geht’s es auch schon los und Kapitän Kafe-zis macht laut seiner Aussage sein liebstes Manöver, einen sog. Hafen-Donut (180° Turn) und verspricht, dabei seinen eigenen Rekord von 45° pro Minute zu brechen. Nach der Dre-hung sitzen wir so, dass wir den schönen Blick auf Bergen genießen können. Nach einiger Zeit kommen drei Asiatinnen, klatschen ihre Taschen auf unseren Tisch und beginnen, sich an der Reling direkt vor unserem Tisch gegenseitig mit ihren Schmierfonen und Tablets zu fotografieren. Das verstärkt unseren Eindruck, der sich seit unserem Auslaufen in Amster-dam zunehmend verfestigt: die Asiaten (zumindest hier an Bord) sind entgegen der landläu-figen Annahme extrem laut, rücksichtslos und dominant. Sie schleppen früh 15 Stühle durch das Restaurant, damit alle an einem Tisch sitzen können, dabei bleiben 4 Tische ohne Stüh-le zurück, sie schreien alle wüst durcheinander, während sie sich unterhalten, verlassen ihre Tische wie die Schweine und vor allem drängeln sie sich überall und wirklich bei jeder Gele-genheit sowas von gnadenlos vor, dass es einem die Sprache verschlägt. Und das sind kei-ne schwarzen Schafe, jedenfalls nicht hier an Bord, die machen das alle so. Wir mögen sie nicht mehr.


    Mittwoch, 25.06.2014
    Seetag

    Wir schlafen in Ruhe aus, frühstücken und ziehen uns gleich zwei Vorträge rein: der erste von Don Enright über Delfine in den kalten nördlichen Meeren und anschließend den von Kapitän Kafezis über die „Geheimnisse“ der Navigation. Weit kommt er allerdings nicht mit seiner Präsentation, es wird eher eine lockere Fragestunde. Er bewältigt es bravourös. Er versteht es, die Leute locker und humorvoll zu unterhalten, zwischen den Zeilen kann man jedoch sehr gut heraushören, dass er, wenn es um die Führung des Schiffes geht, absolut kompromisslos ist. Gibt uns ein gutes Gefühl.
    Mittags essen wir was im Oceanview, nachmittags liegen wir auf dem Pooldeck, es ist sonnig und geschätzt knapp 20°C.
    Abends kehren wir wieder ins Oceanview ein, später nehmen wir noch einen Drink und dann heißt es auch schon wieder Koffer packen, morgen werden wir schon wieder in Amsterdam sein und unsere Heimreise antreten.

    Donnerstag, 26.06.2014
    Heimreise

    Nach dem Frühstück räumen wir unsere Kabine und verlassen pünktlich das Schiff. Draußen müssen wir ca. eine halbe Stunde auf unser Shuttle warten, es ist aber auch wirklich überall wahnsinnig viel Verkehr und Stau. Problemlos kommen wir am Parkhaus an, wo unser Auto abfahrtbereit für uns vorgehalten wird.
    Auf der Heimreise kommen wir in mehrere Staus, erreichen aber schließlich gegen 18.30 Uhr Dresden, erledigen noch die nötigsten Einkäufe und begrüßen unsere beiden Katzen gegen 19.00 Uhr.

    Fazit:
    Eine sehr schöne Reise, auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat, aber darauf kann man sich einstellen, wenn man nach Skandinavien reist. Das Schiff entsprach eigent-lich in allen Belangen unseren Vorstellungen, hier wurden wir von Celebrity absolut nicht enttäuscht.
    In den meisten Häfen zu wenig Zeit, aber das liegt nun mal in der Natur einer solchen Reise-art. Wo es einem besonders gut gefallen hat, kann man ja auf eigene Faust noch einmal wieder kommen.

    • Offizieller Beitrag

    Danke!


    Shame on me! Hier fehlt ja noch die Hälfte.


    Habe mich schon gewundert, wollte aber nicht unverschämt nachfragen :angel:

    Die Sache mit den Asiaten kann ich bestätigen. In Gruppenform habe ich auch schon unerträgliche Dinge erlebt. Zum ersten Mal ist mir das in der Pekinger U-Bahn aufgefallen und seitdem sehe ich das unterwegs auch immer mit anderen Augen.
    Übrigens: Der Dom in Trondheim kostet sogar 70 NOK pro Person. Das ist der überwiegende Grund, warum wir ihn bei bereits zwei Aufenthalten in Trondheim noch nie von innen gesehen haben.

  • Hallo Dorit, deine Kreuzfahrt ist nun schon eine Weile her, aber mich würde trotzdem interessieren, was du heute darüber denkst bzw. wie deine sonstigen Kreuzfahrterfahrungen so sind? Machst du häufiger welche? Ich habe in den letzten Wochen immer mal wieder über das Thema Kreuzfahrt gelesen, es scheint momentan sehr im Trend zu liegen. Würdest du es weiterempfehlen? Ich finde die Idee total klasse, dass man quasi Urlaub auf einem Schiff macht und unterwegs zu mehreren Orten in verschiedenen Ländern kommt. Vor allem für eine Single Lady wie mich klingt das nahezu perfekt, denn es ist ja eine sichere Reisemöglichkeit. Wie denkst du aber heute über den Aspekt Zeitnot an Land? Du hast geschrieben, dass es öfter etwas wenig Zeit beim Landgang gab. Würdest du sagen, das ist trotzdem verkraftbar? Mich juckt es gerade sehr in den Fingern, eine Kreuzfahrt zu buchen :)

  • Liebe Rebekka,

    diese Frage kann ich dir ganz leicht beantworten. :) Ich liebe Kreuzfahrten, ich brauche sie und ich plane längst die nächste. :)
    Der Trend hält ja nun schon etliche Jahre an, es gibt immer mehr Schiffe in immer mehr Größen, Bauarten und mit immer mehr Konzepten, sodass inzwischen wirklich jeder etwas finden dürfte. Und für Singles ist es mit Sicherheit eine tolle Art, Urlaub zu machen, die Welt zu sehen und Leute kennen zu lernen.
    Die "Zeitnot" beim Landgang sehe ich sehr entspannt, ist nicht wirklich Zeitnot. Man weiß ja vorher, wie lange man wo bleibt. Wir informieren uns immer vorab, was es zu sehen gibt und was davon uns persönlich interessiert. Und genau das machen wir dann. Nebenbei ergibt sich dann eben eine Liste, auf der Orte gesammelt werden, an die wir noch einmal reisen möchten, um dann länger dort zu bleiben. Genauso eine zweite Liste mit Orten, bei denen wir nach so einer Stippvisite wissen, dass wir dort kein zweites Mal hinmüssen. So wollen wir z.B. unbedingt noch einmal nach Venedig, aber Rom hat uns nicht überzeugt. Wie ärgerlich wäre es da gewesen, wenn wir pauschal eine Woche Rom gebucht hätten. :)

    Neben Norwegen waren wir also auch schon im Mittelmeer unterwegs, sowie in der Karibik, via New York, was natürlich auch wunderbar war. :) Als nächstes steht eine Atlantiküberquerung auf dem Programm, allerdings die nördliche Route über Island. :)


    Bei weiteren Fragen, frag bitte gern.
    VG, Dorit

  • Liebe Dorit, das klingt beneidenswert, was du schon erlebt hast und was du noch planst. Lieben Dank auch für deine ausführliche Beschreibung. Gleich dein zweiter Satz, dass du Kreuzfahretn liebst und wieder eine planst, hat mich in meinem Vorhaben bestätigt, es auch auszuprobieren. Ich habe hier im Internet [Link entfernt, Admin] viele Stornokabinen für eine Reise im Mittelmeer gefunden, das klingt schon sehr spannend. Da gibt es auch Fahrten ab und nach Venedig. Von dieser Stadt schwärmen viele, aber da soll es bestimmte Zeiten geben, zu denen man die Stadt eher nicht besuchen soll, weil die Flüsse umkippen oder so ähnlich. Das müsste ich noch recherchieren. Was hat dir an Rom nicht gefallen? Ich habe bisher noch niemanden getroffen, den Rom nicht begeistert hat. Die Stadt steht ebenfalls noch auf meiner To-Do Liste :) Hast du noch einen ganz auschlaggebenen Tipp für mich, worauf ich achten sollte, wenn ich meine Kreuzfahrt buche?

  • Liebe Rebekka,

    was hat uns an Rom nicht gefallen? Die illegalen Straßenhändler, die mich bei ihrer Flucht vor der Finanzpolizei über den Haufen gerannt haben; die knatternden Roller, die sich selbst durch die engsten Gassen noch an Fußgängern vorbeidrängeln müssen; der Schmutz, die Verwahrlosung, der Müll. Wir haben auf der Engelsbrücke gestanden und in den Tiber hinabgeschaut, das war so ein trauriger Anblick. Keine Frage, auch in Venedig schwimmt Müll in den Kanälen, aber wir hatten den Eindruck, dort sei es nicht so schlimm gewesen.
    Insgesamt denke ich, war uns Rom auch einfach zu groß. In Florenz, in Venedig, dort haben wir zu Fuß alles erkunden können, machen wir immer so, und wir haben diese Städte dadurch ganz hautnah erlebt. In Rom fühlten wir uns irgendwie verloren.

    Was sollte man beim Buchen einer Kreuzfahrt beachten? Oh, da könnte ich jetzt tausend Sachen erzählen, andererseits wieder auch nicht. :) Ich denke, der springende Punkt ist, dass du dich vorab ein wenig mit den Konzepten der Reedereien beschäftigst. Dazu liest man am besten Reiseberichte von Menschen, die oft auf Kreuzfahrten unterwegs sind. Wenn man z.B. weiß, dass bei Costa und MSC der Anteil der italienischen Familien unter den Reisenden bis zu 80% betragen kann, dann weiß man, was das bedeutet. :) Man muss Bambini mögen. Bei anderen Reedereien stehen Spaß und Entertainment im Vordergrund, wie bei NCL, bei Carnival oder AIDA. Spaß und Entertainment bedeutet in dem Fall, Party all over, immer und überall. Und so gibt es viele weitere Konzepte. Wenn du mir also sagst, WIE du dir eine Kreuzfahrt vorstellst, was für dich dabei wichtig ist, dann kann ich konkreter werden.

    Thema: Welche Kabine? Innen, Außen, Balkon? Für uns kommt prinzipiell nur Balkon infrage, weil wir eine private Rückzugsmöglichkeit haben wollen, weil mein Mann Fotograf ist und weil ich es liebe, an Seetagen auf dem Balkon zu sitzen und den Horizont anzustarren. :) Andererseits kostet eine Innenkabine auf dem gleichen Schiff meistens nur die Hälfte. Verreist man als Single, zahlt man grundsätzlich drauf, weil es keine oder kaum Einzelkabinen gibt. Da würde ich mir definitiv eine liebe Freundin oder einen Freund mitnehmen.

    Reiseziele/ Reisezeit: Wenn bei uns Winter ist, bekommt man günstige Karibik-Kreuzfahrten, hat aber immer zwei lange Flüge dabei; ins Mittelmeer würde ich derzeit nicht fahren wollen, Thema Flüchtlinge, ich hätte das Gefühl, im Weg zu sein

    Und ganz grundsätzlich kann ich dir sagen, dass man lieber etwas später als zu früh buchen sollte, wenn man terminlich flexibel ist. Denn bei den Kreuzfahrten sinken die Preise, je näher der Termin kommt. Ich hatte z.B. letztes Jahr lange Zeit eine KF rund um Großbritannien und Irland beobachtet. Am Anfang, gute zehn Monate vor Abfahrt, hätte die Reise für zwei Personen reichlich 3900 Euro gekostet. Zum Schluss, anderthalb Monate vorher waren es nur noch knappe 2800 Euro.

    Ein weites Feld, wie du siehst. Aber frag ruhig, denn ich finde, auf solche Reisen kann man sich gar nicht genug vorbereiten.

    liebe Grüße, Dorit

  • Dass es so unterschiedliche Schiffe gibt mit unterschiedlichsten Leuten, weiß ich schon. Ich bin auf der Suche nach einem Schiff, wo Reisen, Entspannen und ein bisschen Party im Vordergrund stehen. Also eine gute Party am Abend oder eine spannende Show. Tagsüber gerne so etwas wie Sportprogramm, Fitness oder auch Kletterwände und Ähnliches. Ich möchte keinesfalls auf ein reines Partyschiff, aber auch keine Kaffeefahrt unter Senioren :D Da ich vielleicht alleine reise, wäre es schön, wenn es Orte zum kennen lernen gäbe, aber keine Single-Party-Fahrt Alles andere ist flexibel, glaube ich.
    Aha, später buchen ist also billiger. Das ist eine gute Info. Also dann noch einmal zu diesen Stornokabinen: Sind das solche Spät-Preis-Angebote, die du meinst? Denn da sehe ich, dass die Preise drastisch reduziert wurden. Ich vermute, dass das eben daran liegt, dass sie die Kabinen noch belegen möchten, bevor die Fahrt losgeht. Ich habe jetzt auch etwas genauer auf die Kabinenmöglichkeiten geschaut. Das ist übrigens ein SUPER Tipp von dir :) Ich habe mich schon gewundert, warum Balkonkabinen manchmal das Doppelte kosten als Innenkabinen. Du bist der Meinung, dass du dadurch einen Rückzugsort hast. Gibt es solche Möglichkeiten auf den Schiffen sonst nicht? Ich dachte immer, dass man da Wellnessbereiche und so hat, an denen man gut entspannen kann? Auch alleine für sich.
    Zur Reisezeit, da bin ich recht offen. Die Karibik ist in unserem Winter günstiger? Ich dachte, dass zu dieser Zeit eher alle fahren möchten? Gibt es eine bestimmte Zeit, zu der Norwegenreisen attraktiver sind?
    Upps, schon wieder so viele Fragen, aber danke dir für deine Mühe :)
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

  • Liebe Rebekka, ich habe angeboten, zu antworten, also tue ich das gern. :)

    Norwegen hat eigentlich zu jeder Zeit seinen Reiz, allerdings bieten die normalen Reedereien im Winter kaum Kreuzfahrten dort hoch an. Wahrscheinlich wegen des etwas schlechteren Wetters und wegen der Dunkelheit. Dazu muss man wissen, dass bei den normalen Reedereien die Tagesausflüge ein wichtiger Punkt sind. Und wenn man nur 5 Stunden Tageslicht hat, wird das schwer. Andererseits hat der Norden natürlich im Winter auch so einiges zu bieten. Echten Frost :-), Nordlicht und eine ganz unverwechselbare Stimmung. Für alle, die das gern einmal erleben wollen, bieten sich die Hurtigruten an. Keine klassische Kreuzfahrt, mit allen Vor- und Nachteilen.
    Norwegen im Sommer, so wie wir es erlebt haben, ist vor allem wegen der sehr kurzen Nächte und dem unvergleichlichen Licht toll. Man sieht dann erstmal so richtig die majestätischen Gebirge, die Fjorde usw. Wir würden jederzeit wieder den Sommer nutzen.

    Rückzugsort auf einem normalen Kreuzfahrtschiff: Gebraucht werden die ja nur an Seetagen, denn ansonsten geht man ja morgens von Bord und kommt am späten Nachmittag oder Abend zurück. Und wenn dann Seetag ist, wollen natürlich alle in den Wellness-Bereich. Der noch dazu sehr oft extra kostet. Und ganz ehrlich, ich buche keine Kreuzfahrt, um mich indoor in die Sauna zu legen, oder an einen Indoor-Pool, gibt es ja auch. Unter Rückzugsort verstehe ich ein Fleckchen, wo ich wirklich Ruhe habe zum Lesen oder einfach nur schauen und träumen. Rund um den Außenpool ist es allerdings auch oft schön, und auf unserer Fahrt in die Karibik haben wir dort an den Seetagen sogar manchmal ein Mittagsschläfchen gehalten. Das ging aber nur, weil das Schiff nicht ausgebucht war und weil es vielen Gästen zu frisch war. :)

    Reisezeit Karibik in unserem Winter: Die eigentlichen Kreuzfahrten in der Karibik sind nie wirklich teuer, wenn man sie z.B. mit Norwegen-Touren vergleicht, oder Britische Inseln. Der Kostenfaktor ist der Flug. Und in unserem Winter konkurrieren die Fluggesellschaften mit den Winterurlaubsgebieten in den Alpen uns sonstwo. Außerdem finden in unseren Sommermonaten kaum Karibikkreuzfahrten statt, weil dann dort Hurrikane-Saison ist. Und so sehr ich Seereisen liebe, das muss ich nicht haben. :)
    Ergo gibt es in der kurzen Saison sehr viele Anbieter solcher Reisen, die sich gegenseitig unterbieten.

    Unterhaltung und Party an Bord: Normale Shows, Bars, eine Disco oder mehrere mit Party-Flair - das gibt es auf jedem Kreuzfahrtschiff. Besonders die abendlichen Shows in den Theatern sind meistens einen Besuch wert. Dazu muss man also nicht auf ein Party-Schiff gehen. Woher kommt dieser Begriff eigentlich? Dazu muss man wissen, dass es bestimmte Kreuzfahrten gibt, bei denen nicht die besuchten Länder im Vordergrund stehen, sondern die Seereise an sich. Eine solche fast reine Seereise bedeutet meistens, nicht immer, Party von früh bis spät. Überall. Zielgruppe sind junge Amerikaner und junge Briten, die auf solchen Schiffen gern mal ihren Spring Break feiern.
    Im Umkehrschluss heißt das für dich, wenn du dir eine Reise anschaust, meinetwegen 12 Tage Karibik und da sind mindestens 8 Landgänge dabei, dann ist das eher kein Partyschiff.
    Auf den Schiffen, auf denen wir unterwegs waren, haben wir uns immer gut unterhalten gefühlt. Es gibt jeden Abend viele verschiedene Angebote. Live--Musik von Jazz über Klassik bis hin zu Pop und Soul, die Shows, Kabarett, was auch immer. Zu beachten ist nur, wenn es ein englisch sprachiges Schiff ist, also alles außer MeinSchiff und AIDA, dann sind die Shows natürlich auch in englischer Sprache. Hat uns aber nie gestört.

    Und welche Orte du unterwegs kennen lernen wirst, das siehst du ja vorab an der Route. Alle anderen Freizeitangebote an Bord braucht man wirklich nur, wenn Seetag ist. Und ich persönlich halte mich dann am liebsten an diesem Ort auf: Das ist die Bibliothek an Bord der Celebrity Constallation, die uns 2014 nach Norwegen gebracht hat. dieweltenbummler.de/Forum/wcf/attachment/3316/

    dieweltenbummler.de/Forum/wcf/attachment/3316/

  • Hab ja noch das Thema "Stornokabinen" ausgelassen.
    Ich kenne diese Portale zwar vom Anschauen, gebucht haben wir dort aber noch nie. Wir buchen beim Kreuzfahrtberater oder bei ehoi, kannst du googlen, Links setzen wir hier keine. Wir haben aber auch schon direkt bei der jeweiligen Reederei gebucht, waren auch sehr zufrieden.

    Ansonsten kann ich nur sagen, dass die Preise, wenn sie fallen, bei allen Anbietern gleichmäßig fallen. Also man bekommt eine bestimmte Kabine dann eigentlich überall zum gleichen Preis. ABER, und das ist die kleine Hürde, die man hat, nicht jedes Portal und auch nicht jedes Reisebüro hat das gleiche Kontingent. Es kann also passieren, dass eine bestimmte Kabine bei einem Anbieter schon als ausgebucht gekennzeichnet ist, man sie aber noch bei der Reederei oder woanders bekommt.

    Warum betone ich das so mit der "bestimmten" Kabine. Ist auch wieder unsere persönliche Zielsetzung. Weil mein Mann Fotograf ist, macht es sich gut, wenn die Kabine steuerbords liegt und in einer bestimmten Mindesthöhe, so ab Deck 7 aufwärts, bei den größeren Kähnen. :) Von dort hat man in den meisten Häfen den schönsten Überblick und ja, in den meisten Häfen liegen die Schiffe mit der Steuerbordseite am Pier. Es ist einfach interessanter.
    Empfindliche Menschen sollten zudem keine Kabine Achtern oder zu weit am Bug buchen, da dort die Rollbewegungen bei Seegang immer am heftigsten zu spüren sind. Also lieber mittschiffs gehen. Das wollen aber viele Gäste, somit sind diese Kabinen auch immer sehr begehrt.
    Bei "Stornokabinen" hat man da am Ende vielleicht wenig Auswahl und muss nehmen, was übrig bleibt.
    Nun werden sich manche vielleicht fragen, ob das nicht egal ist, weil sie eh nur zum Schlafen in der Kabine sind. Aber wer schon mal versucht hat, bei Windstärke 10 und 8 Meter Wellen zu schlafen, der wird wissen, was ich meine. :)

    liebe Grüße, Dorit

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