Langstrecken mit dem Auto

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  • In den letzten Wochen habe ich (als ansonsten bekennender Wenig-bis-garnicht-Autofahrer...) über 3000 km mit dem Auto zurückgelegt. Das meiste davon entfiel auf die Hin- und Rückreise nach Südfrankreich, daneben gab es noch ein paar kürzere Strecken innerhalb der Region. Bei solchen langen Strecken stellt sich immer wieder die Frage, wieviel man sich an einem Tag zumuten sollte, bzw. wieviel überhaupt zu schaffen ist. Da wollte ich doch mal in die Runde fragen, wie Ihr das so haltet, wenn es um besonders lange oder gar mehrtägige Strecken mit dem Auto (oder WoMo oder Motorrad...) geht:
    Wie viele Kilometer, bzw. wie viel Stunden am Steuer mutet Ihr Euch so am Tag zu? Macht es dabei evtl. einen Unterschied, ob es nur über Autobahnen geht oder eher über Landstraßen - oder gar über besonders kurvige Gebirgsstraßen?
    Und wie haltet Ihr das mit den Pausen? Wie oft legt Ihr Pausen ein? Wie lange dauern die bei Euch so üblicherweise, und wie gestaltet Ihr die, damit Ihr anschließend wieder halbwegs fit zum Fahren seid?

    Was fällt Euch sonst noch so ein, wenn es vor allem darum geht, möglichst zügig von A nach B zu kommen?

    (PS: Habe nicht wirklich eine passende Rubrik für diese Frage gefunden, deshalb stelle ich sie mal hier am Lagerfeuer)

    Einmal editiert, zuletzt von AlexM (15. September 2013 um 21:09)

    • Offizieller Beitrag

    Sehr interessantes Thema. Gerade auch weil ich viel auf vier Rädern unterwegs bin und es im näheren Umfeld immer wieder höre, dass viele sich keine weiten Strecken zutrauen. Da bin ich dann immer etwas überrascht, wenn die Strecke von Essen nach Bonn als halbe Weltreise bezeichnet wird. Vielleicht bin ich aber auch kein Maßstab :D

    Vorab muss ich aber dazu sagen, dass ich es grundsätzlich liebe, Auto/Wohnmobil zu fahren. Da kann man so schön bei entspannen (Hörbuch, Musik, interessante Unterhaltungen, Interessantes aus dem Radio, Kopfkino etc.) und wenn dann unterwegs noch die Landschaft stimmt.... :dream:

    Und jetzt pflücke ich mal auseinander:


    Bei solchen langen Strecken stellt sich immer wieder die Frage, wieviel man sich an einem Tag zumuten sollte, bzw. wieviel überhaupt zu schaffen ist.


    Ich denke, hier sollte man in Stunden rechnen und nicht in Kilometern (siehe unten). Schaffen kann man vieles, aber ob man es sollte. :huh: Das ist die Frage. Ich bin früher öfter mal die Strecke Essen-Krakau gependelt (damals 1.080 km und keine durchgehende Autobahn). Gefahren bin ich maximal 90 km/h und durchgehend auf der rechten Spur. Da kann es schon mal vorkommen, dass man 150 Kilometer lang dieselbe LKW-Aufschrift vor sich sieht. Habe mich aber vor diesen Fahrten in der heimischen Stadtbücherei mit Hörbüchern eingedeckt. Reine Fahrzeit knapp 15 Stunden (inkl. Tankpause und Bewegungspause). Das empfand ich nicht anstrengender als einen normalen Arbeitstag im Büro, wo vielleicht viel Hektik herrschte.
    Dann bin ich einmal die Strecke mit einem Leihwagen gefahren. Der war schneller und bequemer, dafür musste ich rund 120 Kilometer weiter fahren. Aber hier war die Autobahn zumindest bis Krakau mittlerweile durchgehend ausgebaut. Hierüber hatte ich mal einen kleinen "Reisebericht" ins Netz gestellt: https://www.dieweltenbummler.de/uebrige-reisen…bahn-nach-polen
    Hat mir total Spaß gemacht (abgesehen von dem Anlass)


    Macht es dabei evtl. einen Unterschied, ob es nur über Autobahnen geht oder eher über Landstraßen - oder gar über besonders kurvige Gebirgsstraßen?


    Definitiv. Beispiel: 2009 fuhr ich mit einem alten VW-Bus (50 PS) durch Norwegen und war dermaßen von den Passfahrten und den Straßen um die Fjorde herum genervt, dass ich schnell nach Schweden flüchtete, wo breite Straßen deutlich entspannter zu fahren sind.
    2012 war ich mit dem Wohnmobil wieder in Norwegen. Der Wagen ist doppelt so groß und doppelt so schwer. Aber dank Servo, ABS und einem normalen Lenkrad (das Lenkrad im VW-Bus war riesig) war diese Reise total angenehm. Und plötzlich störten auch die Pässe nicht mehr.
    Trotzdem: Auf einer Autobahn, wo man praktisch nur leicht die Spur halten muss, kommt man natürlich weiter und entspannter voran.



    Und wie haltet Ihr das mit den Pausen? Wie oft legt Ihr Pausen ein? Wie lange dauern die bei Euch so üblicherweise, und wie gestaltet Ihr die, damit Ihr anschließend wieder halbwegs fit zum Fahren seid?


    Hm, auf Autobahnen mache ich selten Pause bzw. bei Bedarf - spätestens beim Tanken. Auf so Touren wie zum Nordkap oder zuletzt in Großbritannien ergeben sich die Pausen eigentlich von alleine. Sprich: Wenn ein Aussichtspunkt kommt oder eine Sehenswürdigkeit, dann wird angehalten, fotografiert, etwas gegessen etc.


    Was fällt Euch sonst noch so ein, wenn es vor allem darum geht, möglichst zügig von A nach B zu kommen?


    Dieser Frage schließe ich mich an und ergänze sie mit: Wie viel Spaß macht es euch (oder auch eben nicht), lange Strecken zu fahren?


    Und dann noch eine Sache: Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Nebenjob. Da ging es darum frisch gedruckte Zeitungen aus Essen (Springer Verlag) zum Frankfurter Flughafen zu bringen, damit die Zeitungen am nächsten Tag in Casablanca und Athen pünktlich ausliegen. Abgesehen von diesem ökologischen Irrsinn habe ich dabei die Erfahrung gemacht, dass ich das als anstrengender empfand als meine anderen Autobahnfahrten. Denn es kam Zeitdruck hinzu (18.30 Abholung der Zeitungen und späteste Ankunft in Frankfurt um 21.00 Uhr) mit wenig Luft bei dichtem Verkehr. Besonders die Fahrt an Köln vorbei war ausschlaggebend für das pünktliche Erreichen. Anstrengender fand ich jedoch die Rückfahrt mit dem leeren Auto (Mercedes Vito). Hier musste ich nach Köln, um da noch eine Lieferung ins Ruhrgebiet mitzunehmen. Das heißt, ich fuhr gegen 21.30 Uhr in Frankfurt ab und war um ca. 23.30 Uhr - 0 Uhr in Köln. Das war die Zeit, wo alle schön ins Bett gehen, die Autobahn leer wurde und es dunkelte. Deutlich anstrengender. In Köln musste ich dann auch schon mal bis 1 Uhr warten, um den Rest zu transportieren.
    Über den Irrsinn, dass ich dann einmal nachts um halb 2 eine einzige (!) Zeitung von Köln nach Dortmund brachte, will ich gar nicht viel sagen. Ich habe den Job auch nur zwei Monate gemacht. Aber seitdem weiß ich, dass jeden Tag immer und immer wieder die gleichen Fahrzeuge die gleiche lange Strecke unterwegs sind. Ich war natürlich nicht der Einzige. In Köln trafen sich bestimmt drei Dutzend Fahrer, die alle ihre feste Route hatten und die ähnlich lange Strecken zurücklegen mussten.

  • Mit dem WoMo höchstens 3oo km pro Tag wegen den Kindern allein
    Mit dem Pkw sind wir in 2011, 1800 km gefahren Komplett über die Autobahn, war allerdings echt anstrengend. Mit meinen Eltern sind wir einmal 2500 km nach Sizilien durchgefahren
    Pausen nur um die Toilette aufzusuchen


  • Mit dem Pkw sind wir in 2011, 1800 km gefahren Komplett über die Autobahn, war allerdings echt anstrengend. Mit meinen Eltern sind wir einmal 2500 km nach Sizilien durchgefahren
    Pausen nur um die Toilette aufzusuchen

    Wenn Du von "wir" sprichst, vermute ich mal, das Ihr vor allem mehrere Fahrer wart, die sich am Steuer abwechseln konnten. D.h. wenn einer gefahren ist, konnte sich der andere erholen und evtl auch etwas essen.
    Wie würdest Du solche Touren angehen, wenn Du allein wärst und keinen Führerscheininhaber auf dem Beifahrersitz hättest?

  • Vorab muss ich aber dazu sagen, dass ich es grundsätzlich liebe, Auto/Wohnmobil zu fahren. Da kann man so schön bei entspannen (Hörbuch, Musik, interessante Unterhaltungen, Interessantes aus dem Radio, Kopfkino etc.) und wenn dann unterwegs noch die Landschaft stimmt.... :dream:


    Das mit der Landschaft kann ich unterschreiben. Allerdings ist es ja gerade auf Autobahnen immer mehr so, dass man vor lauter Lärmschutzwänden, Tunneln und ähnlichem kaum noch etwas von der Landschaft hat. Dazu kommt, dass man sich doch hin und wieder auf den Verkehr konzentrieren sollte, wodurch man die Landschaft eben nur teilweise genießen kann.

    Ansonsten geht es mir gerade auf langen Autobahnstrecken oft so, dass ich mit der Zeit doch recht müde werde. Und nach ein paar Beinahe-Unfällen nach Sekundenschlaf-Attacken nehme ich das definitiv nicht mehr auf die leichte Schulter.

    Ich denke, hier sollte man in Stunden rechnen und nicht in Kilometern (siehe unten).


    Sehe ich auch so. Je nach Strecke und Fahrzeug sieht die durchschnittliche Kilometerleistung doch schon mal ganz anders aus.

    Ich bin früher öfter mal die Strecke Essen-Krakau gependelt (damals 1.080 km und keine durchgehende Autobahn).


    Ja, ich habe da auch so eine "Pendel-Strecke" über ca. 750 km nach Frankreich. Sind inzwischen 90% Autobahn, aber auch mit diversen Stau-Fallen dazwischen. Und einigen Abschnitten, wo landschaftlich einfach gar nichts passiert. Und wenn dann die Autobahnausfahrten über 20 km auseinander liegen, muss ich halt wieder aufpassen, dass mir vor Langeweile nicht wieder die Augen zufallen.

    Reine Fahrzeit knapp 15 Stunden (inkl. Tankpause und Bewegungspause). Das empfand ich nicht anstrengender als einen normalen Arbeitstag im Büro, wo vielleicht viel Hektik herrschte.


    Weiß nicht. An einem Büro-Arbeitstag kann ich immerhin aufstehen, wann ich will, kann mal kurz die Augen vom Bildschirm wegnehmen oder sogar einen Moment mal schließen, und ich muss nicht ständig meinen rechten Fuß in mehr oder weniger konstanter Position auf einem Pedal halten. Solche Kurzpausen und Sitzpositions-Wechsel fehlen mir beim Autofahren definitiv.

    Definitiv. Beispiel: 2009 fuhr ich mit einem alten VW-Bus (50 PS) durch Norwegen und war dermaßen von den Passfahrten und den Straßen um die Fjorde herum genervt, dass ich schnell nach Schweden flüchtete, wo breite Straßen deutlich entspannter zu fahren sind.
    2012 war ich mit dem Wohnmobil wieder in Norwegen. Der Wagen ist doppelt so groß und doppelt so schwer. Aber dank Servo, ABS und einem normalen Lenkrad (das Lenkrad im VW-Bus war riesig) war diese Reise total angenehm. Und plötzlich störten auch die Pässe nicht mehr.
    Trotzdem: Auf einer Autobahn, wo man praktisch nur leicht die Spur halten muss, kommt man natürlich weiter und entspannter voran.


    Bei dem VW-Bus muss ich an die Cahrsharing-Autos in der Schweiz denken. Das sind zwar alles moderne PKWs, allerdings grundsätzlich in der minimal motorisierten Variante. Damit über Alpenpässe zu fahren macht definitiv keinen Spaß.

    Wenn es darum geht, möglichst zügig ans Ziel zu kommen, ist mir eine gerade Straße natürlich auch lieber als eine kurvige Fjordküsten- oder Passstraße. Allerdings bleibe ich beim Fahren immer deutlich besser wach, wenn hinsichtlich Straßenverlauf etwas "passiert". Also wenn es Kurven gibt, an denen ich schalten muss, oder wo die Landschaft eben hinter jeder Kurve wieder anders aussieht. Ortsdurchfahrten muss ich hingegen nicht haben. Vor allem das Anhalten an Ampeln und anderen Kreuzungen wird doch schnell nervig.
    Auf meiner letzten Tour hatte ich jedenfalls eine Etappe, auf der ich 4 Stunden lang auf Landstraßen durch eine Mittelgebirgslandschaft gekurvt bin. Das fand ich wesentlich entspannender als 4 Stunden Autobahn.

    Hm, auf Autobahnen mache ich selten Pause bzw. bei Bedarf - spätestens beim Tanken.


    Gut, tanken ist klar. Austreten ebenso. Dann gibt es noch die Frage der Verpflegung. Wie ich in Deinem Blog gelesen habe, drückst Du Dir schon mal während des Fahrens ein Brötchen rein. Ich beschränke das bisher eher auf ein wenig Knabberzeug und eine Nuckelflasche, die ich immer in Griffweite habe. Zum "richtigen" Essen steige ich dann doch lieber aus. Allerdings erschrecke ich dann manchmal, dass für ein "kurzes" Essen an einer Autobahnraststätte doch leicht mal eine Stunde draufgeht. In dieser Beziehung habe ich meine Zeitkalkulation noch nicht ganz im Griff.
    ... und letztlich habe ich doch meistens nach den üblicherweise empfohlenen 2 Stunden jeweils das Bedürfnis, mich mal für eine Weile aus dem Sitz zu schälen.

    Auf so Touren wie zum Nordkap oder zuletzt in Großbritannien ergeben sich die Pausen eigentlich von alleine. Sprich: Wenn ein Aussichtspunkt kommt oder eine Sehenswürdigkeit, dann wird angehalten, fotografiert, etwas gegessen etc.


    Schon klar. Wenn du im Zielgebiet angekommen bist, dann ist es ja gerade der Sinn der Reise, hier und da mal anzuhalten, um sich irgendwas mal anzuschauen. Mir ging es bei meiner Frage eher um den Weg dorthin - also in Deinem Beispiel die Strecke von zu Hause bis zur England-Fähre bzw. bis nach Norwegen/Schweden.

    Abgesehen von diesem ökologischen Irrsinn habe ich dabei die Erfahrung gemacht, dass ich das als anstrengender empfand als meine anderen Autobahnfahrten. Denn es kam Zeitdruck hinzu


    Ja, fahrten unter Zeitdruck sind wirklich besonders blöd. Der Stress, wenn einem die Zeit wegen eines Staus oder sonstigen Problems davonläuft, ist wirklich nicht lustig. Und es muss ja nicht unbedingt ein Arbeitgeber sein, der da afu Pünktlichkeit bedacht ist. Mir reicht es da oft schon, wenn ich weiß, dass ich am Ziel zum Essen erwartet werde, oder dass ich eigentlich vor Anbruch der Dunkelheit ankommen wollte. Mir geht es dann oft so, dass ich dann anfange, aggressiver zu fahren, obwohl ich eigentlich weiß, dass man damit auf lange Sicht kaum schneller voran kommt als bei einer entspannten Fahrweise. Das erhöht den Stress nochmal.

    • Offizieller Beitrag


    Das mit der Landschaft kann ich unterschreiben. Allerdings ist es ja gerade auf Autobahnen immer mehr so, dass man vor lauter Lärmschutzwänden, Tunneln und ähnlichem kaum noch etwas von der Landschaft hat.


    Da bin ich ein wenig anderer Ansicht. Kommt eben drauf an, wo man unterwegs ist. Die A7 bei Kassel finde ich traumhaft. Es geht rauf und runter und man hat tolle Fernblicke. Auch die A4 finde ich nett oder sogar die A38 am Südharz. Überhaupt, die Autobahnen im ländlichen Bereich, wo natürlich auch weniger Verkehr ist, gehen schon in Ordnung. Wenig Spaß machen natürlich die Autobahn hier in NRW und ich bin überhaupt kein Freund der A2. Viel zu viele Lkw (aber irgendwo müssen sie ja fahren).


    Dazu kommt, dass man sich doch hin und wieder auf den Verkehr konzentrieren sollte, wodurch man die Landschaft eben nur teilweise genießen kann.


    8o


    Ansonsten geht es mir gerade auf langen Autobahnstrecken oft so, dass ich mit der Zeit doch recht müde werde. Und nach ein paar Beinahe-Unfällen nach Sekundenschlaf-Attacken nehme ich das definitiv nicht mehr auf die leichte Schulter.


    Auf gar keinen Fall! Habe sogar mal in einem Smart (Leihwagen) versucht, zu schlafen. Ich mache ja viel Blödsinn, aber ich riskiere auf keinen Fall Leib und Leben.



    ... aber auch mit diversen Stau-Fallen dazwischen...


    Ganz übel, die machen mich nämlich müde oder mürbe. Kein Vorankommen und doch mehr Hand- und Fußgriffe. Finde ich anstrengend.



    Weiß nicht. An einem Büro-Arbeitstag kann ich immerhin aufstehen, wann ich will, kann mal kurz die Augen vom Bildschirm wegnehmen oder sogar einen Moment mal schließen, und ich muss nicht ständig meinen rechten Fuß in mehr oder weniger konstanter Position auf einem Pedal halten. Solche Kurzpausen und Sitzpositions-Wechsel fehlen mir beim Autofahren definitiv.


    Zugegeben, ich sitze beim Fahren vermutlich recht unruhig. Mal aufrecht, dann wieder halb liegend usw. Aber eher unbewusst. Wird wohl mit deiner Argumentation einhergehen. Was den rechten Fuß angeht, da bin ich mittlerweile über einen Tempomat ganz froh. Setze ich allerdings nur auf überwiegend gerade und vor allen Dingen freier Strecke ein und auch erst dann, wenn ich merke, es könnte meinen Bein mal ganz gut tun.



    Allerdings bleibe ich beim Fahren immer deutlich besser wach, wenn hinsichtlich Straßenverlauf etwas "passiert".


    Aus diesem Grund bin ich bei manchen "Idioten", die man so sieht, manchmal auch ein kleines bisschen zwiegespalten. Auch wenn sie überwiegend Kopfschütteln bei mir auslösen, gibt es dann doch den einen oder anderen, bei dem ich mir denke, dass der Fahrer jetzt vermutlich (hoffentlich) hochkonzentriert ist, bei dem was er gerade tut. Aber ist dann wirklich situationsabhängig.


    Ortsdurchfahrten muss ich hingegen nicht haben. Vor allem das Anhalten an Ampeln und anderen Kreuzungen wird doch schnell nervig.


    Ooooh ja. Volle Zustimmung. Ich oute mich als großer Fan von Kreisverkehren.



    Wie ich in Deinem Blog gelesen habe, drückst Du Dir schon mal während des Fahrens ein Brötchen rein. Ich beschränke das bisher eher auf ein wenig Knabberzeug und eine Nuckelflasche, die ich immer in Griffweite habe. Zum "richtigen" Essen steige ich dann doch lieber aus. Allerdings erschrecke ich dann manchmal, dass für ein "kurzes" Essen an einer Autobahnraststätte doch leicht mal eine Stunde draufgeht. In dieser Beziehung habe ich meine Zeitkalkulation noch nicht ganz im Griff.


    "Richtiges Essen" gibt es bei mir unterwegs prakisch gar nicht. Könnte aber tatsächlich mit dem Zeitfaktor zusammenhängen. Denn irgendwie möchte ich erstmal am Ziel sein, bevor ich mich anderen angenehmen Dingen widme. Extrem selten kommt es mal vor, dass ich zu einem Fastfood-Laden fahre und eigentlich noch nie, dass ich an einer "klassischen" Autobahnraststätte gegessen habe.


    Schon klar. Wenn du im Zielgebiet angekommen bist, dann ist es ja gerade der Sinn der Reise, hier und da mal anzuhalten, um sich irgendwas mal anzuschauen. Mir ging es bei meiner Frage eher um den Weg dorthin - also in Deinem Beispiel die Strecke von zu Hause bis zur England-Fähre bzw. bis nach Norwegen/Schweden.


    Hier kann ich einfach nur sagen: Durchgezogen.
    Um bei den beiden Beispielen zu bleiben: Nach Calais sind es von hier nur rund 400 Kilometer, reine Autobahn. Ist also schnell abgespult. Nach Norwegen habe ich in Bremen das erste Mal angehalten (dort dann besagte Ausnahme bei McDonalds gemacht) und dann weiter bis weit nach Dänemark hinein.
    Aber ich glaube, ein ganz wichtiger Aspekt ist auch das Setzen von kleinen Etappenzielen, ohne dabei dort anhalten zu wollen. Heißt, ich fahre von hier nach Calais und fahre erstmal nur die schlappen 50 Kilometer bis zur holländischen Grenze bzw. bis Venlo. Ist ja nichts besonderes, diesen Ausflug machen Ruhrgebietler ja öfter. Kurz hinter Venlo mache ich mich auf das nächste Ziel bereit: Eindhoven, auch nur knappe 50 Kilometer, usw.
    Und dabei fange ich manchmal auch an zu rechnen. Ganz nach dem Motto: "Aha, das heißt, bei diesem Tempo werde ich in zehn Minuten noch die Nachrichten im deutschen Sender mitbekommen". Nach diesen zehn Minuten Fahrt sind es dann plötzlich etwas weniger als 40 Kilometer bis Eindhoven. "Ach Gottchen, das ist ja gerade mal die Strecke von Essen nach Düsseldorf". Also, in gewisser Weise betrüge ich mich selber, in dem ich mir kurze Strecken vormache und diese dann auch noch mit vertrauten Strecken vergleiche.
    In der Vor-Navi-Zeit war das alles sogar noch einfacher. Da habe ich viel Zeit damit verbracht, mir immer auch die voraussichtliche Ankunftszeit bei derzeitiger Geschwindigkeit etc. auszurechnen. Also, das sogenannte ETA. Na ja, dieser Zeitvertreib ist nun durch einen Blick aufs Display ersetzt worden.


    Ja, fahrten unter Zeitdruck sind wirklich besonders blöd. Der Stress, wenn einem die Zeit wegen eines Staus oder sonstigen Problems davonläuft, ist wirklich nicht lustig. Und es muss ja nicht unbedingt ein Arbeitgeber sein, der da afu Pünktlichkeit bedacht ist. Mir reicht es da oft schon, wenn ich weiß, dass ich am Ziel zum Essen erwartet werde, oder dass ich eigentlich vor Anbruch der Dunkelheit ankommen wollte. Mir geht es dann oft so, dass ich dann anfange, aggressiver zu fahren, obwohl ich eigentlich weiß, dass man damit auf lange Sicht kaum schneller voran kommt als bei einer entspannten Fahrweise. Das erhöht den Stress nochmal.


    Ja, da macht man nichts. Das kenne ich. Wobei ich mittlerweile doch schon in vielen Fällen zum Telefon gegriffen habe, um meine Verspätung anzukündigen. Hat mich auf jeden Fall beruhigter weiterfahren lassen - aber geht eben nicht immer.

    Übrigens: Wie ist das denn bei dir oder bei den anderen? Kurz vor Ende einer wirklich langen Autobahnfahrt werde ich grundsätzlich immer schneller - ungewollt. Ich kann 800 Kilometer konstant 100 km/h gefahren sein. Auf den letzten 20-30 Kilometern bekommt mein rechter Fuß plötzlich so eine Schwere, dass ich immer an Geschwindigkeit zulege :D


  • Kommt eben drauf an, wo man unterwegs ist. Die A7 bei Kassel finde ich traumhaft. Es geht rauf und runter und man hat tolle Fernblicke. Auch die A4 finde ich nett oder sogar die A38 am Südharz. Überhaupt, die Autobahnen im ländlichen Bereich, wo natürlich auch weniger Verkehr ist, gehen schon in Ordnung. Wenig Spaß machen natürlich die Autobahn hier in NRW und ich bin überhaupt kein Freund der A2. Viel zu viele Lkw (aber irgendwo müssen sie ja fahren).


    Ja, da gibts solche und solche Autobahnen. Die ganz alten Strecken, die noch in den 20er- und 30er-Jahren geplant wurden, sind ja ganz bewusst so gebaut, dass man etwas von der Landschaft hat - so z.B. der größte Teil der A8. Die vielen Steigungen sorgen dann allerdings auch dafür, dass der Verkehr wegen ein paar langsamen Fahrzeugen schneller mal ins Stocken kommt. Aus diesem Grund mag ich die - landschaftlich eigentlich ganz schöne - A3 zwischen Frankfurt und Nürnberg auch nicht. Neuere Autobahnen sind da viel mehr auf Effizienz getrimmt. So liegt der Neubauabschnitt der A8 am Aichelberg kilometerlang in einem tiefen Trog, aus dem man gar nichts sieht. In der Nähe von Ortschaften kommen dann eben noch Lärmschutzwände dazu.
    Ansonsten hat man von der Landschaft natürlich auch etwas mehr, wenn es hügelig oder bergig wird. Dann sieht man eben auch die Landschaft hinter den ganzen Autos und Lastern besser.



    Was den rechten Fuß angeht, da bin ich mittlerweile über einen Tempomat ganz froh. Setze ich allerdings nur auf überwiegend gerade und vor allen Dingen freier Strecke ein und auch erst dann, wenn ich merke, es könnte meinen Bein mal ganz gut tun.


    Ich bin auch ein großer Tempomat-Fan. Nicht nur wegen des sonst recht steifen rechten Fußes, sondern weil man dann eben auch nicht mehr darauf achten muss, zu schnell zu werden. Außerdem spart gleichmäßiges Fahren ja auch Sprit.
    Dummerweise hat der Wagen, den ich zur Zeit fahre, keinen Tempomat... :(


    "Richtiges Essen" gibt es bei mir unterwegs prakisch gar nicht. Könnte aber tatsächlich mit dem Zeitfaktor zusammenhängen. Denn irgendwie möchte ich erstmal am Ziel sein, bevor ich mich anderen angenehmen Dingen widme. Extrem selten kommt es mal vor, dass ich zu einem Fastfood-Laden fahre und eigentlich noch nie, dass ich an einer "klassischen" Autobahnraststätte gegessen habe.


    Wie sieht denn dann Dein "Menü" auf längeren Strecken üblicherweise aus? So ganz ohne Essen geht es ja irgendwann doch nicht mehr. Nimmst Du Dir dann von zuhause etwas mit oder nimmst Du eher an der Tankstelle noch etwas mit?


    Aber ich glaube, ein ganz wichtiger Aspekt ist auch das Setzen von kleinen Etappenzielen, ohne dabei dort anhalten zu wollen. Heißt, ich fahre von hier nach Calais und fahre erstmal nur die schlappen 50 Kilometer bis zur holländischen Grenze bzw. bis Venlo. Ist ja nichts besonderes, diesen Ausflug machen Ruhrgebietler ja öfter. Kurz hinter Venlo mache ich mich auf das nächste Ziel bereit: Eindhoven, auch nur knappe 50 Kilometer, usw.


    Ja, das mache ich auch so. In Gebieten wie NRW oder auch Benelux geht das ja auch ziemlich einfach, weil sich da eine größere Stadt an die nächste Reiht und dazwischen dann noch diverse Autobahnkreuze liegen. In Frankreich hast Du hingegen schnell mal 200km auf denen wirklich nichts ist, was sich als "Zwischenetappe" eignen würde. Da siehtst Du dann schon mal: "Paris: 400km, nächste Ausfahrt: 25km". Und genau diese Abschnitte ziehen sich dann auch gefühlt extrem in die Länge. Wenn dann mal wieder eine Stadt am Weg liegt, oder auch ein markanter Punkt in der Landschaft oder ein Autobahnkreuz, dann vergeht die Strecke wieder etwas schneller.


    Übrigens: Wie ist das denn bei dir oder bei den anderen? Kurz vor Ende einer wirklich langen Autobahnfahrt werde ich grundsätzlich immer schneller - ungewollt. Ich kann 800 Kilometer konstant 100 km/h gefahren sein. Auf den letzten 20-30 Kilometern bekommt mein rechter Fuß plötzlich so eine Schwere, dass ich immer an Geschwindigkeit zulege :D

    Kommt drauf an. Wenn ich heim komme, dann habe ich auf den letzten 20 Autobahnkilometern meiner häufigsten Langstrecke immer Temolimits bis runter zu 80. Danach kommt dann noch die Durchfahrt von München mit diversen fest installierten Blitzern und einer Großbaustelle. Da wird man einfach nicht schneller. In der Gegenrichtung habe ich auf den letzten 60 km oder so nur noch Landstraße. Zunächst gut ausgebaut (aber auch mit Blitzern...), und zum Schluss gehts in die Berge rauf. Seit ich diese Bergstrecke ein paarmal gefahren bin, nehme ich die im "Endspurt" meistens auch ziemlich "sportlich".

  • Früher mit Pkw bin ich zweimal von Freiburg bis Barcelona, mit einer kleinen Schlaf- Döspause im Auto auf einer Raststätte, durchgefahren. Mir macht Autofahren unheimlichen Spaß!

    Nun, mit dem Wohnmobil, war meine längste Fahrstrecke mal 500 km am Stück. Es ist ein großer Unterschied ob Du mit Pkw oder Womo unterwegs bist, ob Du Zeit hast oder auch nicht. Ich kann Dir also Deine Fragen nicht beantworten.
    Wenn ich im November Rtg. Portugal fahre lass ich mir viel Zeit, die ich als Rentnerin ja auch habe. :)

    Einmal editiert, zuletzt von xyz123 (20. September 2013 um 15:33)

    • Offizieller Beitrag


    Die ganz alten Strecken, die noch in den 20er- und 30er-Jahren geplant wurden, sind ja ganz bewusst so gebaut, dass man etwas von der Landschaft hat - so z.B. der größte Teil der A8.


    Aha, das wusste ich nicht.


    Ich bin auch ein großer Tempomat-Fan. ... Außerdem spart gleichmäßiges Fahren ja auch Sprit.


    Gleichmäßiges Fahren spart natürlich Sprit, soweit logisch. Aber spart man eigentlich auch durch einen Tempomaten Sprit? Bei Berg- und Talfahrten könnte ich mir vorstellen, dass dem nicht unbedingt so ist. Denn der Mensch sieht ja vorher Steigungen und Gefälle und kann das Tempo dementsprechend schon vorher anpassen. Aber die Maschine gibt so lange gleichmäßig Gas, bis sich die Straßenverhältnisse ändern. Daher würde mich das mal interessieren.


    Wie sieht denn dann Dein "Menü" auf längeren Strecken üblicherweise aus? So ganz ohne Essen geht es ja irgendwann doch nicht mehr. Nimmst Du Dir dann von zuhause etwas mit oder nimmst Du eher an der Tankstelle noch etwas mit?


    Oje, wahrscheinlich fällt jetzt jeder in ungläubiges Kopfschütteln :D
    Also, gelegentlich kommt es vor, dass mir jemand von den Lieben daheim einen Kuchen backt. Aber dann einen Kuchen, den man mit einer Hand Stück für Stück essen kann. Nichts mit Quark oder ähnlich weichem Glibberzeug, das unterwegs nur schwer zu essen wäre.
    Und ob nun mit oder ohne Kuchen - auf der süßen Schiene fahre ich dann weiter. Da reicht die Bandbreite von leicht knabberbaren Duplo, Twix und Hanuta bis zu fertigen Waffeln aus der Plastikfolie.
    Wenn es aber dann doch mal etwas herzhaftes sein soll, dann so Sachen wie Babybel oder kleine Salamiwürstchen aus dem Plastikbecher.
    An Obst passt natürlich auch immer eine Banane. Es kam auch schon mal vor, dass vom Vortag noch ein gekochtes Ei oder ein kleines Schnitzel übrig geblieben ist und dann den Weg ins Auto fand.
    Kurz gesagt: Kleinigkeiten, die ohne große Umstände "zubereitet" werden können. Und für einen Tag ist das allemal machbar.


    Ja, das mache ich auch so. In Gebieten wie NRW oder auch Benelux geht das ja auch ziemlich einfach, weil sich da eine größere Stadt an die nächste Reiht und dazwischen dann noch diverse Autobahnkreuze liegen. In Frankreich hast Du hingegen schnell mal 200km auf denen wirklich nichts ist, was sich als "Zwischenetappe" eignen würde. Da siehtst Du dann schon mal: "Paris: 400km, nächste Ausfahrt: 25km". Und genau diese Abschnitte ziehen sich dann auch gefühlt extrem in die Länge. Wenn dann mal wieder eine Stadt am Weg liegt, oder auch ein markanter Punkt in der Landschaft oder ein Autobahnkreuz, dann vergeht die Strecke wieder etwas schneller.


    Zugegeben, dann wird es wirklich etwas anstrengender. Erinnert mich daran, als ich das erste Mal aus Lappland zurückkam und in Haparanda den Heimweg nach Süden antrat. Da kam ein Schild "Sundvall 600+x Kilometer". Das fand ich recht heftig, weil Sundsvall natürlich immer noch weit im Norden liegt und man dann zwar 600 Kilometer weiter südlich ist, aber halt immer noch im hohen Norden.
    Das könnte sogar dieses [url=https://maps.google.de/maps?saddr=sundsvall&daddr=E4&hl=de&ll=65.840743,24.118252&spn=0.025011,0.17767&sll=65.610684,23.873291&sspn=1.780828,5.685425&geocode=FRsCuAMdLxUIASkfdsadTGdkRjEgYRafrJs_aA%3BFaoq7AMdYvhtAQ&oq=lule&mra=dme&mrsp=1&sz=8&t=m&z=13&layer=c&cbll=65.840731,24.118236&panoid=T3lYdTUeQTQh2kZW1GBQeg&cbp=11,278.71,,2,0.55]Schild[/url] gewesen sein.



    Mir macht Autofahren unheimlichen Spaß!


    Volle Zustimmung.


    Wenn ich im November Rtg. Portugal fahre lass ich mir viel Zeit, die ich als Rentnerin ja auch habe. :)


    Kann ich voll verstehen. Mit mehr Zeit würde ich auch deutlich kürzere Strecken fahren und mir unterwegs viel mehr ansehen.


  • Gleichmäßiges Fahren spart natürlich Sprit, soweit logisch. Aber spart man eigentlich auch durch einen Tempomaten Sprit? Bei Berg- und Talfahrten könnte ich mir vorstellen, dass dem nicht unbedingt so ist. Denn der Mensch sieht ja vorher Steigungen und Gefälle und kann das Tempo dementsprechend schon vorher anpassen. Aber die Maschine gibt so lange gleichmäßig Gas, bis sich die Straßenverhältnisse ändern. Daher würde mich das mal interessieren.


    Wieviel man durch den Tempomat spart, hängt natürlich extrem davon ab, wie gleichmäßig man sonst fährt, wenn man den Fuß ständig auf dem Gaspedal hat. Wenn man ohnehin recht ruhig fährt, macht es nicht so viel aus. Wenn man hingegen die Geschwindigkeit nicht so konstant halten kann und mal schneller und mal langsamer wird, dann ergibt sich eher ein Unterschied.

    Am Berg ist das mit dem Tempomat natürlich so eine Sache, denn der hält ja einfach die Geschwindigkeit konstant, ohne Rücksicht darauf, wie stark man nun Gas geben muss, um diese zu halten. Da ist es sicher spritsparender, am Berg einfach mal die Position des Gasfußes halbwegs konstant zu halten und dafür eine geringere Geschwindigkeit in Kauf zu nehmen. Ein Kollege von mir, der jedes Wochenende 500 km pendelt, hat mir mal erzählt, dass er vor größeren Anstiegen den Tempomat immer um 10 km/h herunterregelt. Da er über seinen Spritverbrauch Buch führt, glaube ich ihm jetzt mal, dass man damit gut sparen kann.

    ... und dann bringt so ein Tempomat natürlich überhaupt nichts, wenn man durch den übrigen Verkehr ständig ausgebremst wird.



    Oje, wahrscheinlich fällt jetzt jeder in ungläubiges Kopfschütteln :D


    Naja, sagen wir mal: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ich wäre da wohl eher für die herzhafte Schiene. Bei Schokolade im Auto muss ich sowieso aufpassen, dass ich die (außer vielleicht im Winter) auch relativ bald esse, weil sie sonst doch recht schnell anfängt zu schmelzen, wenn das schwarze Auto mal eine Weile in der Sonne steht.

    Irgendwie bin ich dann aber wohl doch so erzogen, dass eine richtige Mahlzeit an einem Esstisch auch mittags für mich einfach dazu gehört. Nicht, dass ich die Atmosphäre von Autobahnraststätten jetzt so besonders toll fände. Aber eben - ab und zu mal aus dem Fahrersitz rauszukommen ist auch etwas wert. Vielleicht probiere ich es ja beim nächsten Mal doch mal mit einem Sandwich oder so. Wobei sich dann ja gleich die nächste Frage stellt: Wo bringe ich sowas im Auto unter, so dass ich während der Fahrt vom Fahrersitz aus drankomme, ohne mich dabei in Gefahr zu begeben. Ich vermute mal, dass ein Wohnmobil (oder ein sonstiges Gefährt in ähnlicher Größe) dafür auch einfach mehr "Stauraum" in Reichweite zu bieten hat als ein normaler PKW. In meinem Wagen bin ich ja schon froh, dass ich in der Mittelkonsole wenigstens eine Fahrradflasche unterbringen kann, und irgendwo hinterm Schaltknüppel noch eine Packung Salzstangen - die sich den Platz aber auch schon mit der Sonnenbrille teilen muss.

    Ich denke mal, vieles ist dabei aber auch eine Frage der Gewohnheit. Wenn ich alle halbe Jahre oder so mal das Auto aus der Garage hole, um damit mehrere Hundert Kilometer zu fahren, dann ist das für mich jedes Mal ähnlich, wie wenn ich zum ersten Mal in einer Wintersaison die Langlauflatten aus dem Schuppen hole und mir erstmal überlege, welche Kleidung, welche Verpflegung und welche sonstige Ausrüstung ich mir für einen Langlauftag so zusammen legen muss. Nach einem knappen Jahr Pause muss ich dafür dann schon ganz ordentlich im Gedächtnis kramen. Ähnlich beim Reisen mit dem Auto: Das Fahren an sich verlerne ich nicht so schnell. Aber eben die ganzen Kleinigkeiten, die man während der Fahrt so griffbereit haben sollte. Nach ein paar Tagen auf Achse wird das dann recht schnell zur Routine, aber dann ist der Urlaub auch schon bald wieder vorbei.

    Und apropos Sonnenbrille: Mir ist erst auf meiner letzten Tour aufgefallen, wie sehr eine Sonnenbrille die Anstrengung der Augen reduzieren kann, auch wenn der Himmel eigentlich doch recht bewölkt ist. Das ist sicher eine (Teil-)Lösung für mein Problem mit den müden Augen beim Fahren. Und wie ich festgestellt habe, kann ich zumindest mit meiner jetzigen Sonnenbrille auch immer noch gut durch Tunnel fahren und sehe immer noch genug. Da ich auch sonst immer eine Fernsicht-Brille tragen muss, kann ich die Sonnenbrille ja nicht einfach so abnehmen - da muss dann schon ein richtiger Brillenwechsel sein, und der ist ja nicht ganz so einfach bzw. dauert ein wenig.


    Volle Zustimmung.


    Da geht es mir halt etwas anders. Manchmal macht es mir durchaus schon mal Spaß, über abwechslungsreiche Straßen zu kurven. Andererseits war die Kilometerfresserei auf der Autobahn noch nie etwas angenehmes für mich. Viele Strecken kenne ich auch noch aus Kindheitstagen, in denen ich mich vor allem auch an das Sardinenbüchsen-Gefühl auf der Rückbank erinnere. Das war halt das notwendige Übel, um am Ende des Tages am Urlaubsort anzukommen.
    ... und dann beschäftigt mich halt auch hin und wieder der Gedanke, wieviel Erdöl ich durch diese Fahrerei mal wieder verheizt habe.


    Kann ich voll verstehen. Mit mehr Zeit würde ich auch deutlich kürzere Strecken fahren und mir unterwegs viel mehr ansehen.


    Ist ein Argument. Ich bin halt auch noch als Angestellter berufstätig, d.h. meine Urlaubstage sind ein knappes Gut.

    • Offizieller Beitrag


    Ein Kollege von mir, der jedes Wochenende 500 km pendelt, hat mir mal erzählt, dass er vor größeren Anstiegen den Tempomat immer um 10 km/h herunterregelt. Da er über seinen Spritverbrauch Buch führt, glaube ich ihm jetzt mal, dass man damit gut sparen kann.


    Interessant. Ich habe ihn dann immer komplett ausgemacht und versucht, mit weniger Tempo hinauf zu kommen. Aber:


    ... und dann bringt so ein Tempomat natürlich überhaupt nichts, wenn man durch den übrigen Verkehr ständig ausgebremst wird.


    genau das kann ja ganz schnell zu einem Problem werden, wenn man - gerade beim Berg - nicht früh genug nach links geht und plötzlich hinter einem Lkw "steht".


    Hm, ja. Aber ich beruhige mich dann immer damit, dass ich zuhause fast alles immer zu Fuß erledige und somit zumindest das unsägliche Kurzstreckenfahren bei mir fast komplett entfällt.


  • Interessant. Ich habe ihn dann immer komplett ausgemacht und versucht, mit weniger Tempo hinauf zu kommen.


    Ist wahrscheinlich auch eine Art Kompromisslösung. Immerhin hat er damit eine Kontrolle darüber, wie schnell er am Berg fährt. Und innerhalb des Aufstiegs eben wieder die Konstanz des Tempomaten.

    ... wobei das wie gesagt natürlich nur bei hinreichend freier Strecke funktioniert.


    Wenn ich alleine fahre, dann kommt alles auf den Beifahrersitz.


    Beim Beifahrersitz bin ich inzwischen recht vorsichtig geworden. Denn auf kurvigen Strecken bleibt da nichts lange liegen. Oder auch wenn man plötzlich stark bremsen muss. Ich erinnere mich auch an Stadtverkehr-Passagen (Ampeln und ebenfalls enge Kurven), bei denen diverse Gegenstände vom Beifahrersitz in den Fußraum gerutscht sind. Und da kommt man während der Fahrt definitiv nicht mehr dran. Deshalb liegt bei mir auf dem Beifahrersitz höchstens mal eine Mütze oder ein ähnlich leichter Gegenstand, den ich allenfalls beim Aussteigen brauche.


    Aber ansonsten ist ein Wohnmobil in dieser Hinsicht nicht vorteilhafter.


    Dann bin ich möglicherweise verwöhnt von dem Miet-Gefährt, das ich zuletzt in den USA gefahren bin. Das war ein Kleinbus, der nach meinem Bauchgefühl ungefähr die Dimensionen Deines Wohnmobils hatte. Darin gab es in der Mittelkonsole eine wunderbare Ablagefläche mit mindestens 3 Getränkehaltern und einem weiteren großen Fach dahinter. Alles vom Fahrersitz aus wunderbar zu erreichen. Nur bin ich damit nie so lange Strecken gefahren, dass ich diese Ablage für Proviant hätte nutzen müssen...


    Wofür ich aber wirklich sehr dankbar bin, ist die große Flaschenhalterung im Transit (linke Seite im Armaturenbrett), da passt sogar die seltene 2-Literflasche hinein


    In dieser Hinsicht zehre ich noch von der Idee, die ich damals bei meinem ersten Auto (Golf III) hatte: Da habe ich eine Halbliter-Fahrrad-Trinkflasche genommen, für die ich zwischen Fahrersitz und Tür eine Mulde gefunden hatte, wo sie gut hineinpasste, ohne bei irgendwelchen Manövern zu verrutschen. Dieselbe Flasche habe ich heute immer noch. Der Verschluss ist inzwischen nicht mehr ganz dicht, aber dafür passt sie wunderbar aufrecht in einen Flaschenhalter in der Mittelkonsole. Und wenn sie leer ist, dann fülle ich sie beim nächsten "Boxenstopp" aus einer größeren Flasche nach. Das reduziert auch das Risiko von großen vollen Flaschen. :cool:


    So ist es. Würde ich in meinem Fall mit einer Radreise vergleichen. Darin war ich mal wirklich sehr gut und eingespielt. Die Handgriffe funktionierten blind. Heute kann ich zwar noch Radfahren, aber das organisatorische mit den Packtaschen etc. müsste ich erst wieder "lernen".


    Ganz genau. Geht mir bei Radreisen genauso wie bei Wanderreisen oder anderen nicht ganz alltäglichen Unternehmungen.

  • Das ist eine interessante Frage...

    Mit dem PKW fahre ich, wenn ich es mir aussuchen kann, nicht mehr als 800 km am Tag. Ich finde das reicht, alles drüber wird unkonzentriert und macht keinen Spaß mehr. In Ausnahmesituationen bin ich auch schon mal tausend Kilometer gefahren, aber da hab ich dann zwei Tage Nachwehen, das brauch ich ehrlich gesagt nicht. Allerdings fahre ich in der Regel alleine, gibt also keinen Fahrerwechsel.
    Mit dem Wohnmobil sind sechshunderfünfzig Kilometer am Tag eine Art magischer Grenze. Es ist klein, alt und langsam, fährt sich dadurch sehr entspannend, weil ich über Überholmanöver oder Geschwindigkeitsbeschränkungen überhaupt nicht nachdenken muss und mit frei umeinanderschweifenden Gedanken vor mich hintuckern kann.
    Pausen gibt der Hund vor, die ihrem Alltagsrhythmus auch im Auto treu bleibt: Morgens Gassi, vormittags pennen, so gegen eins mal raus, und um drei dann möglichst einen längeren Spaziergang. Meine längste "Strecke" kann ich also vormittags machen.
    Essen und trinken sind bei mir gut organisiert - die ungesunden Sachen möglichst weit weg *hüstel*, Wasser und Obst o.ä. greifbar, Wasser für den Hund immer zugänglich. Im Wohnmobil hab ich einen Mittelsitz und eine festschnallbare Stoffbox mit klettverschlossenem Deckel. Die Box lässt sich auch auf dem mittleren Rücksitz im PKW anschnallen und ist dann vom Fahrersitz aus zugänglich. Aus derselben Serie gibt es einen kleinen Stoffbeutel, den man als Mülleimer (oder auch Kartentasche :cool: ) hinter den Beifahrersitz hängen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Pausen gibt der Hund vor,

    Oh ja, das ist natürlich als Hundebesitzer auch zu berücksichtigen. Dann gäbe es bei mir auch mehr Pausen.

    Aber ich habe jetzt in den letzten vier Tagen mal bewusst darauf geachtet und beim Fahren an diesen Thread gedacht (so kann man übrigens auch die Zeit beim Fahren rumbringen X/ :D )
    Also: Abfahrt war Essen. Bin über die A31 Richtung Ostfriesland und das sogar ganz bewusst, obwohl es nach Cuxhaven eigentlich ein geringfügiger Umweg ist und mehr Landstraße erfordert. Aber die A31 ist eindeutig schöner zu fahren als die A1. Das bedeutet aber, dass das Navi noch in Bottrop sagt, man solle in 240 Kilometern rechts abbiegen, was erstmal ein wenig abschreckend klingt. Aber die Fahrt war recht angenehm. Nette Landschaft, interessante Wetterwechsel und ein einigermaßen erträgliches Radioprogramm. Nach 220 Kilometern habe ich dann endlich mal den Tempomat eingeschaltet, obwohl sich das dann eigentlich gar nicht mehr lohnt. Aber mir war danach. Vielleicht erste Ermüdungserscheinungen?

    Danach ging es im Wechsel über Autobahn und Landstraße bis zum Ziel - recht unspektakulär. Aber bin eben ohne Pause durchgefahren.

    Am Nachmittag fuhr ich dann einen Teil der Strecke wieder zurück bis Verden/Aller. Da wurde ich dann aber auch langsam müde und es war gut, dass es dort einen Stellplatz gibt.
    Anstrengender fand ich dann eigentlich den nächsten Tag, obwohl die Strecke wesentlich kürzer war. Denn es ging bis in den Harz hinein und die ersten 100 Kilometer waren einfach nur langweilig. Das empfand ich sogar als mühsamer als den Tag zuvor.
    Den Harz habe ich am dritten Tag wieder verlassen und bin dabei bis Hameln komplett über Landstraße gefahren. Das war richtig schön. Die Fahrt ging durch das Weserbergland, was sich mir bis dato noch nicht so erschlossen hatte. Sanfte Kuppen am Horizont, eine breite Allee und blauer Himmel - es passte alles und das hätte auch noch Stunden so weiter gehen können. Nur, dass ich jetzt Post aus Bad Grund erwarte, hätte nicht sein müssen. Na ja, selbst schuld. Habe am 70er-Schild zu zögerlich abgebremst. :tja::(

    Nur eine Überlegung: Eventuell ermüdet man in einem Pkw schneller als in einem Wohnmobil? Immerhin sitzt man in einem Wohnmobil aufrechter, also weniger liegend, und man sitzt natürlich auch einen guten Meter höher. Man hat also einen besseren Blick nach vorne und auch auf die Umgebung. Könnte mir vorstellen, dass das auch mit zum Tragen kommt.

  • Nur eine Überlegung: Eventuell ermüdet man in einem Pkw schneller als in einem Wohnmobil? Immerhin sitzt man in einem Wohnmobil aufrechter, also weniger liegend, und man sitzt natürlich auch einen guten Meter höher. Man hat also einen besseren Blick nach vorne und auch auf die Umgebung. Könnte mir vorstellen, dass das auch mit zum Tragen kommt.


    Mhhhh. Also, ich bin nach wie vor überzeugt, dass es daran liegt, dass man im PKW konzentrierter fahren muss und deshalb im Kopf schneller ermüdet. Höhere Geschwindigkeiten erfordern einfach mehr Aufmerksamkeit. Ich fahre mit einem schnellen PKW gerne schnell und hab keine Angst vor 220 auf der rechten Spur :cool: , aber wenn ich weiss, ich muss 800 km absolvieren, dann fahre ich auch in flotten PKW eher bummelig.

  • Aber ich habe jetzt in den letzten vier Tagen mal bewusst darauf geachtet und beim Fahren an diesen Thread gedacht (so kann man übrigens auch die Zeit beim Fahren rumbringen X/ :D )


    Ja, so werde ich mich auf der nächsten Fahrt (die inzwischen in Planung ist) wohl ebenfalls beschäftigen. Vor allem werde ich mal etwas genauer auf meinen Pausenrhythmus (besonders die Pausendauern) achten.

    Den Harz habe ich am dritten Tag wieder verlassen und bin dabei bis Hameln komplett über Landstraße gefahren. Das war richtig schön. Die Fahrt ging durch das Weserbergland, was sich mir bis dato noch nicht so erschlossen hatte. Sanfte Kuppen am Horizont, eine breite Allee und blauer Himmel - es passte alles und das hätte auch noch Stunden so weiter gehen können.


    Ja, auf diese Art habe ich schon eine ganze Menge Landschaften abseits der Autobahnen kennen gelernt. Wenn man die Zeit dafür hat (oder sich nimmt), kann man da einige Dinge neu entdecken, an denen man sonst immer nur vorbei brettert.

    Nur eine Überlegung: Eventuell ermüdet man in einem Pkw schneller als in einem Wohnmobil? Immerhin sitzt man in einem Wohnmobil aufrechter, also weniger liegend, und man sitzt natürlich auch einen guten Meter höher. Man hat also einen besseren Blick nach vorne und auch auf die Umgebung. Könnte mir vorstellen, dass das auch mit zum Tragen kommt.


    Ob das einen Einfluss auf den Ermüdungsfaktor hat, könnte ich jetzt auch nicht direkt sagen. Mir geht es aber genauso, dass ich am Steuer eines großen Fahrzeugs deutlich lieber fahre als im Cockpit eines normalen PKWs. Die Sitzhaltung ist etwas natürlicher, und vor allem hat man einen deutlich freieren Blick auf die Straße. Im PKW nervt es mich schon mal, wenn ich ein dickeres Gefährt (Laster, Womo oder auch schon mal ein größeres Auto) vor der Nase habe, an dem ich einfach nicht vorbei schauen kann. Da ist dann nichts mehr mit vorausschauendem Fahren.

    Besonders schlimm fand ich in dieser Beziehung die Autobahnen in Norditalien (vom Brenner bis nach Genua). Dort gibt es nämlich zusätzlich zur aus Deutschland gewohnten Leitplanke in Kniehöhe noch eine zweite Leitplanke in ca. 1m Höhe über dem Boden. Die befindet sich für einen PKW-Fahrer nämlich ungefähr in Augenhöhe, wodurch man auf der linken Spur das Gefühl hat, ständig an einer Wand entlang zu fahren. Resultat: Ich habe die komplette Po-Ebene durchquert, ohne wirklich etwas von der Landschaft mitzubekommen.

    Mhhhh. Also, ich bin nach wie vor überzeugt, dass es daran liegt, dass man im PKW konzentrierter fahren muss und deshalb im Kopf schneller ermüdet. Höhere Geschwindigkeiten erfordern einfach mehr Aufmerksamkeit. Ich fahre mit einem schnellen PKW gerne schnell und hab keine Angst vor 220 auf der rechten Spur :cool: , aber wenn ich weiss, ich muss 800 km absolvieren, dann fahre ich auch in flotten PKW eher bummelig.


    Wenn man mit dem PKW auch tatsächlich deutlich schneller fährt, ja. Aber es fährt ja längst nicht jeder PKW-Fahrer mit der maximal möglichen Geschwindigkeit. Ich selbst fahre viel lieber mit mehr oder weniger konstanten 130 km/h, was in aller Regel deutlich entspannter geht als 160 und mehr. Es kostet nur ein wenig Konzentration, den Gasfuß am schwerer werden zu hindern, wenn man eben keinen Tempomat hat.

    • Offizieller Beitrag

    Passt ja ganz gut zum Thema. Letzten Sonntag fuhr ich von der Nordsee zurück nach Hause und habe die komplette Fahrt auf der Autobahn 31 mit der Kamera festgehalten. Total unspektakulär, aber dafür in dreifacher Geschwindigkeit :zwink: :

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