Beiträge von Schimmelrieder

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    Moin tosamen —

    und auch für das soeben begonnene Jahr 2023 habe ich wieder Kalenderblätter mit Landschaftsaufnahmen und dazu passenden literarischen Texten und Gedichten zusammengestellt. Hier ist nun das erste:


    Landschaft, Literatur & Poesie

    Januar 2023


     Landschaftsfotos können auch zu Reisezielen werden, doch ich fürchte, eine Reise wie die, bei der das obige Foto entstand, wird in diesem Jahr niemand aus unseren Landen machen können. Sie entstand im Jahr 2002 bei einer Fahrt auf der Wolga beim Uglitscher Stausee. Den Text aus dem Jahr 1913 fand ich im ersten der drei autobiographischen Romane Maxim Gorkis, und er markiert für ihn das Ende einer unbeschwerten Kindheit. Nach dem frühen Tod seines einfühlsamen Vaters ist er auf dem Weg zur Familie seiner Mutter, wo er die nächsten Jahre unter der Fuchtel eines autoritären, prügelnden Großvaters verbringen wird.

    Mit einem schönen Gruß ins Jahr 2023

    Jürgen

    Zum neuen Jahr

    Was torkelt so spät durch Nacht und Wind?

    Es ist ein Glücksschwein, das lallt und singt.

    Das alte Jahr, es ist nun futsch,

    Ich hoffe, ihr hattet ’nen guten Rutsch!

    Mit den besten Wünschen für 2023

    Jürgen

    Landschaft, Literatur & Poesie

    Dezember 2022

    Moin tosamen —

    und da sind wir nun beim letzten Kalenderbild des Jahres. Den Song von John Lennon aus dem Jahr1971, denen die Zeilen neben dem Foto entnommen sind, wird jeder hier kennen. Das Lied beschreibt die Vision einer Gesellschaft frei von Religion, Nationalismus und Besitz und gilt als eine der Hymnen der Friedensbewegung. Das Foto dazu ist sehr viel jünger. Es wurde im Herbst letzten Jahres bei Arnis an der Schlei aufgenommen, der kleinsten Stadt Deutschlands, wie der Ort von sich sagt.

    Und damit wünsche ich allen einen schönen Start in die Weihnachtszeit.

    Jürgen

    ... Und somit ist klar: Wir befinden uns in Hollywood, äh, Holyrood Palace in Edinburgh, Schottland.

    … und so ist es in der Tat. Das Bild zeigte den Eingang zum Holyrood Palace am unteren Ende der Royal Mile von Edinburgh, wo sich Mary the Queen of Scots, wie man uns bei einer Führung erzählte, sehr viel lieber aufhielt als in Edinburgh Castle am oberen Ende, wo es in den Räumen sehr viel zugiger war.

    Und nun liegt es also an Alex, weiterzumachen. Seien wir also gespannt, welches Rätsel er uns vorlegen wird.

    Jürgen

    Moin Sanitär —

    dann bringe ich hier noch etwas Nachschub für diese Rätselreihe — und stand gleich vor dem Problem, dass das ursprüngliche Foto ruckzuck über die Google-Bildersuche zu indentifizieren war. Das folgende Foto ist daher nur ein Ausschnitt, den bei einem Test die Google-Bildersuche (zumindest auf Anhieb) nicht zuordnen konnte. Vielleicht können es ja die Mitglieder dieses Forums. Um es nicht zu schwer zu machen, habe ich den Ausschnitt nicht zu klein gemacht:

    Viel Spaß beim Recherchieren mit einem schönen Gruß

    Jürgen

    Moin Sanitär und alle anderen hier —

    nun denn, schon das ersten Bild (#1.410) war mit der Google-Bildersuche schnell zu finden :). Ich wollte aber, da ich ja erst kurz zuvor selbst ein Rätsel reingestellt hatte, dieses Mal anderen ‘das Feld überlassen‘. Dann antworte ich jetzt doch mal. Ich kannte das Foto nicht, doch erbrachte die Bildersuche, nachdem ich das Foto hochgeladen hatte:

    Grasmarkt Marche aux Herbes 39-43, Brüssel, Belgien

    Mit einem schönen Gruß

    Jürgen

    Es ist der Joyce Tower in Sandycove, südöstlich vom Stadtzentrum Dublins.

    Moin Michael —

    alles stimmt, und das nächste Rätsel kann kommen! Zum Abschied vom ‘James Joyce Tower’, wie dieser spezielle Martello Tower (er ist nicht der einzige an der Bucht von Dublin) auch genannt wird, hier noch ein Foto vom Turm herab auf die Dublin Bay.

    Die Müllverbrennungsanlage von Poolbeg hinten rechts am Horizont konnte Joyce damals allerdings nicht sehen.

    Sláinte mhaith und auf ein neues Foto,

    Jürgen

    Moin Michael —

    ich finde es ganz toll, dass jemand anfängt zu raten, und dafür, dass du Irland erkannt hast und auf einen irischen Schriftsteller gekommen bist, gibt es schon einmal acht von zehn Punkten :) !

    Hier sind weitere sachdienliche Hinweise. Der Schriftsteller, um den es geht, übernachtete in diesem Turm auf Einladung eines Freundes im September 1904. Sein bekanntester Roman beginnt in diesem Turm und spielt an einem einzigen Tag, dem 16. Juni 1904, an dem der ‘Held’ des Romans auf gut 1.000 Buchseiten durch die irische Hauptstadt wandert. Dieser 16. Juni ist für die Stadt zu eine Art Feiertag geworden, an dem Jünger des Autors aus aller Welt nach Dublin kommen und gekleidet im Stil der damaligen Zeit an den verschiedenen Stationen, die im Roman auftauchen, Lesungen abhalten.

    Habe ich nun genug verraten? Also, wo genau im Großraum der irischen Hauptstadt findet man diesen Turm, und wer ist der Autor, der dort übernachtete?

    Einen schönen Gruß

    Jürgen

    Moin Sanitaer —

    dann mache ich mal ‘Schlag auf Schlag’ weiter. Seit rund einem Vierteljahrhundert stand diese Foto bei mir auf der “To-do-Liste”. Drei Mal zuvor war ich in den letzten 27 Jahren an jenem Ort und stand dort immer vor verschlossener Tür, doch nun hat es endlich geklappt:

    In welchem Land, welcher Stadt und welchem Gebäude dort befinden wir uns auf dem Foto, und vor allem: Welche später bekannte Persönlichkeit hat hier vor mehr als hundert Jahren ein paar Tage übernachtet? Und in welches weltbekannte kulturelle Werk ist diese Übernachtung eingeflossen? Ich habe noch eine Außenaufnahme von dem Gebäude, doch lasse sie erst einmal fort, damit es nicht zu leicht wird.

    Mit einem schönen Gruß

    Jürgen

    Landschaft, Literatur & Poesie

    November 2022

    Moin tosamen —

    und da hätte ich nun fast das Kalenderblatt für den Monat November vergessen, und welcher Monat, wenn nicht der November, ließe sich mit einem Foto von einem Friedhof illustrieren. Das Foto stammt von einem Friedhof auf der auf der Spitze einer Halbinsel an der irischen Westküste.

    Auch der Text in plattdeutscher Sprache ist ein wenig ‘November-like’. Es ist die erste Strophe einer aus dem 16. Jh. stammenden Ballade in plattdeutscher Sprache, die ich darunter versucht habe ins Hochdeutsche zu übersetzen. Eine Mutter schickt ihre fünf Söhne hinaus in die Welt, um den Ehemann und Vater zu suchen, der nicht von der See zurückkam. Die Söhne erleiden das gleiche Schicksal.

    Mit einem schönen Gruß

    Jürgen

    Hallo ihr Zwei —

    dann gratuliere ich euch beiden, Michael für das ‘Legen der Grundlagen’ für die Lösung und Alex für die ‘Ausarbeitung’. Und hier die Lösung im Bild:

    Eröffnet wurde der Bahnhof 1834 als Westland Row, in den 1880er Jahren umgebaut (da bekam er u.a. sein Dach) und im Jahr 1966 nach Patrick Pearse, der am Ostermontag 1916 vor dem General Post Office die irische Republik ausrief (was ihm wenige Tage darauf das Leben kostete) in Pearse Station umbenannt.

    Und damit wünsche ich allen einen schönen Abend

    Jürgen

    Moin tosamen —

    ‘bei der Durchsicht meiner Fotos’, wie man so schön sagt, bin ich auf einen Bahnhof gestoßen, der ganz gut in dieses Thema passt. Der Bahnhof, der hier abgebildet ist, ist nicht der größte in der Stadt, in der er sich befindet, steht auch nicht an einem Knotenpunkt und hat nur zwei Gleise, eines in jede Richtung. Doch ist er baulich gesehen für mich der interessanteste der Stadt.

    Wie man sieht, ist es ein ‘Hochbahnhof‘ und die Züge fahren ins ‘Obergeschoss’ ein. Ich habe auch Innenfotos, doch die halte ich erst einmal zurück, da sie zu viel verraten. Doch weiß vielleicht schon jetzt jemand, um welchen Bahnhof in welcher Stadt es sich handelt?

    Schöne Grüße

    Jürgen

    Moin Michael —

    nun, aus Backsteinen wie die Mauer im ersten Bild der Woche ist ‘uns Huus’ erbaut, und auch diese Mauer und ihre Umgebung dürfte an der Nordseeküste zu finden sein. An einen kleinen Sielhafen würde sie z.B. hinpassen. Schauen wir mal und warten in den nächsten Tagen auf weitere Hinweise, die das weiter einschränken.

    Schöne Grüße

    Jürgen

    Moin tosamen — 


    und da bin ich nun nach zwei Wochen Auszeit wieder im Forum. 


    Einen Gutschein für einen im Frühjahr 2020 gestrichenen Aer-Lingus-Flug einlösend waren wir nach langer Zeit mal wieder in der irischen Hauptstadt. Wer derzeit durch Dublin wandert und dort Museen, Pubs und Theateraufführungen besucht oder Busse, Bahnen oder die Straßenbahn nutzt, hat den Eindruck, dass die Corona-Pandemie einer fernen Vergangenheit angehört. 


    Durch die Straßen drängen sich die Menschen, in den Pubs hocken sie dicht an dicht wie in alten Zeiten, und nur sehr vereinzelt entdeckt man jemanden mit einer Maske, wobei es sich dann recht eindeutig um einen ausländischen Besucher handelt. Zwar findet man hier und dort einen Hinweis, der unverbindlich das Tragen von Masken empfiehlt, und in den Zeitungen warnt der eine oder andere Experte vor einer kommenden ‘Winterwelle’, doch sehen das die Hauptstadtbewohner so, wie sie als Fußgänger Verkehrsampeln sehen, die für sie ein buntes, dekoratives Farbenspiel ohne tieferen Sinn und Bedeutung sind.

    Dazu muss man sagen, dass Irland nach Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 mit die schärfsten Einschränkugen im öffentlichen Leben in Europa hatte, bei denen sich die Menschen monatelang nur wenige Kilometer von ihrem Wohnort entfernen durften. All das ist nun längst vergessen.

    Und wie sieht das Gesundheitsminister Stephen Donnelly? Eher unbeachtet empfiehlt er das Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln, rechnet ansonsten aber mit einem “normalen Weihnachten” ohne gesetzlich verordnete Einschränkungen im öffentlichen Leben. Aufgrund der hohen Impfquote in der Bevölkerung, sagt er, sei die Lage eine völlig andere als zu Weihnachten 2020 und 2021. Auch habe die Regierung keine Pläne, unter 50-jährigen eine weitere ‘Booster-Impfung’ anzubieten.

    Soviel zu Corona in Irland, nur als ‘Zustandsbericht’ gedacht und nicht als Ausgangspunkt zu einer Diskussion über das Verhalten der Iren. Natürlich habe ich auch ein paar Fotos mitgebracht, von denen in der nächsten Zeit das eine oder andere im Forum auftauchen wird. Doch die muss ich erst noch ins internettaugliche JPG-Format bringen.

    So viel für heute und alles Gute

    Jürgen

    Landschaft, Literatur & Poesie

    Oktober 2022

    Von dem Herrn, der mit dem heutigen Kalenderblatt in Zusammenhang steht, hatte ich schon früher einmal berichtet. Prinz Kumar Shri Ranjitsinhji, Maharadscha von Nawanagar, ein von Englands Gnaden regierender indischer Prinz, hatte das Anwesen im Westen Irlands in den 1920er Jahren erworben und sich bei der einheimischen Bevölkerung durch überdurchschnittlich hohe Löhne und Geschenke beliebt gemacht. In jedem Sommer verbrachte der leidenschaftliche Angler und Kricketspieler mit guten Beziehungen zur Regierung des irischen Freistaates mehrere Monate auf seinem Anwesen in Irland, bis sein plötzlicher Tod dem im Jahr 1933 ein Ende setzte. Das Foto entstand im Juni 2019. Den Text habe ich aus einem 2002 erschienenen Buch von Ann Chambers übersetzt.

    Und damit wünsche ich uns allen einen sonnigen ‘Indian Summer’

    Jürgen

    Landschaft, Literatur & Poesie

    September 2022

    Inmitten einer typischen Connemara-Landschaft mit Bergen und Seen liegt an einem Hang bei Gort Mór im Westen Irlands ein Cottage, das einst von Pádraig Pearse (1879 – 1916) als Sommerwohnung und Schule genutzt wurde. Unsterblich wurde er im Bewusstsein seiner Landsleute nur durch seinen Tod, denn wäre er nicht auf die Idee verfallen, am Ostermontag des Jahres 1916 vor dem Dubliner Hauptpostamt die Abspaltung Irlands vom Vereinigten Königreich zu verlesen, wäre ihm zwar ein längeres Leben beschieden gewesen, doch würde den Dorfschullehrer und mittelmäßigen Poeten heute kein Mensch mehr kennen und kaum jemand von dem Cottage Notiz nehmen – wenn es denn dort noch stehen würde.

    Der Text stammt aus dem Roman I Cound Read The Sky von Timothy O’Grady. Im Jahr 2000 erschien er in deutscher Übersetzung unter dem Titel Ich lese den Himmel im S. Fischer Verlag.

    Mit einem schönen Gruß in den September

    Jürgen