Äußersten Ecken von NRW

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    • Offizieller Beitrag

    Das ist ja interessant und habe ich noch nicht gewusst. Durch den Zipfelbund bin ich jetzt auch auf die äußersten Ecken von Nordrhein-Westfalen gestoßen. Alle vier Punkte haben sogar einen Markierungspunkt bzw. eine Gedenktafel (zumindest kann man das bei Panoramio sehen).

    Der südlichste Punkt von NRW:
    [map]50.322875,6.42582[/map]

    Der westlichste Punkt von NRW in Selfkant und damit dann auch der westlichste Punkt Deutschlands:
    [map]51.051188,5.86691[/map]

    Der nördlichste Punkt von NRW hat sogar einen Wikipedia-Artikel und heißt schlicht Nordpunkt:
    [map]52.531411,8.652268[/map]

    Und der westlichste NRW-Punkt, nördlich von Holzminden:
    [map]51.85759,9.460128[/map]

  • Hallo Michael
    da hättest ja mal anklingeln können, aber zu dem Zeitpunkt kannte ich dein Forum als auch deine hp noch nicht.
    Yep, an diesem "nur" Gedankstein, an dem übrigens auch der Bundespräsident mal war, soll jetzt ein Pavillon entstehen, mit Info-Tafeln, auch zur Geschichte, denn nach '45 war dieser Teil Deutschlands von den Niederländern unter ihre Verwaltung genommen worden, als Kriegsentschädigung. Das war 1949. Erst 1963 kam dieses Gebiet, der Selfkant, wieder zurück an die Bundesrepublik Deutschland.
    Soviel nur kurz hier angemerkt.
    Im Zuge der Aufwertung dieses nicht nur westlichsten Punktes NRW, sondern eben auch Deutschlands plant die Gemeinde Selfkant hier jetzt auch einen Wohnmobilstellplatz zu schaffen. Aber wie ich die Selfkänter Verwaltung und Politiker kenne brauch die dafür wieder einmal 20 Jahre.
    Wie auch für die "neue" B 56n, dem Lückenschluß der A 46 hin zur Niederländischen A 2. Diese Ferigstellung ist für 2016 geplant, aber schaut euch mal die Jahreszahlen auf den Brücken an, wie alt die schon sind.
    Soviel aus meiner 2. Heimat.
    Gruß der Ruri-Wessi

    • Offizieller Beitrag

    Weißt du schon etwas neues über den Wohnmobilstellplatz in Selfkant?

    Ich war am Wochenende mittlerweile am zweiten Extrempunkt von NRW. Und zwar habe ich mir den südlichsten Punkt des Bundeslandes angeschaut.
    Auf der Karte sieht es so aus, als könne man den Punkt mit dem Auto leicht erreichen. Dem ist aber (offiziell) nicht so, denn die Straße ist nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. Daher parkte ich etwas weiter nördlich an der [url=https://maps.google.de/maps?q=50.328608,6.417913&hl=de&num=1&t=h&z=17]K14[/url] und wanderte die paar hundert Meter zu dem Ort.
    Dabei geht es ein deutliches Stück bergab und man wird die gesamte Zeit an den Zweiten Weltkrieg erinnert, denn man läuft bis zum südlichsten Punkt von NRW am ehemaligen [url=http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FWestwall&ei=vgr6U8TLAcjW0QX8uIDgDg&usg=AFQjCNEl_wm-HVyMtWrIlo1weFE5aYN8wg&sig2=QMkCWvtqMEO8rcCINaKFtw&bvm=bv.73612305,d.ZWU]Westwall[/url] entlang.
    Auf den Satellitenaufnahmen ist dieser nicht zu erkennen, weil die Bäume natürlich alles verdecken. Doch wenn man daneben steht, kann man die massiven Panzersperren nicht übersehen. Interessant ist am Westwall, dass die südliche Seite der Betondreiecke so aussehen, als kämen die Sperren gerade frisch aus dem Werk während der Rest mit dem dicken Moos mittlerweile sogar ein wenig harmonisch wirkt.
    Auf jeden Fall gelangt man also bergab zum Losheimer Landgraben, einer alten Grenze zwischen Luxemburg und Kurtrier. Von dem Graben sieht man nichts - da ist nur Westwall zu erkennen. Und wenn man diesem nun weiter folgt, erreicht man schließlich den südlichsten Punkt von NRW. Die Plakette, die man dafür mal anfertigte, wurde natürlich auch auf einer dieser Westwall-Panzersperren angebracht.

    Hier nun ein paar Bilder:

    Tafel für den südlichsten Punkt von Nordrhein-Westfalen


    Tafel auf der Panzersperre


    Der Westwall. Hier sieht man gut die Betonelemente.


    Die gleichen Panzersperren, nur von der anderen Seite aus gesehen. Komplett mit Moos überwachsen.


    Die Panzersperren sind noch heute an vielen Stellen auffindbar.



    Und dass Pingu dabei war, muss ich wohl nicht extra erwähnen.

  • hallo Michael
    und die anderen
    Er war ja letzte Woche Thema - der westlichste Punkt Deutschlands. Der Bund der Steuerzahler hatte in seinem neusten Schwarzbuch ja dieses Vorhaben angeprangert (siehe hier: http://www.schwarzbuch.de/content/erlebn…wo-im-nirgendwo)
    Aber noch ist es nicht soweit, auch was den Stellplatz im Selfkant betrifft. Ich sagte hier ja schon, dass im Selfkant "Gut Ding braucht Weile" ganz oben ansteht.
    So auch beim Lückenschluss der entsprechenden Verbindung Autobahnende A 46 zum niederländischen Autobahnnetz. Hier hieß es jetzt auch letzte Woche: B 56n nicht vor 2016 fertig.

    Doch zurück zum westlichsten Punkt:

    „Was auf dem Papier nach einer prima Idee aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als bemühte Inszenierung eines Punktes irgendwo im Nirgendwo“ schreibt bzw. sagt der Bund der Steuerzahler. Den Bürgermeister der Gemeinde Selfkant bringt diese niederschmetternde Kritik des Bundes der Steuerzahler mächtig auf die Palme. Grund: Im aktuellen Schwarzbuch findet auch die kleine Westgemeinde – im Reigen mit weiteren 15 Kommunen aus NRW – eine unrühmliche Erwähnung, weil sie nach Einschätzung des Steuerzahler-Bundes unnötig Gelder in Höhe von rund 500 000 Euro für die Schaffung des „Erlebnisraumes Westzipfel“ verplempert. Er verteidigt das Projekt, das bereits mit einer Ausschreibung angeschoben wurde: „Die Gemeinde hat keine andere Möglichkeit, sich zu präsentieren, sogar bundesweit zu präsentieren.“ Jüngst beim Tag der Deutschen Einheit in Hannover habe sich einmal mehr gezeigt, dass man mit solchen Alleinstellungsmerkmalen wie der westlichste Punkt Deutschlands gut werben könne: „Wir haben rund 5000 Zipfelpässe unter die Leute gebracht. Und wenn die Besucher dann anreisen, wollen sie natürlich die Attraktion, den westlichsten Grenzstein, auch sehen.“

    Der Bürgermeister verweist in Richtung Bund der Steuerzahler: „Wenn man solche Sachen veröffentlicht, sollte man besser recherchieren.“ So werde es nie eine Schaukel an der grenzüberschreitenden Brücke geben, es werde auch keine weißen Betondielen geben. Auch stimme die Darstellung nicht, dass die übrigen Zipfelgemeinden auf ein derart prätentiöses Zipfelerlebnis verzichten können und ihnen ein Zusammenschluss im „Zipfelbund“ genüge. Den Vergleich findet er unzutreffend. List auf Sylt hat keine Möglichkeit, im Naturschutzgebiet einen Erlebnisraum zu schaffen. Wenngleich man jetzt dort einen Grenzstein hingesetzt hat. Oberstdorf in Bayern kann den Grenzstein nicht vermarkten, der steht irgendwo mitten im Gebirge. Und Görlitz in Sachsen ist schwierig, da es dort die spezielle Ausgangssituation zu Polen gibt.

    Verschwiegen wird im Schwarzbuch-Bericht geflissentlich, dass das Projekt und damit dessen Förderung segensreiche Konsequenzen für den Selfkant, ja für die Region „Der Selfkant“ hätten. So werde in Millen ein Park- und Bike-Platz geschaffen, es werden Erlebnistafeln auch in den Nachbarkommunen Waldfeucht und Gangelt aufgestellt, die Wanderer und Radler über die Sehenswürdigkeiten vor Ort informieren; und es werde – auch das gehöre mit in das geförderte „Gesamtpaket“ – geschwindigkeitshemmende Maßnahmen auf der Kreisstraße 1 geben, nämlich dergestalt, dass die Fahrbahn durch eine zusätzliche Busspur verengt wird.

    Wie monierten die Steuerzahler doch so bitterscharf: „… die Inszenierung eines Punktes irgendwo im Nirgendwo.“ Darauf reagiert Bürgermeister Herbert Corsten trotzig: „Die Damen und Herren scheinen nicht zu wissen, dass der Erlebnisraum eine internationale Dimension hat. Bei der Einweihung werden die belgische Gemeinde Maaseik und die niederländische Gemeinde Echt-Susteren mit dabei sein. Wo bei uns der westlichste Punkt ist, ist für die Niederländer die schmalste Stelle des Landes, und diese wollen sie auch in größerem Rahmen vermarkten. Daneben wird die Gemeinde Echt-Susteren eigens eine neue Radwegeverbindung hin zum westlichen Punkt anlegen, und man arbeitet mit der Waterschap Roer en Overmaas gezielt an einer Renaturierung des Rodebachs – unter anderem an dieser Stelle. Das Ganze wird also auf breiter Basis getragen. Von wegen Nirgendwo.“

    Die Selfkänter wollen sich auf keinen Fall ihre Attraktion madig machen lassen. Nicht durch eine Platzierung im Schwarzbuch, die nach Einschätzung des Bürgermeisters ohnehin durch projektkritische Personen an den Steuerzahler-Bund rangetragen worden sein könnte. Am Fahrplan wird nicht gerüttelt: „Nach der laufenden Ausschreibung erfolgen die Arbeiten. Am 20. Juni 2015 wird der Erlebnisraum feierlich eingeweiht.“

    Warten wir es einmal ab.

    Gruß rabe

    • Offizieller Beitrag

    Interessant, danke. Ich bin ja auch der Meinung, dass man es nicht übertreiben muss und denke, diese Argumente:

    List auf Sylt hat keine Möglichkeit, im Naturschutzgebiet einen Erlebnisraum zu schaffen. Wenngleich man jetzt dort einen Grenzstein hingesetzt hat. Oberstdorf in Bayern kann den Grenzstein nicht vermarkten, der steht irgendwo mitten im Gebirge. Und Görlitz in Sachsen ist schwierig, da es dort die spezielle Ausgangssituation zu Polen gibt.

    sind ein bisschen weit hergeholt.
    Sylt=Naturschutzgebiet - Na gut, nehmen wir mal so hin.
    Oberstdorf="irgendwo in den Bergen"? - Wenn es danach gehen würde, dann wären auch viele andere Attraktionen in den Alpen nicht möglich.
    Görlitz="spezielle Ausgangssituation"? - Was ist daran speziell? Nur weil der östlichste Punkt demnach in einem Fluss liegt? Würde auch nicht stören. Wenn man dort etwas bauen wolte, würde das auch gelingen.

    Da fühlt sich jemand wirklich in seinen Plänen angegriffen.

    Zitat


    Am Fahrplan wird nicht gerüttelt: „Nach der laufenden Ausschreibung erfolgen die Arbeiten. Am 20. Juni 2015 wird der Erlebnisraum feierlich eingeweiht.“


    Ambitioniert. Ich bin gespannt.

  • Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass die Gemeinde dieses Alleinstellungsmerkmal schon vermarkten sollte. Die Frage ist eben nur wie. Einfach nur einen Pavillion dort aufstellen, den Grenzstein hinter Glas setzen reicht nicht aus. Da müssen auch andere Möglichkeiten überlegt werden, wie z.B. die Geschichte, was das letzte Jahrhundert betrifft, also auch die Zeit nach dem Krieg und der niederländischen Verwaltung, aber auch noch weiter zurück.
    Und dann muss eben auch an der Logistik gearbeitet werden, wie Übernachtungsangeboten etc.
    Ansonsten bietet der Selfkant, und da meine ich die Region, schon so einiges: etliche Mühlen, Hochwildfreigehege, die Stadt Maaseik in Belgien, Maastricht, Roermond auch als Wasserparadies, aber auch unzählige Radwanderrouten (Knotenpunkt-System), ...

    Und nicht zuletzt natürlich die Selfkantbahn.

    • Offizieller Beitrag

    Es wird langsam. Drei Viertel der Extrempunkte habe ich nun. Letzte Woche habe ich auf dem Rückweg von Thüringen nach Hause noch einen Abstecher zum Kloster Corvey gemacht. Dort ist ganz in der Nähe auch der östlichste Punkt von Nordrhein-Westfalen:


    Wie man hier sehen kann, fließt im Hintergrund die Weser. Dahinter folgt Niedersachsen. Aber eigentlich ist dieser Punkt noch nicht der östlichste Punkt von NRW. Denn dieser liegt direkt im Fluss und zwar an einer Stelle etwas weiter nördlich, wo man zu Fuß nicht mehr hingelangt. Demzufolge ist der östlichste Punkt eigentlich noch 300 Meter weiter östlich, aber lassen wir das... :)


    Auf jeden Fall gibt es dort einen kleinen Picknickplatz am Weserradweg und eine Hinweistafel

    Hier noch die Lage:
    [map]51.850784,9.451481[/map]

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