Wandern auf dem Balkan

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  • Hi Michael,

    und vielen Dank für das Kompliment. Unzählige Fotos schlummern auch noch auf der Festplatte aber werden hoffentlich bald zu sehen! Ich hoffe wir schaffen es die Seite noch vor dem Sommer ein wenig auf Vordermann zu bringen und komplett ins Deutsche zu übersetzen.

    Schade, dass aus der Tour nichts geworden ist, im Moment hat man noch das Gefühl ein Pionier zu sein, in zwei, drei Jahren ist der Trail sicher eingespielter und es ist um einiges einfaches alles zu organisieren.

    Falls es Fragen zu Albanien gibt stehe ich gerne bereit. Die verwunschenen Berge aka Prokletije oder Bjeshket e Namuna sind ein Wanderparadies und werden sicher mehr Wanderer in der Zukunft anziehen. Das Ceraunische Gebirge hinter der albanischen Riviera, der Tomorri und die Korab Kette sind nur einige weitere Highlights die darauf warten besser erkundet zu werden.

    Herzliche Grüße aus Albanien,
    Ricardo

  • Ein fröhliches Hall in die Runde!!

    Ich finde es toll, was ihr hier schon an Informationen zusammengetragen habt! Mein Freund und ich wollen im Sommer den Peaks of the Balkans laufen, damit der werte Herr mal meine Heimat ein wenig zu sehen kriegt! ;)

    Ich fände es sehr interessant zu wissen, ob denn von euch mittlerweile jemand den Weg gelaufen ist?
    Das wäre natürlich super, wenn wir da Infos aus erster Hand kriegen könnten :)

    LG.

    Resi

  • Vor gut 2 Wochen stand in der Süddeutschen Zeitung ein ganzseitiger Artikel über die "Peaks", der leider bis heute nicht online verfügbar ist. Er beschreibt ein wenig die Entstehungsgeschichte des Wegs, und dass die Bergbevölkerung dank den Touristen jetzt einen Grund weniger hat, in die Täler abzuwandern. Touren auf dem Trail finden auch hier selbstverständlich als geführte Gruppentouren statt. Weiter heißt es dazu:

    Zitat von "Süddeutsche Zeitung"

    Einzelgänger tun sich dagegen schwer. Es fehlen noch Schilder, Karten, Betten, dafür gibt es mehr als genug Bürokratie bei der Vergabe von Genehmigungen.


    Das deckt sich ja auch mit den Erfahrungen, die wir hier im Thread bisher gesammelt haben.

    Interessant fand ich auch die Information, dass die Streckenführung wohl auch ein schwierig ausgehandelter Kompromiss ist, unter anderem mit der Bedingung, dass die Wegstrecke in jedem der 3 Länder gleich lang sein sollte. Das erklärt die manchmal doch etwas seltsamen Schleifen, die da gemacht werden. Und damit verstehe ich auch etwas besser, warum die meisten deutschen Reiseveranstalter sich nicht sklavisch an den Trail halten, sondern mal hier einen zusätzlichen Abstecher einbauen und mal dort den Weg deutlich abkürzen. Ähnlich würde ich es inzwischen wohl auch machen.

  • Super Infos hier im Forum, perfekt! Unsere Tour beginnt nächste Woche in Theth - bislang haben wir leider noch kein Erfolg mit den Grenzpermits gehabt; weder die Polizei, noch die GIZ, noch die Jungs von POB (die Website ist übrigens seit Wochen down) konnten uns helfen. Genauer gesagt hat keiner auch nur reagiert. Schade, mal sehen...

    Hat einer von Euch Erfahrung, wie kalt es Nachts jetzt gerade oben im Berg ist? Wir starten Ende September und werden zelten....

  • Wie warm oder kalt die Nächte in den albanischen Alpen sind, kann ich nicht sagen. Als Vergleich biete ich mal meine Tour durch Korsika (GR20), wo ich auch in Höhen von bis zu 2000 m gezeltet habe. Ein Thermometer hatte ich da nicht, aber es war mit einem normalen Schlafsack und auch ohne irgendwelche besonders warmen Nacht-Klamotten gar kein Problem. Ich denke nicht, dass es auf dem POB-Trail wesentlich kälter ist.

  • Hallo zusammen,

    da das Thema ja noch interessant scheint, will ich mal ein kleines Update geben:

    Ich bin im Juli selbst einen Teil des Trails gelaufen, der mir noch fehlte. Also hier die aktuelle Lage (Stand Juli 2014):

    - Wir sind ohne Guide gelaufen und einige Freunde von mir später auch. Allerdings kann ich ein bissel albanisch und haben Freunde und Bekannt in allen 3 Ländern. Man kann den Weg ohne Guide laufen, wenn man a) körperlich sehr fit ist, b) Karten und Gelände sehr gut lesen kann und c) kein Problem mit Überraschungen hat.

    - Es ist leider tatsächlich so, dass einige Streckenabschnitte nicht oder unzureichend markiert sind. Das ist vor allem vor dem Hintergrund, dass wir damals die lokalen Wanderclubs für diese Markierung bezahlt haben sehr ärgerlich. Es betrifft folgende Streckenabschnitte: Plav - Vusanje (gar nicht markiert); Doberdol - Milishevcs (hier ist der Abzweig ins Lumbardi valley nicht markiert und der sichtbare Weg führt nach Montenegro anstatt in den Kosovo... Tipp: nach dem Pass, bei der letzten Markierung einfach den Hang runter über die Wiese ins Tal, da stößt man dann wieder auf Markierungen). Wir haben uns hier verlaufen und ich hab es nur gemerkt, weil ich die Montenegrinische Seite schon kannte. Das hat uns 2h extra gekostet, was bei den eh schon langen Tagestouren schon hart ist.

    - Unterkünfte sind kein Problem. Selbst wenn mal alles voll ist, organisieren die Lokals einen Platz

    - Grenzübertritte: Im Sommer machten die Montenegrinischen Grenzer Probleme. Man musste sich in Plav persönlich melden und die tun dann so als haben sie noch nie was von dem Trail gehört. Das ist sehr ärgerlich. Hier hilft es tatsächlich wenn man über eine der Reiseagenturen geht. Zbulo hilft auch Individualreisenden beim Organisieren der Grenzformalitäten. Ich wollte es alleine probieren und musste auch auf Zbulo's Hilfe zurückgreifen.

    - Wetter: Ich würde sagen Mitte Mai bis Anfang Oktober dürfte gehen. Mai und Ende September kann es aber in den Bergen schon mal schneien.

    -Kontakt: Wir waren während der Hochsaison und haben bis auf einen Tag auf jeder Etappe keinen anderen Wanderer getroffen. Noch ist es also ganz ungestört! Allerdings hat das auch Nachteile: auf den meisten Etappen hat man Stundenlang keinen Handyempfang. Man kann also, wenn man sich verlaufen hat oder mal was passiert nicht so schnell Hilfe holen. Dessen sollte man sich bewusst sein.

    Fazit: man kann ihn ohne Guide laufen, ich würde aber empfehlen einen zu nehmen. Die Webseite ist wieder online und da findet man auch einige Guide Empfehlungen, die meisten vom DAV geschult. Das bei einem neu etablierten Trail noch nicht alles läuft bleibt nicht aus, aber Besserung ist in Sicht.

    Zum politischen Thema: ja natürlich war bei der Streckenplanung eine gewisse Gleichverteilung zwischen den Ländern nötig. Das bleibt in einer solchen Region, die ja durchaus auch historisch mit Spannungen belegt ist, nicht aus. Idee war einen Trail zu etablieren, der als "Rückgrad" der Entwicklung dient. Es gibt inzwischen einige gängige Abwandlungen dies Trails die allesamt sehr schön sind und auch Sinn machen. Das war durchaus so gedacht. ;)

    Soweit, viele Grüße in die Runde,

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