Jakobsweg - Camino Frances

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  • Aber dann gab es diesen Artikel, der mich sehr erschrocken hat. Jakobsweg verkommt zur Partymeile

    Jetzt bin ich nicht mehr sicher, ob das wirklich so eine gute Idee ist!

    Das gilt für die Hauptsaison im Sommer und auch nur im Hotspot Santiago d. C.

    Aber sicher nicht in der Nebensaison und ich denke, ihr seid auch nicht mehr auf die Hauptsaison angewiesen.

    Also wir waren im März in Nordspanien und das Wetter war bestens zum Wandern.

    Wir waren auch in Pamplona und Burgos, die auch "Hotspots" sind. Aber nicht im März.

    Ein sehr schöner Teil ist von Santiago d. C. nach Finisterre, also Kilometer 0 an der Küste.

    Wir sind zwar nur am Kap einige Kilometer gewandert, aber da war auch wenig los.

    Und man muss wirklich nicht in Santiago d. C. ankommen, denn auch die anderen Ziele sind schön.

    Also ich würde mich davon nicht abschrecken lassen.

    Übrigens, auch in Österreich haben wir Jakobswege und gerade die Abschnitte in der Wachau sind besonders schön und sicher keine Partymeilen.

  • Also ich würde mich davon nicht abschrecken lassen

    Danke für die ermutigenden Worte. :thumbup:


    wir waren im März in Nordspanien

    ihr seid auch nicht mehr auf die Hauptsaison angewiesen

    Ja, das Frühjahr wäre dann für uns passend. Hauptsaison muss nicht mehr sein.

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

  • Michael Moll 23. November 2022 um 16:20

    Hat den Titel des Themas von „Was ist für euch weit weg?“ zu „Jakobsweg - Camino Frances“ geändert.
  • Ich habe die Beiträge mal aus dem alten Thread genommen, weil man zum Jakobsweg natürlich noch jede Menge ergänzen kann.

    Zuletzt war ich 2007 vor Ort, ist also schon lange her. Und ich war nicht pilgern, sondern recherchieren. Schon damals habe ich aber mitbekommen, wie sich der Jakobsweg verändert. Es wurde da bereits voll und die Pilger mussten schon mitten in der Nacht zur anstehenden Tagesetappe aufbrechen, um sich in der nächsten Herberge einen Übernachtungsplatz zu sichern.

    Seitdem haben sich die Pilgerzahlen bis Corona verdreifacht. Ich bin also ein wenig skeptisch, ob es noch viel Freude macht, dort zu pilgern.

    Auf der anderen Seite sehe ich aber auch den etwas reißerischen Artikel von ntv (=RTL). Alleine die Tatsache, dass man die aktuellen Ausmaße mit dem Kerkeling-Buch begründet, ist einfach nur schlecht. Denn das Buch ist 2006 erschienen und der aktuelle Andrang ist nicht mehr nur auf das Buch zurückzuführen. Selbst der dazugehörige Film ist mittlerweile sieben Jahre alt.

    In diesem Zusammenhang sind auch im restlichen Europa die vielen Jakobswege entstanden, die ja als Zuwege zum Hauptweg gedacht sind. Oftmals haben die örtlichen Touristiker versucht, einen Jakobsweg zu installieren, nur weil irgendwo eine Jakobmuschel zu sehen war. Im Grunde auch nicht falsch, denn es heißt, der Jakobsweg beginnt vor der eigenen Haustür. Und so gesehen ist dann jeder Weg, der irgendwie zum Hauptweg führt ein Jakobsweg.

    Mir persönlich hat der Jakobsweg, so wie ich ihn gesehen und erlebt habe, nicht zugesagt. Das war mit ein Grund, warum ich das Buchprojekt damals auch wieder abgegeben habe und ich es nur von der 8. bis zur 10. Auflage betreut habe, obwohl es kommerziell recht erfolgreich war. Als ich das Projekt übernommen hatte, erhielt ich vom Verlag erstmal einen dicken Ordner mit Leserbriefen und auch während meiner Zeit bekam ich viel Leserpost. Zunächst überraschte mich das, weil ich bei keinem anderen Buch so viele Leserbriefe erhielt. Selbst bei späteren Reiseführern erhalte ich bis heute Leserbriefe, aber eben nicht in diesem Ausmaß. Als ich dann vor Ort war, war mir klar, warum es so viel Post gab: Die Pilger waren, wie schon oben erwähnt, sehr früh auf den Beinen und erreichten die nächste Pilgerherberge spätestens bis Mittag, teilweise sogar schon gegen 10 Uhr. Und dann hatten sie den ganzen Tag einfach nichts mehr zu tun, wenn sie in irgendeinem kleinen Ort waren, der aus drei Häusern bestand, wovon eines besagte Herberge war. Ist doch klar, dass man sich dann an das Büchlein klammert, weil man ja auch nicht wirklich viel Gepäck dabei hat, und sich dann extrem detaillierte Notizen macht.

    Heute ist das Buch übrigens in der 25. Auflage erhältlich. Das zeigt also auch die hohe Popularität des Jakobswegs.

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