Korsika mit dem Wohnmobil

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    • Offizieller Beitrag

    Vor einigen Tagen hatte ich mal die Überlegung, mit dem Wohnmobil nach Korsika und im Anschluss nach Sardinien zu fahren. Allerdings habe ich im Netz nicht viel Gutes gelesen. In einigen Reiseberichten wird von "Übergriffen" und "Angriffen" auf Wohnmobiltouristen gesprochen. Das können harmlose nächtliche Störungen durch vorbeifahrende, hupende Autos aber auch Würfe mit Eiern und Sachbeschädigungen.
    Auch zu Wohnmobilstellplätzen findet man nur sehr wenig bis kaum Informationen. Scheinbar ist die Insel sehr schön, doch für Wohnmobiltouristen eher weniger geeignet. Hat einer von euch Erfahrungen damit oder kann die Beschreibungen gar bestätigen?

  • Ich habe mich gerade mal etwas im französischsprachigen Internet schlau gemacht. Da gibt es in der Tat recht hässliche Geschichten von Sachbeschädigungen und ähnlichem. Bei solchen Berichten ist mir allerdings aufgefallen, dass es immer Leute betraf, die außerhalb von offiziellen Stellplätzen bzw. Campingplätzen übernachtet hatten. Das scheint also die allererste Regel auf Korsika zu sein: Wildes Campen ist auf der Insel nicht nur verboten sondern auch gefährlich.
    Eine besonders fiese Variante dieser Regel: Sieh zu, dass Du entweder für die erste Nacht einen reservierten Platz hast oder dass Du früh genug auf der Insel ankommst, um Dir noch einen zu suchen. Verlass Dich nicht darauf, am Abend, womöglich bei Dunkelheit, noch mal eben irgendwo einen Platz zu finden. Und je näher Du die Nacht an einem Campingplatz verbringst, desto höher ist offenbar die Wahrscheinlichkeit, Ärger zu bekommen.

    Daneben gibt es aber auch Berichte von sehr begeisterten Wohnmobilisten. Demnach soll es wohl auch möglich sein, auf Privatgrundstücken zu übernachten, wenn man sich entsprechend durchfragt. Konkrete Adressen habe ich allerdings nirgends gefunden. Die gibt es wohl allenfalls per Mundpropaganda.

    Dann scheint es hier und da auch Gegenden zu geben, in denen das Parken mit dem Wohmobil auch tagsüber nicht gerne gesehen ist bzw. mit Höhenbegrenzungen verwehrt wird. Auch hier der Rat: Nicht einfach vor der Einfahrt parken, sondern lieber fragen, wo es genehm ist (und allenfalls darauf hinweisen, dass man eben nur kurz einkaufen oder etwas besichtigen will und nicht über Nacht bleibt). Hintergrund ist wohl, dass manche das Vorurteil pflegen, Wohnmobilisten seien "Schmarotzer", die sich um die Übernachtungskosten drücken wollen und auch sonst kaum Geld auf der Insel lassen.

    Das Hauptproblem liegt wohl nach wie vor darin, dass es große Spannungen zwischen der Inselbevölkerung und den Festlandsfranzosen gibt. Ob Nicht-Franzosen damit auch zum potenziellen "Feindbild" zählen, kann ich jetzt gar nicht sagen. Aber die positiven Erfahrungsberichte empfehlen jedem, die Belange der örtlichen Bevölkerung ernst zu nehmen und sich nicht mit einer überheblichen Einstellung darüber hinwegzusetzen. An diesem Punkt sind die Korsen sehr empfindlich. Also lieber einmal mehr fragen bzw. überhaupt den Kontakt mit den Einheimischen suchen.

    Dann kommt natürlich noch der Punkt, dass die korsischen Straßen (mal abgesehen von der eher flachen Ostküste) sehr eng und kurvig sind, und dass damit natürlich jedes Wohnmobil schnell zum Verkehrshindernis wird. Also der übliche Rat, hin und wieder mal die Schlange, die sich hinter dem Womo gebildet hat, vorbeizulassen. Allerdings heißt es in einem Kommentar auch, dass die Nebenstraßen in Großbritannien und Irland oft noch enger sind...

    Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für das Mobil scheint es fast nur auf Campingplätzen zu geben, wobei etwa die Hälfte der Campingplatzbetreiber wohl auch darauf besteht, dass man dort mindestens eine Nacht verbringt, um die Anlagen nutzen zu dürfen.

    Ach ja - und bloß nicht in der Hauptsaison (August) hinfahren. Denn dann sind die "erlaubten" Camping- und Stellplätze überfüllt, und der Ärger ist vorprogrammiert.

    Aber schön ist die Insel definitiv. Soviel steht fest. :thumbup: :relax:

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigem Hin und Her, was auch die späte Antwort erklärt, hat sich Korsika mit dem Wohnmobil für uns erledigt. Dass, was du geschrieben und aus dem Französischen übersetzt hast, deckt sich mit eben dem, was ich gefunden habe. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich keine Lust habe, irgendwohin zu fahren, wo ich so wenig willkommen bin, dass ich sogar mit Sachschäden rechnen muss. Da startet nämlich dann bei mir so eine Art Trotzreaktion-Programm und ich denke mir dann halt, dass ich mein Geld lieber woanders ausgebe.
    Wäre das eine Region, wo man mal eben auch wieder wegfahren könnte, dann wäre das wahrscheinlich noch etwas anderes. Aber es ist eben eine Insel und alleine die Überfahrt ist nicht gerade günstig.
    Auf der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten habe ich mich auch stundenlang auf Korsika-Streetview herumklickt und glaube gerne, dass es landschaftlich sehr schön sein muss. Aber unter diesen Umständen? Nö.

    Problematisch würde es ohnehin deswegen werden, weil die Reise im Winter stattfinden sollte und ich keinen ganzjährig geöffneten Campingplatz gefunden habe. Von Stellplätzen gar nicht erst zu reden. Also bliebe nur die freie Übernachtung.

  • Hey ihr beiden

    Also, Korsika ist schön, diese Erfahrungen haben wir im letzten Jahr gemacht. Es war unsere erste Ausfahrt mit unserem KaWa.
    Wir haben jedoch nicht frei gestanden sondern sind überwiegend Campingplätze angefahren. Wenn freistehen dann bei einem Bauern, mit dem wir das vor Ort abgesprochen haben. Die unzähligen Erfahrungen als auch Hinweise sowohl hier im Internet, aber auch in anderen Reiseberichten bzw. Büchern haben uns also nicht abgeschreckt.
    Das andere ist evtl. auch noch der Zeitraum - wir waren vor dem jährlichen Überfall der Touristen vor Ot auf der Insel. Denn auch darüber berichten ja Viele, dass das "Personal", auch in den zahlreichen Restaurants, nicht gerade freundlich sei. Aber auch diese Erfahrung können wir nicht bestätigen.

    Unser Fazit: Korsika ja, aber für "Freisteher" auf jeden Fall mit Einschränkungen - und sei es nur die berüchtigte Querstange.

    Gruß
    der Ruri-Wessi

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