Meine Reaktion auf die Anschläge in Brüssel war die gleiche wie auf Paris: Kurz versichern, dass von meinen Verwandten vor Ort (die gab es in beiden Fällen) niemand betroffen war, und dann ruhig bleiben und normal weiterleben. Um die Aufbereitung der Anschläge kümmern sich jetzt Polizei und weitere Ermittlungsbehörden, die hoffentlich dafür sorgen, dass es nicht allzu viele weitere solcher Attentate geben wird. Bleibt natürlich ein gewisses Restrisiko, aber das ist nach wie vor deutlich geringer als bei einem stinknormalen Verkehrsunfall (oder im Haushalt oder unter sonstwelchen banalen Umständen) ums Leben zu kommen.
Nebenher habe ich zur Zeit einen plötzlichen und unerwarteten Todesfall in der engsten Familie zu verarbeiten. Aus dieser Erfahrung heraus habe ich durchaus tiefstes Mitgefühl für jegliche Hinterbliebenen von Attentats-Opfern. Nur spielt es in solchen Fällen überhaupt keine Rolle, ob jemand von einer Bombe aus dem Leben gerissen wurde, oder ob sein Körper von sich aus "aus heiterem Himmel" seinen Geist aufgegeben hat. Die Frage, warum es ausgerechnet diesen Menschen getroffen hat, und warum gerade jetzt, ist so oder so nicht zu beantworten. Für uns Überlebende geht das Leben weiter, und das will weiterhin gelebt werden.