Nun ist es schon soweit: Meine erste Reise in diesem Jahr ist zu Ende.
Und zwar waren wir nun eine Woche auf der Queen Victoria unterwegs. Nach der Queen Mary 2, der Queen Elizabeth und der noch jungen Queen Anne ist sie das vierte Schiff von Cunard und war das einzige, das wir noch nicht kannten. Allerdings sind Queen Elizabeth und Queen Victoria baugleich, daher wussten wir zumindest grob, was uns erwartete.
Ehrlich gesagt hatten wir gar nicht so viel erwartet. Denn wir wussten, dass es eben nicht unsere "geliebte" Queen Mary ist. Doch vom ersten Moment an fühlten wir uns an Bord wohl und fast schon wie zuhause. Gleich im zweiten Moment waren wir ein wenig traurig, weil klar war, dass wir das Schiff nach fünf Tagen verlassen müssten. Wir fühlten uns im traditionellen Cunard-Stil direkt besser aufgehoben als auf der Queen Anne, die mit ihrem Stil etwas moderner wirken möchte und sich ein kleines bisschen von den Traditionen abwendet.
Die Reise begann mit einer Hotelübernachtung in Hamburg und dem Check-In im Altona Cruise Center. Das war für uns neu und wir sind froh, dass wir das noch rechtzeitig gelesen hatten. Sonst wären wir womöglich und wie jedes Mal zu Steinwerder gelaufen. Beim Check-In - der sehr, sehr schnell verlief - bekamen wir schon den Hinweis, dass unser erster Landgang gestrichen sei. Eigentlich sah der Plan so aus: Seetag - Amsterdam - Rotterdam - Zeebrugge - Southampton.
Doch auf Grund einer Windwarnung fiel Amsterdam aus. Bei starkem Wind kann man wohl nicht nach Amsterdam hineinfahren. Dafür bekamen wir dann Rotterdam mit Übernachtung vor Ort. Aber eigentlich war es uns egal, weil wir ohnehin das Schiff kennenlernen wollten. Amsterdam kennen wir ohnehin schon zu Genüge und wenn ich wollte, wäre ich in weniger als drei Stunden mit dem Auto dort.
Dafür hatten wir also an dem Amsterdam-Tag einen halben Seetag mit starker Schräglage auf der Nordsee. Der Wind drückte das Schiff ganz schön zur Seite, aber es gab keinerlei Bewegung. War also völlig angenehm. Man musste halt nur bergauf oder bergab gehen. Je nachdem, ob man zur Backbordseite oder zur Steuerbordseite ging.
In Rotterdam sind wir mal kurz rausgegangen und haben klassischerweise die Markthalle und die Kubuswürfel besucht. Kannten wir aber natürlich auch schon. In Zeebrugge sind wir wiederum an Bord geblieben, weil die Stadt nicht wirklich viel zu bieten hat und wir keine Lust hatten, mit einer gebuchten Tour nach Brügge zu fahren (kennen wir eben auch schon sehr gut).
Am letzten Tag verließen wir das Schiff in Southampton und blickten noch auf die benachbarte Queen Anne. Die Stadt, die wir ja nun wirklich in- und auswendig kennen (waren alleine letztes Jahr vier Mal in Southampton) ließen wir links liegen und spazierten direkt zum Bahnhof. Eineinhalb Stunden später waren wir in London. Während es in Deutschland kräftig schneite, genossen wir den strahlend blauen Himmel. Außerdem hatten wir viel Glück, weil wir schon um 11.30 Uhr in unser Hotelzimmer durften. Das war sehr überraschend, aber natürlich wunderbar. So konnten wir den Rest des Tages mit Stadtrundgang genießen. Am Ende dieses einen Tages kamen wir laut Schrittzähler auf 26 Kilometer Fußweg:
QE2 Terminal Southampton -> Bahnhof Southampton (3,5 km mit Koffer)
Waterloo Station London -> Hotel an St. Pancras Station (3,5 km mit Koffer)
Hotel -> Trafalgar Square (3 km) -> London Eye (1 km) -> Westminster Abbey (1 km) -> durch St. James Park bis Buckingham Palast (1,5 km) -> durch St. James Park bis Millennium Bridge (4 km) -> zurück zum Hotel mit Zwischenstopps in Supermärkten (3 km)
Zählt man alles zusammen, kommt man auf 20,5 km. Aber diese Angaben sind die reine Wegstrecke laut Googlemaps. Aber man läuft ja immer wieder mal zickzack, bleibt stehen, geht für ein Foto zurück und man macht ja auch Schritte im Hotel, viele Schritte noch an Bord usw. Interessant also, was da noch an Abweichung zusammenkommt.
Wie auch immer: Am Abend waren wir ziemlich platt und fielen sehr früh ins Bett. Das lag aber nicht nur an der Wegstrecke, sondern an den gesamten Tagen vorher schon. Kein Wunder, wenn man jeden Abend an Bord erst um halb 1 ins Bett geht und man sich den Wecker schon für sieben Uhr stellt. Man will ja nichts verpassen, weder den Karaoke-Abend im britischen Pub noch das Frühstück, bei dem noch wenige andere Passagiere anwesend sind.
So, hier aber jetzt ein paar Bilder:
Dieses Mal hatten wir eine Außenkabine und haben mittlerweile die Vorzüge (mehr Platz) im Gegensatz zur Innenkabine zu schätzen gewusst. Doch wir bleiben dabei: Eine Balkonkabine ist für uns absolut unnötig. Mehr als Außenkabine brauchen wir nicht und Innenkabine tut's auch. Wäre das aber eine mehrwöchige Reise, dann ist Außenkabine sicherlich die bessere Wahl.
Beim Warten auf den Afternoon Tea schmökere ich schon im Katalog der nächsten Reisen.
Schriftzug am Heck
So viel zur Kleidung an Bord. Jeans, Skecher und eine Nordkap-Wollmütze mit dicker Jacke sind tagsüber (und vor allen Dingen draußen im Januar) völlig okay. Die besondere Garderobenwünsche betreffen nur bestimmte Bereiche auf dem Schiff ab 18 Uhr und ist eigentlich völlig harmlos. Und selbst das wird (leider) gelegentlich ignoriert.
Auch auf dem Außendeck kommen schnell mal ein paar Kilometer zusammen.
Die Queen Victoria in Rotterdam.
Kubus-Häuser
Treppenaufgang in der "Mall" des Schiffs. Oben gibt es rechts und links einige Geschäfte. Im unteren Bereich befindet sich links das gut sichtbare Casino und gegenüber auf der rechten Seite das Golden Lion (Britischer Pub).
Eine Galerie gibt es auch an Bord. Wer will, darf hier auch Geld ausgeben.
Die Grand Lobby von oben. Der Bereich erstreckt sich über drei Decks. Ganz unten das Purser's Office (Rezeption), darüber eine Bar und darüber ebenfalls.