Traumschleifen - unser zweiter Besuch entlang des Saar-Hunsrück-Steiges - Teil 1

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  • 2. – 6.04.
    Traumschleifen über Ostern
    Nach den schönen Erlebnissen und vor allem Wandergenüssen im letzten Herbst machten wir uns erneut auf in die Pfalz zu den Traumschleifen rund um oder entlang des Saar-Hunsrück-Steiges. Wir hatten im Internet zwar gelesen, dass nach den Stürmen der vergangenen Tage auf den Traumschleifen sowie dem Saar-Hunsrück-Steig stellenweise mit Beeinträchtigungen durch Sturmschäden zu rechnen sei, aber wir wollten sehen, was sich doch erwandern lies.
    Da unsere erste Wanderung rund um die Steinbachtalsperre gehen sollte nahmen wir den Stellplatz direkt unterhalb der Wildenburg auf dem Wildenburger Kopf, einem mit 664 m höchsten Gipfel in dieser Gegend.
    Außer uns stand dort noch ein weiteres Wohnmobil auf den ausgewiesenen Stellplätzen, die jedoch weder über Strom noch Wasserver- und –entsorgung verfügen.


    Köhlerpfad am Steinbach (13,3 km)
    Am Freitag bei herrlich blauem Himmel aber recht lausigen Temperaturen machten wir uns dann auf den Weg, um den Einstieg in diesen 13,3 km langen Wanderrundweg zu finden. Auch diese Zuwegung von der Wildenburg war hervorragend ausgeschildert, wie auch diese gesamte Traumschleife. Überall sind diese kleinen aber dennoch auffälligen Wanderzeichen angebracht, sodass weder eine Wanderkarte noch ein Garmin oder anderes Gerät notwendig sind zumal die Internetseite mit den Traumschleifen gut brauchbare Routenbeschreibungen als auch eine Karte enthält.
    Wie gewohnt ging es dann, als wir auf dem Köhlerpfad waren, wieder über schmale kleine Pfade, quer durch den Wald, aber auch immer wieder einmal bergauf als auch bergab. Auf- und Abstiege werden jedoch nur mit 286 m angegeben, sodass hinsichtlich der Kondition als auch der Technik die Schwierigkeit als mittelmäßig eingestuft wird.
    Kurz hinter Sensweiler stehen dann sieben Schieferstelen auf einem Acker. Von weiten sieht es zunächst wie ein schottischer Steinkreis aus, aber als wir näher kommen sehen wir es besser: nicht in Kreis- sondern in Kreuzform stehen dort sieben unterschiedlich hohe Schieferstelen. Auf einer Infotafel wird dann auch erklärt, dass diese seit 2013 hier stehende Skulptur mit dem Titel „Zeit-Raum-Zeit“ bei Sonnenschein die Schatten quasi als Zeitmessung über die Stelen laufen lässt. In Verbindung mit dem Material, nämlich dem Jahrmillionen alten Schiefer, der ursprünglich Meeresboden war, kommt dann eben auch noch einmal die Zeitdimension zum tragen. Interessant ist dieser Standort auch noch dadurch, dass wir von hier aus auf jeden Fall einen weiteren Blick auf die Wildenburg haben, aber auch den Erbeskopf, der höchsten Erhebung von Rheinland-Pfalz und sogar das Skigebiet Idarwald.
    Die Nacht war etwas kälter, sodass wir unsere Heizung auf der kleinsten Stufe laufen ließen, vor allem wegen der Befürchtung, dass die Innentemperatur auf 5° abfällt und dann das Sicherheitsventil am Warmwasserboiler öffnet und unser ganzes Frischwasser am Morgen auf der Straße bzw. dem Parkstreifen liegt. Alles schon erlebt.
    Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht, als die Windschutzscheibe einen leichten Belag aufwies. Bei genauerem Hinsehen stellte es dann jedoch nicht als eine Reif- oder Frostschicht heraus sondern es schneite. Der Himmel war komplett zugezogen und es sah nicht nach einer Wetteränderung aus. Immerhin sind wir hier ja auf 630 m, einmal schauen wie es weiter unten aussieht, ansonsten werden wir dem alten Kupferbergwerk in Fischbach einen Besuch abstatten. Denn „unter Tage“ ist es egal, ob es draußen stürmt oder schneit.

    Kupferbergwerk Fischbach
    Das Kupferbergwerk Fischbach mit seinen ausgedehnten Abbauräumen und smaragdgrün oder türkisblau schimmernden Wänden soll einen Eindruck mittelalterlicher Bergbautechnik und der Arbeitsweise der Bergleute vermitteln. In der dazugehörigen Kupferhütte soll dem Besucher die einstige Hüttentechnik vorgeführt werden. Das alles las sich doch schon einmal nicht schlecht. Also rein in das Museumsbergwerk. Ausgestattet mit einem gelben Helm, unsere Führerin den obligatorischen weißen Steigerhelm und einem „Glück auf“ fuhren wir ein. Halt. Stop. Wir gingen hinein und Treppen herunter, denn so tief hinab ging es nicht.

    Die Nacht verbrachten wir in Herrstein, nur wenige Kilometer entfernt und mit einem Stellplatz als auch der gastlichen Zehntscheune ausgestattet. Abends sind wir dann zum Essen wie schon im Herbst letzten Jahres in die Zehntscheune und haben die gut bürgerliche Küche genossen.

    Hahnenbachtaltour (9,4 km)
    Das Wetter hatte sich wieder beruhigt. Und auch wenn es ordentlich kalt war, es sah nach einem herrlichen Ostersonntag aus. So hatten wir jetzt die nächste Traumschleife, die Hahnenbachtaltour vor uns. Wir mussten von Herrstein aus ein paar Kilometer fahren, um zu einem der drei Einstiege in diese Tour zu kommen. Wir entschieden uns diese Wanderung am Besucherbergwerk Herrenberg zu beginnen. Im Vergleich zu Gestern waren aber heute Morgen wesentlich mehr Menschen unterwegs, sowohl mit ihren Autos als auch wandernd.
    Zunächst erstiegen wir ein eigens ausgeschildertes Plateau, von dem aus wir einen herrlichen Blick auf die Ruinen der mächtigen Schmidtburg hatten. Sie gehört mit zu den ältesten und bedeutendsten Burgen im Hunsrück, die wir später noch besichtigen werden. Allein von hier, aus der Ferne, wird jedoch schon die Größe dieser um 900 erbauten Burg sichtbar. Sie steht zwar auf einem Hügel, ist jedoch umrahmt von weiteren Bergspitzen und Höhenzügen, sodass ich mich fragte, welchen Sinn diese Festungsanlage einmal gehabt hatte. Zuhause konnte ich dann nachlesen, das diese Burg vor allem dem Schutz und der Bewachung der im 13. Jahrhundert dort aktiven Mine war. Ja sicher, wir sind dann ja auch bei der Fortsetzung unserer Wanderung an dem Besucherbergwerk Herrenburg vorbei gekommen, wobei es sich hier um ein altes Schieferbergwerk handelt.
    Von hier aus sehen wir dann auch die Keltensiedlung Altburg, die hier im Hunsrück vor mehr als 2000 Jahren gestanden hat, noch bevor die Römer den Hunsrück beherrschten. Es war eine von zahlreichen Fliehburgen, die die Kelten hier rd. 150 Jahre v. Chr. Bauten.
    Am Himmel reger Flugbetrieb. Seien es Milane oder auch Bussarde, die hier ständig über dem Tal als auch den „Bergspitzen“ kreisen. Auch wenn die Sonne scheint ist es jedoch noch ziemlich kühl, aber das wenige an Sonnenstrahlen reicht scheinbar aus, um für eine entsprechende Thermik zu sorgen. Denn sehr gut können wir sehen, wie die Greifvögel sich hier spiralförmig nach oben schrauben ohne auch nur einen Flügelschlag auszuführen.
    Dieses ganze Schauspiel beobachteten wir wieder einmal von einer dieser Sinnesbänke aus.

    Fortsetzung Teil 2

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