Slowenien
Uns reizte die Bergwelt, die auf jeden Fall einsamer als in den Alpen ist.
Ein Land im Osten, auch wenn es das eigentlich gar nicht mehr war. Nach dem zweiten Weltkrieg zunächst als Teil des neu gegründeten Jugoslawiens entstanden erklärte sich Slowenien 1991 für unabhängig und wurde von allen Mitgliedern der Europäischen Gemeinschaft anerkannt. Im Zuge der Osterweiterung trat Slowenien 2004 der Europäischen Union bei.
Genau in diese Zwischenzeit des politischen Wandels fiel unsere Slowenienreise 2001.
In Deutschland und in so manch einem angrenzenden Staat hatten wir die ersten Erfahrungen mit dem Euro gemacht. Als Grenzregionbewohner begrüßten wir natürlich die Möglichkeit, mit einer Währung in der Tasche unterwegs zu sein. Keine Gulden, keine französischen oder belgischen France mehr in der Geldbörse und kein Umrechnen waren nötig. Jetzt mussten wir wieder umdenken und uns an eine andere Währung gewöhnen.
Wir hatten uns vorgenommen, so viel wie möglich abseits der großen Straßen unterwegs zu sein, also auch die eine oder andere Schotterpiste unter die Räder zu nehmen. Auch wenn wir beide keine Enduros fahren.
Diese Möglichkeiten boten sich uns zuhauf, wobei dieser lose Schotter manchmal auch zu einem richtigen Eiertanz wurde. Eine ganze Reihe von kleinen Verbindungsstraßen sind noch ohne eine Asphaltdecke versehen. Sie sind jedoch in einem guten Zustand und lassen erkennen, dass sie auch genutzt werden.
Trotzdem waren wir häufig ganz allein unterwegs, zumindest wenn wir das auf uns Menschen bezogen. Freilaufende Kühe trafen wir allerdings des Öfteren an in diesen verlassenen Gegenden, die zum größten Teil jedoch keine Notiz von uns nahmen. Ruhig und unbeirrt zockeln sie über die Straße, wenn man den Motor nicht gerade einmal aufheulen lässt.
Ab und an stolperten wir über kleine Holzhäuser mit urigen Dacheindeckungen. Durch schichtweises übereinandernageln von Holzbrettern wird damit versucht, das Dach regendicht zu machen. Eine Methode, die sich zumindest früher bewährt hat und heute mehr und mehr von Dachziegeln abgelöst wird.
Viele dieser Häuser waren jedoch auch schon verlassen und der Zahn der Zeit nagte kräftig an ihnen.
Die Gegensätze von einfachem, aber bestimmt nicht unglücklichem Leben, trafen wir immer wieder an.
Selbst in den wenigen Großstädten, die wir anfuhren, trat er zutage. Wie hier auf dem Wochenmarkt in Maribor.
Klein und fast unscheinbar in den ansonsten bunten Ständen bietet eine Frau das an, was ihr Garten, ihr Hof so alles hergibt.
Und teilweise wird die Ernte noch in mühsamer Handarbeit eingebracht, wie wir es vielerorts sehen konnten.
Anders, moderner, zeigte sich uns die Hauptstadt Sloweniens, Ljubljana, der wir natürlich auch einen Besuch abstatteten.