Aber ich finde es halt seltsam, dass eine deutsche Gemeinde eine zweite PLZ eines anderen Staates erhält, auch wenn sich die Gemeinde in dem Land befindet. Es würde ja theoretisch reichen, die deutsche zu benutzen (auch wenn man hier ein D und eine weitere Ziffer davor setzen müsste).
Rein theoretisch schon. Aber hast Du schon mal versucht, in einem IT-System, das auf 4-stellige Codes ausgelegt ist, eine 5-stellige Zahl einzugeben? Bzw. einen Brief, der durch Voranstellen eines ausländischen Ländercodes als Auslandspost gekennzeichnet ist, als inländische Sendung zu behandeln? Da ist es viel leichter, eine zweite Postleitzahl einzurichten. Und dann alles, was unter dieser PLZ im Verteilzentrum ankommt, dem deutschen Briefträger zu übergeben. Rein praktische Gründe also.
Zitat
Haben Liechtenstein und Monaco denn eigene PLZ? Wenn nicht, dann würde ich sagen, dass sie sich eben angegliedert haben. Aber dann wird nicht eine Postleitzahl von einer anderen ersetzt.
Nein, die sind komplett ins schweizerische bzw. französische System eingebettet. Genauso wie San Marino und die Vatikanstadt ins italienische System eingegliedert sind. Also ist die Lage hier ein wenig anders.
Ich habe aber nochmal die Situation in Campione d'Italia und im Kleinwalsertal nachgeschlagen. Diese Orte haben auch Postleitzahlen von zwei Ländern. Auch ansonsten haben diese Orte einiges an Besonderheiten und Kuriositäten zu bieten. Und jedesmal sieht es ein wenig anders aus.
Zitat
Jetzt stelle ich mir die Frage, wie das für einen Schweizer ist, der einen Brief nach Büsingen schickt. Muss er ein höheres Porto bezahlen, wenn er die deutsche PLZ benutzt (was er ja tun könnte, oder sehe ich das falsch?)
Pech gehabt, würde ich sagen. Der zahlt halt 1,30 Fr statt 1,00 Fr für seinen Brief.
Zitat
Kennst du den Bahnhof von Bayerisch Eisenstein? Ich war vor vielen Jahren mal dort, aber da hatte mich so etwas leider noch nicht sonderlich interessiert (wie ich mich darüber heute ärgere... na egal, muss ich halt irgendwann wieder hin). Dabei bin ich damals sogar dort in die Waldbahn eingestiegen.
Ja, da bin ich vor ca. 15 Jahren auch mal mit der Bahn hin, um dann auf der tschechischen Seite eine Woche Urlaub zu verbringen. Das war noch vor dem EU-Beitritt Tschechiens, so dass ich mich ziemlich gewundert habe, dass man hier fast ohne Kontrollen über die Grenze kommt. Dass der Bahnhof direkt auf der Grenze steht, hatte ich da schon mitbekommen, aber ich glaube nicht, dass ich davon Fotos gemacht habe.
Übrigens: Noch eine Bahnlinie, die es mit den Grenzen nicht so genau nimmt, ist die Tramlinie 10 von Basel nach Rodersdorf. Die führt nämlich ein kurzes Stück über französisches Territorium mit einem Halt in Leymen, um danach wieder in die Schweiz zurück zu kommen.