2016 – Mit dem Mietwagen durch die Nationalparks der USA – Teil 2

Sonntag, 25. September 2016


Über den Towne Pass fuhren wir am nächsten Morgen wieder in die Tiefebene, die wir bereits kannten. Natürlich genossen wir dabei die Ausblicke, hielten immer mal wieder an und fuhren auf der westlichen Seite des Tals wieder bergauf. Damit überwanden wir zwei Mal kurz hintereinander einen Höhenunterschied von jeweils rund 1.000 Metern.

Wilder Westen in Kalifornien
Wilder Westen in Kalifornien

An einer Stelle erlebten wir wieder eine Art Sandsturm, der sich vor uns auf der Straße austobte und nach links zog. Es folgte ein Art Hochplateau, das von drei Seiten von Gebirgszügen gesäumt war. Am Rande dieses Hochplateaus verlief jeweils eine Straße dicht an dem entsprechenden Gebirgszug entlang. Alle drei Straßen waren in den Ecken dieses Dreiecks miteinander verbunden.

Wilder Westen in Kalifornien
Wilder Westen in Kalifornien

Wir erreichten dieses Dreieck auf der Straße 190 in seiner östlichen Ecke und konnten die beiden Siedlungen am nördlichen und am südlichen Ende sehr gut sehen. Dabei waren sie jedoch 26 bzw. 23 Kilometer von uns entfernt. Es war irgendwie seltsam. Das gesamte Hochplateau konnte man überblicken und in der Ferne die Straßen sehen, die ein riesiges dreieckiges Verkehrsnetz ergaben.

Weite Landschaft in Kalifornien
Weite Landschaft in Kalifornien

Wir folgten der Straße 190 weiterhin nach Olancha, wo wir auf den Highway 395 trafen und diesem nach Süden folgten. Wir wollten nämlich zum Sequoia-Nationalpark und dieser war eigentlich gar nicht so weit von uns entfernt. Gerade mal 30 bis 40 Kilometer in westliche Richtung. Dummerweise lag dort ein Gebirge zwischen dem Nationalpark und unserem Standort, dass keinerlei Straßenverbindung für uns bereit hielt. Daher mussten wir nun einen riesigen Umweg in Kauf nehmen und umrundeten das Gebirge südwärts auf der Straße 178. Dabei ließen wir uns ein wenig Zeit, machten in Ruhe Bilder von unterwegs und schließlich einen entscheidenden Fehler. Wir folgten nämlich nicht der Anweisung des Navis, sondern warfen einen Blick auf die Karte, die uns eine Straße anzeigte, auf der wir einige Kilometer sparen würden.

Weite Landschaft in Kalifornien
Weite Landschaft in Kalifornien

Das Sparen der Kilometer ging jedoch auf Kosten der Zeit. Wir fuhren nördlich des Isabella Lakes auf einer kleinen, teils einspurigen Straße mitten ins Gebirge hinein und brachte uns immer höher. Anfangs waren wir in einem kleinen Tal unterwegs, das auch eigentlich recht schön war. Doch die Fahrt war recht zeitaufwändig und es gab sogar Momente, in denen wir uns fragten, ob das nicht einfach eine Sackgasse wäre. Bis auf eine Höhe von 2.000 Metern fuhren wir und passierten dabei sogar einen ersten Wald mit Mammutbäumen. Das gab uns kurzfristig Mut, denn wir befanden uns bereits im Sequoia-Nationalforest mit einigen dieser eindrucksvollen Bäumen.

Sandsturm
Sandsturm

Doch der Schein trog. Die Straße führte nicht bis zum Sequoia-Nationalpark, sondern brachte uns bei einer Höhe von 2.200 Metern zur westlichen Seites dieses Gebirgsgrats. Dort fiel die Straße in unzähligen Kurven ab. Rund eine Stunde dauerte alleine die Abfahrt, die gefühlt kein Ende nehmen wollte. 1.700 Höhenmeter legten wir dabei zurück und fuhren durch unendlich viele Kurven, die man jedoch nicht als Spitzkehren bezeichnen konnte. Mit Serpentinen wäre diese ganze Fahrt deutlich einfacher gewesen, aber so folgte eine Kurve der nächsten, ohne dass man etwas gesehen hätte, denn wir waren die ganze Zeit von dichten Bäumen umgeben.

Yoshua Tree
Yoshua Tree

Es war echt anstrengend und ich war von dieser Kurbelei ein wenig genervt. Mir ging es aber dabei sogar noch ganz gut. Moni war in der Zeit schlecht geworden und das heißt einiges. Normalerweise wird ihr nicht schlecht vom Autofahren. Wir sind ja auch einiges gewohnt. Aber das hier war einfach nur ein Stück Straße, auf das wir gerne verzichtet hätten.

Lange Fahrt zum Sequoia-Nationalpark

Letztendlich kamen wir auf der Straße 190 in Porterville aus, wo wir nach Norden abbogen und durch eine flache von Landwirtschaft geprägte Landschaft der Beschilderung zum Sequoia-Nationalpark folgten. Wir fuhren sogar noch in den Nationalpark hinein, doch gleich nach der Einfahrt, wo wir wie üblich unsere Jahreskarte vorlegten, ging die Straße wieder steil bergauf ins Gebirge.

Yoshua Tree
Yoshua Tree

Das war uns für den Tag dann zu viel. Wir waren müden, hatten keine Lust mehr auf Fahrerei und unsere Tanknadel neigt sich dem Ende entgegen. Wir mussten entscheiden, ob wir das riskieren wollten, denn es würde im Nationalpark keine Tankstelle geben, sodass wir auf jeden Fall entweder durch den Park fahren oder wieder zurück. Und es war anzuzweifeln, dass wir das noch schaffen würden.

Hotelzimmer in Kalifornien
Hotelzimmer in Kalifornien

So schnappte sich Moni das Telefon und suchte nach einer angenehmen Übernachtungsmöglichkeit. Fündig wurde sie in einer Stadt namens Visalia, gleich am Flughafen im Comfort Inn & Suites. Über das Hotel kann man nichts schlechtes sagen, außer dass die Eismaschine des Hause gleich neben unserer Zimmertür stand und das Teil die ganze Nacht zu hören war.

Überhaupt, die Amerikaner und ihre Eismaschinen. In New York fand ich es noch lustig. Dort war es ja sehr warm und für uns noch etwas neues. Daher probierte ich dort auch zwei Mal die Eismaschine aus und ging mit meinem Eiskübel zu dem Automaten, um ihn mit Eiswürfeln zu füllen. Aber ökologisch ist das der größte Blödsinn. Reicht es nicht, den Kühlschrank zu benutzen? Muss man sich noch extra Eiswürfel herstellen lassen? Nein, offensichtlich nicht. Jedes noch so heruntergekommene Motel hat eine Eismaschine und bewirbt diese auch ausdrücklich.

Sequoia Nationalpark
Sequoia Nationalpark

Eiswürfel sind den Amerikaner offensichtlich ziemlich heilig. Da darf die Maschine dann auch gerne mal die ganze Nacht laut brummen. In einem Hotel hörten wir des Nachts sogar einen Gast, der sich Eiswürfel am Automaten ausspucken ließ. Nachts, als es tagsüber ohnehin schon nicht besonders warm war. Und in Florida sahen wir Eisautomaten am Straßenrand. Dort kann man per Münzeinwurf einen ganzen Sack voller Eiswürfel erhalten. Nein, auch in dieser Hinsicht halte ich die US-Amerikaner für extrem seltsam – um es mal vorsichtig auszudrücken.

Wir fuhren an diesem Abend noch einmal zum Einkauf in einen Supermarkt – mal wieder die einzige Beschäftigung, der man an einem Ort wie diesem nachgehen kann.

Montag, 26. September 2016

Gleich morgens fuhren wir, nachdem wir natürlich tanken waren, die Strecke zum Haupteingang des Sequoia-Nationalparks zurück. So betrachtet war dies nun schon der dritte Nationalpark, für den wir einen zweiten Anlauf brauchten. Aber dieses Mal lag es ja nicht am Wetter.

Tunnel Rock im Sequoia Nationalpark
Tunnel Rock im Sequoia Nationalpark

Unser erster Stopp hinter dem Kassenhäuschen war natürlich das Besucherzentrum. Das war dieses Mal recht überschaubar und wir waren schnell durch. Ich bekam mit einem Ohr mit, wie ein Tourist bei einem der Ranger um Hilfe bat, weil er irgendwelche Probleme mit dem Auto hätte. Hätte ich das nicht gehört, dann wäre ich wohl wenig später deutlich skeptischer gewesen als er uns ansprach und darum bat, von uns mitgenommen zu werden. Doch durch dieses Vorgespräch war sein Anliegen glaubwürdiger und ich lud ihn direkt zu uns ins Auto ein.

Achtung vor den Bären
Achtung vor den Bären

Es stellte sich heraus, dass er Franzose sei und einer kleinen Gruppe Touristen angehört, die weiter oben auf ihn warten würde. Dort stünde deren Auto, im Übrigen auch ein Ford Expedition, und sie hätten sich wohl irgendwie ausgesperrt. Wie das passieren kann, war uns ein Rätsel, aber in der Tat ließen wir ihn fünf Minuten später bei seinen Freunden aus, die bereits auf ihn warteten. Der Ranger sei wohl unterwegs zu ihnen und könnte bald schon helfen.

Tunnel Log
Tunnel Log

Auf der kurzen Fahrt tauschten wir natürlich gegenseitig unsere Reiseerlebnisse aus und der Franzose konnte gar nicht glauben, dass der Bryce Canyon-Nationalpark voll mit Nebel war. Es sei wohl der Nationalpark gewesen, der ihm am besten gefiel. Ja, da wollen wir mal sehen, wie es uns beim zweiten Besuch gefallen wird.

SUV unter dem Tunnel Log
SUV unter dem Tunnel Log

Am Tunnel Rock staunten wir über einen großen Felsen, der eine Art Tunnel auf einer alten Straße bildete. Heute führt die moderne Straße an dieser Sehenswürdigkeit dran vorbei. Am Giant Forest Museum hielten wir nur kurz an, es konnte uns nicht sonderlich überzeugen. Wir wollten lieber zu den großen Mammutbäumen.

Warnhinweise vor den Bären
Warnhinweise vor den Bären

Über eine kleine Seitenstraße fuhren wir zum sogenannten Tunnel Log. Dabei handelte es sich um einen Baum, der quer über der Straße liegt und in dessen Stamm eine Durchfahrt gesägt wurde. Amerikaner müssen ja immer alles so machen, dass man es mit dem Auto erreichen oder durchfahren kann. Und so eben auch hier. Das Motiv ist natürlich sehr berühmt und auch wir ließen es uns dann nicht nehmen, mit unserem großen SUV durch die Durchfahrt zu fahren. Weil jeder natürlich ein Foto von sich haben möchte, wie der durch den Baum fährt, ist auch jeder geduldig und hält Abstand, damit man ein Foto vom durchfahrenden Wagen machen kann.

Beliebtes Fotomotiv bei Touristen
Beliebtes Fotomotiv bei Touristen

Wenig später gelangtem wir zu einem Wanderparkplatz, wo man mit großen Schildern darauf aufmerksam gemacht wurde, keine Essensvorräte im Auto oder gar irgendwo draußen zu lassen. Bären sind hier im Sequoia-Nationalpark gang und gäbe. Auch die Mülleimer im Nationalpark sind so konstruiert, dass man Müll einwerfen kann, aber Bären trotzdem nicht heran kommen.

Packstationen für Lebensmittel
Packstationen für Lebensmittel

Wir folgten einem Wanderweg, auf dem wir von zahlreichen Fliegen genervt wurden und der uns zum Moro Rock führen würden. Der Moro Rock wäre zwar ein schönes Ziel, aber wir sahen schon von Weitem, dass er gut besucht ist. Gleichzeitig waren wir alleine auf dem Wanderweg, wenn man mal von den Millionen Fliegen absah. Da konnte also etwas nicht stimmen. Es musste also am Moro Rock einen Parkplatz geben. Immerhin sind wir in den USA und dort ist es meistens unnötig, einen besonderen Punkt zu Fuß zu erreichen.

Squirrel
Squirrel

Also mutierten wir in diesem Moment zu Amerikanern und beschlossen, die Wanderung abzubrechen bzw. einen anderen Weg einzuschlagen. Zum Moro Rock könnten wir ja auch später noch mit dem Auto fahren. Also wanderten wir um den Crescent Meadow herum, eine Art Grasland inmitten des dichten Waldes.

Ausblick im Sequoia-Nationalpark
Ausblick im Sequoia-Nationalpark

Dabei stießen wir nicht nur auf wirklich fantastisch große Bäume mit einem riesigen Umfang, sondern auch auf verschiedene Squirrels und Chipmunks. Es war richtig angenehm, nach den rot-braunen Wüstenlandschaften, die natürlich ebenfalls toll und sehenswert sind, wieder in einem herrlichen Wald umherzustreifen. Niedliche Tiere am Wegesrand, hohe Bäume über uns und ein gemütlicher Wanderweg durch den Wald. Es hatte uns richtig gut gefallen.

Mammutbäume
Mammutbäume

Nach dem Rundgang, der leider schon nach einer Stunde beendet war, stiegen wir ins Auto und fuhren wie geplant zum Moro Rock. Und natürlich war dort ein großer Parkplatz, von dem aus man ganz einfach über eine größere Anzahl von Stufen auf den mächtigen Felsen spazieren konnte. Die Aussicht von dort oben war schon ziemlich ansprechend. Außerdem hielten wir anschließend noch an der sogenannten Parker Group an. Dabei handelte es sich um eine zusammenstehende Gruppe von Bäumen, die nach einem ehemaligen Militärangehörigen benannt war, der aber auch wiederum als Superintendent im Nationalpark tätig war.

Fernsicht vom Moro Rock
Fernsicht vom Moro Rock

Doch für die Hauptsehenswürdigkeit mussten wir noch ein deutliches Stückchen weiter fahren und tatsächlich einen kleinen Spaziergang vom Parkplatz aus unternehmen. Da hatten wir natürlich überhaupt nichts gegen, aber es war schon ungewöhnlich. Die Rede ist vom General Sherman, dem zweitältesten Lebewesen auf diesem Planeten.

Fernsicht vom Moro Rock
Fernsicht vom Moro Rock
Wanderer auf dem Moro Rock
Wanderer auf dem Moro Rock

Der mächtige Baum ist das Wahrzeichen des Sequoia-Nationalparks und muss auf jeden Fall besucht werden. Er ist in seiner Größe natürlich unübertroffen, doch man muss schon gestehen, dass er zwischen den anderen Mammutbäumen eben einer von vielen ist. Wäre er nicht eingezäunt und mit der Hinweistafel beschriftet, dann würde er mir vermutlich nicht auffallen. Andere Bäume im Sequoia-Nationalpark sind halt auch sehr groß und haben einen extrem dicken Stamm. Uns gefiel das und wir wünschten uns, dass so eine Art Wald auch bei uns in Europa geben würde.

Wurzeln eines Mammutbaums
Wurzeln eines Mammutbaums

Nach den Sequoias zum Kings Canyon-Nationalpark

Bemerkenswert war hinter dem Baum ein abgebrochener Ast, der mal mitten auf den Weg fiel. Alleine dieser Ast war deutlich dicker als viele europäische Durchschnittsbäume es im Stamm sind. Einfach nur eindrucksvoll.

Kings Canyon Nationalpark
Kings Canyon Nationalpark

Im Norden grenzt der Sequoia-Nationalpark an den Kings Canyon-Nationalpark. Dieser ist im Verhältnis zu anderen amerikanischen Nationalparks nicht so riesig groß und auch deutlich unbekannter. Aber er lag für uns auf dem Weg und wir hatten noch ein wenig Zeit an diesem Tag. Daher wollten wir ihn nicht unbeachtet lassen.

Straße zum Kings Canyon Nationalpark
Straße zum Kings Canyon Nationalpark

Wir folgten also der Straße und fuhren mit tollen Ausblicken in den Kings Canyon hinein. Dabei mussten wir die gesamte Zeit hinter einem großen Wohnmobil herfahren, was uns ein bisschen Zeit kostete. Aber das war nicht weiter schlimm. Die Straße führt durch den Canyon und ist eine reine Sackgasse. Unterwegs passiert man einige Campingplätze, die aber alle fast menschenleer waren. Immerhin war es Nebensaison. Und am Ende der Straße kann man bloß wenden und wieder zurückfahren. Was nun so simpel klingt, ist aber schon eine zeitliche Herausforderung, denn diese Sackgasse ist mal eben 30 Kilometer lang.

Kings Canyon Nationalpark
Kings Canyon Nationalpark

Das heißt, wir sind 30 Kilometer rein- und 30 Kilometer wieder rausgefahren, nur um mal einen kleinen Spaziergang am Ende des Kings Canyon zu unternehmen. Hinter der Sackgasse geht es nur noch zu Fuß weiter und das auch nur mit einem Permit, also einer Genehmigung durch die Nationalparkverwaltung. Selbst wenn wir gewollt hätten, hätten wir aber jetzt überhaupt niemanden angetroffen. Wir waren so ziemlich alleine mit den beiden Frauen, die das Wohnmobil steuerten. Die waren sehr daran interessiert, ob wir wirklich aus Florida kämen, wie unser Kennzeichen es verriet. Wieder einmal konnten sich Amerikaner nicht vorstellen, dass man so eine weite Entfernung mit dem Auto machen zurücklegen würde. Kurios, das Land der Autofahrer. Aber wenn man von einem Ende des Landes zum anderen gelangen möchte, nimmt man noch bequemer lieber das Flugzeug.

Wohnmobil im Nationalpark
Wohnmobil im Nationalpark

Wir verließen den Nationalpark wieder und stellten hinterher fest, dass wir immerhin drei Stunden in diesem Canyon verbrachten. Und das obwohl wir eigentlich nichts gemacht hatten. Wir sind bloß rein und wieder rausgefahren, waren ein wenig spazieren und machten Fotos. Aber schön war’s.

Sonnenuntergang im Nationalpark
Sonnenuntergang im Nationalpark

Ein fantastischer Sonnenuntergang begleitete uns unterwegs noch und ließ uns die Fahrt zum Hotel in Fresno für ein weiteres Foto-Shooting unterbrechen. Das Best Western Village Inn entpuppte sich mal wieder mehr als Motel denn als Hotel, doch immerhin waren die Zimmer durch einen Flur miteinander verbunden, was dem Motel zumindest ein wenig Hotel-Eindruck zukommen ließ.

Sonnenuntergang im Nationalpark
Sonnenuntergang im Nationalpark

Gleich gegenüber der Hauptstraße befand sich eine McDonalds-Filiale, in der wir zu sehr später Stunde noch etwas zu essen holten. Irgendwie hatten wir an diesem abermals sehr schönen Nationalpark-Tag noch nichts gegessen.

Dienstag, 27. September 2016

Auf direktem Wege fuhren wir von Fresno aus zum nächsten Nationalpark. Der Yosemite-Nationalpark stand natürlich auch ganz oben auf unserer Wunschliste. Und dieses Mal würde der Besuch gleich auf Anhieb passen. Das Wetter spielte mit, die Anreise war nicht ganz so lang und es war logischerweise auch noch nicht spät.

Yosemite Nationalpark
Yosemite Nationalpark

Weite Ausblicke im Yosemite-Nationalpark

Wir folgten der Straße lange Zeit nordwärts durch die Wälder und bogen irgendwann rechts ab in Richtung Glacier Point. Denn bevor in das Yosemite Valley hineinfahren würden, wollten uns von oben einen Ausblick gönnen. Und dieser hatte es wirklich in sich. Auf dem großen Parkplatz fanden wir relativ schnell einen Parkplatz, wobei es eigentlich sehr voll war und wir spazierten zu den Aussichtspunkten, wo wir wunderbar in die Tiefe blicken konnten und vor allen Dingen natürlich auch die Berge rund um das Tal erkannten.

Michael Moll
Michael Moll

Besonders markant ist dabei der Half Dome, der seinen Namen verdientermaßen trägt. Wie die eine Hälfte einer Kuppel ragt er deutlich erkennbar aus der Landschaft empor. Mit dem Teleobjektiv konnten wir gut erkennen, dass selbst auf diesem Berg einige Bergsteiger unterwegs waren. Aber auch unten im Tal war eine ganze Menge los, genauso wie hier oben auf dem Glacier Point. Hier befinden sich übrigens nicht nur Touristen, sondern auch Murmeltiere, die am Waldrand standen und ihre typischen Pfiffe ausstießen.

im Yosemite Valley
im Yosemite Valley

Nachdem wir genug Aussicht hatten, obwohl man eigentlich gar nicht genug Aussicht von dort oben haben kann, fuhren wir die Straße zurück. Sie ist auch in diesem Fall eine Sackgasse und man muss wieder einen weiten Bogen machen, um hinab in das Tal zu gelangen. Doch soweit waren wir noch nicht, denn es gab noch einen inoffiziellen Parkplatz am Straßenrand, den wir unterwegs gesehen hatten. Von diesem gelangte man über einen Nebenweg, der zufälligerweise auch noch eine Abkürzung war, zum Sentinel Dome.

Yosemite Valley
Yosemite Valley

Der Sentinel Dome ist eine Granitkuppe in einer Höhe von fast 2.500 Metern und bietet dadurch natürlich einen wunderbaren Rundumblick. Besonders gut erkennbar ist der El Capitan, der mit seiner Steilwand bei Kletterern beliebt ist.

Yosemite
Yosemite

Zurück zum Auto fuhren wir schließlich weiter hinab in das Tal hinein. Dazu fährt man auch durch einen Tunnel, was – wie ich finde – für amerikanische Verhältnisse sehr selten vorkommt. Gleich hinter dem Tunnel hat man auf beiden Seiten der Straße Parkplätze am Tunnel View. Denn hier hat man einen ebenfalls eindrucksvollen Ausblick auf das Yosemite Valley. Es ist eine unglaublich schöne Landschaft, die sich hier bietet.

El Capitan
El Capitan

Wir fuhren unterhalb des El Capitan vorbei in das Tal hinein und fanden einen kleinen Parkplatz an der Yosemite Kapelle. Diese hübsche Holzkapelle interessierte uns allerdings weniger, denn auf der anderen Straßenseite sahen wir einen Holzsteg, wie wir ihn von Wanderungen durch das Hohe Venn und anderen Orten kannten. Er war nicht sehr lang und führte eigentlich nur zum Ufer des Merced River hinab, doch das wollten wir uns nicht nehmen lassen. Immerhin standen wir inmitten des Yosemite Valleys und konnten die steil aufragenden Felswände um uns herum genießen.

Kleiner Wanderweg
Kleiner Wanderweg

Wir beließen es aber nicht dabei, sondern fuhren bis zum letzten Parkplatz im Yosemite Valley. Wenn wir schon keine Tageswanderung unternehmen würden, dann wollten wir wenigstens ein bisschen spazieren gehen. Auf dem Mirror Lake Trail folgten wir der Beschilderung zum Mirror Lake. Diese beiden Seen interessierten uns aber eigentlich gar nicht, sondern vielmehr die Tatsache, dass man direkt unterhalb der Steilwand vom Half Dome wandern würde.

Squirrel
Squirrel

Doch sowohl vom Half Dome hat man unten im Tal nichts gemerkt als auch von den beiden Seen. Letztere waren nämlich komplett ausgetrocknet, so dass wir über den Seeboden die Uferseite wechseln konnten. Und der Half Dome war von unten betrachtet halt eine steile Wand, die irgendwie in den Himmel ragte, wie andere Steilwände auch. Nein, der bessere andere Anblick war einfach vom Glacier Point.

Fluss im Yosemite Valley
Fluss im Yosemite Valley

Ein paar Squirrels begegneten uns noch unterwegs und zum Schluss des Yosemite-Aufenthaltes ließen wir noch ein paar Dollar im Besucherzentrum zurück, um ein paar Andenken zu kaufen. Danach begannen wir damit, den Nationalpark langsam zu verlassen. Aber immer wieder hielten wir natürlich an und machten noch ein paar Bilder. Genau unterhalb des El Capitan erkannten wir dann auch bei der Rückfahrt, dass dort im Fels einige Kletterer unterwegs waren. Wenn man so direkt davor steht, ist das natürlich Schwindel erregend, den Leuten dabei zuzuschauen, wie sie sich mit großem Gepäck an der Wand entlang hangeln.

Einfahrt zum Nationalpark
Einfahrt zum Nationalpark

Am frühen Abend verließen wir den Yosemite-Nationalpark und fuhren durch die kalifornische Dunkelheit nach Modesto. Dort konnte Moni das Comfort Inn als geeignete Übernachtungsmöglichkeit ausmachen. Wir checkten gleich für zwei Nächte ein, weil wir am nächsten Tag nach San Francisco wollten, dort aber keine Übernachtung vorhatten. Gegenüber vom Hotel befanden sich wieder die üblichen Verdächtigen an Burgerbuden wie Jack in the Box, Denny’s, Sonic Drive-In, Ihop und was weiß ich nicht noch alles. Das konnte uns aber alles nicht so recht überzeugen und vor allen Dingen fanden wir es irgendwie traurig, dass wir die einzigen zu Fuß unterwegs waren.

Nicht nur, dass wir hier zwei Nächte blieben, es war auch so, dass wir bereits die übernächste Nacht planten und telefonisch ein Hotelzimmer am Highway 50 buchten. Das war eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, bei der ich offensichtlich schlecht verstanden wurde. Dazu aber später mehr.

19 Kommentare zu „2016 – Mit dem Mietwagen durch die Nationalparks der USA – Teil 2“

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