Kommerz auf dem Dachstein

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    • Offizieller Beitrag

    In Vorbereitung auf die diesjährige Alpenreise habe ich mich heute unter anderem eingehend mit dem Dachsteingebirge und hier speziell mit dem Krippenstein befasst. Ich muss zugeben, ich war etwas "überrascht" :staun: und fühlte mich an die beiden Threads "Kommerzialisierung des Jakobswegs" und "Wurmberg in Niedersachsen" erinnert.

    Ich habe im Netz folgende Informationen gefunden und trage sie hier mal zusammen:

    - Das Dachsteinmassiv ist zusammen mit dem nördlich gelegenen Hallstättersee und der Ortschaft Hallstatt (die in China nachgebaut) wurde, Weltkulturerbe der Unesco - soweit so gut.

    - Um nun auf den Berg Krippenstein zu gelangen, würde man in der Nähe des Südufers bei Obertraun entweder den Wanderweg nehmen oder mit der Seilbahn fahren (GoogleMaps). Dabei kommt man an der Mittelstation der Seilbahn vorbei, wo sich die Zugänge zu zwei Höhlen befinden ([url=http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=6&cad=rja&uact=8&sqi=2&ved=0CEgQFjAF&url=http%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FDachstein-Mammuth%25C3%25B6hle&ei=kqIgU96gF8PQtAaLrYGwAQ&usg=AFQjCNHEVkzeI0MWiN-qGex5ldVXYAI-yQ&sig2=YYjuUTrDZNfqkzEPy5VXXw&bvm=bv.62788935,d.Yms]Mammuthöhle[/url] und Rieseneishöhle). Gut, die sind natürlichen Ursprungs und können teilweise besucht werden.

    Wandert man dann aber weiter bergwärts (oder fährt mit der Seilbahn hinauf), dann geht es anscheinend erst so richtig los:
    - Da wäre nämlich zunächst einmal der Skywalk 5fingers. Das ist eine handförmige Aussichtsplattform, wo jeder der fünf Finger eine andere Art von Ausblick gewährt.

    - Nicht weit davon entfernt steht die Welterbespirale. Hierbei handelt es sich um ein spiralförmiges Bauwerk, das ebenfalls nur der Aussicht dient.

    - Und nun gibt es seit letzten August eine weitere "Sehenswürdigkeit", die von den Touristikern als "Hai-light" bezeichnet wird. Ein acht Meter langer Metallhai wurde zunächst heimlich im Hallstättersee versenkt. Dann streute man ein paar Gerüchte, um die Spannung zu steigern und schließlich haben Taucher in einer Werbeaktion den Hai "geborgen", an einen Hubschrauber gekettet und dieser hat den Hai auf den Krippenstein transportiert, wo er seither von Besuchern betreten werden kann. Genau nachlesen kann man das Spektakel in der Salzkammergut-Zeitung. Wenn die Kommentare unter dem Artikel repräsentativ wären, dann scheint das in der dortigen Bevölkerung wohl nicht gut angekommen zu sein.

    Sämtliche genannten Sehenswürdigkeiten vom Krippenstein gibt es natürlich auch vermarktet hier nachzulesen (oben auf "überirdisch" und "unterirdisch" klicken).

    Und das war jetzt nur dieser eine Berg im Dachsteinmassiv. Nicht vergessen sollte man auf der Südseite (einige Kilometer Luftlinie entfernt) den Eispalast, den dort bereits vorhandenen Skywalk von 2005, die Hängebrücke aus 2013 und die gleichzeitig erbaute "Treppe ins Nichts".

    Ich mag ja eigentlich Aussichtstürme und ich habe auch sicherlich nichts gegen die ein oder andere künstliche Sehenswürdigkeit, um Besucher anzulocken. Aber wenn ich das richtig deute, dann hat man hier anscheinend deutlich übertrieben. Wie seht ihr das? Kennt einer von euch die Ecke?

  • Ich kenne die Ecke nicht, weil es mich so gar nicht in die Alpen zieht.
    Spontan kam mir aber der Gedanke, dass es sich dabei vielleicht nicht (nur) um Kommerzialisierung sondern auch um eine gewollte Dezentralisierung/Streuung der Touristenströme gehen könnte? In den Alpen kann man ja nun nicht so einfach mal einen kleinen Nebenweg machen und für die Flora und Fauna am Dachsteinmassiv ist es vielleicht gesünder, man verteilt fünfhunderttausend Besucher im Jahr auf zehn "Sehenswürdigkeiten", anstatt dass sich alle an drei Punkten auf die Füsse trampeln? Oder besucht jeder Besucher alle Aussichtsmöglichkeiten? Hmmm...

    • Offizieller Beitrag

    Hm, ich glaube dezentralisiert ist das nicht. Wenn ich das richtig sehe, dann sind dieser Fünf-Finger-Skywalk, die Welterbespirale und der Hai dicht beieinander. Der andere Skywalk hängt wiederum zusammen mit der Hängebrücke, nur eben an einer anderen Stelle des Gebirgsmassiv. Aber sicher sehen werde ich das erst im Sommer.
    Für mich macht das eher den Eindruck, dass Region A (nördlich des Gebirgsmassivs) in Konkurrenz mit Region B (südlich davon) steht und jeder versucht, die Touristen zu sich zu locken. Dieses Vorgehen ist ja auch anderswo vorhanden.

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