Amerikanische Siedlung in Bonn

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    • Offizieller Beitrag

    Ich war gestern in Bonn und kam mal wieder an der sogenannten amerikanischen Siedlung vorbei, richtig eigentlich HICOG-Siedlung genannt. HICOG steht dabei für High Commissioner of Germany. Laut diesem Wiki-Artikel gab es vier Siedlungen dieser Art in Deutschland.
    Die amerikanische Siedlung, die ich meine, befindet sich in Bonn-Plittersdorf. Sie wurde 1951 fertigggestellt und diente den Amerikanern als Wohnsiedlung mit eigener Infrastruktur. Kann man natürlich auch alles bei Wikipedia nachlesen.

    Die Kapelle in der Wiki ist mir allerdings total entgangen, obwohl ich zwei Mal dran vorbeigefahren bin. Was aber wirklich sofort auffällt, sind die breiten Straßen in der Siedlung. Ich vermute mal, dass die Engstellen und Hindernisse erst von den Deutschen nachträglich eingebaut wurden. Die Wohnhäuser sind nicht besonders hübsch und sehen eher zweckmäßig aus. Dass die Schilder der Hausnummern auch deutlich größer sind als die herkömmlichen, dürfte sicherlich auch nicht an den Amerikanern liegen. Aber es passt irgendwie ins Bild, weil man den Unterschied zu einem üblichen Wohnviertel schon bemerkt.


    Hier stand die Highschool, heute ist dort mit der Bonn International School ein Neubau.


    Wohnhäuser mit Parkplätzen


    Breite Straße


    Werbung für die amerikanische Siedlung


    Breite Straße


    Wohnhaus


    Hinweis auf die ehemalige Grundschule


    Und im Norden der Siedlung befindet sich der Rheinau-Park mit mehreren Baseball-Plätzen - irgendwie auch passend.

    [map]50.705373,7.157602[/map]


  • HICOG steht dabei für High Commissioner of Germany. Laut diesem Wiki-Artikel gab es vier Siedlungen dieser Art in Deutschland.


    Welchen Wiki-Artikel meinst Du? Diesen hier? Der erwähnt allein vier Siedlungen in Bonn (wobei ich beim Stichwort "Ami-Siedlung Bonn" auch immer nur an die in Plittersdorf denke. Daneben kenne ich noch ein paar Amerikaner-Siedlungen in anderen Städten:

    Da wäre zunächst mal die Siedlung am Perlacher Forst in München. Dort waren Soldaten der US-Besatzungstruppen untergebracht. Heute wohnen keine Amerikaner mehr dort, und die Siedlung wird allmählich zum ganz normalen Wohngebiet. Da die Gegend für Münchener Verhältnisse sehr locker bebaut ist, wird laut über eine "Nachverdichtung" nachgedacht, d.h. es sollen zusätzliche Häuser gebaut werden. Damit geht der "amerikanische" Charakter natürlich mit der Zeit verloren.

    [map]48.091123,11.59476[/map]

    Daneben kenne ich noch die Vogelweh in Kaiserslautern. Hier gibt es immer noch ein rein amerikanisches Wohngebiet für die Kaiserslautern Military Community, das ebenfalls in den Wald hinein gebaut wurde..
    [map]49.435762,7.709055[/map]
    In der Nähe der Markierung auf der Karte (Washington Square) befindet sich ein abgesperrter Bereich, in dem die Soldaten "wie in den Staaten" einkaufen können, d.h. es gibt die dort üblichen Ladenketten mit typisch amerikanischen Produkten zu Preisen in US-Dollar. Daneben findet man entlang der B37 (Pariser Str.) reihenweise amerikanische Autohändler, bei denen man wohl auch als Einheimischer einen US-Wagen erstehen kann.
    Das eigentliche Wohngebiet liegt südlich davon. Auch hier sieht man im Luftbild sehr schön, wie großzügig hier mit dem Platz umgegangen wurde. Die Wohnblocks stehen immer noch quasi im Wald. Fotos von der Gegend habe ich leider keine, und auch auf Streetview ist die Stadt nicht erfasst. Ich erinnere mich aber noch daran, dass hier wirklich alles im amerikanischen Stil gehalten ist: Angefangen bei den Straßenamen über die Hausnummern (ziemlich große Ziffern und dazu noch eine vierstellige Nummer, die ein wenig an aufgesprühte Militär-Inventarnummern erinnert). Dann natürlich die Ami-Schlitten vor den Häusern. Und: Vor jedem Wohnblock standen diverse Kugelgrills herum - etwas, das in Deutschland damals (90er Jahre) noch überhaupt nicht üblich war.
    Schulen gibt es dort natürlich auch, und daneben noch weitere Infrastruktur, die sich aber zum Teil auch ziemlich über die Region verteilt.

    • Offizieller Beitrag

    Interessant. Danke.
    Ja, den Link meinte ich. Hatte ich vergessen, einzufügen.

    Irgendwie ist es schon drollig, dass auf der Karte die Rostocker Straße gleich neben der California Avenue zu sehen ist.
    Musste aber jetzt mal ein wenig auf der Karte forschen, weil ich mir sicher war, dass ich auf einer Radreise auch durch Kaiserslautern kam (und ohne Besichtigung ziemlich zügig durch fuhr). Ich erinnere mich an eine Kaserne auf der rechten Seite und das dürfte wohl an der B37 die Kleber-Kaserne gewesen sein.
    Vogelweh scheint auf jeden Fall mal einen kurzen Besuch wert zu sein, wenn man mal in der Ecke unterwegs ist. Und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster: Besteht eigentlich die Möglichkeit die Ramstein Air Base zu besichtigen? Gibt es so eine Art Tag der offenen Tür? Ich verbinde damit immer das Unglück mit der Fliegerstaffel. Also gab es so etwas ja mal.
    Und ich weiß auch, dass in Würzburg Veranstaltungen stattfanden, als da noch die Amerikaner stationiert waren. Aber das ist alles im letzten Jahrtausend gewesen. Seitdem hat sich bekanntermaßen einiges geändert.

  • Irgendwie ist es schon drollig, dass auf der Karte die Rostocker Straße gleich neben der California Avenue zu sehen ist.


    Naja, "gleich daneben" ist relativ. Da liegt schon ein Stück Wald dazwischen. Und das eine ist eben ein Teil einer "normalen" Wohnsiedlung von KL, während letzteres eben zur Ami-Siedlung gehört.
    Gerade ist mir noch aufgefallen, dass jetzt die gesamte Siedlung auf der OpenStreetMap als Sperrgebiet markiert ist, während vor 20 Jahren nur ein winziger Teil für Normalsterbliche unzugänglich war. Die haben doch nicht etwa inzwischen das komplette Gebiet abgeriegelt :huh:


    Und ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster: Besteht eigentlich die Möglichkeit die Ramstein Air Base zu besichtigen? Gibt es so eine Art Tag der offenen Tür?


    Spontan hätte ich gesagt: Geht gar nicht. Aber dann hat mir Tante Google diese Seite gefunden. Es geht also doch. Allerdings nur für Gruppen ab 10 Personen.


    Ich verbinde damit immer das Unglück mit der Fliegerstaffel. Also gab es so etwas ja mal.


    Ich (unter anderem) auch. Das Unglück war relativ kurze Zeit, bevor ich in die Region gezogen bin. Ansonsten erinnere ich mich noch daran, dass die Einflugschneise nach Ramstein mitten über die Innenstadt von Kaiserslautern führt. Mit entsprechenden Konsequenzen für die Geräuschkulisse in der Stadt. Das merkt man besonders dann, wenn die Amerikaner im Mittleren Osten Krieg führen, weil dann ein großer Teil der Logistik über Ramstein läuft: alle 15 Minuten ein riesiger Transportflieger, rund um die Uhr...

    Ich dachte, ich könnte mich noch an die Position des Gedenksteins für das Flugschau-Unglück erinnern. Den Stein (so groß wie ein aufrecht stehendes Bettgestell) hatte ich damals zufällig gefunden. Leider habe ich ihn jetzt auf der Karte doch nicht mehr gefunden. :tja:

    • Offizieller Beitrag


    Naja, "gleich daneben" ist relativ. Da liegt schon ein Stück Wald dazwischen.


    Deswegen ja "irgendwie". :)


    Spontan hätte ich gesagt: Geht gar nicht. Aber dann hat mir Tante Google diese Seite gefunden. Es geht also doch. Allerdings nur für Gruppen ab 10 Personen.


    Danke.


    Ich dachte, ich könnte mich noch an die Position des Gedenksteins für das Flugschau-Unglück erinnern. Den Stein (so groß wie ein aufrecht stehendes Bettgestell) hatte ich damals zufällig gefunden. Leider habe ich ihn jetzt auf der Karte doch nicht mehr gefunden. :tja:


    Dafür habe ich das hier:
    https://maps.google.de/maps/ms?vpsrc=…0fefd535d51574d

    Und hier gibt es noch eine Geschichte dazu: http://www.ramstein-1988.de/14117.html

    Zitat

    Ansonsten erinnere ich mich noch daran, dass die Einflugschneise nach Ramstein mitten über die Innenstadt von Kaiserslautern führt. Mit entsprechenden Konsequenzen für die Geräuschkulisse in der Stadt. Das merkt man besonders dann, wenn die Amerikaner im Mittleren Osten Krieg führen, weil dann ein großer Teil der Logistik über Ramstein läuft: alle 15 Minuten ein riesiger Transportflieger, rund um die Uhr...


    Oh ja. Noch gar nicht drauf geachtet. Wenn ich die Entfernung von Ramstein/KL mit der Entfernung Düsseldorf-Flughafen mit meinem Wohnort auf der Karte vergleiche und bedenke, wie tief die landenden Flugzeuge hier schon sind, dann kann ich mir ungefähr vorstellen, wie es in Kaiserslautern ist.

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