Pilgern mit Kind/ Jugendlichem

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  • Ab welchem Alter kann man mit einem Kind (oder Jugendlichen) pilgern? Was sollte man noch berücksichtigen?

    Denke mal mit einem Kind kann man ja noch nicht so viele KM pro Tag schaffen, wie bei Pilgerreisen nur mit Erwachsenen oder wenn man alleine unterwegs ist.

    Bollerwagen würde ich auch mitnehmen, damit sich ein Kind rein setzen kann, wenn es nicht mehr gehen mag.

    Ängste eines Kindes sollte man vielleicht auch nicht unbeachtet lassen.....

    Voraussetzung ist natürlich das ein Kind/Jugendlicher gerne viel geht und auch mit pilgern möchte.

    Wie seht Ihr das?

    • Offizieller Beitrag

    Hm, mangels Kind kann ich da momentan nicht viel zu sagen. Aber die Sache mit dem Bollerwagen lässt mir keine Ruhe. Ich denke da so an die eine oder andere Wegstrecke zurück, bei der ich einen Bollerwagen für denkbar ungünstig gehalten hätte. Aber ich verstehe natürlich den Grund, warum du ihn mitnehmen möchtest.
    Daher hänge ich mich einfach mal aus Interesse an deine Frage und bin auf Insider-Tipps gespannt.

    Bei der Sache mit den Ängsten habe ich letztens auf meinen Wanderführerlehrgang einige tolle Tipps und Inspirationen bekommen, wie man ein Kind spielerisch durch die Natur führen kann. Ich denke, damit kann man auch einige Ängste abbauen.

    Wo möchtest du denn eigentlich pilgern?

  • Ich selber habe einen 9-jährigen Sohn und trotz das er sehr gut zu Fuß ist wage ich zwar Wanderungen und Nachtwanderungen mit ihm - aber pilgern.... da hab ich doch noch so meine Bedenken ob er nicht doch zu jung dafür ist und ob er es tagelang aushält unterwegs zu sein.

    Ich kenne jemanden der überlegt mit einem 7-jährigen und einem 11-jährigen von Brühl bis Trier zu pilgern, soll so ca. 120 KM sein.

    Daher kam ich zum Gedanken hier das Thema zu eröffnen.... wenn wertvolle Tipps dabei sind, kann ich sie ihm weitergeben.... und vielleicht traue ich mich dann auch doch schon mit meinem Sohn pilgern zu gehen und nicht zu warten bis er vielleicht so 14 Jahre alt ist.....

  • Eigene Erfahrung kann ich mangels eigener Kinder auch nicht beisteuern, aber ein paar Gedanken habe ich mir dazu auch gemacht.

    Erstmal hängt es sehr stark davon ab, wohin Du pilgern willst, bzw. wie lange das Ganze dauern soll. Also ob Du soundsoviele Wochen auf dem Jakobsweg unterwegs sein willst, oder ob es zu einem Ziel in der näheren Umgebung geht, wo man in einem oder wenigen Tagen ankommt. Dann stellt sich die Frage, ob Du Dich als einzelner Pilger auf den Weg machst, oder ob eine ganze Gruppe aus Eurer Gemeinde unterwegs ist.

    Die körperliche Fitness des Kindes ist sicher ein Kriterium, aber das kannst Du wahrscheinlich selbst noch am besten einschätzen. Vergiss dabei auch Deine eigene Kondition nicht, denn der Bollerwagen zieht sich ja auch nicht von alleine.

    Wichtiger ist aber die Motivation des Kindes, denn davon hängt es ab, ob es schon nach der ersten Stunde anfängt zu streiken (und dann auch im Bollerwagen nur noch quengelt), oder ob es auch nach 20km Tagespensum immer noch ganz vorne mitläuft, um als erster im Ziel anzukommen. Damit möglichst letzteres eintrifft, muss das Kind selbst sich auf die Pilgerschaft freuen bzw. auch auf das Ziel des Weges. Und dafür muss auf dem Weg bzw. am Ziel dann auch etwas geboten sein, das dem Kind etwas bringt. Das kann durchaus das Erlebnis des Ankommens sein (wie gesagt: Wenn es dort etwas gibt, das dem Kind Freude macht), aber bei längerer Strecke sollte auch unterwegs etwas "los" sein. Ich rede nicht unbedingt von klassischer Kinder-"Bespaßung", aber es bringt sicher schon mal etwas, wenn andere Jungendliche mit dabei sind, mit denen sich Dein Nachwuchs gut versteht.

    Vielerorts gibt es ja auch Jugend-, Messdiener- oder Pfadfinderwallfahrten, in denen die Jugendlichen als Gruppe pilgern. Vielleicht ist so etwas eine Möglichkeit, Deinen Nachwuchs an die Idee des Pilgerns heranzuführen.

  • Danke für Deine Gedankengänge.... die entsprechen schon sehr den Gedanken die mir auch schon gekommen sind....

    So viel ich weiß möchte der Bekannte von mir alleine mit den beiden Kindern pilgern. Der 7-jährige hat einen starken Bewegungsdrang.... aber ob er dennoch mehrere Tage pilgern mitmachen würde kann ich schlecht einschätzen. Denke mal bei 120 KM wären die drei ja bestimmt eine Woche auf jeden Fall unterwegs.

    Der 11-jährige ist von der Charaktere her einer, der zuerst ja zu was sagt (auch bei Ausflügen in den Zoo, zu einer Kirmes oder ins Phantasialand) und nach einer halben Stunde, spätestens nach einer Stunde, schon das nörgeln anfängt und wieder nach Hause möchte. Hier sehe ich schon ein starkes Kriterium warum ich nicht mit den beiden Kindern pilgern gehen würde!

  • Ich denke, das Alter der Kinder ist nur ein sekundäres Kriterium bei dieser Frage. Ich erinnere mich noch daran, wie mein kleiner Bruder als gerade mal 4-jähriger im Wanderurlaub genauso viele Kilometer und Höhenmeter gefressen hat wie der Rest der Familie. Sehr viel mehr als damals unternehme ich auch heute als Erwachsener kaum. Eher kommt es schon auf die Kondition und den Charakter des einzelnen Menschen an.

    Dein Bekannter sollte sich im Klaren sein, dass eine Pilgerreise mit zwei Kindern längst nicht so ruhig und meditativ sein wird wie wenn er allein oder unter Erwachsenen pilgern würde, sondern dass es ihn immer wieder einiges an Energie kosten dürfte, die Kinder bei der Stange zu halten. Wieviel Energie er dafür bereit ist aufzuwenden, hängt dann wieder von ihm ab. Wenn er es wirklich durchzieht und die Kinder gegen (anfängliche) Widerstände bis ans Ziel bringt, dann kann ich mir auch vorstellen, dass so eine Reise für alle drei durchaus ein Gewinn sein kann. Kommt halt extrem darauf an, wie er es angeht und wie die Kinder es aus ihrer Sicht erleben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mir jetzt auch mal ein paar Tage Gedanken dazu gemacht.
    Zunächst mal schließe ich mich Alex' Beiträgen an.

    Von Brühl nach Trier, das klingt sehr nach Jakobsweg. Könnte aber auch Matthias-Wallfahrt sein. Ich kenne die Wegstrecke jetzt nicht sonderlich gut, aber ich hätte hier ein wenig Sorge, dass den Kindern nichts Interessantes (kindgerechtes) geboten wird.

    Wenn ich einfach mal die beiden Orte bei GoogleMaps mit dem Routenplaner für Fußgänger angehe, dann komme ich zu folgendem Ergebnis:

    - Erstens sind das laut Angabe rund 140 Kilometer. Also 20 Kilometer je Tag - das machen manche Erwachsene nicht (oder sie legen einen Pausentag ein, was die Kilometer der Tagesetappen aber dann natürlich erhöht)

    - Am Anfang noch viel Landwirtschaft (schattenlose Wege) bis Bad Münstereifel.

    - Später zwar viel Wald in Eifel, aber auch noch einiges an Agrar. Nun auch mit einigen Steigungen.

    Kurz gesagt: Ich würde davon abraten. Wie Alex schon sagte, wird das meditative dabei auf der Strecke bleiben und es wird zu einer "gewöhnlichen" Wanderung werden. Und hierfür würde ich lieber einen Fernwanderweg mit einem anderen Ziel empfehlen.
    Beispiele:
    Rothaarsteig Hier gibt es auch eigens etwas für Kinder: http://www.rothaarsteig.de/rothaarsteig/wandern-mit-kindern/

    Ein Teil des Rheinsteigs (tolle Aussichten und der Rhein ist als ständiger Begleiter zudem informativ und lehrreich)

    Eifelsteig - hier kann ich nichts zu sagen, aber es entspricht am ehesten der Region zwischen Brühl und Trier.

    Ich habe einfach mal versucht, mich zurück zu erinnern, wie es damals als Kind für mich war. Und ich war begeistert von den Alpen. Da konnte kaum ein Berg hoch genug sein. Aber das sind dann ja auch Erlebnisse. Langweilig und anstrengend wurden ganz schnell Abschnitte in Tälern, in denen nichts passierte. Und das waren noch landschaftlich schöne Täler im Vergleich zu den Feldern bei Brühl.

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