Roadtrip durch Nordamerika

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    Nachdem wir drei Tage in L.A. verbrachten, verließen wir den Pazifik und fuhren (vorläufig) wieder gen Osten. Wir hatten einen "Termin" in New Mexico. Hierfür fuhren wir also nach Palm Springs und besuchten dort den Joshua Tree Nationalpark:

    Südlich von Palm Springs legten wir noch einen Abstecher nach Borrego Springs ein. Dort hatte ein einheimischer Künstler zahlreiche Skulpturen in der Wüste hinterlassen:

    Und die waren nicht klein. Hier mal unser Auto als Größenvergleich dazu:

    Ganz begeistert waren wir auch vom Saguaro Nationalpark in Arizona. Den hatten wir beim letzten Mal aus zeitlichen Gründen nicht mehr geschafft und stand aber schon damals auf unserer Wunschliste. Nun haben wir den Besuch an den Kakteen nachgeholt. Und für mich sind das die "klassischen" Kakteen, so wie jeder Mensch vermutlich einen Kaktus zeichnet:

    Während einer kleinen Wanderung durch die Wüstenhitze konnten wir dabei Tausende sehen:

    Und auch hier noch einmal ein Größenvergleich:
    (ähm, ja, ich deute eine Kaktusumarmung an ;) )

    Na ja, und dann kamen wir nach Alamogordo. Wir passierten die White Sands Militärbasis, die wir schon beim letzten Mal besuchten und erschraken, als plötzlich unser Telefon einen Alarm von sich gab. Es wurde vor Sturzfluten gewarnt. Über uns und über der Wüste zog sich der Himmel dunkel und bedrohlich zu. Im Hotel mussten wir unser Zimmerfenster abdichten und bei Walmart standen zahlreiche Eimer in den Gängen, weil man hier nicht wirklich auf Regen eingestellt ist.

    Dementsprechend weniger schön war es dieses Mal im White Sands National Monument:

    Hier ein Vergleichsfoto aus dem Jahr 2016:

    Na ja, man kann nicht alles haben. Dafür hatten wir am nächsten Tag das:

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    Die Trinity Test Site - ich werde sicher noch in Zukunft extra darüber etwas schreiben. Hier aber schon mal ein Eindruck in den Ort, an dem die erste Atombombe der Welt explodierte:


    Der Geigerzähler wurde anhand von verschiedenen Objekten vorgeführt.

    Hierbei geht es vor allem um Trinitit: "Gestein", dass durch die Hitze der Explosion aus verglastem Sand entstand. Die Mitnahme ist streng verboten:

    Hinter diesem Zaun (übrigens der zweite innerhalb des sowieso nicht zugänglichen Militärgeländes) erreicht man den Obelisken, der genau den Ort markiert, an dem die Bombe zündete:

    Letzte Überreste von dem Stahlturm, auf dem die Atombombe explodierte. Der Rest ist verdampft:

    Im folgenden Bild stehe ich am Ende des Zauns und blicke zurück in Richtung Eingang. Hinter der Menschenmenge in der Bildmitte sind es ungefähr 300 Meter zum Parkplatz. Dazwischen einige provisorische Stände mit Infomaterial, Würstchenbude und Souvenirbude. Rechts im Bild ein Lkw-Anhänger auf dem sich die Nachbildung einer Atombombe befindet.

    Hinter mir der Zaun, der einen Kreis rund um den Explosionsort zieht. An ihm sind einige historische Bilder aufgehangen:

    Und nicht zu vergessen: Immer wieder das leicht grünlich schimmernde Trinitit, das dort überall herumliegt:

    Mit einem Shuttlebus gelangt man in wenigen Minuten zur McDonalds-Ranch. Das Haus wurde von einem deutschen Auswanderer im Jahr 1913 gebaut und später von der Familie McDonalds übernommen bevor es dann mit dem gesamten Territorium an die Regierung fiel. In dem Haus wurde vor dem Bombentest das Plutonium gelagert:
    Auf dem Bild vor dem Haus sieht man, wie das Zeug durch das Tor ins Gebäude getragen wurde:

    Nach diesem Samstagmittag-Ausflug fuhren wir wieder nach Westen und durften am Abend lange Zeit dabei zusehen, wie der Feueralarm im Hotel ausgeschaltet wird. Nachdem die Feuerwehr mit fünf Fahrzeugen und die Polizei mit zwei Fahrzeugen vor Ort war, kam dann irgendwann auch die Managerin des Hotels. Wir vermuten, sie war die Einzige, die einen Schlüssel hatte, um den Alarm abzustellen. Es dauerte ewig lange...

    • Offizieller Beitrag

    Am nächsten Tag wartete wieder ein Nationalpark auf uns. Und zwar der Petrified Forest Nationalpark. Er ist der einzige Park, der von der Route 66 durchquert wird. Als Besucher hat man nicht viele Möglichkeiten, außer dass man der Nationalparkstraße von Nord nach Süd folgt und immer wieder anhält, um die einzelnen Sehenswürdigkeiten zu besuchen und ein wenig zu erwandern:

    Das Hauptthema sind die zahlreichen versteinerten Bäume:

    Unterwegs sahen wir entlang der Route 66 noch dieses kuriose Motel. Allerdings wirkte es schon ein wenig in die Jahre gekommen. Man kann in einem Tipi übernachten. Wir entschieden uns jedoch dagegen, weil wir noch weiter mussten. Wir hatten noch einen weiteren Termin mit dem Grand Canyon.

    Einen ersten Kontakt mit dem Colorado River, den wir ja später noch zu Fuß überqueren würden, hatten wir auf dem Weg von Flagstaff nach North Rim. Dabei überquert man den Fluss auf dieser Brücke:

    Das Foto machte ich von der benachbarten älteren Brücke:

    Unter der Brücke hockten übrigens zwei Geier, aber die Vögel hielten es nicht für nötig, sich umzudrehen:

    Na ja, und am Abend breitete sich dann der Grand Canyon vor uns aus. Hier stiegen wir am nächsten Morgen hinab ins Tal, in der Hoffnung hinten am flachen Horizont wieder hinauf zu krabbeln. Aber das kennt ihr ja schon aus dem Video. Bilder vom Canyon werde ich noch getrennt zeigen:

    • Offizieller Beitrag

    Na okay, ein Grand Canyon-Foto gibt es heute schon. Das ist die Brücke, auf der man den Colorado River überquert:

    Und das ist unsere Parzelle auf dem Campingplatz am North Rim:

    Übernachtet haben wir im Auto. Ist ja ein Siebensitzer. Die beiden hinteren Sitzbänke nach unten geklappt und schon hatten wir eine fast ebene Liegefläche. Die Koffer in die Mitte und eine wunderbar ruhige Nacht verbracht. Und ja, wir haben tatsächlich die gesamte Zeit über unsere Kofferanhänger von der Queen Mary dran gelassen. Die hielten bis New York, wo wir sie durch die neuen Anhänger tauschten:

    So, jetzt aber weiter. Nach der Wanderung fuhren wir mit dem Shuttlebus also wieder zu unserem Auto zurück und ab dann war eigentlich der Heimweg angesagt. Wir fuhren zunächst in nördliche Richtung, um in Utah auf die I-70 zu gelangen. Dort passierten wir am nächsten Tag solche schönen Landschaften:

    Oder auch so etwas hier. Das ist übrigens die I-70, auf der wir uns dann nach diesem Rastplatz ebenfalls durch das Tal schlängelten:

    Tja, so sah es am Morgen in Utah aus. Am Nachmittag erreichten wir in Colorado dann die Rocky Mountains und das Wetter wurde mit jeder Meile winterlicher:

    Unser New Yorker Kennzeichen:

    Je höher wir kamen, umso schlechter war natürlich die Sicht:

    Oben angekommen durchquerten wir diesen Tunnel:

    Erst später lasen wir, dass dies wohl der dritthöchstgelegene Tunnel der Welt sei. Er befindet sich in 11.158 Fuß Höhe, also in genau 3.400 Metern. Ist schon irgendwie seltsam, auf einer sechsspurigen Autobahn zu fahren und dabei einen halben Kilometer höher zu sein als der Gipfel der Zugspitze (vierspurig wird es erst kurz vor der Tunneleinfahrt) außerdem das alles dann auch noch ab dem vierten Bild alles an einem Tag zu sehen.

  • Oben angekommen durchquerten wir diesen Tunnel:

    Erst später lasen wir, dass dies wohl der dritthöchstgelegene Tunnel der Welt sei. Er befindet sich in 11.158 Fuß Höhe, also in genau 3.400 Metern. Ist schon irgendwie seltsam, auf einer sechsspurigen Autobahn zu fahren und dabei einen halben Kilometer höher zu sein als der Gipfel der Zugspitze (vierspurig wird es erst kurz vor der Tunneleinfahrt) außerdem das alles dann auch noch ab dem vierten Bild alles an einem Tag zu sehen.

    Das war vielleicht mal der dritthöchstgelegene Tunnel der Welt. Aber seit die Chinesen auch im großen Stil Tunnel graben, ist es vorbei mit dem Platz auf dem Treppchen. Ich erinnere mich jedenfalls an eine mehrtägige Fahrt mit dem Reisebus im Jahr 2011, bei der ich von Chengdu aus auf die tibetische Hochebene gefahren bin. Die Straße war eine einzige Baustelle, weil sie auf einer Länge von mehreren Hundert Kilometern gleichzeitig komplett erneuert wurde. Und an mehreren Pässen wurden Tunnel gebaut. Das Ganze ist inzwischen fertig, und einer der Tunnel ist beispielsweise hier auf ca. 3960m über dem Meer:
    [map]30.053935, 101.387353[/map]
    Im weiteren Verlauf der Straße nach Westen sind noch mindestens 2 weitere Tunnel, die noch höher liegen. Und dann habe ich keine Ahnung, was in der eigentlichen Provinz Tibet noch so alles gegraben wurde. Ich fürchte, da können die Amerikaner einpacken.

    • Offizieller Beitrag

    Du hast natürlich recht. Ich hatte ein wenig schnell die Infos aus der Wiki entnommen und da ist die Rede davon, dass der Tunnel von zwei asiatischen übertroffen wurde. Da steht nicht, dass dies die einzigen beiden seien, die höher liegen.
    Jetzt war ich aber neugierig und habe mal auf die Schnelle versucht, ein paar Infos herauszufinden. Der Fenghuoshan-Tunnel scheint mir wohl aktuell der höchstgelegene (Eisenbahn-)tunnel zu sein.
    Wenn es um einen Straßentunnel geht, dann hat anscheinend der Tunnel Punta Olimpica die Nase vorn. Und der liegt in Peru, womit dann doch wieder (Süd-)Amerika punktet. Aber wie gesagt, nur auf die Schnelle und ohne Gewähr auf Richtigkeit. Doch so oder so finde ich es weiterhin beachtlich in solchen Höhen unterwegs zu sein, die wir hier bei uns naturgemäß nicht erreichen können.

    Was hätten wir denn da jetzt eigentlich noch? Ach ja, Rocky Mountains. So schön können sie am nächsten Tag aussehen:

    Nach dem Besuch im Rocky Mountain Nationalpark war dann ja etwas längeres Fahren angesagt:

    Wir überquerten den Mississippi. Dort muss ich wieder auf eine Schaufelraddampferfahrt verzichten. Es reichte die Zeit und wir waren zu weit nördlich. Aber wenigsten bekam ich so einen Schaufelraddampfer auf dem Mississippi wenigstens mal zu Gesicht. Ist ja schon mal was:

    Nach einem kurzen Familienbesuch in Chicago (jetzt schon drei Mal durch Chicago gefahren aber noch nie in Downtown gewesen) schauten wir abends über den Lake Michigan in Richtung Hochhauskulisse:

    In Pennsylvania stoppten wir noch an der Gedenkstätte von Flug 93. Im rechten Teil der Lichtung erkennt man einen Findling. Genau dort schlug das Flugzeug ein:

    In einem weiten Bogen kann man hier einen kleinen Spaziergang einlegen, der am Besucherzentrum beginnt/endet.

    Irgendwie seltsam oder vielleicht sogar geschmacklos fanden wir einige der Souvenirs, die man dort kaufen konnte. Wer läuft denn mit so einem Hoodie oder T-Shirt durch die Gegend? Ich kaufe mir auch unterwegs T-Shirts oder Pullis mit Aufdruck. Da steht dann so etwas drauf wie Nordkap, Disneyland, Dawson City, Klondike, New York... Aber doch nicht eine Gedenkstätte, die an ein Ereignis erinnert, bei dem zahlreiche Menschen ums Leben kamen:

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    So, wollen wir mal zum Schluss kommen. Endspurt. Von Pennsylvania ist es ja nicht mehr weit bis New York. Dort gaben wir natürlich unseren Wagen wieder ab (leider) und gingen wieder einmal auf Städtetour:

    Innen drin alles golden, nun ja:

    Wir besuchten natürlich auch wieder die Klassiker:

    und hatten echt schlechtes Wetter. Ja, es war tagsüber wirklich so dunkel am Times Square:

    Aber absolut fantastisch fand ich diese relativ neue Sehenswürdigkeit:
    Das ist nicht verglast, sondern komplett offen.

    Das Hochhaus nebenan (gleicher Gebäudekomplex) wird ab dem nächsten Frühjahr eine weitere besondere Aussichtsplattform bieten:

    Na ja, und dann hieß es halt Abschied nehmen, Leinen los und ab nach Hause:

    So war das. Danke für eure Aufmerksamkeit.

  • Und hier folgt schon der nächste detaillierte Reisebericht. Ich taufte ihn "Roadtrip durch die USA nach Kanada". Dabei geht es eigentlich erstmal nur im Nordosten der USA nach Saskatchewan und weiter nach Dawson Creek.

    Herzlichen Dank für diesen wunderschön bebilderten und toll geschriebenen Reisebericht.
    Am meisten gelacht habe ich aber an der Stelle, wo du geschrieben hast, dass du die Navigation im Fahrradfahrermodus benutzt hast. Das ist mir auch schon mal so gegangen.

    Ich habe einen Verbesserungsvorschlag an alle Navigationshersteller.
    Wenn die Navigation feststellt, dass die Geschwindigkeit nicht zum eingestellten Profil passt, also mit 50 durch die Stadt fahren und dann Fahrradfahrer oder Fußgänger eingestellt haben, dann sollte die Navigation eine Warnung herausgeben.

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Navigation feststellt, dass die Geschwindigkeit nicht zum eingestellten Profil passt, also mit 50 durch die Stadt fahren und dann Fahrradfahrer oder Fußgänger eingestellt haben, dann sollte die Navigation eine Warnung herausgeben.

    Ja, das sollte eigentlich kein Problem sein und das habe ich mir auch schon gedacht.

    Hier kommt jetzt der nächste Reisebericht. Und zwar geht es jetzt von Whitehorse auf dem Klondike Highway nach Norden und später nach Süden bis Skagway in Alaska.

  • Es ist doch immer wieder erstaunlich, wenn man einen Ort, an dem sich ein paar Leute aufhalten, als ziemlich überfüllt empfindet. Und das nur, weil man aus der totalen Einsamkeit gekommen ist.

    Gruß
    Michael und Britta

    Touristen wissen nicht, wo sie waren, Reisende wissen nicht, wohin sie gehen. - Paul Theroux

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