Das Bird's Nest in Peking

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  • Moin!

    In letzter Zeit war ich soviel unterwegs, dass ich kaum Zeit zum forumseln, bloggen und Co. hatte - da warten jetzt noch Geschichten aus dem Shaolin-Kloster (was für eine Enttäuschung!), den Longmen-Grotten (Wow!), der fröhlichen Volksfeststimmung auf dem Tienanmen zum Nationalfeiertag, dem Erlebnis unmittelbar vorm Nationalfeiertag mit der Bahn zu reisen und die extremen Sicherheitsvorkehrungen am Provinzbahnhof zu spüren zu kriegen....

    Ich fang von hinten an: gestern, Olympiagelände.
    Plan war: Bird's Nest, Watercube und dann mit einsetzender Dämmerung aus der Distanz den Überblick zu knipsen.
    Hat so nicht hingehauen, war aber viel toller!

    Der Eintritt zum Olympiagelände ist frei, man muss nur durch einen Sicherheitscheck. Wenn man Bird's Nest und Watercube besichtigen möchte, muss man extra Tickets lösen - und davon gibt es so einige. Instinktiv habe ich das Richtige - Teuerste, 100 RMB, gewählt. "Top Wonder" sollte unbedingt mit dabei sein, denn ich wollte unbedingt den Air Walk auf dem Dach machen!

    Womit ich nicht gerechnet habe: von gestern bis zum 14.10.19 finden im Bird's Nest die "Longines Equestrian Beijing Masters" statt. Pferderennen sind in China nicht erlaubt, aber Dressur und Springreiten. Gestern war Springreiten - und da konnte man ohne zusätzliches Ticket zuschauen! Es waren überwiegend Chinesische Reiter am Start, aber auch Ungarn und Belgier - allerdings nicht auf eigenen Pferden, sondern auf geliehenen! Die chinesischen Quarantänebestimmungen machen es praktisch unmöglich Reitpferde einzuführen!

    Jaja, Frauen und Pferde... Ich bin aber selbst bis zu einem schweren Unfall geritten (wenn auch überwiegend Gelände) und war total geflasht - denn obwohl ich mit den Pferden von einem Trabergestüt in der Nachbarschaft großgeworden bin, war ich NIE auf einem Reitsportevent! Und das wo wir in HH u.a. die Trabrennbahn haben! Wie auch immer, ich war total geflasht und begeistert über diesen glücklichen Zufall und musste erstmal zugucken! Und obwohl ich mir erstmal einen Platz in mittlerer Höhe gesucht habe, hatte ich das Gefühl, ganz dicht dran zu sein - dichter als auf einem vergleichbaren Platz im Volksparkstadion (oder wie auch immer das heute heißt). Das war jedenfalls richtig toll und ich konnte mich nur mit Mühe losreißen, denn ich wollte ja noch unbedingt aufs Dach!

    Das Bild ist von ganz oben vom Dach durch eine Glasscheibe - nix für Leute mit Höhenangst!


    Es gab einige Pferde, die sich verweigert haben, die gescheut haben - aber dieser Schimmel (war es "Eat my dust"?) war so sichtbar voller Energie und Spass bei der Sache!

    Immer weiter nach oben ging es, immer mit Blick entweder auf das Turnier tief unten - oder die großartige Stahlkonstruktion. Die letzten Höhenmeter ging es dann mit einem Fahrstuhl nach oben. Ich konnte nicht an mich halten, mir ist ein lautes WOW entflutscht, was die Chinesen, die mit mir im Fahrstuhl waren zum Daumen hoch-Zeichen gebracht hat, 2 haben ebenfalls WOW ge-echot. :)

    Kamen zwei Dinge zusammen: ich mag außergewöhnliche Architektur - und ich mag es, irgendwo raufzuklettern/oben zu sein. Und dort oben, auf diesem großartigen Gebäude und dazu die umwerfenden Sicht! Trotz Smog. Der Zhonguo Zun, das höchste Gebäude Pekings, versteckte sich zwischen zwei Hochhäusern und war nur von einigen wenigen Stellen zu sehen, verschwamm dabei im Smogdunst... Immerhin, die Berge waren sichtbar.

    Diese drei Damen und ich hatten etwas gemeinsam: das breite Grinsen im Gesicht, wir waren alle begeistert. Eigentlich ist China nichts für Fußkranke, zu viele Treppen, wenn es Bürgersteige gibt, sind die meist uneben, holprig und zugeparkt... So cool, dass die drei es zusammen angepackt haben.


    Der vorgegebene Pfad verläuft kreuz und quer über das Dach, bis auf einen kurzen (gestern leider geschlossenen) Abschnitt immer mit Geländer.

    Ich konnte mich nicht satt sehen, hatte das Dach zwischendrin auch für mich ganz allein! :) Und plötzlich war es dunkel!

    Okay, hier hat es noch gedämmert:

    Irgendwann war es aber Zeit zu gehen. So gut zu wissen, dass ich dort bald wieder hingehen kann, wenn ich möchte - nächste Woche soll wieder gute Luft sein, dann bin ich wieder da oben! Ich habe nochmal eine Weile beim Turnier zugeschaut, bis ich mich losreißen konnte.

    Von außen und unten bietet das Bird's Nest ebenfalls großartige Ansichten!


    Ich bin dann rüber zum WaterCube - aber ich durfte nicht mehr rein: zu spät. Für mich nicht schlimm, ich kann ja wiederkommen.

    Ich frage mich echt, wie ich das über vier Jahre lang versäumen konnte, aufs Bird's Nest zu klettern. Wie gesagt, wenn nächste Woche wirklich gute Luft (und damit gute Sicht) ist, geh ich wieder hin. Und in 10 Tagen schleppe ich die deutsche Pekinger Fotogruppe eh dahin, auch wenn wir von unten Langzeitbelichtungen machen wollen - aber vielleicht bin ich einfach schon drei Stunden vorher da und lunger auf dem Dach rum... ;)

    Peking-Blog: ombidombi.de

    Do not go gentle into that good night.
    Rage, rage against the dying of the light.
    (Dylan Thomas)

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