Schwarzwald-Tour mit dem Wohnmobil

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  • Hallo allerseits!
    Ich hab mich ja in den letzten Wochen relativ selten hier im Forum gemeldet. Hatte leider viel zu tun und dann waren wir die letzten knapp 3 Wochen im Urlaub.
    Dafür möchte ich Euch meinen kleinen Reisebericht nicht vorenthalten.

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    Los ging es zunächst in Richtung Remagen. Für die Wahl des Ortes gab es andere Gründe, die mit dem Urlaub nicht direkt zu tun haben. Der Stellplatz ist eigentlich nicht schlecht, man steht ziemlich uneben auf Gras, aber dafür direkt in Rhein-Nähe. Nur leider im Ort ist der Platz schlecht ausgeschildert, so dass wir natürlich prompt an der Zufahrt vorbeigefahren sind.

    Am anderen Morgen schauten wir kurz die Brückenreste und das Brückenmuseum an ("Brücke von Remagen" ist hoffentlich ein Begriff), aber das Museum war eher enttäuschend. Ein kleiner Raum mit ein paar Schautafeln, ein Dok-Film auf Dauerschleife, das war's. Der Ort selbst ist ganz nett, aber ziemlich wenig los.

    Dann ging es weiter nach Speyer. Da wir das Technikmuseum besuchen wollten, checkten wir auf dem anliegenden Stellplatz ein (mit 22EUR pro Nacht recht teuer, dafür kleine Ermäßigung beim Eintritt). Der war schon relativ voll und da freie Platzwahl bestand, außerdem keine Parzellen abgetrennt waren und zudem auch Wohnwagen-Gespanne erlaubt waren, ging es ziemlich ungeordnet zu. Die Lage des Platzes ist aber für eine Stadtbesichtigung und den Museumsbesuch echt gut. Was man aber wissen sollte, er liegt direkt hinter der Startbahn des lokalen Flugplatzes. Am anderen Morgen startete direkt über den Platz hinweg ein Learjet (kleiner privater Düsenjet), mit einem höllischen Getöse. 6 Uhr morgens! Nun ja. [image=1505,'small'][/image] [image=1517,'small'][/image]

    Das Museum war sehr lohnenswert und wir haben fast den ganzen Tag dort zugebracht. Unser Sohn (15, ja die großen wollen halt nicht mehr mit) war begeistert! Wir sind dann im Anschluss auch nochmal durch die schöne Stadt geschlendert. Angeregt vom Flugverkehr buchten wir kurzerhand für den nächsten Tag einen Rundflug in einem kleinen Motorflugzeug. Das war gleich zu Beginn des Urlaubs das absolute Highlight! Es gibt ein Web-Portal "wingly.io", wo man Rundflüge individuell suchen und buchen kann. Wir sind dort bei Patrick gelandet, der uns dann in einer 4-sitzigen Piper PA-28 ca. 60min über Pfälzer Wald (Hambacher Schloss), Mannheim, Heidelberg (Schloss), Neckartal und Hockenheimring geflogen hat. Wir bekamen so viel gezeigt und erklärt, einfach nur genial!
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    Am Nachmittag ging es dann wieder ganz profan auf die Autobahn zur Weiterfahrt zum eigentlichen Ziel: Schwarzwald. Wir steuerten zunächst die Mitte an und landeten auf einem einfachen Wanderparkplatz zwischen Mühlenbach und Elzach. Dort standen wir zwei Nächte und konnten zwei schöne Rundwanderungen unternehmen, die wir mit der App "Komoot" fanden.

    Als sich dann die wärmeren Tage ankündigten (es sollte bis 40 Grad heiß werden), fuhren wir weiter an den Titisee, wo wir auf dem Campingplatz "Weiherhof" unterkamen. Dieser Platz hat direkten Zugang zum See (wir hatten nur 50m zu gehen) und man kommt problemlos per Bus zu den umliegenden interessanten Orten. So fuhren wir an einem Tag auf den Feldberg und unternahmen dort eine sehr schöne Wanderung auf dem Feldbergsteig (incl. Feldsee). Am Wegesrand standen reichlich Heidelbeeren, an denen wir nicht ohne zu naschen vorbei kamen. Wir besuchten an einem anderen Tag die Todtnauer Wasserfälle und waren auf der Hasenhorn-Rodelbahn (angeblich die Sommer-Rodelbahn mit der spektakulärsten Abfahrt). Die Bahn sollte man übrigens eher am Vormittag besuchen, denn je später am Tag, umso länger steht man oben an. Bei uns waren es geschlagene 2 Stunden! Aber ist schon eine tolle Abfahrt, lohnt sich.

    Klar, waren wir auch im Ort Titisee und in Neustadt, aber ersterer ist mir viel zu touristisch und Neustadt war hingegen eher….. naja, tot.

    Den letzten Tag der Hitzewelle verbrachten wir gechillt rund um den Campingplatz. Früh kleine Wanderung durch den Wald (OK, nur 6km, andere sagen dazu eher Spaziergang), danach Eis-Essen und dann ausgiebig Baden im See.

    Ein toller Ausflug war auch die Wanderung durch die Wutachschlucht, absolut empfehlenswert! Hier hatten wir auch ziemliches Glück, denn der angekündigte Gewitter-Schauer begann just, als wir in den Bus einstiegen, der uns zurück zum Ausgangspunkt bringen sollte. Für die nachfolgenden Tage sollte das Wetter dann wieder kühler und angenehmer werden und so fuhren wir dann weiter nach Freiburg im Breisgau. Hier standen wir zwei Nächte auf einem einfachen (aber großen) Stellplatz ca. 3km vom Zentrum (Bissierstr., 10EUR pro Nacht).

    Freiburg entpuppte sich für uns als eine wirklich schöne Stadt. Mit der alten Bausubstanz, den Wasserläufen, dem Markt in der Altstadt und den vielen netten Menschen hat es uns wirklich sehr gefallen.

    Als nächstes wollten wir noch etwas mehr wandern und sind dann wieder in den mittleren Schwarzwald gefahren, standen dort zwei Nächte in Zell am Harmersbach. Der Stellplatz liegt an einem Freibad und ist sehr schön! Die Region ist perfekt für Wanderungen (was wir ausgiebig nutzten, z.B. die sog. "Hahn-und-Henne-Runde", gesponsert von der Zeller Porzellan-Fabrik, die dieses Motiv (Hahn und Henne) vermarktet. Aber auch das Städtchen selbst in einen Besuch wert.
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    Danach war das nächste Ziel das Renchtal, wo wir zunächst rund um Bad Peterstal wanderten und am nächsten Tag die Allerheiligen-Wasserfälle und den Mummelsee besuchten. Bei Bad Peterstal standen wir frei an einem Sportplatz (absolut idyllisch und ruhig) und danach auf dem offiziellen SP von Oppenau (war OK). Vom Mummelsee ging es dann runter durch das Achertal (wo wir vor 7 Jahren in Ottenhöfen schon einmal Urlaub gemacht hatten) auf die Heimfahrt.[image=1518,'small'][/image]

    Letzte Station auf der Rücktour war nochmal Remagen, wo sich meine Frau einen Kickroller gekauft hat. Mit diesem und meinem E-Scooter (Kumpan 1950) sind wir dann noch zum Ausprobieren an den Ahrtalradweg gefahren. Aber nach dem wunderschönen Schwarzwald konnte mich das Ahrtal als Urlaubsziel dann nicht mehr wirklich überzeugen. Der Stellplatz von Mayschoß, wo unsere letzte Übernachtung stattfand, war voll mit alten Leuten (60+) in Wohnmobilen, die sich seltsamerweise auch relativ rücksichtslos verhielten (laut, eng geparkt, ewiges Geplapper bis in die Nacht usw.). Der Gipfel war dann am Abreisetag der Besuch in Ahrweiler, wo die gesamte Stadt wie ein einziger großer Rentnerbusausflug wirkte. Ich hab mich absolut fehl am Platze gefühlt, auch wenn ich selbst ja schon Anfang 50 bin.[image=1516,'small'][/image]

    Als Fazit bleibt, dass der Schwarzwald für uns innerhalb Deutschlands eine der schönsten Urlaubsregionen ist. Wer es eher touristisch und spektakulär mag, ist besser im Südschwarzwald aufgehoben (Titisee, Schluchsee, Feldberg, Triberger Wasserfall). Wer es etwas ruhiger mag und wandern will, ist in der Mitte und Norden gut aufgehoben (z.B. im Achertal, Renchtal, Kinzigtal oder Elztal). Hier im Norden finden sich auch hie und da die berühmten Schnäpsle-Brunnen, kleine private Brennereien, wo man in Selbstbedienung "geistreiche" Getränke verkosten kann.

    Die beste Schwarzwälder-Kirsch-Torte bekamen wir übrigens nach unserer persönlichen Meinung am Mummelsee serviert (wenngleich es dort auch total touristisch ist).

    LG
    Volker

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    ... unterwegs im Dethleffs Globetrail 640

    Einmal editiert, zuletzt von VoCoWoMo (8. August 2019 um 12:42)

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