Interessantes, Amüsantes & Kurioses am Wegesrand

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  • Geschwindigkeitsbeschränkungen in Irland

    Moin tosamen — Ich denke, jedem von uns ist auf der Reise in dem einen oder anderen Land schon einmal etwas Kurioses, Amüsantes oder aus anderen Gründen Interessantes vor die Kameralinse gekommen. Und so lege ich mal ein Thema dazu an.

    Ich beginne mit Geschwindigkeitsbeschränkungen in Irland. Das obige Foto stammt von der Westküste, aufgenommen unweit von Leenaun am Killary Harbour, der der einzige Fjord Irlands genannt wird. Es zeigt den Eingang zum Gleann na nGeimhleach (Tal der Gefangenen) an Nationalstraße 59 an der Grenze zwischen den Grafschaften Galway und Mayo.

    Wer es aber nun in seinem Wohnmobil eilig hat, den kann ich beruhigen und ihm oder ihr versichern, dass es an dieser Straße keine Blitzer gibt.

    Slán (oder auch sláinte) agus beannacht *
    Jürgen

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    * Tschüüs (oder auch prost) und einen Gruß

  • Ich frage mich immer bei so etwas, was man sich dabei denkt.

    Moin tosamen

    Da muss ich jetzt wohl doch auf die Frage eingehen, was sich die Schildaufsteller dabei gedacht haben. Es wird wohl niemand davon ausgehen, dass hier eine Geschwindigkeit von 80 km/h möglich ist. Es ist nun einmal in Irland so, dass es grob gesehen drei ‘Grundklassen’ von Straßen gibt: Autobahnen, auf denen ein generelles Tempolimit von 120 km/h gilt, ‘normale’ Landstraßen, auf denen dieses bei 100 km/h liegt und ‘schmale’ Landstraßen, bei denen grundsätzlich nicht mehr 80 km/h gefahren werden darf. Autobahnen von ‘normalen Landstraßen’ zu unterscheiden ist kein Problem, doch wie macht man deutlich, dass eine Straße als ‘schmale Landstraße’ aufzufassen ist, auf der an keiner Stelle mehr als 80 km/h gefahren werden darf? Schmal ist schließlich ein relativer Begriff. Also stellt man am Straßenanfang ein Schild ‘80’ hin. Und genauso wenig, wie man auf ‘normalen Landstraßen’ (auch wenn dies nicht durch ein Schild gekennzeichnet ist) überall 100 km/h fahren kann, ist es auf ‘schmalen Landstraßen’ schon physikalisch nicht möglich, überall 80 fahren. Auf der hier abgebildeten Straße sicherlich an gar keiner Stelle.

    Das ‘psychologisches Problem’ bei solchen Schildern hatte 2015 Verkehrsminister Paschal Donohue erkannt: Sie könnten Autofahrer unter Umständen dazu verleiten, meinte er damals, das darauf angegebene Tempo tatsächlich fahren zu wollen, und schlug vor, die bisherigen Schilder an solchen Stellen durch neue zu ersetzen, die einen “schwarzen Kreis mit einer diagonalen Linie” zeigen, was dann bedeuten solle, dass es in der Verantwortung des Fahrers liegt, die Geschwindigkeit dem Straßenzustand anzupassen. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist; gesehen habe ich solche Schilder bislang nicht.

    Das war jetzt ein gar nicht vorgesehener langer Vortrag über Geschwindigkeitsbeschränkungen in Irland, und klar doch, natürlich kann jetzt jeder hier weitere (und sei’s auch nur für den urlaubenden Betrachter) kuriose Straßenschilder posten. Doch da es in diesem Thread nicht speziell um das Autofahren und Straßenschilder, sondern generell um Interessantes, Amüsantes & Kurioses am Wegesrand gehen soll, werde ich im nächsten Beitrag mit ‘einer anderen Kuriosität’ weitermachen.

    Tschüüs bis gleich
    Jürgen

  • Denkmäler am Straßenrand

    Irland ist stolz auf seine Geschichte, besingt in den Pubs die (meist gescheiterten) Rebellen vergangener Tage und (meist verlorenen) Schlachten früherer Jahrhunderte und stellt ihnen Hinweisschilder und Denkmäler wie “hier fand im Jahr … die Schlacht von Ballynadingsbums statt” auf. Sollte man dann passenderweise einen Craftshop bei einem solchen Ort haben, ist das dem Umsatz nicht weiter schädlich.

    Doch was macht man, wenn man seinen Laden an einer vielbefahrenen Straße hat, an der nie ein Held erschossen und nie eine Schlacht geschlagen wurde? Kein Problem für einen Iren:

    Bei so vielen Helden und so vielen Schlachten ist das doch auch etwas Besonderes, meinte die Familie Joyce an der Straße von Galway nach Clifden, und stellte bei Sráid Salach auf dem Parkplatz gegenüber ihrem Laden und Pub das obige Denkmal auf. Und nachdem ich es, wie wohl auch manch anderer Tourist, fotografiert hatte, begab ich mich in ihren Craftshop.

    Einen schönen Gruß
    Jürgen

  • Ich finde es schon erstaunlich, wie man an so einer Stelle 80 erlauben kann. Ich frage mich immer bei so etwas, was man sich dabei denkt.
    Darf ich den Thread auch bebildern? Das ein oder andere hätte ich nämlich auch im Angebot.

    das w<r mir in Irland auch aufgefallen. Ich habe mich belehren lassen, dass immer die zul. Höchstgeschwindigkeit angegeben wird, die mit einer angemessenen Geschwindigkeit überhaupt Nichts zu tun hat. Wir haben Temo 100 Schilder direkt vor Haarnadelkurven gesehen... Im Gegensatz zu Deutschland trauen die Iren Ihren Bürgern wohl noch zu, das angemessene Tempo selbst zu bestimmen :)

    wenn Du mal eine helfende Hand suchst, beginne die Suche am Ende Deines Armes. ---- Alle sagten "das geht nicht", dann kam Einer, der das nicht wusste und machte es einfach... Link zu unserer Homepage: https://gonzi.de

  • Auf einer Zugreise von Inverness nach Wick wartete unser Zug rund 10 Minuten am Bahnhof auf den Gegenzug.
    Parallel zum Zug stand neben dem Bahnhofsgebäude der obige Rothirsch. War natürlich für alle Fotografen ein willkommenes Objekt und einfach zu knipsen, da der Hirsch wie ein Model einfach da stand. Inzwischen waren sich alle einig, dass es ein gut gemachtes Kunstobjekt sei.
    Aber, als sich der Zug in Bewegung setzte, drehte er den Kopf und zog gemächlich von dannen.

  • Werbetafeln in Südengland

    Moin tosamen — In der Abteilung Interessantes, Amüsantes und Kurioses am Wegesrand hier nun ein paar Werbe- und Warnhinweise, die mir im März 2015 im Süden Englands vor die Kamera gekommen sind:

    Ganz links eine Tafel vor dem Pub The Rose im Städtchen Deal, in der Mitte die Werbung an einem Restaurant im Dorf Sandwich, welches für sich reklamiert, dass von seinen Räumlichkeiten aus das vom Earl of Sandwich erfundene Sandwich seinen Siegeszug in die Welt gemacht haben soll, und ganz rechts die Warnung am Eingang eines Hauses in Rye.

    Mit einem schönen Gruß
    Jürgen

  • Auf der Insel Chiloe treiben die Huasos ihre Rinder nicht auf die Alm sondern an den pazifischen Strand.
    Nicht zwecks Sonne bräunen oder ein Bad nehmen (Wasser ist nur 12 Grad warm) sondern etwas weiter gab es flache Steine, die von den Wellen umspült wurden. Und das ist für die Rinder der Ort der Begierde ... Salzsteinlecken

  • Ein Fachhandel für Überflüssiges

    Ich drängel mich noch einmal mit Werbeschildern nach vorne. Vielleicht kennt die eine oder der andere von euch das Buch des Fernsehmoderators Dieter Moor (inzwischen nennt er sich Max Moor) über seinen Umzug aus der Schweiz auf einen Bauernhof in Brandenburg, in dem er unter anderem über einen Dorfladen berichtet, der über der Tür mit Wir haben alles was Sie brauchen, und was wir nicht haben, brauchen Sie auch nicht auf sich aufmerksam macht. Ein Foto von dieser Tafel habe ich leider nicht, aber es geht auch umgekehrt:

    Läden, Kaufhäuser und Online-Shops, die alles haben, was man braucht, gibt es schon genug, dachte sich ein findiger Husumer, was aber fehlt ist ein echter Fachhandel für Überflüssiges — und gründete einen in einem Hinterhof an der Hohlen Gasse. Mischmasch nennt sich der Laden. Anlässlich des am 26. Januar begangenem Tag der Handschrift, in finnischen Schulen z.B. gilt die Handschrift inzwischen als überflüssig und wird weder unterrichtet noch verlangt, schloss er sich der Kampagne zur Rettung dieses nach Ansicht von manchen Bildungsexperten überflüssigen Kulturgutes an. Klar, dass er das Material dazu feilbietet.

    Mit einem schönen Gruß
    Jürgen

  • Die Heilige Maria mit dem Prügel


    Reist man durch Länder mit katholischer Kultur und Tradition, begegnet man, nicht nur in Kirchen, häufig Marienbilder und Marienstatuen, vorzugsweise sanfte Wesen überwiegend in Blau, mal mit Heiligenschein, mal mit Krone und mal mit beidem. Aber eine solche Maria, wie sie mir vor zwei Wochen in Forio auf der Insel Ischia im Golf von Neapel begegnete, war mit bis dato noch nicht vor die Linse gekommen:

    Die Statue befindet sich über dem Altar der Wallfahrtskirche der Fischer Santa Maria del Soccorso (Heilige Maria, die Retterin) auf einem in die Bucht ragenden Felsen. Die Kirche ist von außen auch sehr eindrucksvoll, war gerade aber voll eingerüstet und mit Planen behängt, so dass ich nur Innenfotos habe.

    In dieser Kirche hat Maria ihren Heiligenschein und die Krone abgelegt und schwingt mit der ansonsten segnenden Hand einen Prügel, um sich und die sich ihr Anvertrauenden gegen wen und was auch immer zur Wehr zu setzen. Wer weiß, ging mir durch den Kopf, hätte sie diesen Prügel schon vor gut 2000 Jahren an dem Tag, den wir heute Karfreitag nennen, so geschwungen, wäre die Sache womöglich anderes ausgegangen.

    Mit einem schönen Gruß in die Ostertage
    Jürgen

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