Über Österreich und Ungarn nach Rumänien und wieder zurück

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  • Hallo liebes Reiseforum,
    nach 34 Reisetagen und 4.954 Kilometern sind wir wieder wohlbehalten zurück von unserer Reise nach Rumänien. Unterwegs haben wir auch noch ein wenig Ungarn erkundet. Budapest (eine phantastische Stadt), ein wenig Thermalbaden (kann man sich daran gewöhnen) und die Puzsta (überraschend) waren unsere Stationen bei den Magyaren.

    Hauptreiseziel war jedoch Rumänien und wir sind immer noch tief beeindruckt von diesem Land. Warum reist man nach Rumänien? Diese Frage wurde uns häufig sowohl im Vorfeld als auch direkt in Rumänien von den Rumänen selbst gestellt. Und ich kann eigentlich nur dazu sagen: "Weil es sich lohnt".

    Was wir dort erlebt haben an Gastfreundschaft, ist nahezu unbeschreiblich. Herrliche und vor allem unberührte Landschaften, großartige Naturerlebnisse, hübsche Städte, grandiose Kulturgüter.
    Aber auch die sehr großen Kontraste. Ja, es gibt sie, die Armut. Und ja, es ist erschreckend, dies noch mitten in Europa zu erleben. Aber das Land befindet sich im Aufbruch. Nicht immer alles so positiv und es ist zu hoffen, dass die Fehler der Industrienationen sich dort nicht wiederholen.

    Ein Abenteuer-Faktor sind die rumänischen Straßen. Die Palette reicht von gut ausgebaut bis zu Schlagloch- und Schotterpiste. Was auf der Landkarte als rot markierte Bundesstraße gekennzeichnet ist, muss noch lange nicht durchgängig asphaltiert sein. Überraschungen lauern hinter jeder Kurve, zumal sich Fahrzeuge, Pferdegespanne, Tiere, Radfahrer und Fußgänger die Straße teilen. Vorsicht ist also geboten.


    Last-but-not-least haben wir Rumänien als sehr sicheres Reiseland kennen gelernt. Wir wurden weder bestohlen noch überfallen - unser Leitspruch, dass die "bösen Buben" alle außerhalb ihres Landes unterwegs sind, hat sich also erfüllt.


    Kurzum: wer sich auf Rumänien einlässt, wird bestimmt nicht enttäuscht.

    Unser vollständiger Reisebericht mit vielen Bildern ist nachzulesen auf unserer privaten Reise-Hompage hier

  • Hallo Ulli und Frank
    Was ihr hier zu Rumänien schreibt kann ich bestätigen.
    Uns hat das Land, aber auch die Menschen dort begeistert.

    Eure einleitenden Worte hier möchte ich aus meiner Sicht ein wenig korrigieren.
    Was bedeutet denn Armut? Und bedeutet Reichtum gleich Glück? Sind wir glücklich, im Gegensatz zu den Menschen in Rumänien?

    Der 2. Gedanke / Hinweis bezieht sich auf den „Aufbruch“ und die Hoffnung dass Rumänien die Fehler der Industrienationen nicht auch selbst macht.

    Und genau das passiert in Rumänien doch. Als wir dort waren fanden wi beispielsweise überall diese PET-Flaschen herumliegen, teilweise einzeln, teilweise aber auch in Säcken einfach in die Umwelt geworfen. In den Lebensmittelläden quollen die Regale über von diesen Verpackungsgefäßen, aber der Rücknahmeautomat, wie er hier gängig ist, fehlte.
    Da ist Rumänien einfach überrannt worden.

    Ich war Ende letztes Jahrhunderts noch politisch sehr aktiv, sprich saß in einem Gemeinerat. Da wir die westlichste Gemeinde der Republik sind haben wir uns um die östlichste Gemeinde gekümmert, als die innerdeutsche Grenze fiel. Und auch da war es genauso, es wurde das übernommen was mensch zuvor nicht hatte, was ja erstrebenswert war ohne über mögliche eigene Wege nachzudenken und eben einen eigenen Weg zu gehen.

    Aber das würde hier jetzt ein wenig zu weit führen, denn wir sind hier ja in einem Reiseforum. Aber ein wenig auch einmal sozialkritisch denken und schreiben sollte schon möglich sein.

    Euren Rumänienbericht schaue ich mir die Tage einmal an, interessiert nicht natürlich.

  • Hallo Ralf,
    vielen Dank für deine Gedanken zu unserer Rumänien-Reise. Lass mich dazu folgendes anmerken:


    Was bedeutet denn Armut? Und bedeutet Reichtum gleich Glück? Sind wir glücklich, im Gegensatz zu den Menschen in Rumänien?

    Darüber will ich keine Aussage treffen. Glück ist relativ und es gibt bestimmt viele Menschen, die stinkreich aber kreuzunglücklich sind.
    Was ich damit eigentlich sagen möchte ist die Tatsache, dass wir die Kluft zwischen Arm und Reich in Rumänien als extrem groß empfunden haben. Wir kamen durch Dörfer, die wirklich Slums waren und in denen Menschen unter absolut unwürdigen Bedingungen hausen. Medizinische Versorgung oder Chance auf Bildung - bestimmt Fehlanzeige. Und das ist für mich wirkliche Armut wenn es keine Möglichkeit gibt, diesem Teufelskreis zu entrinnen.

    Es gab aber auch Regionen, in denen die Menschen zwar unter einfachen Bedingungen leben, aber ihr Auskommen haben und durchaus zufrieden wirkten.
    Mehr zu unseren natürlich ganz subjektiven Eindrücken ist im Reisebericht nachzulesen ;)

    Der 2. Gedanke / Hinweis bezieht sich auf den „Aufbruch“ und die Hoffnung dass Rumänien die Fehler der Industrienationen nicht auch selbst macht.

    Und genau das passiert in Rumänien doch. Als wir dort waren fanden wi beispielsweise überall diese PET-Flaschen herumliegen, teilweise einzeln, teilweise aber auch in Säcken einfach in die Umwelt geworfen. In den Lebensmittelläden quollen die Regale über von diesen Verpackungsgefäßen, aber der Rücknahmeautomat, wie er hier gängig ist, fehlte.
    Da ist Rumänien einfach überrannt worden.

    Genau das trifft es. Einerseits gibt es die wilden Müllkippen in wunderschönster Natur, andererseits entwickelt sich jedoch auch ein Umweltbewußtsein. Das meine ich mit "Aufbruch". Und mein Wunsch an dieses wunderschöne Land wäre es eben, dass man aus all den Fehlern, die wir im Westen gemacht haben bei der Entwicklung des Landes lernt. NIcht alles, was (vermeintlich) hierzulande glänzt, ist auch Gold.

    Auch da gibt es kritische Anmerkungen. Wie wir im Gespräch mit den Campingplatzbesitzern im Donau-Delta erfahren haben, ist der Status des Deltas als Biosphärenreservat einerseits sehr lobenswert. Andererseits wird damit den Fischern aber ein Stück weit ihr Lebensunterhalt genommen. Es gibt Fangquoten, Schutzzonen, Schonzeiten. Einerseits gut für die Natur, andererseits ein Problem für die Fischer. Ob der Tourismus das alles auffangen kann ist fraglich. Zudem sollte sich der Tourismus sanft entwickeln, damit er keinen Schaden in diesem Ökosystem anrichtet. Eine Gratwanderung, die nicht einfach zu lösen ist und vielen Interessen gerecht werden muss.

    Aber das würde hier jetzt ein wenig zu weit führen, denn wir sind hier ja in einem Reiseforum. Aber ein wenig auch einmal sozialkritisch denken und schreiben sollte schon möglich sein.

    Auch da pflichte ich dir bei. Für uns ist es einfach auch wichtig, sich mit der jeweiligen Situation eines bereisten Landes auseinanderzusetzen und nicht alles durch die rosarote Urlaubsbrille oder unter unseren (verwöhnten) deutschen Maßstäben zu sehen. Da dürfen meiner Meinung nach auch ein paar sozialkritische Gedanken in einem Reiseforum geäußert werden.

    In diesem Sinne reisefreudige Grüße
    Ulli

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