Zweite Kajaktour auf dem Czarna Hancza Kanal - Polen Teil VI

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    Dieser Kanal, der auch durch etliche Seen und kanalisierte Flüsse führt, wurde Anfang des 19. Jahrhundert gebaut, nachdem Preußen ungewöhnlich hohe Zollgebühren für den Transit polnischer Waren verlangte. Mit ihm werden Weichsel und Memel verbunden. Wirtschaftlich genutzt wird er seit Anfang des 20. Jahrhunderts nicht mehr, seitdem Polen wieder unmittelbaren Zugang zur Ostsee hat. Für den Tourismus ist er jedoch umso bedeutsamer geworden.

    Auf der Czarna Hancza hatten wir bis jetzt keine Schleusen passieren müssen. Das änderte sich jetzt allerdings. Mehrere alte, wirklich sehr alte Schleusen, mussten wir nun benutzen, die den Höhenunterschied ausgleichen. Alle stammen sie noch aus dem 19. Jahrhundert, als der Kanal gebaut wurde. Was wir auch feststellten war dass der Augustowski-Kanal wesentlich stärker benutzt wird. Haben wir auf der Czarna Hancza so gut wie keine anderen Kanuten gesehen so trafen wir jetzt beim Schleusen immer wieder welche an. Und beim Blick in deren Boote war auch sehr schnell festzustellen, dass es sich hierbei nicht um Tagesausflügler handelte. Auch sie waren gut bepackt.


    Die Schleusentore selbst waren alle aus Holz und es war ihnen das Alter gut anzusehen.

    Und die Schleusenwärter, die uns für einen geringen Betrag von 2 – 3 Zloty schleusten, taten es mit einer Geschwindigkeit, die Akkordarbeit vermuten ließ. Kein sachtes befüllen, wie wir es sonst kannten, sondern die Schotten wurde gleich komplett aufgefahren, sodass einem schon Angst und Bange werden konnte. Die Paniewo Schleuse ist dabei die mächtigste, die mit zwei Kammern dabei eine Höhe von fast 7 Metern überwindet. Dafür braucht man hier jedoch auch Zeit, rund eine halbe Stunde dauert dieser Schleusengang.

    Wir mussten uns aufwärts schleusen lassen – was somit heißt, dass wir flussaufwärts fahren. Aber das war auf dem Kanal, der nur eine fast unmerkliche Strömung aufwies, problemlos möglich.
    Hier auf dem Kanal waren dann auch Versuche zu sehen, aus ihm und möglichen Touristen mehr heraus zu holen. Ob es sich bei diesem Umbau jedoch um eine Ruine handelt oder um einen Wochenendausbau war uns nicht ersichtlich.

    Nicht überall mäanderte der Kanal durch die Landschaft. Es gab auch unzählige Abschnitte, die über – waren es jetzt Kilometer – schnurgeradeaus verliefen. Dieses Teilstück ist, ich hab’s in der Karte dann nachgeschaut, 3,5 km lang und schnurgerade. Selbst das Ende war kaum zu sehen, wie auf dem Reißbrett entstanden, eben ein Kanal.


    Dafür an anderen Stellen wieder fast unberührt. Natur pur, selbst in Ufernähe konnten wir an einer Ansammlung von Kormoranen vorbei paddeln ohne dass sie sich alle gleichzeitig aufschwangen und wegflogen. Sie ließen sich von uns überhaupt nicht stören. Graureiher, Eisvögel oder gar Seeadler, die es hier auch geben soll, haben wir allerdings nicht zu Gesicht bekommen, auch wenn wir nach ihnen Ausschau hielten. Ebenso Biber, wohl aber deren großen Bauten, an denen wir oftmals vorbei gekommen sind.

    Kurz vorm Ende unserer wirklich herrlichen Paddeltour auf der Czarna Hancza und dem Augustowski-Kanal kamen wir dann noch an einer Schleuse an, wo wir von unten nur Menschenköpfe über dem Schleusentor hervorschauen sahen. Dafür aber eine Unmenge.
    Unser erster Gedanke, den wir fast gleichzeitig hatten, war: Cap Anamur, ein Flüchtlingsschiff ist hier gestrandet. Nein, es war „nur“ ein Ausflugsschiff. Dicht gedrängt standen die Menschen an der Reling und waren wohl begeistert von ihrer Schleusung. Die Schleuse Przewiez „verbindet“ die beiden Seen Biale Augustowskie und Studzieniczne.


    Hier endete dann auch unsere zweite Kajaktour. Nachdem wir an einer ruhigen Stelle das Boot aus dem Wasser des Sees gezogen und uns ein wenig umgezogen hatten lies ich Monika zurück und machte mich auf den Weg zum Bahnhof.
    Fahrplan studieren, Fahrkarte lösen und dann ellenlanges warten, bis mein Zug endlich kam. Nun hoffte ich noch, dass ich den richtigen Bahnhof auch finde bevor ich zu weit fahre. Aber wieder einmal ging alles gut. Auch unser Auto samt Wohnwagen steht unberührt dort, wo wir es abgestellt hatten. :S:S

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