Paddelpause, dafür Radfahren in Polen - Teil IV

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  • Paddelpause und dafür Radtouren


    Nach diesem ersten Drittel, dass wir ja überwiegend paddelnd und nur mit dem Nötigsten versehen auf dem Wasser verbracht hatten, legten wir ein paar Tage Paddelpause ein und erkundeten jetzt mit unseren Fahrrädern die Landschaft in diesem Teil Polens. Häufig führten uns unsere Radrouten dabei auch durch Sumpfgebiete, die jedoch allesamt ziemlich trostlos aussahen. Der Gedanke, von den Wegen abzuweichen, kommt einem dabei überhaupt nicht.

    Nicht dass jetzt hier der Eindruck entsteht, Masuren oder auch das Ermland besteht nur aus Wasser und Morast, nein, es gab auch schöne und vor allem sehr viel Landschaft.

    Ansonsten genossen wir neben der Erholung für unsere Arme natürlich auch den Luxus, den uns unser Wohnwagen bietet, und sei es nur das andere Schlafgefühl oder auch die Möglichkeit, beim Frühstück an einem Tisch zu sitzen. Am Sonntag, als wir am Spätnachmittag gemütlich vor unserem Wagen saßen bekamen wir mit, dass Papst Johannes Paul II. in Polen war. Auf unserem Campingplatz konnten wir der Messe aus Krakau zuhören, die, unter reger Anteilnahme der Bevölkerung, irgendwo in der Nähe des Campingplatzes übertragen wurde.
    Bevor wir ans „Paddeln Teil 2“ auf der Czarna Hancza und den Augustov Kanal gehen, hatten wir uns vorgenommen, auf jeden Fall bei Rastenburg das ehemalige Führerhauptquartier, die Wolfsschanze, anzusehen.
    Sie lag von unserem Standort nicht weit entfernt, sodass wir sie bei einer weiteren Radtour erreichen konnten.

    Die Wolfsschanze

    Ein ziemlich bekanntes Relikt aus den Zeiten des zweiten Weltkriegs ist die Wolfsschanze in Görlitz bei Rastenburg. Nicht zuletzt auch durch das Attentat von Claus Schenk Graf von Staufenberg am 20. Juli 1944 auf Hitler. Als Staufenberg damals das Quartier verließ war er davon überzeugt, dass Hitler bei der Explosion ums Leben gekommen sei. Es ist jedoch anders gekommen, Hitler wurde nur leicht verletzt. Noch in derselben Nacht wurde Staufenberg zusammen mit drei anderen beteiligten Offizieren in Berlin durch Erschießung hingerichtet.
    Im Sommer 1940 begann der Bau von Hitlers Hauptquartier „Wolfsschanze“. Sie war eins von zwölf Hauptquartieren, die Hitler bauen ließ. Das FHQ „Werwolf“ lag noch weiter im Osten, nämlich bei Winniza in der Ukraine. Alle anderen, so z.B. bekannte wie die Reichskanzlei in Berlin, das Felsennest in der Eifel oder auch der Obersalzberg in den Bayrischen Alpen lagen westlicher.
    Man wählte diese Stelle, da die geographische Lage und die Beschaffenheit der Landschaft mit ihren Wäldern, Seen und Sümpfen schon eine natürliche Sicherung gegen Osten bildeten. Auf einer Fläche von über 2,5 km² wurden fast 100 Objekte errichtet, die wir uns auf einem gut ausgeschilderten Rundgang anschauen. Darunter sind massive Schutzräume mit doppelten Wänden (teilweise bis zu acht Metern stark) und Decken, die teilweise bis zu 10 Metern dick waren.
    Auch wenn es an oder auch in vielen Ruinen nicht ganz ungefährlich war, verboten war es auf jeden Fall nicht, bei unserer Erkundung auch in als auch auf alte Anlagenreste hinauf zu steigen.
    Das gesamte Areal verfügte über fast alles. Eine eigene Trink- als auch Abwasserversorgung, eine eigene Stromerzeugung, sollte die Versorgung von Außerhalb einmal unterbrochen werden, sogar einen eigenen Reserveflugplatz neben dem sowieso in 5 km Entfernung vorhandenen in Rastenburg.
    Als sich Ende 1944 die Situation an der Ostfront verschlechterte verließ Hitler im November die Wolfsschanze und zog einschließlich des Oberkommandos der Wehrmacht nach Berlin um. Alle Dokumente und die wichtigsten Anlagen wurden weggeschafft und gemäß der Strategie der „verbrannten Erde“ sprengten deutsche Pioniere Ende Januar 1945 die Wolfsschanze.
    Fast zehn Jahre brauchte man für die Entminung der Felder und Wälder rings um die Anlage herum, bevor das Gebiet 1956 der Verwaltungsbehörde übergeben wurde und seit 1959 der Allgemeinheit für die Besichtigung zugänglich ist.

  • Johannes Paul II. in Polen war. Auf unserem Campingplatz konnten wir der Messe aus Krakau zuhören, die, unter reger Anteilnahme der Bevölkerung, irgendwo in der Nähe des Campingplatzes übertragen wurde.

    Ja, jedes Mal, als der Papst nach Polen kam, war es ein großes Ereignis. Es herschte Ausnahmezustand. Ich habe es ein paar Mal live in Krakau miterlebt.

    Gruß T.

  • Wir haben nur die Übertragung mitbekommen, konnten es erst nicht einschätzen. Wir waren ja schon seit über eine Woche unterwegs, und das eben mit dem Kajak und Zelt unterwegs und haben daben dabei wenige "zivilisierte" Gegenden erpaddelt. Wir waren manchmal schon froh, wenn wir unsere Lebenmittelvorräte auffüllen konnten.

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