Kajakfahren in Polen - Teil I

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  • Für den zweiten Urlaub in diesem Jahr zog es uns diesmal in den Osten Europas. Im Jahr zuvor hatten wir in Slowenien „Blut geleckt“, sowohl was eben Osteuropa aber auch das Kanufahren betrifft.

    Also machten wir uns im August auf den Weg in den Osten. Oben auf dem Dach lag unser Kajak, am Haken hing unser alter Wohnwagen, in ihm auch noch unsere beiden Fahrräder. Ziel war diesmal Polen, genauer Masuren.
    Grob hatten wir uns vorgenommen im ersten und letzten Drittel zu paddeln und dazwischen, verbunden eben auch mit einem Regionen Wechsel, die eine oder andere Tour mit unseren Fahrrädern zu machen. Gerade vom Wasser aus soll die ganze Schönheit Masurens als auch seiner angrenzenden Regionen erst so richtig zu erschließen und genießen sein.
    Zuerst einmal quer durch Deutschland, vom äußersten Westen in den Osten. Kurz vor der Grenze bei Frankfurt noch eine Übernachtung im Heimatland bevor wir dann am nächsten Tag die Grenze überschritten. Damals noch mit einer Warteschlange als auch anhalten beim polnischen Grenzer. Er warf nur einen Blick ins Auto, den Wohnwagen von innen wollte er nicht sehen.

    Während unser Puls wegen des doch ruhigen und unspektakulären Grenzübertritts eigentlich absinken konnte sorgten die vielen LKWs und die wirklich miserable Straße jedoch dafür, dass er etwas erhöht blieb. Wir sahen also zu, dass wir so schnell wie möglich diese Haupttransitroute verlassen und eher gemütliche kleinere Straßen nutzen. Teilweise waren es schnurgerade, aber herrliche Alleen. Wobei die Straßendecke auf diesen Straßen noch ein bisschen schlechter war und die Stoßdämpfer Schwerstarbeit verrichten mussten.

    Was auf jeden Fall auf diesen abseits der Transitroute gelegenen Straßen jedoch fehlte waren die wahnsinnigen Spurrillen, die die LKWs produzierten und die eben nicht der Spurbreite unseres Gespanns entsprach.


    Die Ordensburg Marienburg in Malbork


    Auf dem Weg nach Masuren, unserem ersten groben Ziel für den Einsatz unseres Kajaks ins Wasser, hielten wir unterwegs in Malbork, etwa 60 km südöstlich von Danzig, an. Genauer, wir schauten uns die ganz in der Nähe liegende Ordensburg Marienburg an. Diese riesige Burganlage, die die größte Backsteinanlage und mächtigste mittelalterliche Festung Europas darstellt, liegt direkt an der Nogat, die in die Weichsel fließt.


    War sie im ersten Weltkrieg der Sitz des Oberkommandos, so nutzten die Nationalsozialisten sie ausschließlich als Ort für ihre Feierlichkeiten und Aufmärsche. Geplant war, sie zur Ordensburg zu machen, doch dazu kam es nicht mehr. Der Zweite Weltkrieg führte zu großen Schäden. Polen versucht sie seitdem wieder aufzubauen. Seit 1997 ist sie Weltkulturerbe der UNESCO.


    Viele Gebäude und deren Räume sind zu besichtigen und geben uns eine Vorstellung von der gesamten Größe dieser Anlage.

    Allerdings zeigt die Marienkirche auch heute noch deutlich die Spuren der Zerstörung.Obwohl sie ziemlich baufällig aussieht ist sie jedoch für die Öffentlichkeit geöffnet. Man hat nur Sicherungen gegen den weiteren Verfall und vor allem natürlich gegen den Einsturz vorgenommen.


    Schiffe auf Schienenwegen

    Nicht weit von dieser Burg entfernt, etwas weiter östlich, stoßen wir auf den Oberländischen Kanal. Dieser fast 130 km lange Kanal verläuft in Nord-Süd-Richtung und verbindet die Masurischen Seen mit dem Frischen Haff und damit der Ostsee.

    Mit einem einzigartigen System wird hier der Wasserspiegelunterschied von 100 Metern zwischen Elblag und Ostróda überwunden, nämlich mit Schiffen auf Schienen. Fünf geneigte Ebenen gleichen zusammen mit zwei Schleusen diesen Höhenunterschied aus, wofür sonst mindestens 20 bis 30 Schleusen notwendig gewesen wären. Schleusen okay, die kannte ich ja, auch ein Schiffshebewerk, aber schiefe Ebenen?

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