Ich bin Waldaktionär. Und ich bin Meeresbürger. Außerdem habe ich einen Äquator-Taufschein und bin Mitglied im Eisbärenclub sowie im Royal North Cape Club.
So, und bevor ihr jetzt denkt: „Was in Dreiteufelsnamen schreibt der Typ da“, lasst es mich bitte erklären.
Angefangen hat alles rein zufällig, als ich mit dem Frachschiff nach Südamerika fuhr. Damals erhielt ich einen Taufschein für die Überquerung des Äquators. Getauft wurde ich allerdings nicht, denn die Überquerung fand morgens um 6 Uhr statt und da schliefen noch alle. An eine Party war da nicht zu denken. Wofür auch, die gab es auf dem Schiff ja ohnehin jeden Abend.
Nach der Ankunft des Schiffs in Brasilien erhielt ich noch ein Zertifikat darüber, dass ich 5412 Seemeilen auf einem Frachtschiff mitgefahren bin. Zufälligerweise erhielt ich es am selben Tag wie den Taufschein, denn nach der Äquatorüberquerung verließ ich das Schiff und schaute mich in Südamerika um.
Damals habe ich mir nicht viel dabei gedacht und empfand es einfach als nette Geste. Und auf der Rückfahrt von Buenos Aires nach Hamburg erhielt ich weder das eine noch das andere, aber die Fahrt fand bei einer anderen Reederei statt und da war der Kapitän irgendwie… anders.
Nun ja, die Zeit verstrich und ich wurde auf die Harzer Wandernadel aufmerksam. 222 Stempelstellen muss man zu Fuß ansteuern, die im gesamten Harz über drei Bundesländer verteilt sind. Da hat man neben dem Kontakt zur Natur und dem Wandern auch noch eine kleine Aufgabe. Finde ich prima. Wenn man alle Stempel ergattert hat, erhält man einen Titel, mit dem man sich Harzer Wanderkaiser nennen darf. Wenn ich mal die Gelegenheit dazu habe, schreibe ich hierzu noch einen Extra-Beitrag. Momentan bin ich bei 72 Stempeln und habe schon mal den Level eines Harzer Wanderkönigs erreicht – immerhin.
Tja, und jetzt hat es mich irgendwie erwischt. Ich weiß zwar, dass Zertifikate und Auszeichnungen dieser Art nur dazu dienen, Touristen anzulocken. Aber ich komme jetzt einfach nicht mehr umhin, an solchen Spielchen teilzunehmen. Auf dem Weg zum Nordkapp schaute ich beispielsweise eines Abends auf den Lofoten im Internet, was die Stadt Hammerfest zu bieten hätte. Aber Hallo, da gibt es ja den Eisbärenclub. Dort kann nur Mitglied werden, wer vor Ort den Mitgliedsantrag ausfüllt. Dann erhält man den Titel des Ehrenmitglieds. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Jetzt bin ich also Mitglied in der Polar Bear Society und werde alljährlich zur Mitgliederversammlung nach Hammerfest eingeladen. Mal schauen, vielleicht fahre ich da sogar mal hin.
Ein Tag später erreichte ich das Nordkapp. Was soll ich sagen? Im Royal North Cape Club bin ich nun auch Mitglied und habe damit „einen Meilenstein im Ereigniskalender des Nordkaps“ gelegt. So steht es zumindest auf dem Nordkapdiplom.
Aber da das Nordkapp bekanntlich nicht der nördlichste Punkt Europas ist, sondern diesen Titel die Felsspitze Knivskjelodden für sich beansprucht, kann man dort auch noch hin wandern und sich mit einem Diplom belohnen lassen. Weil aber an der Felsnase niemand auf einen wartet, holt man sich das dazugehörige Diplom später an einem Campingplatz in der Nähe ab.
Wenn man dann noch auf dem Landweg den Polarkreis überquert, dann gibt es hierfür auch ein Diplom. Zumindest auf finnischer Seite in Rovaniemi. Und weil Rovaniemi die Heimat des Weihnachtsmann ist und man diesem natürlich auch mal einen Besuch abstattet, erhält man noch das Weihnachtsmanndiplom. Über den Besuch beim Weihnachtsmann schreibe ich übrigens noch.
Außerdem erhielt ich mal eine Urkunde, weil ich den geografischen Mittelpunkt von Niedersachsen aufgesucht hatte (ich sammel übrigens geografische Mittelpunkte und Dreiländerecke). Dieser Mittelpunkt befindet sich in Hoyerhagen, am Rande eines Feldes. Die Urkunde wird aber in einer Tankstelle im nächstgelegenen Ort ausgestellt. Was für ein Zufall, dass ich nach dem Besuch am Mittelpunkt sowieso gerade tanken musste 😉
Wo wir gerade in Niedersachsen sind: An den Küsten der Nord- und Ostsee gibt es zahlreiche Stationen, die irgendwie mit dem Meer zu tun haben und die man besuchen kann. Hierfür erhält man eine Art Reisepass, in dem der Besuch eingestempelt wird. Offiziell ist man dann ein sogenannter Meeresbürger.
Und weil ich solche Späße jetzt immer mitmachen werde, habe ich mir vor einigen Tagen eine Aktie gegönnt. Nun bin ich auch noch Waldaktionär, weil ich so eine Art Pate für einen Baum in Mecklenburg-Vorpommern bin. Das könnt ihr sogar sehen, wenn ihr auf der Seite der Waldaktie das Gebiet „Land Fleesensee“ auswählt. In der dortigen Googlemaps-Karte kommen dann ganz viele bunte Punkte, die alle für einen Baum stehen. Exakt in der Reihe über dem riesigen Schriftzug von „Land Fleesensee“ befindet sich ganz rechts ein roter Punkt. Da kann man drauf klicken – das ist meiner 😉 Wenn ich mal in der Nähe bin, werde ich meinen Baum besuchen.
Ich habe schon einige andere Diplome, Zertifikate und Wanderabzeichen entdeckt, die ich zukünftig ansteuern möchte. Aber ich bin immer offen für neues. Wenn ihr also etwas wisst, dann sagt mir doch bitte Bescheid. Ich mache den Spaß mit…
Viele Grüße und bis zum nächsten Mal!
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