eine Deutschlandtournee mit dem Wohnmobil

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  • Okay, nicht ganz Deutschland, sondern "nur" der Südwesten und Süden, aber immerhin 6 (Bundes)Länder in 13 Tagen. Das war unsere Herbsttour. Hier kommt also ein Reisebericht, aber Vorsicht, sehr ausführlich. Dennoch sehr interessant, mit den jeweiligen Links zu den Sehenswürdigkeiten und Campingplätzen. Und ein zweites "Achtung", mein Mann (der Verfasser) hat manchmal einen speziellen Humor. Viel Vergnügen beim Lesen! Fotos folgen, wenn sie bearbeitet sind.

    [size=x-large]Unsere Deutschlandtournee – 6 Länder in 13 Tagen[/size]


    Urlaub 13.09.2013 – 26.09.2013
    Leika Kreos 7010 auf Fiat Ducato 2,3 Diesel, 109 kW BZ-XB 830 (ca.13300 km, EZ 05/2013)
    http://www.laika.it/index.php/de/i…s/kreos678-7010

    Donnerstag, 12.09.2013
    Wir haben uns entschlossen, das Auto bereits einen Tag eher beim Sperling (http://www.radeberger-reisemobile.de/index.html) zu holen, die Ausgabe am Freitag 15.00 Uhr wäre uns zu spät gewesen. So haben wir die Fahrzeugübergabe bereits kurz nach 15.00 Uhr hinter uns und können danach zu Hause in Ruhe das meiste schon einräumen.

    Freitag, 13.09.2013 Dresden-Nierderorla
    Palumpaland, Niederorla 268 km 11,9l/100 km
    http://www.palumpa-land.de/

    Wir räumen morgens nach dem Frühstück den Rest ins Auto, alles in allem zusammen mit gestern braucht man ca. 3 Stunden, bis man abfahrbereit ist. Pünktlich um 10.00 Uhr geht’s los, A4 bis Erfurt mit kurzen Pausen am Rasthof Wilsdruff (Kontrollgang…) und Teufelstal. Kurz vor Erfurt nehmen wir den P+R-Parkplatz Urbicher Kreuz und fahren mit der Tram 3 direkt zum Anger. Die Innenstadt ist eine einzige große Baustelle. Wir laufen die gewohnten Routen auch abseits der Turipfade und gönnen uns auf dem Domplatz eine gute Thüringer Bratwurst – was denn sonst. Um die Qualität des Grillstandes zu verifizieren, prüfe ich anschließend auch noch ein Rostbrätl. Beides ist so lecker, dass ich mich daran dumm und dämlich fressen könnte.
    Auf dem Domplatz ist heute Markt. Und es gibt nur einheimische Händler, man sieht keine Vietnamesen. Und es gibt frisches, gut aussehendes Obst und Gemüse aus der Region: kleine blaue Pflaumen, die irre nach Pflaumen duften, ungleichmäßige grüne Äpfel, direkt vom Baum, Birnen der Sorte Clapps Liebling, nicht auch Chile, blaue Kohlrabis und und und… Wir können das allen nicht vertun, nehmen aber Tomaten mit, herrlich klein und ungleichmäßig, Sorte Harzfeuer. Der Verkaufswagen mit Wurst aus dem Eichsfeld wird auch geplündert, klar. Anschließend genehmigen wir uns noch einen fetten Eisbecher zum Kaffee im Café Venezia. Lecker und soooo gesund. Danach noch zur Krämerbrücke und beim Chokolatier zugeschlagen. Zurück mit der Linie 3 zum Mobil, die Einkäufe verstaut und Richtung Stellplatz aufgebrochen. Wir finden den Platz sofort, es ist nur kein Personal mehr da (17.00 Uhr). Wir stellen uns auf einen freien Platz, es ist nicht viel los. Als wir aufgebaut haben und noch ein paar Schritte machen wollen, trifft dann doch noch jemand ein, der unser Geld haben möchte. Wir schlendern noch über die Staumauer der Talsperre Seebach und beobachten Graureiher, Silberreiher, Schwäne, Blesshühner, Haubentaucher und Stockenten. Später lecker Abendbrot im Mobil, dazu die Tomaten, sie sind herrlich aromatisch und schmecken wunderbar tomatig. Dorit hat das „Jeschirrspülmittel verjessen“, die Nachbarin gibt uns von ihrem Fit was ab.
    Der Platz ist übersichtlich, direkt am Ufer mit Bootssteg, man kann einen Wassertreter mieten. Es gibt den Platz erst seit ein paar Jahren, die Anlagen sind in Ordnung.
    Der Laika macht einen sehr guten Eindruck. In dem Vollintegrierten sitzt man ein wenig wie in einem Bus. Die Beifahrerseite ist richtig gemütlich, dort gibt es keine Tür, dafür aber richtig große Ablagen. Die Materialien innen sind einwandfrei, nur die Insektentür klappert etwas während der Fahrt, das kann aber sofort mühelos beseitigt werden. Die 109 kW sind ausreichend, es dürfte aber bitte nicht weniger sein, die Kutsche wiegt 4,3 Tonnen. Aber für entspanntes Reisen mit knapp 120 km/h reicht es aus, allerdings fordert fast jede Steigung emsige Schaltarbeiten vom Rudergänger. Positiv: Rückfahrkamera mit ordentlich großem Monitor, elektrische Stufe am Aufbau, endlich ein sinnvolles Bedientableau im Aufbau, große, geteilte Rückspiegel wie im Reisebus, Kühlschrank wählt automatisch die Energiequelle aus (wie oft hatten wir früh vergessen, von Landstrom auf Gas umzustellen), elektrische Heizung für den Innenraum (sinnvoll bei Strompauschale). Negativ: das Radio taugt nix, die Klimaautomatik während der Fahrt funktioniert so gut wie nicht und fordert manuelles Eingreifen, der Geiz des Vermieters, der nur noch 8 m Anschlusskabel statt einer gescheiten Kabeltrommel mitgibt.
    Wetter so um die 18°C, viele Wolken, einige Regenschauer, ab und an Sonne.


    Samstag, 14.09.2013 Niederorla – Eppstein
    Taunuscamp, Eppstein 275 km 11,2 l/100 km
    http://www.taunuscamp.de/

    Wir sind gegen halb acht wach, Frühstück, alles reisefertig machen. Es dauert noch ein bisschen, wir haben noch nicht die übliche Routine. Wasser und Abwasser erledigt und los geht’s. Wir legen unterwegs in Großengottern am Edeka an, dort bleiben einige Mäuler offen, als wir mit unserem Schattenspender auf den Parkplatz rollen. Die erste Szene aus „Im Banne der Rouladenkönigin“ hätte genau hier gedreht sein können… Anschließend fahren wir zum Baumkronenpfad Hainich (http://www.nationalpark-hainich.de/erleben/). Guter Parkplatz, Eintritt kein Schnäppchen. Ist aber hübsch gemacht, ein Weg durch die bzw. über den Baumkronen. Das ist eine sehr interessante Perspektive. Leider ist das Wetter eher trüb. Auf dem Weg zum Auto essen wir was am Imbiss, es bedient ein Pole, der kein Deutsch kann. Rechnen kann er auch nicht, er nimmt uns nur das Geld für zwei Bockwürste ab, die wir aber in Symbiose mit einer Erbsensuppe zu uns nehmen. Beim Essen werden wir von Katzen belagert, die folgerichtig von der Bockwurst etwas abbekommen. Suppe ist gut, kommt aber nicht an die von olle Kukki ran.
    Weiter geht’s ins Wildkatzendorf Hütscheroda (http://www.wildkatze.info/index.php?id=117). Parken für lau, Eintritt ist ermäßigt, weil wir heute schon in den Baumkronen waren. Wir besichtigen ein kleines Gehege mit vier Wildkatzen, der Pfleger gibt bereitwillig Auskunft. Ein kleiner Nieselschauer treibt uns zurück zum Auto. Wir nehmen unser Tagesziel, Eppstein im Taunus in Angriff. Unterwegs rasten wir in der Rastanlage Pfefferhöhe. Es ist eine andere Welt… Üble Kunstblumen, Wände und Decke dunkelbraun getäfelt, das Personal ist auch nicht mehr ganz frisch. Die über uns im Rahmen der Wende her gerollte Renovierungs- und Neubauwelle hat uns wohl schon etwas verwöhnt; wenn wir vor 1989 in der Pfefferhöhe eingekehrt wären, dann wären wir ob des Prunks nicht aus dem Staunen herausgekommen. So ändern sich die Zeiten.
    Anschließend weiter nach Eppstein, unterwegs noch Brötchen geholt, auf dem Platz gibt es erst halb neun welche, zu spät für uns. Wir erreichen den Platz, an einer steilen Nebenstraße gelegen. In einer Kurve ein Haus, was die Rezeption darstellt. Ich lasse erst mal ankern, um die Zufahrt fußläufig zu erkunden. Eng, Hindernisse rechts wie links, steil wie Hund mit ordentlichen Absätzen drin (wir haben heute früh schon einmal mit dem Arsch aufgesessen) und nicht einsehbare Kurven. Das machen wir nur, indem Dorit vor dem Auto herläuft, um ggf. warnen zu können. Schadlos erreichen wir einen geeigneten Stellplatz. Fast nur Dauercamper, der ganze Platz an einem steilen Hang, alles so auf Terrassen. Geschmackssache. Ich habe kaum Platz zum Wenden. Wir essen gemütlich zu Abend im Auto. Über uns alle 2 Minuten ein Flugzeug, Frankfurt ist gleich um die Ecke, man startet nach Westen und alles, was dann nach Osten will, fliegt direkt über uns, ebenso die, welche von Westen kommen und aus östlicher Richtung landen müssen. Strom ist pauschal, gut für uns, da heizen wir elektrisch. Das Wägelchen hat nämlich eine Warmwasserheizung, die ist schön gleichmäßig und es pustet und faucht nicht ständig wie in den Metzlaff-Mobilen. Man kann die Stromaufnahme je nach örtlichen Gegebenheiten Ampere-genau bis 3 kW einstellen, damit man nicht die Sicherung in der Säule reißt, sehr durchdacht.
    Gleich nach dem Essen gehe ich duschen, das Waschhaus trieft nur so, da mangelt es an einer aktiven Belüftung und Heizung. Im Waschraum gibt es zwei Gasthermen, eine für die Waschbecken und eine für die Duschen. Die ist natürlich out of order und ich bekomme sie auch nicht zum Laufen. Wo wir schon mal da sind, duschen wir eben kalt.
    Früh scheint noch kurz die Sonne, dann zieht es zu, immer wieder Regenschauer, um 15°C.


    Sonntag, 15.09.2013 Eppstein - Freiling
    Taunuscamp, Eppstein 182 km 10,3 l/100 km
    http://www.eifel-camp.de/

    Nachts regnet es mal kurz. Da wir abends die Heizung auf 20°C eingestellt hatten, lässt es sich sehr komfortabel schlafen. Nach dem Frühstück will ich noch entwässern, aber die Schleuse ist so ungünstig gebaut, dass ich die Karre nochmal quer in den Stellplatz rangieren muss. Trotz Kamera und Einweisung touchiere ich die Böschung minimal mit der Stoßstange. Ein kleiner Kratzer ist das Resultat, der wird aber im Laufe des Tages sanft mit der weichen Seite vom Glitzi-Schwamm wegpoliert. Zur Abfahrt läuft Dorit wieder voraus und ruft mich von unten an, dass nichts kommt. Und eben kommt einer, der hoch wollte, dem wäre ich an der engsten Stelle begegnet. Aber so geht alles glatt. Wir fahren los Richtung Koblenz. Dort hatten wir uns schon einen guten P+R Parkplatz ausgesucht incl. Buslinie in die Stadt. Es scheitert natürlich kläglich, weil uns das Navi über eine Brücke mit Beschränkung <3,5 t schicken will. Mist, ich folge der Umleitung und wir kommen wo anders an, passieren dabei einen anderen P+R Platz, aber warum auch immer, wir wollen zu dem, den wir uns selektiert hatten. Es kommt, wie es kommen muss: die halbe Innenstadt ist gesperrt wegen dem Schängel-Fest. Wir kommen mächtig ins Schlingern, fahren in eine gesperrte Straße – scheißegal. Wenden und zurück zum ersten P+R Platz. Dort ist noch viel frei, ich stelle uns für längs über 4 Lücken. Kaum an der Haltestelle kommt auch schon der Bus, zum Glück, denn sonntags fährt der hier nur einmal in der Stunde. Wir kommen direkt in die Innenstadt und wollen gleich mal peilen, wo und wann der Bus rückzu abfährt. Wegen dem Fest wird die Haltestelle aber nicht bedient, und nirgendwo findet sich ein Hinweis, wo der Bus stattdessen fährt. Nur für andere Linien gibt es Zettelchen, da steht auch eine Telefonnummer drauf, wo man Hilfe bekommen könnte. Ein Anruf: „Sie rufen außerhalb unserer Dienstzeiten an…“ – na toll. Wir finden es dann nach umständlicher Suche doch selbst, ab 13.00 Uhr gibt es sogar ein Shuttle alle 15 Minuten.
    Wir schlendern zum Moselufer und dann zum Deutschen Eck. Muss man ja auch mal gewesen sein. Unterwegs ein Brötchen mit Backfisch, nur mittelmäßig. Wir schlendern durch die Altstadt, es ist verkaufsoffen und überall Buden und Bühnen und Trallala wegen dem Fest, eine Menge Leute auf den Beinen. Wir geben uns noch Kaffee und Eis bzw. eine Waffel beim Italiener, alles lecker. Dann zurück zur Bushaltestelle, das Shuttle bringt uns zum Parkplatz, der ist inzwischen rammelvoll. Hinter uns hat sich ein Concord eingefädelt, und genau in die Lücke dazwischen hat sich ein PKW gestellt. Vor uns steht auch einer. Das Rausrangieren ist echt mühsam, zumal in den Durchfahrten des Parkplatzes nun auch noch Autos stehen. Aber alles wird gut und wir fahren Richtung Stellplatz am Freilinger See. Wir parken vor der Schranke und erkunden einen guten Stellplatz. Den bekommen wir auch, auffahren unproblematisch. Wir lassen eine kurze Bemerkung an der Rezeption fallen, dass auf dem gewünschten Stellplatz noch zwei Müllbeutel liegen, da rast der Kalfaktor auf der Stelle los um sie zu entsorgen, dass wir bei Ankunft mit dem Auto auch ja einen sauberen Platz vorfinden. Sehr löblich, kein Vergleich zu gestern. Strom wird hier gezählt, da müssen wir mit fossilen Brennstoffen das Auto erwärmen. Wir machen noch einen Spaziergang über den Platz, er ist von Dauercampern dominiert. Wobei die hier zum Teil in festen Häusern wohnen, voll erschlossen. Abends kehren wir in die Platzkneipe ein, Essen ist reichlich und warm, aber unspektakulär. Egal, die Bäuche hat‘s gut gefüllt. Die Waschhäuser sind absolute 5 Sterne plus, selten sahen wir was Besseres, vielleicht Zingst. Alles neu und fein, geräumige Duschräume mit ordentlicher Entlüftung, keine Münzen oder ähnliches Theater. Rundum eine feine Sache, wenn man bedenkt, dass der Platz 8 € günstiger als der gestrige ist. Brötchen für morgen sind bestellt.
    Wetter früh trübe, im Tagesverlauf zunehmende Auflockerungen, um 16°C.


    Montag, 16.09.2013 Standtag
    Taunuscamp, Eppstein 118 km 11,3 l/100 km

    Nachts regnet es immer wieder und wenn es aufgehört hat, schüttelt der Wind die Birke über unserem Auto und lässt es von da herab regnen. Ziemlich unruhige Nacht. Der Brötchenservice klappt sehr gut, danach wandern wir kurz zum See und ein Stück am Ufer entlang. Auf der Liegewiese ist an alle erdenklichen Szenarien gedacht und zu jedem gibt es große Tafeln klaren Handlungsrichtlinien. Deutschland. Klar, ohne Regeln gäbe es nur noch Anarchie, aber man kann es auch übertreiben. Z.B. ist auch im eingezäunten Hundebereich strengstens verboten, die Hunde zu Wasser zu lassen.
    Anschließend fahren wir zum Wildfreigehege Hellenthal (http://www.greifvogelstation-hellenthal.de/). Von der Greifvogel-Flugshow erleben wir noch die letzten 10 Minuten, ist aber gut gemacht. Hier gibt es unglaublich viele Greifvögel und Dorit lässt es sich nicht nehmen, auch hier einen Adler auf den Arm zu nehmen. Ich fotografiere einiges, plötzlich streikt die Kamera. Mir steht schon der kalte Schweiß auf der Stirn, da kommt mir des Rätsels Lösung: die Akkus sind leer. Das Problem an der Sache: die halten so lange, dass man im Alltag völlig verdrängt, sich mal mit dem Ladezustand auseinander zu setzen. Egal, die wichtigsten Bilder sind im Kasten. Wir essen lecker Erbsensuppe („Metzgerfrisch“) und fahren dann nach Hümmel zu Peter Wohlleben (http://www.peter-wohlleben.de/index.html), dem dortigen Förster. Nach Kaffee und Kuchen zeigt er uns seine Pferde und Ziegen und dann bekommen wir eine individuelle Waldführung. Er hat sich von der konventionellen Waldbewirtschaftung getrennt. Er erklärt uns viele interessante Dinge, die uns das System Wald mit völlig neuen Augen sehen lassen. Insgesamt ein sehr interessanter Nachmittag. Auf dem Rückweg zum Platz irren wir eine Weile vergeblich nach einem Supermarkt herum, finden dann aber doch noch was, essen gemütlich im Auto zu Abend.
    Wetter früh noch etwas Sprühregen, dann trocken, wolkig, nachmittags sonnig, um 15°C, abends Regenschauer. Wir bleiben trocken, es regnet nur, wenn wir sowieso im Auto sind.


    Dienstag, 17.09.2013 Freilingen – Bernkastell-Kues
    Camping Klüser Werth 216 km 10,3l/100 km

    Heute Nacht endlich mal kein Regen. Brötchenservice klappt gut, Mobil fahrfertig machen und los. Allerdings haben die Bauarbeiten in der Zufahrt trotz Ankündigung 14.00 Uhr schon jetzt begonnen, wir müssen später eine mühsame Behelfszufahrt nutzen. Wir entsorgen Dreckwasser und wollen bezahlen, dabei kommt es zum Disput: wir meinen, wir hätten außer Strom schon bezahlt, haben aber keine Quittung, nur die Anmeldung. Die Rezeptionsdame meint, wir müssten alles noch bezahlen. Unser Erinnerungsvermögen scheint getrübt, offenbar sind wir tatsächlich säumig. Wir zahlen und gehen in Frieden. Wir fahren Richtung Mosel, die Burg Eltz (http://burg-eltz.de/) ist unser erstes Ziel. Eine böse Umleitung lässt uns hilflos umher irren, es ist ein Jammer. Auf engen und kurvigen Straßen kommt man mit der Schrankwand doch nur langsam voran. Schließlich finden wir die Burg doch noch, wir staunen von oben herab auf die Märchenburg, essen was, dabei ein schönes Erlebnis. Vor uns an der SB ein Paar kaum älter als wir, völlig überfordert. Es gibt mindestens 4 Variationen an Salattellern, deutlich sichtbar. Er nur: „Sallad!“. Bedienung: „Ja, mit Lachs, mit Hähnchen oder…“ – er: „Fisch!“. Ähnlicher Dialog beim Thema Dressing. Weiter: Bedienung: “Möchten Sie etwas trinken?“ – er: „Saft“- Bedienung: „Orange, Kirsch, Banane, Apfel…“ – er: „Abbel!“ Fremdschämen mal wieder. Zurück zum Auto, wir wollen nach Zeltingen-Rachtig, zum Winzer Kappes, wo wir jedes Mal, wenn wir an der Mosel waren, Wein gekauft haben. Keiner reagiert auf Klingeln. Daneben direkt das nächste Weingut, wir gehen hin, der Idiot grüßt uns und haut uns die Tür vor der Nase zu. Danke, dann eben das nächste: alles offen, viele Weine, aber nirgendwo ein Mensch zu sehen. Dann leck mich, fahren wir eben weiter. Wir erreichen Bernkastell-Kues, wo auch unser Platz ist. Alle Parkplätze sind nur für PKW und ausdrücklich für WoMo verboten. Na gut, belegen wir eben auf dem Busparkplatz eine ganze Lücke, leichte Übung. Wir wollen bisschen mit dem Schiff fahren, aber heute gibt’s keine Rundfahrten mehr. Gleiches Thema wie beim Winzer. Dann eben nicht. Wir gehen in die hübsche Altstadt, da fängt es an zu schütten. Wir retten uns in eine Kneipe mit feinem Kuchen und Torten. Als der Regen nachlässt schlendern wir noch durch die Gassen, sogar etwas Sonne sehen wir noch. Zurück zum Auto, steuern wir unseren Stellplatz an. Dabei finden wir total abgelegen den Wohnmobil-Parkplatz, der aber nirgendwo auf einem Wegweiser auftaucht. Zufahrt zum Platz wieder viel zu schmal. In der Anmeldung sitzt ein Schlufmich, etwas gelangweilt teilt er uns mit, wir könnten uns was aussuchen. Nebenbei notiert er unsere Daten auf einem karierten Schmierzettel. Was für ein Kontrast zu gestern! Wir finden ein Plätzchen, immer von Bedenken mit der nassen Wiese geplagt. Es regnet nämlich mal wieder. Und hier ist die Wiese nicht befestigt. Klar, in den 60ern war das kein Thema, paar Zelte mit `nem Käfer, später ein paar Wohnwagen. Heute sind die Dinger größer und vor allem viel schwerer, so wie unsere Karre mit 4,5 t. Da gehören sich die Stellplätze ordentlich befestigt mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen. Dass die Mobile schwerer geworden sind sieht man gut an den gepflasterten Wegen: links und rechts tiefe Spurrinnen, in denen sich hoch das Regenwasser sammelt. Wenn man einen Platz gefunden hat, muss man sich die Nummer des Stromkastens merken, zur Anmeldung zurück, da bekommt man das Zählerbuch und den Schlüssel und darf den Kasten selbst öffnen, den Zählerstand vergleichen, sich anschließen und den Schlüssel nebst Buch wieder zurück zur Anmeldung tragen. Eine Zumutung. Egal, nun sind wir hier, für die eine Nacht geht das schon. Brötchen gibt’s erst 8.30 Uhr, auf die Idee, dass die Leute vielleicht schon etwas früher Brötchen haben möchten, kommt hier keiner. Da fahre ich lieber mit dem Rad nochmal in die Stadt zum EDEKA-Bäcker, Brötchen für morgen früh holen. Natürlich werde ich klatschnass, weil es wieder beginnt zu schütten. Macht nix, wir haben ja eine feine Heizung. Abendmahl im Fahrzeug.
    Wetter unterschiedlich, vormittags noch Sonne, nachmittags bewölkt und immer wieder Schauer, um 14°C.


    Mittwoch, 18.09.2013 Bernkastell-Kues – St. Leon
    Erholungsanlage St. Leoner See 194 km 10,0l/100 km
    http://www.st.leoner-see.de/

    Nachts regnet es immer wieder heftig. Früh machen die beiden großen Straßen beiderseits der Mosel Lärm. Wir sind beizeiten auf den Beinen, frühstücken und rüsten für die Abreise. Kurz bevor wir los wollen, kommt erst das Bäckerauto. Ich will den Schlüssel für den Zähler holen, der Honk an der Rezeption überträgt gerade die Daten von seinen Schmierzetteln auf handgeschriebene Quittungen mit Blaupause. Er macht aber erst noch zwei Exemplare, bevor er sich mit sichtlich gelangweilt zuwendet. Wir kommen gut von der durchweichten Wiese los, zahlen, lassen unser Grauwasser noch hier. Die Box dafür eigentlich nicht schlecht, vorn und hinten eine Schleuse, aber es ist zu schmal, weil die Box von beiden Seiten total zu wuchert. Direkt vor dem Fenster an der Anmeldung. Ein lieblos geführter Platz in allen Belangen, das nächste Mal stehen wir woanders, zumal Bernkastell von mir den Titel wohnmobilunfreundliche Stadt dauerhaft verliehen bekommt.
    Wir nehmen Fahrt auf Richtung Speyer, wir wollen dort ins Technik-Museum. Unterwegs regnet es so heftig, dass man kaum noch etwas sieht, echt übel. Der Parkplatz am Museum ist groß und geräumig, das Museum echt Klasse gemacht. Großes Freigelände mit vielen Highlights und die Hallen auch prima (http://speyer.technik-museum.de/). Nach einer kurzen Pause gehen wir noch in die Stadt hinein, es sind nur wenige Schritte. Der Dom ist wirklich beeindruckend durch seine Dimensionen (http://www.dom-speyer.de/). Danach treibt es uns Heiden ins die nächste Konditorei, eine Symbiose aus Gelateria und klassischer Konditorei. Saumäßig lecker und vor allem gesund. Wir erledigen noch einige Einkäufe, gehen dann in strömenden Regen zurück zum Auto und steuern unseren Stellplatz am St. Leoner See an. Sehr gepflegte Anlage, strukturierte Anmeldung, wir bekommen einen asphaltierten Übernachtungsplatz hinter der Schranke incl. Strom. Ein paar Übernachtungsgäste sind auch schon da, ansonsten ist nichts los hier, Nachsaison. Wir fahren aber erst noch nach St. Leon Brötchen für morgen früh holen, der Kiosk hier ist geschlossen, weil das Gebäude einem Neubau weichen muss und demnächst abgerissen wird. Als wir wiederkommen steht in der Reihe vor uns ein ausgemusterter Linienbus, umgebaut zum Camper, bewohnt von einem Einzelgänger mit Gehbehinderung. Der hat natürlich keine Platzprobleme im Innern, aber Platzprobleme z.B. in Eppstein, da hätte er schon die Abbiegung von der Hauptstraße nicht geschafft.
    Wetter ganztägig durchwachsen, immer wieder teilweise starker Regen, um 15°C.


    Donnerstag, 19.09.2013 St. Leon - Bodensee
    Campingplatz Schloss Kirchberg 327 km 10,1l/100 km
    http://www.camping-kirchberg.de/

    Nachts kein Regen mehr, ein Segen, wir können einigermaßen schlafen. Gleich früh ist reges Treiben auf der großen Wasserskianlage, wir haben beim Frühstück Sportfernsehen. Wir machen uns reisefertig und es geht los Richtung Bad Waldsee, wir wollen das Hymer-Museum (http://www.erwin-hymer-museum.de/) anschauen. Die Fahrt ist etwas zäh, immer wieder geraten wir in kleinere Staus, die in Summe doch ganz schön aufhalten. Aber wir haben schönes Wetter. Kurz vor Bad Waldsee tanken und essen wir einen Happen, dann steuern wir das Museum an. Ein futuristischer und zugleich protziger Bau, der Parkplatz um den Faktor 10 zu groß dimensioniert. Eintritt pro Person 9,50 €, eine bodenlose Frechheit gemessen an dem, was wir gestern für 14 € geboten bekamen. Naja, Hymer scheint auch bei den Eintrittspreisen keine Schnäppchen anzubieten. Die Ausstellung ist kurzweilig und vielseitig, es gibt auch viele Exponate anderer Hersteller. Es werden sogar einige Eigenbauten aus der DDR gezeigt, aber für uns wichtige Sachen, z.B. ein Bastei oder ein California sind nicht dabei.
    Anschließend fahren wir weiter nach Ravensburg, die Suche nach einem Parkplatz für unser Mobil ist mal wieder schwierig. Überall dynamische Anzeiger der freien Parkplätze, aber wenn man davor steht, ist es doch wieder nur ein Parkhaus. Die Beschilderung für den WoMo-Parkplatz verliert sich immer wieder. Entweder ist sie schlecht, oder wir übersehen beide die Schilder. Wir finden doch noch was Geeignetes und bummeln durch die Altstadt. Buchladen, Eiscafé sind unsere nächsten Ziele. Wir kaufen noch paar frische Sachen ein und gehen zurück zum Auto. Weiter geht die Fahrt nach Immenstaad, wo wir 18.05 Uhr den Campingplatz Schloss Kirchberg erreichen. Und tatsächlich ist die Rezeption geschlossen und wir stehen vor der Schranke. Es kommt aber einer angelatscht, der uns auf seinem Plan eine Reihe freier Stellplätze zeigt, die wir zu Fuß erkunden. Wir finden tatsächlich einen direkt in erster Reihe am Wasser, sogar mit so vielen ordentlich verlegten Gehwegplatten, dass unser Boot gut darauf Platz findet. Der Platz ist durch Dauercamper geprägt, aber es ist kaum noch jemand hier. Hier gibt es aber keine festen Bauten, nur Wohnwagen und Vorzelt. Die Rasenflächen davor sind allerdings mehr oder weniger individualisiert. Wir genießen den Sonnenuntergang auf einer Bank am Seeufer, bestellen in der Platzkneipe Brötchen für morgen früh und dann ist Feierabend.
    Wetter heiter, trocken, um 17°C.


    Freitag, 20.09.13 Standtag
    Nachts nur ein kurzer Regenschauer, wir machen Fortschritte. Der Kneiper wartet mit den Brötchen tatsächlich, bis wir definitiv sagen: jetzt Brötchen backen. Da wird heute alles etwas später, aber wir haben ja Urlaub. Heute ist außerdem Waschtag. Die Wäsche wird vorm Mobil aufgehangen, heute soll es Sonne und keinen Regen geben. Im Moment ist es allerdings noch sehr bewölkt. Wir schwingen uns auf die Räder und fahren bis Meersburg, binden dort die Räder an und nehmen dann das „Kursschiff“ nach Konstanz. Nur Rentner, die drängeln beim Einsteigen, dass es eine Freude ist. Hinter mir ist eine, die steht ständig auf den Gurten von meinem Rucksack, den ich in der Hand trage. Dadurch komme ich immer wieder nicht von der Stelle und sie drängelt und schiebt umso mehr. Der Kahn ist recht voll, ungepflegt und irgendwie alles sehr lieblos. Der Gastronomiebereich ist völlig verwaist, wenn man eine Kaffee trinken wollte, steht man einfach dumm da. Aber die 35 Minuten halten wir aus. Beim Ausstieg dasselbe Geschiebe wie beim Einsteigen…
    Dann erkunden wir die Altstadt von Konstanz. Die ist nun wirklich sehr schön, wir treffen gleich auf einen netten Fotoladen mit sehr gutem Sortiment. Der Laden ist scheinbar uralt, herrlich die hölzernen Vitrinen und die vielen kleinen Schieber, wo vorn kleine handgeschriebene Schilder über den Inhalt Auskunft geben. Ein adrett gekleideter Verkäufer fragt uns zurückhaltend nach unseren Wünschen, ich könne auch alles was ich sehe mal ausprobieren. Ich bedanke mich und äußere mich positiv angetan vom Ambiente des Geschäftes, da bedankt er sich höflich für das Kompliment und zieht sich unbemerkt zurück. Das hat insgesamt Stil, ist eben kein Mediamarkt. Wir trödeln ziellos durch die Stadt, der Wochenmarkt ist leider schon fast abgebaut, aber das, was wir noch sehen, deutet auf einen richtig schönen Markt mit regionalen Produkten hin. In der Altstadt sieht man für unsere Verhältnisse überdurchschnittlich viele offenbar inhabergeführte Geschäfte, nicht nur die üblichen Ketten.
    Wir schauen noch das gewaltige Münster an, essen einen Happen bei Nordsee. Der Laden ist wirklich toll, die Frischfischtheke begeistert uns, Thunfischfilets, Jakobsmuscheln und vieles anderes mehr. Es gibt sogar frischen Fisch aus dem Bodensee (Fellchen und Zander). Wir schlendern zurück zum Hafen, entern unser Kursschiff zurück nach Meersburg. An Bord ist grade eine Promotion für Obst vom Bodensee, jeder bekommt frisch geerntete Äpfel. Die sind wirklich lecker, kein bisschen mehlig, saftig und haben eine angenehme Säure.
    In Meersburg angekommen nehmen wir unser Hauptmahlzeit, Kaffee und Eis zu uns. Inzwischen ist die Sonne rausgekommen und wir genießen alles schön am Wasser und lassen es uns gut gehen. Dann zurück mit den Rädern zum Platz, wir sitzen einfach in der Sonne am Seeufer. Abends essen wir in der Platzkneipe Flammkuchen, gibt nix zu meckern.
    Um uns herum haben sich erwartungsgemäß einige von den Dauercampern eingefunden, klar, es ist Wochenende. Sogar Costa Cordalis ist dabei…


    ...Fortsetzung folgt.

  • [size=x-large]Und hier ist der zweite Teil des Berichtes. Viel Vergnügen! [/size]

    Samstag, 21.09.13 Standtag
    Wir sind zeitig auf den Beinen, ich radle nach Hagnau zum Bäcker, die Brötchen sind Klasse. Nach dem Frühstück fahren wir mit den Rädern nach Immenstaad zum Schiffsanleger, kaufen dort die Tickets nach Lindau. Kosten: 55€. Schmerzhaft… Ich lese nochmal im Flyer der Reederei, dort wird eine Tageskarte für 46€ angeboten. Also zurück zum Schalter, wir wollen motzen, da erklärt uns der Knilch, die Tageskarten gelten nicht fürs Schiff sondern für den Bus. Warum das dann im Flyer mit den Schiffsfahrplänen steht, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Auf dem Schiff versuche ich das Fahrplanheft, die Preise und wenigstens im Ansatz die Beförderungsbestimmungen zu verstehen. Ich scheitere kläglich, obwohl ich mich sonst gern mit so etwas beschäftige. Allein der Absatz zur Fahrradbeförderung gliedert sich in 3 Ziffern und die wiederum jeweils in die Buchstaben a bis d. Um das zu begreifen, bräuchte man eigentlich ein Flussdiagramm, was einen am Ende zu dem tatsächlichen Preis führt. Außerdem gibt es unendlich viele Kombitickets, die den Schiffsreisepreis mit irgendeiner Attraktion an Land verbinden, dass unmöglich irgendwer diese vielen Möglichkeiten auch nur ansatzweise begreife könnte. Wahrscheinlich ist das System. Mit Umsteigen in Friedrichshafen erreichen wir kurz vor Mittag Lindau bei strahlendem Sonnenschein. Wir erkunden die Altstadt, die auf einer Insel liegt, es ist alles recht hübsch. Auf dem Markt bekommen wir Käse, die Wurst überzeugt uns aber nicht. Wir finden einen Metzger in der Stadt, und da bekomme ich mit brachialer Gewalt um die Ohren gehauen, dass ich alt bin: im Metzger muss man gleich an der Tür ein Schnipsel mit einer Nummer ziehen wie im Einwohnermeldeamt, es gibt einen Knopf für Wurst und einen für Fleisch. Und hinter der Theke an der Wand tatsächlich eine Anzeige mit der nächsten Zahl, die an der Reihe ist. Welt 3.0, da wo ich herkomme, gibt es noch Fleischer 0.8 als Betaversion. Wir werden aber, da der Laden leer ist und 5 Verkäuferinnen nichts zu tun haben, auch ohne Nummer bedient. Ich kann mich vor Lachen fast nicht auf den Beinen halten. Über unseren Einkauf ist es aber nach 13 Uhr geworden und pünktlich rauscht die Jalousie am Imbiss runter. Aber gegenüber gibt es noch einen Metzger 1.0 ohne Nummern, der auch nach 13 Uhr LKW verkauft (Leberkäs warm). Wir schauen noch zwei Kirchen an, in einer ist gerade ein Taufgottesdienst zu Ende gegangen und eine Einheimische spricht uns an und überhäuft uns mit lustigen Details ihrer Kirche. Sie kann gar nicht wieder aufhören. Dabei habe ich nur fotografiert, dass mitten in der Bankreihe direkt in einem Sitz die Säule steht, die die Orgelempore trägt. Dadurch kann dort natürlich keiner mehr sitzen. Aber die Dame erleuchtet uns: die Empore ist nachgerüstet und den Erbauern ist nichts Besseres eingefallen, als die Säule dorthin zu stellen, wo es eben am besten passte. Dass dort nun grade zufällig eine Sitzreihe war... Ganz banal also.
    Wir schlendern zurück zum Anleger und fahren zurück bis Friedrichshafen, wo wir eine Stunde später mit dem nächsten Schiff nach Immenstaad zurück gelangen. In Friedrichshafen schauen wir die Innenstadt an, sie ist potthässlich. Zwischen Juni 1943 und Februar 1945 gab es wohl 11 z.T. schwere Bombenangriffe, u.a. wegen den Zeppelin-Werken und auch Dornier war hier ansässig. Bekanntermaßen haben die in der Hauptsache keine hölzernen Kochlöffel hergestellt. Der Wiederaufbau dann nach dem Krieg brachte wohl überall die gleiche üble Architektur zum Vorschein.
    Wieder am Platz angekommen, fahre ich nochmal nach Hagnau, Äpfel und Tomaten holen. Die Tomaten sehen sehr gut aus, schmecken aber bestenfalls durchschnittlich.


    Sonntag, 22.09.2013 Bodensee – Seefeld am Wörthsee
    Campingplatz am Wörthsee 227 km 10,1l/100 km
    http://www.campingplatz-am-woerthsee.de/

    Wir machen uns zeitig reisefertig, Bezahlung bei Abreise klappt reibungslos, der Platz wird von einem Paar aus Sachsen-Anhalt betrieben dem Dialekt nach zu urteilen. Die Grauwasserschleuse ist nur nach umständlichem Rangieren zu erreichen, das ist eben alles 20 Jahre alt, wo die Autos nur halb so groß waren.
    Wir nehmen Fahrt auf und bunkern in Immenstaad noch einen großen Korb Äpfel für 1€/kg. Dann befahren wir bei bestem Wetter die Deutsche Alpenstraße. Das Klettern über den Rohrach-Anstieg ist ganz schön stressig, ständig schalten und um die Serpentinen kurven, aber macht am Ende doch Spaß, der Turbo kann mal alles auf die Kurbelwelle stemmen, was er hat. Die Landschaft ist wirklich traumhaft schön und immer wieder bieten sich schöne Panoramen rechts und links der Straße. Nur die bekloppten Motorradfahrer sind eine Plage. Wir fahren die Alpenstraße vorbei am Großen Alpsee bis Immenstadt und nehmen von da an direkten Kurs zu unserem Tagesziel, dem Ammersee. Unterwegs steht an einer Tankstelle noch ein Verkaufswagen mit Allgäuer Käse, wir können mal wieder nicht widerstehen…
    Die Zufahrt zum Platz ist nicht unproblematisch, die schmale Nebenstraße führt durch das Naherholungsgebiet von Utting und hier ist zum Sonntag der Teufel los. Das letzte Stück zum Platz ist Halteverbot und dann steht man unvermittelt vor dem geschlossenen Schlagbaum. Dankeschön, aha, Mittagsruhe bis 14.30 Uhr. Von der Freilichtbühne am Seeufer plärrt laut wie Hölle irgendeine komische Musik. Eben Mittagsruhe, klar. Wir ignorieren notgedrungen das Halteverbot uns streifen schon mal über den Platz. Der ist eigentlich ein Parkplatz, ein Stellplatz neben dem anderen, keinerlei Abgrenzungen wie Hecken o.ä. Der Platz ist uns beiden auf Anhieb unsympathisch. Also wenden, Tablet raus, anderen Platz suchen. Diese ganzen kleinen elektronischen Helferlein verbunden mit mobilem Internet erleichtern eben doch schon einiges. Unsere Wahl fällt auf den Nachbarsee und den dortigen Campingplatz am Wörthsee. Adresse ins Navi und los. Am Ziel hinter dem Zaun zwar Wohnwagen, aber keine Einfahrt. Also weiter bis zur nächsten Einfahrt, sehr eng und steil, ich parke zwecks fußläufiger Erkundung gegenüber am Straßenrand. Wir laufen rein, nur hornalte, ranzige Caravans, alles eng und wirklich zum Davonlaufen, da stellt sich heraus, dass das schon der nächste Platz ist. Also laufen wir zurück und finden unseren anvisierten Platz. Wir betreten das Gelände bei Kaiserwetter und an der Rezeption bellt uns ein Schild an: „Wegen der schlechten Witterung heute geschlossen. Bitte unter Telefon blas-na-tra melden, und wir sind in wenigen Minuten hier.“ Wir fragen uns besorgt, was die Bayern unter schlechtem Wetter verstehen und rufen an. Nach einer Ewigkeit und mehreren Versuchen geht eine Dame ans Telefon. Statt der erwarteten Mitteilung, dass sie sich auf den Weg macht, erhalte ich Instruktionen, der Schlüssel für Tor und Dusche läge unter dem Abstreicher, sie weist mir fernmündlich einen Platz zu und nimmt unsere Brötchenbestellung entgegen. Das hatten wir so auch noch nicht. Wir schauen uns den Platz an, da kommen unsere zukünftigen Zeltnachbarn an und beginnen das Mauken, sie wären jetzt seit 2 Wochen hier, die Rezeption sei fast nie besetzt und der Kiosk in den 14 Tagen grade mal eine Handvoll Stunden geöffnet und die Toiletten sehr schmutzig. Sie sorgen sich schon, bei wem sie bezahlen sollen, wenn nie einer da ist. Ich bringe sie auf das Nächstliegendste… Egal, wir wollen nicht noch einen Platz suchen. Aber vorher laufen wir zum Auto zurück, an dem ersten Platz war auch eine Gaststätte mit Seeterrasse, wir möchten ja noch unseren sonntäglichen Kaffee einnehmen. Es ist mächtig voll, klar: Sonntag und wirklich schönes Wetter. 4 Studenten bedienen die riesige Terrasse, aber die bekommen es nicht in den Griff. Wie auch, sie haben es eben nicht gelernt, der Chef sitzt tatsächlich drinnen, beobachtet seine Sklaven durchs Fenster und schnauzt sie ordentlich an, wenn sie zum Service reinkommen. Ein übler Laden… Wir hauen uns den Ranzen voll, bauen danach unser Auto auf und radeln dann nach Steinebach, unsere Bargeldreserven ergänzen. Zurück wählen wir laut Stadtplan den Weg über die Seepromenade: ein schlampig gekiester schmaler Weg am See entlang, leider sind aber zwischen Promenade und Wasser Grundstück an Grundstück, vom Wasser sieht man nix. Die Häuser darauf sind meist schon alt und sind eher Lauben. Wahrscheinlich hat die Gemeinde vor 50 Jahren das Seeufer vergoldet und die alten Schuppen haben Bestandspflicht, denn in zweiter Reihe findet man feinste Münchner Speckgürtelbebauung mit Totalverglasung zum See im ersten Stock. Klar, dass da für den gemeinen Pöbel keine Uferstückchen mehr bleiben… Dann sitzen wir noch ein wenig bei unserem Auto am Seeufer und genießen den Urlaub. Später stellt sich heraus, dass es mit der Hygiene hier tatsächlich nicht zum Besten bestellt ist. Noch nie habe ich so einen verdreckten Sanitärtrakt gesehen, pfui. Dabei ist das ganze Gebäude nagelneu und wirklich modern, unten die ganze Etage Waschhaus, ober Rezeption, ein Kiosk mit einer herrlichen Terrasse zum See mit Tischen und Stühlen, aber entweder zu oder total mistig. Ein Jammer, man kann sich denken, wie es hier in 3 oder 4 Jahren aussehen wird.


    Montag, 23.09.2013 Seefeld am Wörthsee - Pielenhofen
    Campingplatz Pielenhofen Naabtal 251 km 9,4l/100 km
    http://www.camping-pielenhofen.de/

    Um 8.00 Uhr gibt es tatsächlich frische Brötchen, es ist doch jemand vom Personal aufgetaucht, der Herr Chef persönlich. Er entschuldigt sich wortreich, er sei gestern mal mit seiner Frau in die Berge gefahren, sie hätten die letzten 4 Wochen durchgearbeitet. Das deckt sich zwar nicht mit den Aussagen unserer Nachbarn, kann uns aber egal sein. Zusammen mit den Brötchen kassiert er gleich den Stellplatz, zum Thema Strom meint er, das bisschen für den Kühlschrank fällt nicht ins Gewicht, passt schon. Wenn der wüsste, dass ich schon 5 kWh fürs Heizen verbraucht habe, über Nacht ist uns nämlich das Gas alle geworden. Selbst Schuld. Und noch bevor wir fertig gefrühstückt haben, ist er wieder verschwunden, ohne die verdreckten Sanitäranlagen zu besichtigen geschweige denn zu feudeln. Noch ein Platz, den wir nicht weiter empfehlen werden. Dann geht’s los, wir steuern den Flughafen München an. Hier gibt es ein richtiges Besucherzentrum mit historischen Flugzeugen, einer Gaststätte, Flughafentouren, Souvenirs, Toiletten, alles richtig gut. Wir ziehen aber weiter zum Beobachtungshügel Süd. Auch hier Parkplätze und ein künstlich angelegter Hügel erheblichen Ausmaßes, mit einer ordentlichen Treppe. Man hat einen herrlichen Blick auf die Südbahn und das Vorfeld. Flugzeuge schauen und fotografieren ist angesagt. Da kommen sogar endlich mal unsere Klappstühle zum Einsatz. Mittags macht Dorit im Auto einen kombinierten Wurst/Käse/Brot-Teller fertig, den wir oben in der Sonne genüsslich verspachteln. Da schauen die anderen Spotter ziemlich dumm aus der Wäsche.
    Nach dem Mittag machen wir uns wieder auf die Reise, wir wollen ins Naabtal und unterwegs noch einen Abstecher nach Ingolstadt machen. Das Überholverbot für Fahrzeuge >3,5 t, das auch für uns gilt, lässt den Durchschnitt auf unter 9 Liter fallen. In Ingolstadt ist ein großer P+R-Parkplatz auch für Wohnmobile sehr gut und übersichtlich ausgeschildert, es gibt sogar ca. 12 Übernachtungsplatze für 5 €, Strom ist für lau, Wasser 1 €, Duschen und Toiletten gleich nebenan in der Schwimmhalle. Feine Sache. Es steht schon ein Dresdner da, wir kommen ins Gespräch. Die Stadt wollen sie sich morgen ansehen. Wir marschieren los, schauen uns um. Ist völlig unspektakulär und nicht besonders sehenswert. Aber wo wir schon mal da sind, lassen wir uns vor einem Café nieder. In letzter Sekunde bemerken wir, dass wie überhaupt kein Geld mit haben. Also zurück zum Auto, Geld holen. Dort sitzt der Dresdner vor seinem Auto und schaut die Giebelwand der Schwimmhalle an. Erlebnisurlaub… Eis und Kaffee sind gut, danach dieseln wir Richtung Regensburg und steuern unseren geplanten Platz problemfrei an. Die Dame in der Anmeldung ist sehr nett und in jeder Hinsicht behilflich, sie malt uns kostenfreie Parkplätze in Regensburg in den Stadtplan und auch die Stelle, wo wir unsere Gasflasche wieder befüllen können. Vorbildlich. Sanitär ist Top in Ordnung, hier gibt es nichts zu beanstanden. Wir stellen uns nett ab und gehen dann in die Platzkneipe essen. Die Karte sah erst nach Friteuse aus, aber wir werden angenehm überrascht. Krustenbraten (Dorit) und Schnitzel (ich) sind sehr lecker, ganz frisch und vor allem eben mächtige Portionen. Das Ganze incl. Getränke (0,5er Bier für 2,60€!) für 21,30€, da muss man sich nicht streiten.


    Dienstag, 24.09.2013 Pielenhofen - Hohenwartestausee
    Campingplatz Neumannshof 281 km 10,6l/100 km
    http://www.camping-neumannshof.de/de_home.html

    Nach dem Frühstück brechen wir auf in Richtung Regensburg. Dort steuern wir zunächst die Tankstelle Lanzinger an wegen unserer leeren Gasflasche. Ohne Erfolg. Unsere blaue Pfandflasche scheint doch was sehr exotisches zu sein. Es gibt nur rote Mietflaschen oder graue zum Kaufen. Dann eben weiter zu Linde technische Gase. Das gleiche Ergebnis. Interessant: die Dame im Verkauf wusste weder, wozu man Gas in einem Wohnmobil braucht, und dass man so ein „ganzes Auto“ (wörtliches Zitat) mieten kann, erschüttert ihren weltanschaulichen Unterbau nachhaltig. Kurzes Telefonat mit Radeberger Reisemobile, wir sollen eine graue Flasche kaufen und bekommen sie erstattet. Natürlich kann man bei der doch nicht unbekannten Firma Linde in Regensburg nicht mit EC-Karte bezahlen…
    Der zweite uns empfohlene P+R-Parkplatz ist noch frei, wir stellen unser Mobil dort ab und erkunden die Innenstadt. Die ist sehr schön, viele kleine verwinkelte Gässchen, alte schone Häuser und der beeindruckende Dom. Am Rathaus essen wir schön im Freien Mittag, das Wetter spielt mit, die Sonne scheint und es sind über 20°C. So gegen 15 Uhr brechen wir auf Richtung Hohenwartestausee, avisieren uns telefonisch und bestellen auch gleich Brötchen. Die letzten 25 km sind mühselig, die Straßen sind schmal, kurvig und schlecht. Aber pünktlich 18.30 Uhr sind wir da, bekommen einen guten Platz und der Tag neigt sich dem Ende zu. Platz aufgeräumt und total ruhig, viele Dauerstandplätze, Wiese terrassiert mit Hecken. Sanitärgebäude alles neu und fein. Duschen mit aufgeladener Chipkarte.


    Mittwoch, 25.09.2013 Hohenwartestausee
    Standtag 70 km

    Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Saalfeld. Vorher legen wir noch an der Apotheke an, bei mir ist eine ordentliche Erkältung im Anmarsch. Dann fahren wir zu den Feengrotten (https://www.feengrotten.de/). Hier hat sich viel geändert im positiven Sinne. Nach einer kurzen Wartezeit beginnt unsere Führung durch das alte Bergwerk. Dauer ca. 1 Stunde, aber recht kurzweilig und interessant gemacht. Das Ding ist ja vergleichsweise nicht tief, auch die zurück zu legenden Wege sind nicht lang und auch nicht eng. Am Ende stehen wir vor der größten Attraktion, dem Märchendom. Der sieht wirklich phantastisch aus, vor allem die Spiegelung im Wasser. Der Führer erklärt, dass er sehr froh ist, die Spiegelung so schön zu sehen, weil das Wasser total ruhig ist. Wenn erst der Regen der vergangenen Tage durch den Berg ist, beginnt es zu tröpfeln und die Spiegelung ist im Eimer. Eine Frau steht ganz vorn und präsentiert der ganzen Gruppe ihren IQ einer Badewanne: sie taucht tatsächlich ihre Hand ins Wasser und wedelt ordentlich damit herum: „Mal paar Wellen machen.“ Sie ist mächtig stolz auf das Ergebnis. Fast genau so schlau sind einige mit Knipsbriketts Ausgerüstete: um den Anblick zu genießen, läuft ca. 3 Minuten eine hübsche Musik und dabei ändert sich die Beleuchtung. Der Führer bittet vorher ausdrücklich darum, in dieser Zeit nicht zu fotografieren. Natürlich wird geknipst und geblitzt was die Dinger hergeben… Aber das kann uns die Freude nicht verderben, im Gegenteil, sie wird nach Ende der Tour durch wirklich gute Thüringer Rostbratwürste noch weiter gesteigert. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Rottenbach, wo wir in die Schwarzatalbahn einsteigen. Sie soll uns nach Obstfelderschmiede bringen, wo wir in die Standseilbahn nach Lichtenhain umsteigen und danach das letzte Stück mit den elektrischen Triebwagen bis nach Cursdorf fahren. Das komplette Programm sozusagen. Das klappt auch alles bestens, hier wird Eisenbahnbetrieb noch ein wenig mit Herz gemacht. Seit 2002 wurde fast alles erneuert, mit kräftiger Förderung durch das Land Thüringen. Eine Tageskarte für alles zusammen kostet 9,90€ pro Person, wir finden das moderat (http://www.oberweissbacher-bergbahn.com/). Eigentlich wollten wir in Cursdorf einen Kaffee trinken, doch das bleibt erfolglos. Alles, aber wirklich alles ist geschlossen, wenn überhaupt, wird erst 17 Uhr wieder geöffnet. Das Museum für Der Ort wirkt insgesamt dermaßen trostlos, dass es zum Davonlaufen ist. Selbst das interessant klingende „Historische Glasapparatemuseum“ verprellt uns mit besucherunfreundlichen Öffnungszeiten (10.00-12.00 und 13.00-15.00). Die einzig belebte Stelle im Ort ist der mobile Bäckerwagen, wir kaufen fast aus Mitleid zwei Stück Kuchen. Im Gespräch mit der Verkäuferin stellt sich heraus, dass hier absolut tote Hose ist. Junge Leute sind zu mindestens 95% weggezogen, sie sei sozusagen die „junge Garde“ , dabei ist sie locker unser Alter. Man mag sich nicht ausmalen, wie es hier in 30 Jahren aussehen wird. Also treten wir per historischer Eisenbahn den Rückweg an, bekommen tatsächlich im Bahnhofsrestaurant in Lichtenhain (ein ausrangierter umgebauter Reisezugwagen) einen leckeren Kaffee nebst Eis und frischem Kuchen. Na bitte, geht doch. Wieder am Auto angekommen geht’s zurück zum Campingplatz. An unserem letzten Abend gönnen wir uns einen Besuch in der Platzkneipe, und obwohl wir mutterseelenallein sind, werden wir vorzüglich mit schmackhaftem und frisch zubereitetem Essen überrascht. Normalerweise sei um diese Zeit mehr los, aber durch das Wetter bleiben in diesem Jahr die Besucher aus. Wir sind mit noch 3 Wohnwagen tatsächlich die Einzigen auf dem Platz neben versprengten Dauercampern.


    Donnerstag, 26.09.2013 Hohenwartestausee – Dresden
    241 km 10,1 l/100km

    Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und treten die Heimreise an. Dabei kommen wir mächtig in den Stau, auf der A4 hat es kurz vor Dresden gekracht mit 16 km Stau, wir fahren am Dreieck Nossen ab und versuchen uns über Meißen durch zu schlagen, was zwar sehr zäh, aber trotzdem klappt. Nach dem Ausräumen fahren wir noch nach Nickern in die Waschbox, die Schrankwand waschen.
    Die Rückgabe des Autos am Freitag klappt problemlos, auch wenn der Knecht, der die Abnahme macht, ziemlich unfreundlich und argwöhnisch ist, als würden wir das Auto mieten, um es mit Absicht zu beschädigen. Er sucht sehr gründlich (viel gründlicher, als er die Übergabe am Anfang gemacht hat), aber er findet nichts. Kaution zurück, Preis für die Gasflasche aus Regensburg erstattet bekommen, vielen Dank, schönes Wochenende, bis zum nächsten Mal. Dann geht’s mit dem Renault nach Hause und man fühlt sich unglaublich eingeengt in der kleinen Büchse. Auch greife ich immer links neben mir nach der vermeintlichen Handbremse…


    Fazit: Ein schöner, stressfreier Urlaub. Meist waren wir faul und haben das gemacht, wonach uns der Sinn stand. Kein Bildungsurlaub, war ja auch nicht geplant. Aber Urlaub in Deutschland ist nicht billig. Klar, man hätte ein kleineres Auto nehmen können, aber so war’s auch schön. Wetter ging eigentlich, bei Regen waren wir entweder im Auto oder irgendwo innen, richtig nass geworden sind wir nie. Wohnmobilurlaub bleibt weiterhin eine Option.

    Einmal editiert, zuletzt von Michael Moll (8. Oktober 2013 um 20:11)

    • Offizieller Beitrag

    Danke! Wie mir doch so manches bekannt vorkommt. :zwink:

    Aber die Sache mit den Wartemarken erinnert mich an eine Sache in Schweden: Dort wurde ich an einer völlig leeren Theke in einer Bücherei so lange nicht bedient, bis ich endlich freiwillig eine Wartemarke zog. Die Bibliothekarin und ich standen uns bis zu meiner Kapitulation schweigend gegenüber. Einfach göttlich.

  • Ein schöner Bericht. Danke!

    Was mich mal interessieren würde: So wie ich das verstanden habe, musstet Ihr Euch auf den meisten Campingplätzen mit irgendwas herumärgern - sei es die Erreichbarkeit eines Stellplatzes, die hygienischen Verhältnisse in den Sanitäranlagen oder den Service. Klingt für jemanden wie mich, der noch nie in einem Womo unterwegs war, erstmal ziemlich abschreckend. Ist sowas normal bzw. repräsentativ oder habt Ihr bei der Wahl Eurer Übernachtungsorte einfach nur öfters Pech gehabt?

  • Hallo Alex, da ist wohl ein falscher Eindruck entstanden, sorry. Wir hatten durchaus auch CP, auf denen alles passte. Aber wir schauen eben gern genau hin. Erst recht, wenn CP ziemlich teuer sind. Allerdings wissen wir jetzt auch, dass die Dichte an sehr guten Campingplätzen z. B. in Frankreich größer ist.

    VG, Dorit

    • Offizieller Beitrag

    Ist sowas normal bzw. repräsentativ oder habt Ihr bei der Wahl Eurer Übernachtungsorte einfach nur öfters Pech gehabt?

    Ich hänge mich hier auch mal dran, auch wenn ich natürlich zu Dorits Reisebericht nichts beisteuern kann. Aber schlechte Erfahrungen kann man natürlich immer machen (siehe mein aktuelles Berlin-Beispiel). Eigentlich ist es nicht anders als bei Hotels oder Hostels. Es hängt halt immer alles vom Betreiber oder von den Angestellten ab. Ich hatte zum Beispiel im Berlin-Thread den Stellplatz in Braunlage erwähnt. Da kann ich kein schlechtes Wort verlieren und habe jetzt schon drei oder vier Mal dort eine Nacht verbracht (und seltsamerweise nie Fotos gemacht). Die Damen dort sind überaus freundlich und die Sanitäreinrichtungen sehr sauber. Und die Campingplätze auf der diesjährigen UK-Reise waren allesamt in Ordnung. Manche vielleicht etwas einfach, aber alles sauber und freundlich. Ich denke, die Bandbreite von Campingplätzen ist extrem weit (von versifften Stehklos bis hin zu piekfeinen Sanitärgebäuden mit Musikuntermalung und Chip-Karte).

  • Wir fahren in Deutschland überwiegen nur Stellplätze an (sind ja mittlerweile reichlich vorhanden). Erstens sind sie bedeutend günstiger, liegen meistens zentraler und haben auch eine VE!!!
    Wir brauchen kein Sanitärhäuschen, da wir ja autark sind.......wie alle Wohnmobilisten!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Michael Moll (10. Januar 2014 um 18:32)

  • Jedem das Seine, liebe Christa. :) Ob du nun 4 oder 14 Ausrufezeichen an dein Statement hängst. Wir haben unsere Gründe, nicht auf Stellplätzen zu stehen. Die beschreibe ich teilweise in diesem Bericht, teilweise sind sie absolute Privatsache. :) Wir tun einfach das, was uns am besten gefällt.

    VG, Dorit

  • Ein interessanter Bericht! Vielen Dank fürs Einstellen. Habe mir einiges notiert, für den Fall, dass wir mal in die eine oder andere Gegend kommen.

  • Hallo Dorit, ein wirklich spannender Bericht. Ich war selbst noch nie mit dem Wohnmobil unterwegs, eher mit Zelt und Wanderschuhen. Hast du die Erfahrung gemacht, dass auf den CP auf denen ihr wart auch viele Zelter waren? Sind da die Bedingungen gut? Oder wird in D. streng in Stellülätze und Zeltplätze unterschieden?
    Danke dir :)

  • Hallo Rebekka,
    je nach Größe des CP waren natürlich auch immer Zelter da. Die Bedingungen sind für alle gleich, soweit ich mich erinnere. Nur dass nicht gemischt wird, also Wohnmobile und Zelte stehen in unterschiedlichen Arealen, innerhalb des CP.

    Oder meinst du, ob hier grundsätzlich nach Zeltplatz und Campingplatz unterschieden wird? Sorry, so ganz verstehe ich deine Frage nicht. :) Ich denke schon, dass es sicher auch ganz kleine Plätze gibt, auf denen es nur Zelte gibt. Aber dort, wo Wohnmobile Platz haben, stehen eigentlich auch immer Zelte.

    Vielleicht verwirren dich auch nur die Begriffe Zeltplatz und Campingplatz?

    Ein Stellplatz ist wieder etwas anderes. Das ist lediglich ein befestigtes Gelände, ähnlich wie ein Parkplatz, auf dem aber ausdrücklich Wohnmobile stehen dürfen, auch mehrere Tage, auch mal mit einem Klappstuhl davor. Zelten kann man dort in der Regel nicht, weil diese Plätze meistens asphaltiert oder sonst wie erschlossen sind. Und ich stelle mir das auch nicht besonders schön vor, da diese Stellplätze oft in der Nähe des Zentrums oder eine Autobahn sind, weswegen wir sie grundsätzlich nicht nutzen.

    VG, Dorit

  • Hallo Rebekka,
    je nach Größe des CP waren natürlich auch immer Zelter da. Die Bedingungen sind für alle gleich, soweit ich mich erinnere. Nur dass nicht gemischt wird, also Wohnmobile und Zelte stehen in unterschiedlichen Arealen, innerhalb des CP.

    Danke, genau das war meine Frage :) Obwohl es tatsächlich manchmal verwirrend ist, weil es so viele Begriffe gibt: Zeltplatz, Campingplatz... Für mich war wichtig, herauszufinden, ob ich in Deutschland mit einem Zelt eben auf einem Campingplatz bleiben kann oder ob es hier nur auf Zeltplätzen geht oder ob es da überhaupt einen Unterschied gibt. Der Deutsche legt ja sehr Wert auf Ordnung und die korrekte Begrifflichkeit, deshalb fragte ich. Nicht, dass ich mit meinem Zelt einen Campingplatz anpeile und dann ausgelacht werde, weil da nur Wohnmobile stehen dürfen :D

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