Oberstdorf - Meran, zu Fuß über die Alpen

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  • Da ich ja "genötigt" wurde auch etwas von mir zu geben, hier nun immer Tagweise eine kleiner Bericht.
    Grammatik- und Schreibfehler dürft ihr gerne finden und behalten, ich habe noch einen ausreichend großen Vorrat :)


    TAG 1


    von Oberstdorf auf die Kemptner Hütte


    Welcher Teufel hatte mich da nur wieder geritten? Zu Hause auf der couch
    hatte sich Alles so einfach angehört, Reise buchen und in einer Gruppe
    mal eben über die Alpen wandern. Da konnte doch Nichts passieren oder
    anstrengend werden.
    Und nun stand ich hier, Ende Juli 2012 mit meinem Rucksack vor der
    Bergschule in Oberstdorf. Im Wandermagazin hat es sich so einfach
    angehört, aber als immer mehr der teilnehmer eintrudelten, realisierte
    ich worauf ich mich eingelassen hatte. Ich wollte über die Alpen, zu
    Fuß. Ausgerechnet ich, der vorher kein Fuß in ein richtiges Gebierge
    gesetzt hatte. Aber ein Rückzug kam nicht in Frage, hatte nicht ein
    gewisser Hanibal sogar mit Elefanten seine Truppen über die Alpen
    geführt?
    Nun hieß es das Organisatorische erledigen. Zuerst im Büro anmelden und
    die geschenke empfangen, eine regenhülle für den Rucksack und ein Gürtel
    um eine Wasserflasche an der Hüfte zu transportieren.
    Und nun kam etwas, was ich in dem Magazin gelesen hatte und was einiges an Diskussionen auslöste, das Wiegen der Rucksäcke.
    Die Vorgabe waren 8-9 Kilo, welche ich mit 8,7 Kilo inklusive
    Wasserflasche gut einhielt. Etwas Erfahrung hatte ich aus dem Vorjahr,
    als ich eine 320 Km Tour gewandert war und gelernt habe was jedes Kilo
    mehr im Rucksack bedeutete.
    Was bei anderen Teilnehmern zu Tage gefördert wurde war in meinen Augen,
    und in denen der Wanderführer sowie einiger erfahrender Wanderer,
    schier unglaublich. Kiloweise Wurst, Käse und sogar Ersatzwäsche für die
    Ankunft in Meran trieb bei einigen das Rucksackgewicht auf bis zu 16
    Kg.
    Alles Diskutieren half nicht, alle Rucksäcke wurden auf unter 10 Kg gepackt.
    Und nun konnte es los gehen. Nur begann der erste Tag mit einer
    Autofahrt. Von Oberstdorf bis zur Spielmansau ging es Gummibereift.
    Aber dort sollte es endlcih losgehen. Da wir 24 Teilnehmer waren, wurden
    wir von 2 Wanderführen begleitet. Um nicht als Herde umher zu stapfen,
    teilten wir uns in zwei Gruppen auf.
    Etwas zeitversetzt begann das Abenteuer Alpenüberquerung für uns Alle.


    Mein Guide startet die Tour langasam und mit vielen Erklärungen. Und
    schon bald sollten wir unseren Tagesablauf lernen. Auf ersten Tag gab es
    eine Lektion in Sachen des richtigen Aufsetzen der Füße, der Wegfindung
    und dem Überqueren von Wasserläufen.
    Und da wir in den Alpen waren hatte unser Guide auch immer eine Lektion und Geschcihte zu allen Pflanzen am Wegesrand.
    So viel an Infos am ersten Tag lenkte enorm von der Anstregung ab, welche es mit sich brachte im Gebierge zu wandern.
    Und da schönes Wetter im Preis nicht beinhaltet war, fing es an zu
    Nieseln, was den Untergrund tückisch machte und uns sofort an die erste
    gelernte Regel des Tages denken lies: "Entweder man läuft oder man
    schaut, niemals beides zusammen!" Ein unachtsamer Tritt um man wäre
    schneller wieder im Tal gewesen. Aber nach gut einer Stunde im Niesel
    erschien unser Tagesziel, die Kemptner Hütte. Auf 1850M gelegenwar sie
    unser ertser Stop der Reise.
    Die Aussicht verlieh neue Kräfte und wir rannten schon fast zur Unterkunft.
    Nun began die abendlcihe Routine der nächsten Woche, Wanderschuhe
    ausziehen, in die Hüttenschuhe schlüpfen. Schlafplatz suchen und etwas
    Körperpflege bevor es zum Essen ging.
    Eine kleine Erkärung zur Körperpflege, das warme Wasser ist auf den
    Hütten kostenpflichtig und meistens per Münzeinwurf zu bekommen. Wer
    Geld sparen möchte begnügte sich mit einer kalten Dusche.
    Aber der Tag hatte Appetit gemacht und jeder freute sich auf das warme Essen.
    Um den Abend ausklingen zu lassen versammelten sich die meisten
    Teilnehmer nocheinmal vor der Hütte, der Regen hatte aufgehört und die
    Untergehende Sonne zauberte einen Regenbogen an die Felswänder der
    Gipfel um uns herum.
    So klang der erste Tag in den Alpen für uns aus

  • Tag 2


    Kemptner Hütte - Memminger Hütte


    Es ist 0630 Uhr und ein Handy klingelt. Warum klingelt ein Handy in
    meinem Urlaub? Ach ja, ich liege in einem Doppelstockbett auf der
    Kemptner Hütte in einem Fünfbettzimmer. Langsam kommt auch Bewegung bei
    den anderen Zimmerbewohner auf. Ein jeder kriecht aus seinem Schlafsack
    um sich für den Tag zu rüsten. Ich bleibe noch etwas liegen, viel Platz
    ist nicht und meine Grundausbildung bei der Bundeswehr hat dafür
    gesorgt, dass ich in 20 Minuten fertig wäre, mit Frühstück.
    Und während die Anderen ihren rucksack packen, denke ich an gestern zurück.
    Beim Abendessen stelten wir uns gegenseitg vor und beantworteten den
    Wanderführen einige Fragen, Warum machen wir die Tour und wie haben wir
    uns darauf vorbereitet und was für Sport trieben wir eingentlich. Ein
    netter Smalltalk um einzuschätzen ob wir die Tour durchhalten würden.
    Natürlich lernte man die anderen Teilnehmer auch besser kennen. Wir
    waren recht bunt gemischt, das Alter war mit 16 bis 67 breit gestreut
    und auch die berufliche Spannweite trug von Schüler über Student zum IT
    Techniker bis zum Arzt.


    Leider wurde der Arzt gleich benötigt und verpasste das Essen, der Wirt
    stellte aber später etwas für ihn bereit. Eine andere Wandergruppe kam
    aus den Bergen
    und wollte zurück nach Oberstdorf. Einem der Wanderer ging es nicht
    gut. Leider konnte auch der Arzt vor Ort Nichts genaues feststellen und
    ein Rettungshubschrauber mußte zum Einsatz kommen. Wir Alle hofften das
    Beste und wünschten eine schnelle Genesung.


    Nun aber genug der Gedanken, raus aus dem Schlafsack, fertig machen und ab zum Frühstück.
    Unser Wanderführer erinnerte nocheinmal an die am Abend besprochenden
    Punkte wie keine Sachen vergessen und die Wasserflasche auffüllen und
    wann der erste Stop kam, wo man die Flasche wieder bedenkenlos auffüllen
    konnte.


    Pünktlich um 0800 Uhr ging die erste Gruppe los und etwas 10 Minuten später die zweite. Zunächst ging es weiter hinauf.
    Nach etwa 30 Minuten erreichten wir das Mädelejoch, ein beliebter Punkt
    für eine Fotopause. Denn hier steht ein altes Grenzschild der BRD, wir
    hatten die Grenze zu Östereich vor Augen. Die wahre Grenze ist ehr
    unspektakulär, ein kleiner grauer Geländemesspunkt am Boden, der den
    meisten entgeht, wenn man nicht speziell nach ihm sucht.
    Leider schlug das Schicksal hier furchtbar zu. Ich ... hatte vergessen
    den Akku meiner Kamera zu prüfen und nun sagte versagte sie mir den
    Dienst. Das Ladegerät lag natürlich zu Hause und ein Anderes war nicht
    zu nutzen. Nun war es vorbei für mich mit dem Bildersammeln. Zum Glück
    hatte eine Dame aus der Gruppe fast schon professionelles Equipment
    dabei und schickte mir eine CD mit ihren Bildern der Tour zu ( hiermit
    sage ich nochmals DANKE).


    Als alle ihre Bilder gemacht hatten, ging es bis zum Mittag nur noch
    bergab. Über Wiesen und mit darauf grasenden Kühen, einer Pauseneinkehr
    in einer der Jausen und vorbei an den Simmserwasserfällen weiter auf dem
    neu eröffneten Lechtalwanderweg zeigten sich die Alpen von ihren besten
    Seiten. Im Hotel Bären könnten wir uns eine Mittagsrast. Im strahlenden
    Sonnenschein saßen wir vor dem Hotel, genossen das Essen und sahen den
    vorbei kommenden Wanderern zu. Ab dem Hotel geht ein Shutteltransfer,
    welche auch wir nutzen wollten um die kommenden Kilometer an und auf der
    Straße uns zu ersparen. Leider gab es ein organisatorisches Problem, so
    dass wir eine gute Stunde warten mußten. Nun ja, in der Sonne liegen
    und faulenzen hat auch was für sich.


    Aber schließlich kam auch unsere Zeit und wir fuhren bis zur
    Materialbahn der Memminger Hütte. Dort lißen wir unsere Rucksäcke nach
    oben transportiren, während wir nur mit der Wasserflache im Gürtel uns
    auf den Weg nach oben machten.
    Steiler als am ersten Tag ging es hinauf auf 2242 Meter. An einem
    Wasserlauf machten wir Pause und lernten eine Gruppe von einer anderen
    Bergschule kennen. Nun war es auch nicht mehr weit bis zur Hütte und wir
    beeilten uns die verlorende Stunde wieder aufzuholen. Unser Weg führte
    uns nun durch eine Murmeltierkolonie. Und wieder war das Glück mir nicht
    hold, ich bekam keine dieser Alpenratten zu Gesicht, anscheinend aber
    jeder andere Wanderer.
    In Sichtweite der Hütte mußte nun noch eine Entscheidunggetroffen
    werden, gleich auf die Hütte oder noch hinauf auf einen der Gipfel und
    an einem Gipfelkreuz die Aussicht geniesen? Dumme Frage, also hinauf und
    nochmals eine gute Stunde unterwegs sein.


    Zum Essen blieb nun nicht mehr viel Zeit und so saßen die meisten von
    uns ungedsucht am Tisch aber von sowas läßt man sich den Appetit nicht
    verderben. denn nach dem Essen stand ein Bad an.
    Jedenfalls hatten wir uns vorgenommen den See hinter der Hütte zu
    nutzen. Dieser See wird aus dem Schmelzwasser der umliegenden Gipfel
    gespeist. Warum nur hatten jetzt alle was anderes vor? Ich für meinen
    Teil wollte nicht kneifen, also mutig die Sachen gepackt und ab an den
    See.
    Die Chance zum Waschen meiner Sachen wollte ich mir nicht entgehen
    lassen. In Unterwäsche ging es langsam hinein ins Wasser. JOAH,ich kenne
    Eiswürfel, die wärmer waren. Aber nun war ich schon mal drin, also
    abgetaucht. Wie schnell man sich doch wieder lebendig füllen kann.
    So stand ich also bis zur Hüfte in einem Alpensee und zog meine Wäsche
    durchs Wasser. Warum die neugierigen Zuschauer am Ufer im Wind etwas
    zitterten verstehe ich bis heute nicht, ich fand die Luft herrlich warm.
    Vermutlich eine Frage des Standpunktes, meiner war im See.


    Frisch gebadet und mit sauberer Wäsche begab ich mich in meinem
    Schlafsack. Bei der Abendbesprechung wurde erwähnt, dass der kommende
    Tag der längste und anstrengeste werden sollte. Also wollte ich früh ins
    Bett.
    Eine gute Entscheidung wie sich zeigen sollte.

  • Und weiter geht die Tour, man kommen da Erinnerungen wieder hoch


    Tag 3


    Memminger Hütte - Galflunalm


    Was für eine Nacht. Es ist kurz vor fünf und ich kann nicht mehr
    schlafen. Heute wache ich in einem 20 Mann Schlafsaal auf. Sieben
    Menschen nebeneinander, nocheinmal sieben dadrüber und auf der anderen
    Seite sechs Schlafplätze. Nur ein 10x10 cm großes Fenster sorgt für
    frische Luft, aber davon ist nicht viel zu merken bei 20 Menschen in
    einem Raum und Wanderwäsche, welche zum Trocknen aufgehängt ist. Viel
    Platz habe ich nicht mehr, im Laufe der Nacht sindwir alle dichter
    aneinader gerückt und nun kann ich selbst nur noch auf der Seite liegen,
    ein drehen ist fast unmöglich.
    Da ich aber noch nicht weiß wie Spät es ist, steh ich kurz auf, und
    begebe mich in den Waschraum um schon kurz die Zähne zu putzen. Am
    Aufstehen würden alle Übernachtungsgäste der Hütte, in dieser Nacht um
    die 150, in Richtung der Sanitäranlagen bewegen. Zum Glück gegenet mir
    ein anderer Wanderer un klärt mich übe rdie Uhrzet auf. Um 06 Uhr war
    sowieso das Aufstehen geplant und auf 40 cm Liegefläche zurück zu kehren
    fehlt mir die Lust. Also nehme ich mir so still wie möglich meine
    Sachen und ziehe mich an. Der Essensraum ist noch nicht offen, also
    setze ich mich auf die Terrase der Hütte und geniese die Morgensonne.
    Eine kleineentschädigunghalten die Alpen für mich bereit, gestern habe
    ich keine Murmeltiere gesehen, dafür bin ich heute der Erste, welcher
    die Gemsen sihet, welche so früh am Tag über die Bergflanken springen
    und gelegentlich grasen.
    Langsam kommen immer mehr Wanderer aus der Hütte und nehmen Platz auf
    den Sitzbänken. Pünktlich um 6 Uhr öffnet der Frühstücksraum und die
    Teilnehmer meiner Tour füllen unsere Tische. Nach dem Frühstück geht es
    los. Ich kann gar nicht sagen woran ich gedacht habe, ich hatte nur
    einen Gedanken "Wie sollen wir da hoch kommen?" . Unsere Wanderführer
    haben uns gezeigt wo wir lang gehen werden, direkt auf den Flanken der
    Berge, da soll es einen Pfad geben, nur zu sehen ist Nichts. Wenn man
    nicht einige Gruppen sehen würde, welche vor uns aufgebrochen sind,
    könnte man sich wirklich nicht vorstellen wie der Weg verlaufen soll.
    Aber wenn man erst einmal losläuf ergibtes einen Sinn. Bergauf, gut 300
    Höhenmeter stehen an. Über kleine Schneefelder und auf engen Pfaden
    arbeiten wir uns auf 2599 Meter empor zur Seescharte. dieser Einschnitt
    im Bergrücken kann nur hintereinander beschritten werden, doch es bietet
    sich ein unglaubliche Aussicht. Vorher hatten wir nocheinmal auf die
    Memmeninger Hütte zurück geschaut und die beiden Alpenseen in der
    morgensonne funkeln sehen, nun erstreckt sich eine Geröldehalde als
    Abstieg in das Lochbachtal. Was nun kommt verfolgtmich noch heute in
    meine Träumen. 1890 Höhenmeter Abstieg stehen uns bevor. Zuerst geht es
    auf Geröll und Schotter bergab, wer nicht aufpasst sitzt sehr schnell
    auf dem Hosenboden. Und wieder gibt es etwas unterricht vonSeiten der
    Wanderführer, dieses Mal zum Thema richtig bergab gehen. Hier kann es zu
    schweren Stürzen kommen. Nich selbst hat es zwiemal erwischt, einmal
    den Stein falsch eingeschätzt, auf den man treten will und schon habe
    ich gesessen.
    Aber nach dem Geröll kommt ein schöner Weg, welcher bis ins Zammer Loch
    führt. Eine Frühstückspause an einer Jause, lag sehr idylisch. Ja was
    soll ich weiter erzäheln, der Abstieg dauerte zwischen 5 und 6 Stunden.
    Und jeder Wanderer weiß, dass berab schlimmer ist als bergauf. Schon
    lange im Vorraus sahen wir eine Stadt am Fuße der Bergkette. Nur leider
    war das nicht unser Ziel, sondern eine Nachbarstadt. Unser Ziel war noch
    etwas entfernt.
    Als uns unser Pfad endlcih in die Stadt trug, wurden wirschon von den
    bekannten Wanderern einer anderen Bergschule begrüsst, welche bereits
    ihr Feierabendbier auf der Hotelterrase genossen
    Nur waren wir noch nicht am Ziel, uns erwartete noch eine Teilstrecke.
    Wir haben etwas zeit bis unsere Seilbahn fährt und das nutzenwir für eine kurze Eis oder Kuchenpause, je nach Geschmack.
    Nun geht es mit der Venetbahn auf den Krahberg, wo wir unsere "
    Mittagspause" einlegen. Es ist schon Nachmittag und warmes Essen gibt es
    auch nicht mehr aber über solche Nebensächlichkeiten sehen wir hinweg.
    Und während sich die letzen Paraglider für ihren Flug bereit machen,
    schultern wir unsere Rucksäcke und betreten den letzten Abschnitt. Über
    Weiden und Wiesen wandern wir zu unseren Unterkünften. Da die Almen
    nicht alle 24 Teilnehmer aufnehmen können, besprechen wir während der
    leicht abschüssigen Tour die Aufteilung, wer auf welche Alm geht. Gut
    eine Stunde führt uns der Weg an Kühen vorbei und gibt uns Gelegenheit
    nochenmal etwas die Natur zu geniesen.


    Als wir die Gallflunalm erreichen haben wir fast 9 Stunden Tagestour hinter uns.
    Heute zu zweit sich ein Schalfplatzteilen, jeder mit einer eignen
    Matratze ist nach der letzten Nacht purer Luxus. Auch gibt es hier
    keinen Münzauftomaten für warmes Wasser an der Dusche, es wird einfach
    mit den Getränken am nächsten Morgen bezahlt.
    Da nur zwei Duschkabinen vorhanden sind, dauert es etwas aber am Ende
    sitzen wir alle an den Tischen und freuen uns auf das Essen. Eineandere
    Gruppe sitzt schon und läßt es sich schmecken. Dieses Abendessen werde
    ich ewig in Erinnerung behalten, die Vorspeise eine Tomatensuppe. Nach
    dem Tag könnteman darin baden, so ist sie willkommen. Doch nun kommt
    etwas wovon man den Tag über nur gehört hat, Käsespätzle, eine ganze
    Pfanne pro Tisch und zur Not auch noch Nachschlag. Die Pfanne ist
    übrigens nicht zu vergleichen mit der normalen Küchenpfanne, es sind
    Gastropfannen, der Inhalt reicht für 4 Personen. Ich habe noch nie und
    seitdem auch nicht wieder so gute Spätzle gegessen.
    Der Nachtisch, selbstgebackner Kuchen, muss leider später serviert
    werden, es geht einfach nichts mehr in uns rein, an diesen Spätzle kann
    man sich leicht überessen.
    Aber auf das essen läßt sich leicht abbauen, die anwesende Frauengruppe animiert uns zum Singen und es wird ein lustiger Abend.
    Und nachdem die Wirtin den selbst gebranntenBirnenschnaps serviert hat passt auch noch der Kuchen.


    Redlich müde begeben wir uns ins Bett und geniessen den Platz, der sich
    uns bietet. Es war ein langer Tag und unter Schlaflosigkeit wird keiner
    von uns in dieser Nacht leiden

  • Tag 4


    Galflunalm - Braunschweiger Hütte


    Heute regiert schon fast der Luxus. Spätes Aufstehen, erst um 09 Uhr
    brechen wir auf. Vorher noch kurz die Zeche vom Vorabend zahlen und
    schon geht es los.
    Die Blasen, welche ich mir am Vortag gelaufen habe merke ich nicht mehr, das Aufschneiden hat geholfen.
    Der Weg führt uns weiterhin leicht Bergab über die Wiesen der Alm. Nach
    30 Minuten erreichen wir die anderen Teilnehmer, welche auf einer
    anderen Alm übernachtet hatten.


    Gemeinsam wandern wir leichten Fußes bergab, bis wir eine Haltestelle
    des Busses erreichen. Diese Bus fährt uns durch das Tal. Eine erholsame
    Abwechslung nach dem gestrigen Tag.
    Erholsam geht es nach der Busfahrt auch weiter. Auf einer breiten
    Schotterstrasse geht es leicht bergauf, so könnte man stundenlang
    Kilometer machen ohne sich anzustrengen.
    Bevor es wieder Bergauf geht, haben wir unsere Mittagsstation
    errecihtund stärken uns. Während wirbeim Essen sitzen, werden unsere
    Rucksäcke schon per Seilbahn zur Hütte transportiert.
    Eine kurze Warnung unserer Bergführer hat dafür gesorgt, dass ein jeder
    von uns sein Regenzeug ausgepackt hat. Ein Weiser Entschluss wie sich
    zeigen soll.
    Vor dem Aufbruch steht aber noch eine Entscheidung an. Welchen Weg
    sollen wir nehmen? Hier gibt es zwei Möglichkeiten. entweder mann folgt
    dem alten Jägerpfad bis zur Hütte oder man geht den neuem Weg an einem
    Wasserfall vorbei, des aus den Gletschern gespeist wird.
    Da wir zwei Wanderführer dabei haben, werden beide Wege angesteuert, man
    muß sich nur entscheiden, welchen man selbst gehen will.
    Ich entscheide mich für die neue Variante, ich möchte den Wasserfall sehen.
    Und während die andere Gruppe schon links von uns an Höhe gewinnt und am
    Hang zwischen den Bäumen zu sehen ist, bewegen wir uns noch leicht
    bergauf.
    Der Wasserfall ist schnell erreicht, leider sind schon Wolken aufgezogen
    und der Himmel läßt auch schon die ersten Tropfen fallen.
    Nach dem obligatorischen Fotostop geht es nun stärker bergauf.
    Unterwegs kommen wir an einer Baustelle für eine Strasse durch die Berge vorbei.
    Hier zeigt sich der Zwiespalt der Alpen. Einerseits versucht man die
    ursprüngliche Natur für die Touristen soweit wie möglich zu erhalten,
    anderseits werden solche baulichen Massnahmen benötigt um die Industrie
    voran zu treiben. Ein Spagat auf dem Drahtseil.


    Nun wird der Weg auch für uns wieder anstrengender, nur noch hintereinander können wir uns am Felsen aufwärts bewegen.
    Der Pfad führt immer steiler Bergan und hin und wieder benötigen wir beide Hände um uns am Gestein festzuhalten.
    Leider versperrt uns der aufziehende Nebl die Fernsicht und unsere Hütte können wir nicht erkennen.
    Kurz vor dem Ende müssen wir leider das erste Mal Tribut an die Berge
    zollen. Eine meiner Mitwanderinnen muß ans Seilgenommen werden, ihr
    Kreislauf macht kurz schlapp, aber das Risiko ohne Seil wäre zu gross.
    Sicherheit steht stets an erster Stelle.


    Gemeinsam erreichen wir aber das Plateau. Nur unsere Hütte ist nicht im
    Nebel zu sehen. Nach weiteren 20 minuten schält sich die Hütte aus dem
    Nebel, wir sind aber schon auf gut 50 Meter an sie heran gelaufen. Wer
    nciht weiß, dass dort eine Hütte steht kann sie schnell verfehlen.
    Auch hier sind die Zimmer für uns schon reserviert, ein Vorteil wenn man
    mit einer Bergschule unterwegs ist. Für mich findet sich eine Matrazte
    auf dem Boden im einem 6 Bettzimmer.
    Zum Duschen heißt es jetzt wieder anstehen. Dort kann man aber Kontakte
    zu anderen Hüttenschläfern knüpfen. Die Frage der anderen Bergschulen,
    wo wir dem am Vortag waren, man hatte uns in den Hotels vermisst,
    beantworten wir wahrheitsgetreu mit den Almen. Dies bringt uns
    ungläubige Blicke ein. Der Vortag war lang gewesen und der Gedanke an
    die Verlängerung aus der Stadt bis zu den Almen kommt anderen Wanderen
    wie Wahnsinn vor. Nun ja, anstrengend war der Tag jedenfalls gewesen und
    heute sind wir recht erholt.
    Am Abend kommen wir in den Genuss des Zirbelschnapses der Hütte. Da
    diese aus der Zibelkiefer gewonnen wird, sind wir gespannt. Und schnell
    wird klar, er ist ein Muß bei jeder Alpenüberquerung.


    Der Abend klingt fröhlich aus und die Wetterankündigung unser
    Wanderführer, strahlender Sonnenschein am nächsten Tag, können wir uns
    heute bei Nieselregen und Nebel nicht richtig vorstellen

  • Tag 5


    Braunschweigerhütte - Vent


    Heute sind wir so ziemlich die letzten, welche die Hütte verlassen.
    Gar nicht so schlecht, so habe ich noch Gelegenheit den Trockenraum vor
    dem Frühstück mit meinen sachen zu bestücken. Nun da die meisten
    Übernachtungsgäste weg sind, ist genug Platz und die Luftfeuchtigkeit
    läßt eine Trocknung der Kleidung zu.


    Irgendwie hat der Alpengott jedenMorgen einen Aufstieg für uns bereit
    gestellt, heute geht es auf das Pitztaler Jöchl und seinen 2996 Meter
    Höhe.
    Fast die 3000 Meter Marke erreicht, irgendwie frustrierend so kurz davor
    zu sein und es dann doch nciht zu schaffen. Aber der Ausblick ist
    Traumhaft. Wo gestern noch Regen und Nebel miteinander wetteiferten, ist
    heute nichts als klarer blauer Himmel.
    Berab geht es über ein Schneefeld und hier finddet unsere heutige
    Lektion statt. Wie verhalte ich mich, wenn ich wegrutsche und auf dem
    Schnee bergab schieße? Einer unser Wanderführer macht es uns vor, auf
    den Bauchdrehen und in den Leigestütz hoch drücken. Aber wir belassen es
    bei der Vorführung, praktisch versuchen wir es nicht, wir hätten keine
    Auslauffläche, falls es jemand nicht schaffen sollte. Aber nun wissen
    wir, was zu tun wäre. Wie zu erwarten, sind wir nicht gezwungen unser
    neu erlerntes Wissen anzuwenden, denn ein jeder achtet darauf wohin er
    tritt und das Schneefeld ist schnell passiert.
    Unser Weg führt uns in das Skigebiet von Sölden. An der Skistation
    machen wir Rast und warten auf unseren Bus. Warum Bus? Ganz einfach, der
    Weg führt durch einen Tunnel, welcher für Fußgänger gesperrt ist und
    der Weg über die Berge ist inzwischen nicht mehr in Benutzung, da er zu
    gefährlich ist.
    Die Fahrt ist kurz, schnell sind wir wieder auf Schusters Rappen
    unterwegs. Hier weichen wir vom alten E5 ab. Die neue Route wurde von
    den Bergschulen ausgewählt, da sie wesentlich sehenswürdiger ist. Und so
    laufen wir auf dem Panoramaweg bis nach Vent, eine kleine Ortschaft im
    Ötztal.
    Wie gemalt liegen die Berge links und rechts am Horizont. Und als Vent
    im Tal auftaucht, ist die Tour leider fast am Ende. Ein letztes Mal wird
    die schon alltägliche Prozedure vorgenommen. Heute schwelgen wir aber
    im Luxus, zweit in einem Zimmer, Badezimmer und sogar Sauna und Pool.
    Wer wandert wird bescheiden und heute bemerken wir, dass es nicht
    selbstverständlcih ist, was wir zu Hause als selbstverständlich
    hinnehmen.
    Beim Abendessen holen uns aber unsere Guides in die Wirklickeit zurück,
    morgen steht die zweitschwerste Etappe an, der letzte Tag hat es nochmal
    in sich. Morgen sollen wir wirklich die 3000 Metermarke knacken.


    Da der Tag kurz war können wir uns gut darauf vorbereiten und Kraft
    sammeln. Wenn das Wetter mitspielt wird es ein unvergesslicher Abschied
    von den Alpen.


    Also heißt es wieder früh ins Bett und früh aufstehen.

  • Tag 6


    Vent - Vernagt Stausee


    Heute ist der Tag den ich immer herbei sehne und ach, doch so sehr
    fürchte. Es ist der letzte Tag der Tour. Die Schlußetappe steht uns
    bevor.
    Leider beginnt der Tag mit schlechten Neuigkeiten. Vor zwei tagen hatte
    eine unser Mitwanderinnen ein gesundheitliches Problem. Nach langem
    Ringen hat sie sich dazu entschieden aus der Tour auszusteigen. Die
    Entscheidung war sicher nicht leicht, nötigt uns allen aber großen
    Respekt ab. Seine Grenzen zu kennen und nicht stur bis zum Ende laufen
    zu wollen ist schwer.
    Zum Glück fährt ein Shuttlebus jeden Tag zwischen Vent und Meran,
    welcher noch einen freien Platz hat. So kann sie ohne großen Aufwand
    schon vorraus fahren und auf uns in Meran warten. Ein Stadtbummel hat
    auch etwas für sich.
    Wir werden aber die Schlußetappe in Angriff nehmen und unsere Wanderkameradin wird uns im Geiste begleiten.
    Zum Anfang führt ein breiter Almweg wieder Bergauf bis zur Martin Busch
    Hütte, wo unsere Rucksäcke an morgen hin transportiert wurden.
    Der Almweg bietet noch einmal gute Gelegenheiten in Ruhe Fotos zu
    machen. Zum Beispiel liegt eine Jahrhundert alte Schäferhütte am
    Wegesrand.
    In der Martin Busch Hütte waren die anderen Gruppen untergekommen und
    uns dadurch vorraus, wir machen hier unsere Frühstückspause.
    Und endlich habe ich Glück und bekomme sie zu sehe, Die Murmeltiere. Am letzten Tag, wenn das kein Timing ist.
    Nun wieder mit unseren Rucksäcken ausgestattet geht es steiler bergan,
    den nun müssen wir noch gut 500 Höhenmeter überwinden. Unser Zeil ist
    die Similaunhütte auf 3019 Meter. Dort soll unsere Mittagspause sein.
    zugleich ist sie der höchste Punkt der Alpenüberquerung.
    Der Weg führt uns über pures Eis, denn wir nähern uns der Hütte über einen Gletscher.
    Jeder muß die Richtung einhalten, denn wer zu weit vom Weg abkommt läuft Gefahr in eine Spalte zu rutschen.
    Aber ohne große Dramatik gelangen wir zu der Hütte. Wir haben es
    geschafft, die Grenze der 3000 Meter ist überwunden, wie für einige der
    Gruppe auch das erste Mal für mich.
    Ich merke doch, wie die Höhe etwas dass Denken beeinträchtigt. Nun kann
    ich mir auch vorstellen welche Problem in größeren Höhen auf die
    Bergsteiger warten.
    Von der Hütte sind es noch gut eine Stunde bis zur Fundstelle des
    "Ötzis". Diese liegt aber nicht auf unserem Weg. Wer aber mal in der
    Nähe ist, sollte einen Abstecher dorthin machen.
    Unser Weg führt usn steil bergab auf die italienische Seite der Alpen.
    Nach einen Wegstück, welches nur hintereinander zu begehen ist und
    entgegen kommende Wanderer Rücksicht auseinader nehmen müssen, wird er
    Weg wieder breiter. Über Wiesen folgen wir unseren Pfad weiter Bergab
    ins Schnalstal
    Schon von der Hütte konnten wir das Juwel des tales bewundern, den
    Vernagt Stausee. Wie ein Smaragd funkelt er eingebtettet in den Bergen
    . Er ist unser Wegwieser für diesen letzten Abschnitt der Alpenüberquerung.
    da der weg sanft bergab über Wiesen führt, geben unsere BErgführer eine
    einfach Regel aus, jeder kann nun laufen wie er möchte. Der Sammelpunkt
    ist ein großer Fels am Wegesrand. Dort wollen wir uns wieder sammeln und
    die letzte Pause machen. Ein jeder kann nun sein eignes Tempo laufen
    und die Natur geniesen ohne auf eine Gruppenstruktur achten zu müssen.


    Nach der letzten Pause wander wir weiter über Wiesen mit Kühen oder
    Pferde. Zu schnell ist der Weg beendet. Am letzten Gatter wartet unser
    Wanderführer auf uns. ZUm Glückwunsch für die überstande tour schüttelt
    er jeden von uns die Hand. Eine einfache Geste, aber doch eine Geste des
    Respektes und der Anerkennung der letzten Tage. Im Tisenhof ist für
    jeden Wanderer eine letzte Einkehr fast schon pflicht. Bei Rotwein nimmt
    man Abschied von den Bergen
    . Und man lernt Anwohner kennen, welche mit ihren 80 Jahren sehnsüchtige
    Blicke auf den Similaun werfen und wünschten noch einmal auf ihn
    steigen zu können.
    Hier atme ich ein letztes Mal die magische Luft des Alpenüberquerung.
    200 Meter weiter ist die Bushlatestelle, von wir abgeholt werden um nach
    Meran gefahren zu werden. Sobald man den Hof verlässt, ist die Tour
    beendet und man taucht aus der Magie einer Wanderung wieder in den
    Alltag der Zivilisation ein.


    In Meran übernachtne wir in einem Familiengeführten Hotel. Wer Kleidung
    nach Meran gesandt hat, kann sie nun in Empfang nehmen. Oder die Familie
    begrüßen. Einige werden von frau und Kinder erwartet, denn der Gardasee
    ist nicht weit und so kann der Urlaub so noch weiter genossen werden.
    Nach dem Abendessen versammeln wir uns im Garten des Hotels. Die
    offiziele Beendigung der Alpenüberquerung steht nun an. Da alle Stühle
    schon von anderen Wandergruppen besetzt sind, nehmen wir einfach den
    Pool, die Füße im Wasser empfangen wir nun das Geschenk der Bergschule.
    In unserem Fall ist ein ein kleines Buch, in dem die Tour beschrieben
    ist und auch einige Hüttenwirte und Berführer zu Wort kommen.
    Ich finde es persönlich perfekt, es ist klein und handlich, man kann
    immer mal drin schmökern und die Erinnerungen aufleben lassen.


    Während der Übergabe zeigen die Alpen aber noch einmal ihr anderes
    Gesicht, ein Gewitter zieht auf, der Himmel ist dunkelvilolett bis
    Schwarz berfärbt udn der Regen, welcher von Himmel fällt, erstickt jeden
    Wunsche weiter sich außerhalb eines Hauses aufzuhalten.
    An der Bar des Hotels lassen wir den Abend ausklingen. Und um
    Mitternacht wird es noch einmal teuer für mich. Pünktlich um 0001 Uhr
    ist es Zeit für mich eine Runde auszugeben, denn pünktlich zum Tag der
    Rückfahrt ist mein 32. Geburtstag.


    Ja, das war nun mein Bericht zur Alpenüberquerung. Jedem, der es selbst
    mal erleben möchte, kann ich es nur empfehlen. Und bitte, wer sich nicht
    in den Bergen
    auskennt, gebt das Geld aus und bucht die Tour bei einer Bergschule, auf
    der Tour habe ich genug Leute gesehen, welche sich überschätzen und so
    sich in gefährliche Situationen bringen können.


    Euer Andi

  • Ich bedanke mich auf jeden Fall herzlichst für deinen sehr interessanten und ausführlichen Bericht! Ich bin die Route noch nicht gegangen und werde sie auf jeden Fall in meiner To-Do-Liste dick notieren. Schade nur, dass es keine Bilder gibt... Folgen diese vielleicht noch? Vielen Dank im Voraus!

  • Naja, ohne Strom aufm Fotoapparat gibt es keine Bilder :)
    Ausserdem tue ich mich immer echt schwer diese hier hochuladen, da hört mein technisches Verständnis auf

  • Vielen Dank für deine Antwort! Schade, dass es keine Fotos gibt, aber ich kenne das Problem und bezüglich des Foto-Aufladens im Forum muss ich selbst noch schlau werden. Von daher verstehe ich das natürlich!

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